Band, Bandgründung, Band-community, Bandpflege

  • Ein denkwürdiger Thread der letzten Wochen brachte mich auf die Idee. Es gibt zwar zu dem Thema schon ein paar versprengte Threads. Bei denen ist aber meistens das "Kind schon in den Brunnen gefallen".


    Es sind hier im Forum Band- erfahrene alte Hasen 8) unterwegs, aber genauso auch viele Newbies :baby: die gerade ihre ersten Erfahrungen machen. Warum alle Fehler drei mal machen!?


    Meine Idee: Leute mit Banderfahrungen posten hier, was sie wichtig und richtig fanden um


    a) eine Band zu gründen


    b) die Atmosphäre im positiven Bereich zu halten


    c) Zielrichtung und Kurs nicht einschlafen zu lassen


    d) Probleme, Krisen und alles was so abgehen kann zu meistern und zu bewältigen.


    Ganz allgemein gehalten oder auch speziell aus der Sicht des Drummers.


    Bin gespannt auf Eure Erlebnisse und Erkenntnisse.

  • Naja, Idealfall ist es, wenn die Chemie stimmt, noch idealer, wenn es auch musikalisch passt.


    Ich klopp jetzt seit fast zwanzig Jahren in zig Bands, aber erst die aktuelle Kapelle ist die erste, bei der es in allen Bereichen hinhaut.


    Ob das funktioniert, sieht man aber erst, wenn es Probleme gibt. Dann zeigt sich, ob die Kapelle an einem Strang zieht oder nicht. Bei uns funktioniert es.

    Wenn man das Knie sieht, ist die Bassdrum zu klein!

    Einmal editiert, zuletzt von Ballroom Schmitz ()

  • Vorab: Meine Meinungen dazu sind aus Sicht eines Hobbymusikers geschrieben. Ich muss nicht mein Geld damit verdienen, es ist rein zum Spass, was ich bandtechnisch mache.


    a) eine Band zu gründen


    Kann ich nichts sagen, da ich nie eine Band gegründet habe. Ich kam immer dazu hab aber nie die Initiative getartet.


    b) die Atmosphäre im positiven Bereich zu halten


    Hier kommt es auf die Menschen in der Band an. Es gibt immer wieder Leute, die sind nicht kompromissfähig, halten sich für was besseres, können in einer Gruppe nicht arbeiten, sind Einzelgänger, verändern ihre Ansichten oder Meinungen oder auch Geschmäcker usw.
    Eine Band funktioniert in meinen Augen ähnlich einer Parternschaft/Familie/Freundschaft. Man muss alles beobachten, die Stärkeren den Schwächsten stützen. Ebenso sollte man mit Lob nicht sparen, wenn etwas klappt - ohne jemanden in den Himmel zu loben. Dann besteht die Gefahr, dass der abhebt. Aber Lob ist, in den richtigen Dosierungen, ein kapitaler Antrieb für Motivation und damit positiven Umgang untereinander.


    Man braucht ein Gefühl für Menschen - je mehr das in der Band haben, umso einfacher ist es. Wenn diejenigen überwiegen, die keine Antenne für andere haben, steht die Band auf verlorenem Posten.


    c) Zielrichtung und Kurs nicht einschlafen zu lassen


    Meist zieht hier auch nur einer oder zwei richtig. Es ist fast wie immer im Leben. Man hat ein Ziel, eine Vision, ein Vorhaben und findet "Gleichgesinnte". Wenn's dann ans Arbeiten geht, bleiben von 6 Mann noch 2 übrig, die anderen "laufen nebenher". Das ist nicht nur bei Bands so, sondern leider fast überall im Leben. 100% Arbeit auf z.B. 6 Leute: 2 machen 70% der Arbeit, die anderen 4 die verbleibenden 30% - und dass dann meist auch noch unter Protest oder widerwillig. Einer ist immer der, der "treibt" und die anderen motiviert. Der muss nicht der Bandleader sein (wir haben sowas bei uns nicht) aber er arbeitet mehr als die anderen und "reisst" durch seinen Elan und Einsatz mit. Es ist nicht unähnlich einem Führungsposten in einem Betrieb. Nur das im Betrieb noch ein Stückweit die "Brutale Methode" funktioniert (entweder......oder entlassen). Bei einem Hobby geht das meist schief, da die Mitmusiker (zu Recht) einfach gehen würden - es geht hier um ein Hobby, nicht ums nackte Überleben.


