was bringen gates?

  • unseren mischer stört immer wieder das nachklingen der toms. er hätte es am liebsten, wenn ich sie tot kleben würde. da ich aber ein gutes set habe und den offenen sound liebe, kommt es regelmäßig zum streit beim soundcheck. nun überlege ich, ob der einsatz von gates diesebezüglich eine optimierung bringen könnte, mit der dann sowohl der mischer als auch ich leben könnte.
    auch für andere tipps bin ich dankbar.

  • Ein Gate ist eigentlich dazu gedacht unerwünschte, plötzlich auftretende Spitzen - sogenannte Peaks - auszufiltern. Sowas bietet sich auch an, um Rückkopplungen oder ähnlich unangenehme Erscheinungen zu verhindern. Das ist jedenfalls der Anwendungsfall, den ich kenne.
    Man kann ein Gate natürlich auch so einstellen, daß es die Dauer oder Stärke einer Tonquelle begrenzt.
    Ich glaube aber, daß wäre etwas zu viel des guten.
    Für meinen Geschmack sollten Toms schon ein wenig ausklingen. Wenn man nur so ein dumpfes "bap" haben will, kann man auch auf einen Pappkarton hauen.


    Komisch, daß wir Drummer immer Schelte kriegen, wenn wir ein wenig "länger" werden. Gitareros zahlen einen haufen Asche für diverse Delays, Chorusse (???) und Hallgeräte.


    r37

    Nach laaaaaaaaaaanger Pause mal wieder hier im Forum unterwegs...
    :rolleyes:


    "Spielt was Ihr wollt! Hauptsache es grooved!"
    P.Herbolzheimer

  • Der zweite Anwendungsfall ist der, den man haben möchte. Wenn der Level, also die Lautstärke eines Signals unter einem bestimmten Schwellenwert ist, macht das Gate den Kanal dicht.
    Das kann man benutzen, um eine lang nachklingende Trommel kürzer klingen zu lassen, weil das Nachwummern dann eben nicht mehr über die Anlage geht.
    Damit kann man aber auch das Übersprechen von Mikrofonsignalen verhindern, weil ja, wenn Du auf eine Trommel haust, auch die Mikros an den anderen Trommeln was mitbekommen, nur eben leiser. Man kann auch die Frequenzen einstellen, bei denen das Gate auslöst, so dass man beispielswise auf dem HiHat-Mikro auch nur die Hihat hört. Und natürlich noch viel mehr (Reaktionszeit, wie lange bleibt das Gate offen....)


    Holle

    ...und keine Eier!

  • Hi r37,


    bei den Gitarreneffekten handelt es sich um erwünschte Nebenklänge, die von der Allgemeinheit akzeptiert sind.
    Das nachklingen der Toms kann den Schlagzeug sound verwaschen und "mulschig" klingen lassen, während Du ja einen präzisen Schlag haben willst. Das stört auch den Gesamtsound der Band.
    Wir sind die letzten jahre auch ein wenig durch die CD-Qualität "versaut " worden was unsere Hörgewohnheiten angeht. Der authentische Klang einer Live Band ist da nicht imer so gefragt.


    Gruß


    Knautschke


    http://www.ramblinbluesband.de
    mehr Blues braucht kein Mensch

  • @ r37
    Deine Beschreibung passt eher zum KOMPRESSOR/LIMITER als zum Gate.
    Ein Gate macht einfach unter einem bestimmten Level zu. D.h. richtig eingestellt macht es nur auf, wenn das gewünschte Signal erfolt, man also die entsprechende Trommel spielt. Leider begrenzt sich damit auch die Ausklingphase, genau.
    Ghost-Notes auf der Snare werden oft nicht mitübertragen, da sie zu leise sind! Über die Overheads kommen die auch wenig rüber. Deshalb bevorzugen viele heute einen nichtgegateten Sound.
    Tontechniker sollten sich langsam umstellen: Das Set sollte von den Mikros abgenommen werden und so klingen, wie´s ohne Mikros klingt, höchstens einen Tick fetter, aber genauso offen. Wer alles zugatet, macht meist mehr kaputt. Viele 80er Drumsounds sind Beispiele dafür.

    BORIS.

  • Zitat

    Original von ElEhnez
    @ r37
    Deine Beschreibung passt eher zum KOMPRESSOR/LIMITER als zum Gate.


    Stimmt. Jetzt fällt mir das auch auf.
    Sorry, war keine böse Absicht.
    Der Limiter schneidet "oben" die Peaks.
    Das Gate mach auf, wenn das Signal "von unten" stärker wird und die Grenze überschreitet.


    :(


    r37

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