Guano Apes - Grundsatzfrage

  • Hallo liebe Drummerkollegen,


    wie euch ja vielleicht bekannt sein dürfte hat sich die Band Guano Apes vor gar nicht allzu langer Zeit getrennt. Obwohl ich kein Fan war hab ich folgenden Trennungsgrund mitbekommen: Musikalisch hätte man sich gut verstanden, nur persönlich nicht. (Korrigiert mich, wenn das falsch ist)



    Nun zu meiner Frage: Kann man mit Leuten, mit denen man sich persönlich nicht gut versteht so gute Musik machen, wie mit Leuten, mit denen man auch außerhalb von Proberaum und Bühne gut kann?



    Gruß,
    Simon

  • Also ich denke dafür müsste man schon absoluter Profi sein und Musik eben nur als JOB ansehen. Als "normale" (Amateur-) Band muss man sich glaub ich einfach gut verstehen, weil sonst die Probenstimmung so mies ist, dass da nichts produktives rauskommen kann. Außerdem geht es ja, außer vllt bei Profis, und wahrscheinlich sogar da, auch und vor allem um den Spaß an der Musik, sonst kann mans sich ja klemmen.


    Also, man muss ja nicht beste Freunde sein, aber wenn man sich nicht leiden kann, wird das nix, denk ich!

  • eminem und dr. dre sind auch nicht soooo dicke miteinander ;)


    persönliche differenzen heißt ja nicht, dass man dauernd aneinandergerät.
    ich denk schon, dass man mit leuten, mit denen man vielleicht ansonsten nicht viel anfangen kann oder mit denen man gewisse streitpunkte hat, gut musik machen kann, wenn man da auf den gleichen nenner kommt, und ähnliche vorstellungen und ziele hat, bzw. da aufeinander zugehen kann.
    ob man das auf dauer WILL ist ne andere frage und im falle von den guano apes die vielleicht relevantere.
    möglicherweise ist es bei bands, in denen sich die leute auch persönlich gut verstehen, öfter so, dass ein "funke überspringt" aber sicher kann man auch musikalisch auf der selben wellenlänge sein, ohne menschlich in den meisten punkten was miteinander anfangen können zu müssen (haben gehabt haben tun... gewesen. ja.)

    Ordugele muss sein.

  • Grundsätzlich denke ich, ist eine positive atmosphäre beim musikmachen auf dauer unverzichtbar. egal ob profi oder nicht.
    Zu den trennungsgründen der G.A. hab ich munkeln hören, dass es eher differenzen zwischen sängerin und dem rest der band waren, die letztendlich zur Trennung geführt haben. (Zickenterror? ;))
    Ausserdem haben die sich meines wissens zu beginn ihrer karriere wohl recht gut verstanden. naja .. man war nicht dabei... also alles nur blabla

  • geht mir auch jetzt nichso um die Guano Apes (sollte nur ein Fallbeispiel sein), sondern mehr um die Grundsatzfrage.



    Ich glaube, dass Musik erst richtig gut wird/klingt, wenn der Musiker selbst Spaß dran hat und ob das jetzt unbedingt geht, wenn man sich mit den anderen persönlich net versteht?

  • Najaaa... muß nicht mit jedem Bandmitglied kuscheln und nächtelang Besäufnisse zur Verbrüderung anstellen können, aber wenn ich jemanden nicht mag dann klappt das einfach nicht auf Dauer in 'ner Band. Klar geht das mal aushilfsweise - aber dem kreativen Prozess ist das einfach nicht zuträglich. Da kommt doch kein Groove auf wenn jeder gegen jeden spielt - davon daß auf der Bühne die Atmosphäre schon stimmen sollte damit der Funke überspringt mal ganz abgesehen. Laß mal Gitarristen und Bassisten sich die ganze Zeit über stur anfunkeln - das wird 'n lustiger Abend!


    Kann mir persönlich das nicht vorstellen in 'ner Band zu spielen wo ich dauerhaft persönliche Probleme mit einem der anderen Mitglieder habe. Wenn sich sowas nicht lösen läßt dann ist in meinen Augen 'ne Trennung besser. Aber gut... hat ja auch schon genug Bands gegeben die über den Punkt hinaus noch kreativ tätig waren... bei manchen mag die Kreativität auch aus dem Wutmoment heraus entstehen oder so. ;)

  • Zitat

    Original von Daniel...
    Najaaa... muß nicht mit jedem Bandmitglied kuscheln und nächtelang Besäufnisse zur Verbrüderung anstellen können,


    Wofür sind Bands dann gut?

    It's all just a joke.

  • Zitat

    Original von Schwatvogel
    Wofür sind Bands dann gut?


    Groupies? :D


    Nein ernsthaft, 'türlich muß man mit seinen Bandkollegen auch gut auskommen, aber tiefe Freundschaft ist dann letztlich optional. Ich würde die anderen Mitglieder meiner Band durchaus als Freunde einordnen mit denen man auch mal was trinken gehen kann, Musik steht da aber definitiv noch im Vordergrund und letztlich muß ich mit denen musikalisch was anfangen können. Ein Bassist mit dem man super 'nen Zug durch die Gemeinde machen kann, der aber Timing für 'n chinesisches Porzellanutensil hält bringt's letztlich ja auch nicht.


    Im Zweifelsfall ist mir 'n sympathischer Mittelklassemusiker aber deutlich lieber als 'n dröger Superfrickler mit 12 Fingern und eingebautem Metronom im Mittelohrknochen.

  • ich habe beim zusammenspiel mit leuten, die ich von der persönlichkeit nicht leiden kann, immer das gefühl, als wenn ich mit meinen billigen ohrschutzdingern musiziere -> ich bin irgendwie nicht organisch "drin" und für mich allein.


    ich spiele dann auch schlechter, mag bei profis aber nicht so ins gewicht fallen...


    was bei profis vieleicht einfacher ist (so stell ich´s mri vor), ist das kritisieren, was dann nicht immer gleich auf die persönliche abrutscht.


    gruß.

    You can fool some people sometimes but you can't fool all the people all the time.

  • befreundet sein muss man nicht, aber wenn man sich nicht abkann, ist auf dauer irgendwann der ärger vorprogrammiert.
    oft wird was von professionalität gelaabert, wenn man mit leuten zusammenarbeit, die man eigentlich nicht abkann, das geht auch bis zu einemgewissen punkt, aber bei einer länger angelegten zusammenarbeit kann/wird das irgendwann ein thema werden.
    abgesehen davon wirkt sich antipathie auch auf den kreativen prozess aus.
    umgekehrt heisst es aber auch nicht, dass man befreundet sein muss oder sich wirklich mögen muss und auch privat ein bierchen zusammen trinkt.
    wenn zu viel "privates" reinspielt kann das genauso stressig werden, wie wenn man sich nicht abkann.
    es gibt nichts schlimmeres als wenn in bands die "wir sind doch freunde"-masche angewandt wird, wenn einer dem anderen eins reinwürgen will, sei es in hinsicht auf business/geld/verträge oder auch in hinsicht auf rangordnungen in bands.
    ein nüchternes, freundliches miteinander ist oft der beste zustand für stressfreies und kreatives miteinander.
    wenn man ständig aufeinander hängt sind irgendwann die besten freunde die grössten feinde. die musikgeschichte erzählt da schon viele geschichten zu diesem thema.

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