    d) Probleme, Krisen und alles was so abgehen kann zu meistern und zu bewältigen.


    Puh, wo soll man da anfangen. Wer oder was hat die Krise/das Problem ausgelöst? Wer ist daran beteiligt? Wie kann ich das in den Griff bekommen. Dieser Punkt überschneidet sich stark mit dem b und c. b, c und d sind unweigerlich miteinander verknüpft. Das wichtigste unter Menschen ist: MITEINANDER REDEN. Wenn das einer nicht kann, wird er in einer Band immer eine Randfigur bleiben. Den häufigsten Punkt, der immer wieder bei Krisen genannt wird: Mit dem kann man nicht reden. Ich komme an ihn nicht ran. Er ist so verschlossen. Der geht immer gleich an die Decke. Und es ist scheissegal, ob es hier um eine Ehe/Partnerschaft geht, um ein Arbeitsverhältnis, Familie, Freundschaften oder eben eine Band. Wo immer ein Miteinander statt findet, geht es um Kompromisse, Einigungen, Zuhören, Zusammenhänge erkennen, Helfen, Kritisieren, Loben, zusammen feiern und zusammen Prügel einstecken.


    Jeder Mensch hat unterschiedliche Meinugen und Ansichten - Gott sei dank sonst wären ja alle wie ich :D Menschen verändern sich auch - aber eben nicht alle. Hast Du einen, der sich weiterentwickelt hat oder zurückentwickelt hat oder einfach eine neue Richtung einschlägt, bleibt leider nur noch zu klären, ob er sich vorstellen kann, trotzdem weiter zu machen oder ob man sich trennt. Auch das gilt wieder für Band und alle anderen Bereiche des Lebens.


    Wir haben uns Juni 2006 von einem Mitbegründer der Band getrennt/trennen müssen - leider. Aber es ging nicht mehr anders. Er wollte damit weitermachen bzw. dahin zurück wo wir mal vor 8 Jahren angefangen hatten. Er war derjenige, der die meisten Proben abgesagt hat. Er konnte bei Auftritten nicht bzw. hatte andere Prioritäten gesetzt. Wir haben uns das 1 1/2 Jahre mit angesehen und ihn dann vor die Entscheidung gestellt: Mit uns oder ohne uns aber nicht mehr wie er will. Wir haben im Proberaum geflennt bei seiner Entscheidung aber es hilft nichts. Wir möchten weiter machen und da kann man sich keine Handbremse auf Dauer erlauben.


    Proben - gutes Stichwort: Bei uns ist Freitags Probe von 18.30 bis 22.30 Uhr. PUNKT! Da kann kommen was will, es gibt einige Leute in der Band, die haben ihren Geburtstag mit einer ganz normalen Probe verbracht. Oder den Geburtstag des Partners. Oder ein WM-Spiel nicht gucken können, weil das blöderweise auf einen Freitag fiel. Da sich alle dran halten, funktioniert das auch. Es hat fast 3 Jahre gedauert, aber dann hatte meine Familie/mein Freundeskreis kapiert, dass Freitags die Welt untergehen kann, ich kann nicht vor 23.00 Uhr. Rücksichtnahme ist wichtig - aber in beiden Richtungen! Sowohl auf den Einzelnen als auch auf die Band. Habe ich was unaufschiebbares, ist es natürlich selbstverständlich, dass derjenige die Probe absagt.


    Auftritte haben oberste Priorität. Pat hat Ihre Hochzeit und ihre Mandel-OP so gelegt, dass das nicht mit einem Auftritt kollidiert. Wolfgang legt trotz dreier Kinder seinen Urlaub um die Auftritte rum. Das erfodert Planung. Wir wissen schon im Dezember, welche Auftritte anliegen für das kommende Jahr. Wichtig ist auch, dass die Partner und die Familie der Bandmember "mitspielen" Ohne die geht nichts - wie so oft im Leben. Haben ich einen Partner, der mein Hobby nicht unterstützt oder kein Verständnis dafür hat, bleiben zwei Möglichkeiten: Hobby oder Partner wechseln.


    Wie händelt das unsere Band:


    Zunächst sind seit der Gründung 1998 "nur" noch drei Leute übrig. Wolfgang, der Basser (erst seit 2001, vorher E-Gitarre).
    Pat (charmed99) Gesang
    und ich an den Drums.
    Weitere Besetzung sind Uwe an der Rhythmusgitarre, Oli an der Sologitarre und Tina als 2.-te Stimme.


    Wir haben diverse Wechsel gehabt und die Band drohte zwei mal auseinanderzubrechen. Momentan läuft es super und die Band ist in sich gefestigt - bis zur nächsten Krise.


    Die Aufgabenverteilung (wobei sich das einfach ergeben hat, die Gebiete wurden nicht zugewiesen!) Wolfgang organisiert die Auftritte, macht die Werbung, kümmert sich um die Technik. Sowas wie ein Manager, wenn man es überspitzt ausdrücken will.
    Ich arbeite im Hintergrund, bin für die Texte zuständig, Getränke holen und eigentliche Hauptaufgabe: Streite schlichten, Unstimmigkeiten ausräumen, Kompromisse finden und nebenher ein bischen trommeln.
    Oli ist für die Noten und raushören der Stücke verantwortlich, Probe-CD's für alle brennen und sich um neue Lieder kümmern. Vorschläge machen alle aber ob die Umsetzung machbar ist und die Lieder ins Konzept passen, prüfen Oli und ich.


    Uwe ist für die Technik bei kleineren Gig's zuständig, repariert Sachen.


    Die zwei Damen kümmern sich darum, dass uns anderen die Ohren bluten (ein paar Leute, die Pat kennen, wissen was ich meine) :D


    Wie man hier schon sieht, hat nicht jeder gleich viel zu tun. Aber wir sind eine FAMILIE. Wir legen bei Leuten, die wir neu suchen nicht den Hauptaugenmerk auf die musikalische Fähigkeit, sondern darauf, ob der/die IN DIE BAND PASST. Lieber kleinere Abstriche bei der Musikalität oder dem Können, wenn's dafür im Bandkontext richtig passt. Dann ergibt sich der rest von alleine. Das erleichtert schon mal vieles - schützt aber nicht vor dem normalen Bandleben mit allen Höhen und Tiefen.


    Ob das alles der Weissheit letzter Schluss ist, kann ich auch nicht 100%-ig sagen. Aber bei uns funktioniert es auf diese Art und Weise. Und das trotz teilweiser gewaltiger Altersunterschiede! Von 25 bis 48 Jahren ist bei uns alles vertreten. Und oberste Bandregel: Keine Partnerschaften oder One-Night-Stands oder was auch immer innerhalb der Band - ich hab schon ein Haufen guter Bands daran zerbrechen sehen. Klingt blöd - ist aber so!

    Grüße,


    De' Maddin Set
    ________________________________


    Dängdäng-Dängdäng-Dängdäng
    Bababababaaa-baba - Brack........Meet you all the way....dadadab...usw.

  • Ganz so geregelt wie beim Maddin ist das bei uns nicht. Das liegt aber auch daran, dass bei uns alle selbständig sind und die Familie am Fressen zu halten ist eben die oberste Priorität. Keiner sagt einen Auftrag wegen eines Auftritts ab und wenn der Basser zwei Wochen als Lichtmann mit Purple auf Tour ist, dann ist das nunmal so.


    In dem Falle wird halt ein Aushilfsmucker gesucht, was allerdings im AC/DC-Coverbereich nicht wirklich schwer ist. Bei unserer Live-Premiere hatten wir an der Rythmuskatharre und am Langholz Aushilfskumpel. Who cares. :D


    Unser Sänger hatte zwischendurch Probleme mit Panikattacken und wollte aussteigen. Kommt nicht in Frage, den folgenden Gig haben wir mit einem Aushilfssänger gespielt, die anderen wurden verlegt.


    Als meine Freundin und ich uns trennten und ich allein mit dem Kind war, wollte ich aussteigen. Kam auch nicht in Frage. Die Jungs haben sich um alles gekümmert, ich brauchte nur 5 Minuten vor dem Gig eintrudeln, spielen und wieder abhauen. Rockstar halt :D



    Sowas klappt natürlich nicht in jeder Kapelle. Wir haben auch den Alterschnitt ähnlich wie bei Maddin, der Jüngste ist 27, der Älteste 46. Wir spielen aber alle auch schon lange unsere Instrumente und haben alle auch zig Jahre Banderfahrung. Das spielt da sicher mit rein, das man sich nicht direkt ins Hemd macht, wenn mal was nicht so läuft, wie es geplant gewesen.


    Hauptsache High Voltage :D

    Wenn man das Knie sieht, ist die Bassdrum zu klein!

  • Eine "Checkliste" für die optimale Band funktioniert sicherlich nicht. Problem:


    Die Anforderungen der Bandmitglieder ändern sich. Heute will man noch viele Auftritte irgendwann nicht mehr, weil z.B. Familie da ist. Oder umgekehrt, heute wenig Auftritte und wenig Proben, dann nicht ausgelastet weil plötzlich Single, u.s.w.


    Das gleiche dann bei Finanziellen Interessen und lässt sich beim Musikgeschmack fortführen. Auch werden einzelne Bandmitglieder an ihrem Instrument schneller besser als andere, da läuft es dann auch auseinander.


    Eine Band entwickelt und verändert sich, weil sich die Bandmitglieder entwickeln / verändern. Manchmal läuft das bei allen syncron, manchmal nicht.


    Unterm Strich: Eine Band passt oder passt nicht. Wenn sie nicht passt, wird sie halt passend gemacht.

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  • Zitat

    Original von Tommler
    Unterm Strich: Eine Band passt oder passt nicht. Wenn sie nicht passt, wird sie halt passend gemacht.


    Mit dieser Einstellung habe ich grundsätzlich ein Problem. Es gibt aus meiner Sicht einen Riesenunterschied ob man das Musizieren aus Spaß/als Hobby betreibt oder damit seine Brötchen verdienen muß. In einer Profiband kann es auch Spaß machen - muss aber nicht! Wer hier nicht "passt" wird "passend" gemacht. In einer Hobbyband ist das aus meiner Sicht die falsche Einstellung. Hier muss es Spaß machen und wer hier nicht "passt" geht vermutlich freiwillig.


    Ansonsten ist den Ausführungen von Maddin' wenig hinzuzufügen.

  • poah, jetzt hab ich mir maddins roman auch mal gegeben. ;)


    womit wir auch gute erfahrungen gemacht haben:
    nicht immer nur proben.
    auch einfach mal zusammen weggehen, sich derbe zusammen die birne zuballern, das schweißt einfach zusammen. dann hat man was was einen auch außerhalb der musik verbindet.


    bei meiner anderen band ist der altersunterschied noch krasser als bei maddin und ballroom. der jüngste ist 22, der älteste bestimmt über 60. man muss sich da irgend wie zusammen raufen, was bisher auch gut funktioniert hat eigentlich.

    for your security, this text has been encrypted by ROT13 twice.


    Silence is golden. Duct tape is silver.

  • Hi an Alle,


    also erstmal find ich die Idee für so einen Thread geil. Ist echt interessant bzw. kann auch noch interessanter werden.


    Zu uns:


    Ich spiel jetzt mit meiner Band (Kerndrift) seit ca. 2 Jahren. Es passt echt super und läuft wie geschmiert. Gut, man hat natürlich ab und zu ein paar Reibereien, aber die hat man auch zuhaus mit Mama oder mit der Freundin :-). Was vielleicht erwähnenswert ist das die Jungs (Bass, Gesang, Vocals) straight auf die 30 zugehen bzw. schon 30 sind. Ichbin gerade 21 geworden. Aber auch das is überhaupt kein Problem, umso cooler find ich es das Leute in dem "Alter" noch bock haben so abzugehen etc.


    Was für mich präorität ist und für die anderen in der Band auch, ist das wir nur EINE Band haben. Ich (für meinen Teil, damit will ich keinen Angreifen) bin in Sachen Band lieber monogam. Ich find es nicht gut mehrere Bands, Projekte etc gleichzeitig laufen zu haben, da man sich nie so richtig mit einer Band fest verbünden kann bzw. nie so richtig gut Kumpel werden kann. Und das find ich auch wichtig, dass man nämlich abseits der Musik auch mal ein Bierchen trinken geht oder so.


    Ansonsten ist es bei uns so, wenn wir uns mal in die Haare bekommen ist beim nächsten mal Proben alles vergessen bzw. geklärt.


    Also bis dann

  • Grundsätzlich hat jeder einzelne Musiker unterschiedliche Bedürfnisse, die es zu befriedigen gilt. Wenn einer zu kurz kommt (oder mehrere), kommt es früher oder später zu Spannungen. Bei einer Band müssen grundsätzlich viele Parameter abgestimmt werden:
    - die Musik / der Stil muss klar sein bzw. auch allen gefallen. Wenn einer z.B. nicht auf Metal steht, nutzt es u. U. nichts, wenn der Gitarrist ihm zum Geburtstag eine 9000er DW DoFuMa schenkt. Soll heißen, seid euch sicher, dass ihr das spielt, was ihr spielen wollt - warum auch immer ihr es spielen wollt!
    - die Leute müssen miteinander klar kommen. Dazu ist es nicht zwingend erforderlich, dass man sich besonders mag! Man muss eine vernünftige Schiene finden, auf der man miteinander klarkommt. Ich muss in einer Bigband z.B. nicht unbedingt alle 40 Mitmusiker lieben, aber klarkommen muss man miteinander einigermaßen!
    - das zu erreichende Ziel muss klar sein, auch das Niveau: Will ich Profi werden, Wettbewerbe gewinnen, klingen wie Vorbild XY, will ich Feierabendmucke machen und Bier saufen usw. Wenn einer ein höheres Niveau anstrebt und die nderen nicht mitziehen, geht das nicht lange gut. Die Musiker müssen aber übrigens nicht alle auf dem selben Niveau spielen - solange sie akzeptieren, dass die Mitmusiker auf einem anderem Level spielen!
    - die Musik muss bezahlbar und erreichbar sein. Wenn der Proberaum zu weit weg ist oder der Musiker kein Geld für Auto oder Instrumente hat, wird er über kurz oder lang nicht mehr teilnehmen können / wollen
    - die Leute müssen zuverlässig sein. Nichts hat mich in der Vergangenheit mehr angepisst, als mit nur einem Bruchteil der Band im Proberaum zu stehen, weil irgendwer wieder nicht erschienen war. Und wenn dann noch scheinheilige Ausreden auftauchen - um so schlimmer! Ein RECHTZEITIGER Anruf vorher - am besten ein paar Tage früher - ist ehrlicher und vermeidet diesen Frust. Lieber soll mir einer sagen, du ich hab da keine Lust weil,... als zuzusagen und nicht zu erscheinen!


    Weiterhin muss ich immer an ein seinerzeit absolviertes Seminar denken. Dabei ging es um Gruppen- und Teambildung. Das zwar mehr auf der Businessschienen, lässt sich aber auf alle Teams übertragen.
    Wird die Gruppe neu gebildet (sei es auch durch Hinzukommen oder Ausscheiden einer Person), sollten die Ziele und der Inhalt neu abgestimmt werden. Kommt z.B. ein 2. Gitarrist hinzu, sollte man darüber sprechen, welche Rolle der übernehmen soll. Manchmal ergibt sich das auch aus dem Zusammenspiel, besser ist es aber, dann wenigstens nach der Probe das zu BESPRECHEN. Fällt diese Abstimmung flach, kann es passieren, dass Uneinigkeiten zunächst nicht beachtet werden und es irgendwann zu "Explosion" kommt. Manchmal kommt ein Team aber auch einfach nicht "aus den Löchern", weil die Richtung nicht klar ist...!
    Wie es dann in den nächsten Schritten weitergeht, will ich jetzt nicht mehr schreiben, wird mir zu lang. Diesen ersten Punkt finde ich aber wichtig, da er meist missachtet wird.

    BORIS.

    2 Mal editiert, zuletzt von ElEhnez ()

  • Hab mir auch mal Maddins kleine Geschichte durchgelesen. Was ich dabei erstaunlich fand, bzw. vorher nicht so gedacht hab:


    Ein Hauptteil der Gründe etc. die Maddin aufgeführt hat spiegeln sich bei uns in der Band leider wieder. So ist eine Person bei uns, die sehr Konservationsunfreudig ist, die Schuld oft bei andern sucht und im allgemeinen bei KLEINEN Reizthemen oft mal explodiert. Das mit der Püntlichkeit ist dann auch so ein Thema, mal kommt er, mal nicht ... Wobei die andern 3 es mit der Pünktllichkeit leider auch nicht so eng sehen. Und das ist bei uns, bzw. mir Streitpunkt No.1. Ich bin jemand, der Wert auf Pünktlichkeit legt (wobei ich jetzt im Probefall nicht von 5-10 Minuten spreche). Dass eine Bahn mal nicht kommt oder man ne rote Welle auf der Straße hat ist ja alles kein Problem, aber wenn dann jemand 1 1/2 Stunden zu spät kommt, habe ich dann auch nicht mehr die riesen Lust zu proben. Noch krasser wird es, wenn man 2 Stunden wartet, dann anruft und erfährt, dass die Person nicht "kann" ... Ja sehr schön und heute fällt die Probe wieder flach ... :rolleyes: Ich glaube daher auch, dass die jetzige Formation so nicht mehr allzu lange stehen wird. - leider. Ja ich hab dann noch eine 2. Band, wo wir dann covern, was für mich dann mal eine schöne Abwechslung darstellt, da ist alles super organisiert und so, der Rest ist zwar etwas älter als ich (ich 18 -> Rest so ab 25 ^^) aber das macht mir persönlich keine Probleme, hauptsache es passt. =) Also Maddins Formulierungen treffen bei uns ziemlich exakt zu, ausserdem konnte ich hier jetzt mal ein bisschen Frust ablassen. :D


    -Niklas

  • Zu Bandgründung finde ich es sehr sehr wichtig, die Leute nicht anzubetteln. Wenn du als Trommler losziehst, um Musiker aufzutreiben, dann sag lieber laut in den Raum, dass du eine Band aufziehen willst, als zu jedem Gitarristen hinzugehen und ihn "anzuflehen", so nach dem Motto "Ach komm, spiel schon mit!". Denn das geht offensichtlich schon bald in die Hose. Wenn man eine Band startet, sollten alle von sich aus mitmachen, ohne überredet werden zu müssen.


    Ich erläutere euch das (und anderes) mal an meiner Ex-Band:
    Ich saß ich mit meinen Freunden zusammen, keiner konnte ein Instrument spielen und wir hatten Bock, eine Band zu gründen. Gesagt, getan, Equipment besorgt, geübt, gespielt. Doch das Problem war, dass wir in einer Band zusammen spielten, ohne uns gegenseitig musikalisch und vom Können her richtig zu kennen. Die Band blieb in vielen Situationen nur bestehen, weil wir ja alle Freunde waren und nicht, weil wir so toll harmonierten. Es kam, wie es kommen musste - viel Streiterei, einer wollte nie wie die Anderen; es gab teilweise Proben, bei denen ich satte 2 Stunden (!) auf die Herren Bassist und Gitarrist warten musste, ehe sie auftauchten.
    Eineinhalb Jahre blieb diese Band bestehen, bevor wir ihr den endgültigen Gnadenstoß versetzt haben (wegen Bundeswehr, bzw. Zivildienst). Und hinterher kann man richtig erkennen, wer Bock auf Musik machen hatte. Unser Sänger singt noch in seiner Zweitband weiter (die er damals schon hatte), ich habe mit drei anderen Verrückten ein neues Projekt gestartet, mit meinem Ex-Gitarristen will keiner mehr richtig zusammenspielen (Ego-Sau deluxe) und von unserem Bassisten habe ich schon seit Monaten nichts mehr gehört, außer, dass er seinen Amp einer anderen Combo auf unbestimmte Zeit zur Verfügung gestellt hat.
    Fazit:


    1. Eine Band wird von Musikern gegründet, nicht von Freunden (kann man das nachvollziehen, wie ich das meine?) Üblicherweise werden die Mitmusiker dann eh zu den besten Kumpels...


    2. Eine Band ohne zuverlässige Mitglieder ist rein gar nichts.


    3. Wenn einer keinen Bock hat, dann hat er auch nichts in einer Band verloren. Soll er doch Solokünstler werden...


    Sprich: Überlegt euch genau, mit wem ihr spielen wollt!

  • meiner meinung nach ist es nicht zwingend dass alle musiker auf eine straighte richtung abfahren...in unserer band gibt es funk-fanatiker genauso wie den hendrix gittaristen, den david gilmore anhänger etc. und was dabei rauskommt ist in unserem falle raggae. ich finde dass ist ein guter weg um neue eigenständige musik zu produzieren. jeder gibt seinen teil seine einflüsse hinzu und was herauskommt iss dann doch etwas neues...wenn mann natürlich cover-sachen macht ist das was anderes...



    was ich persönlich bei konzerten speziell wenn mehrere bands hinterreinander auftreten wichtig finde, ist professionalität nicht nur auf der bühne sondern auch beim aufbauen, abbauen, soundcheck etc....dazu gehört sein ganzes equipment mitzuhaben kein kabel vergessen zu haben, den soundcheck möglichst schnell und effizient abzuwickeln,und wenn möglich das set möglichst schon vorher zu stimmen...beim soundcheck iss es meistens zu spät...

  • Band gründen:
    Wenn ich eine Vorstellung von dem was ich machen möchte habe, dann muss ich mir von Anfang an kalr werden, in wiefern ich Kompromisse eingehen möchte. Danach wähle ich dann die Mitglieder aus. Wenn ich Bock auf Retropop habe und beim ersten Zusammenspielen der Saitenmann mit nem Engl anrückt, dann muss ich mich fragen ob ich da Abstriche machen will und dergleichen. Gleiches gilt für das Einhalten von Terminen miteinander.
    In der Band sein:
    Oberstes Gebot für mich ist, das ich erkenne, dass alle an einem Strang ziehen. Wichtigstes Kriterium: Termine werden nur aus sehr sehr guten Gründen abgesagt. Wenn ich zu einer geplanten Probe nicht erscheine, verballer ich ja nicht nur meine eigene Zeit, sondern auch die meiner Mitmenschen, die vielleicht extra was abgesagt haben. Die meisten Dinge sind ja eh immer 2-3 Wochen oder länger vorauszusehen, da kann ich rechtzeitig bescheid geben und dann, stellt die Restband ihr Probenprogramm drauf ein.
    Dann kommt, dass die arbeit gleichmäßig verteilt wird. Jeder macht das was er am besten kann: Sei es arrangieren, Booking, Werbung, oder das Equipment reparieren. Da kann es passieren das einer mehr macht als andere, aber eben nur weil er es am besten kann, was nützt wes, wenn ich Kabel repariere aber noch nichtmal weiß was eine Phase ist?
    Probleme offen ansprechen! In meiner letzten Kapelle hatte ich jemanden, der war trotz seiner 23 Jahre nicht in der Lage klar und deutlich zu sagen was ihn stört und was er möchte. Beleidigt in der Ecke stehen machen Kinder im Sandkasten!

    "I'd rather eat my own shit than do a duet with James Blunt" (Paul Weller)

  • Hi.


    Zunächst mal möchte ich mich dem Gros von Maddins Ausführungen anschließen. Entscheidend ist auch, wie schon angesprochen, was die Motivation der Combo ist. Muss ich mucken, um Brötchen zu verdienen oder ist es eine reine Freizeit-Fun-und-Vergnügungscombo. Sicherlich schließt die Freizeitvariante es nicht aus, ein paar Euronen nebenbei zu verdienen - vermutlitsch ist das die allerbeste Variante: Spaß haben mit seinen Kumpels, Musikmäßig in eine Richtung gehen, sich musikalisch zusammen nach vorne zu bringen und dabei dazuzulernen.


    Über das Thema Bandleader haben wir uns ja schon in anderen Threads :rolleyes: ausgelassen. In einer funktionierenden Band braucht man den nicht unbedingt, aber es muss halt jemanden geben, der die Truppe antreibt, motiviert, begeistert etc., in aller Regel, so meine Erfahrungen, ergibt sich das von selbst. Probleme in der Band müssen gleicberechtigt behandelt und gelöst werden. Dass jeder mal mehr oder weniger Zicken macht is auch klar. Umso schöner finde ich es, wenn eine Band schon ne Weile existiert und so einige Höhen und Tiefen durch hat - dat schweißt doch irgendwie zusammen.


    Bei uns ist es so, dass wir fünf vor kurzem so eine Art konstituierendes Gespräch hatten, in welche Richtung das bei uns weiter gehen soll und haben relativ fix herausgefunden und einhellig festgelegt, was wir in naher Zukunft angehen wollen.


    Bandleben ist eben wie gesagt wie eine Beziehung, die du pflegen musst, zu Kompromissen bereit sein musst usw. Und darüber hinaus kannste auch noch richtitsch Spaß haben!!!!!


    Zur Bandgründung selbst kann ich sagen, dass sich bei uns eine gewisse Dynamik dabei von selbst entwickelt hat. Wir waren erst in anderer Besetzung unterwegs, Bassritze stieg aus (ohne Zoff wohlgemerkt und hat auch noch stetig Kontakt zu uns und der neuen Band), neuer Bass hinzu gekommen nach einiger Suche, bester Kumpel von Freundin des Gitarristen spielte Keys, mal eingeladen und hat sofort gepasst. Das war wirklitsch ziemlich easy.


    Proben tun wir mind. ein mal pro Woche, sind aber auch desöfteren in kleineren Kreisen zusammen, am Cubase an Aufnahmen rumschrauben, Gigs organisieren blah....


    So weit so gut. Zur Zeit läufts bei uns echt klasse und darüber bin ich echt glücklitsch. :D


    *greets jagger*

    Ein Leben ohne Musik ist keins..

    2 Mal editiert, zuletzt von Jaggerblack ()

  • Aaaaalso, wir sind eine Alt-Herren-Band (46-54), die sich vor 4 Jahren aus Liebe zum Traditional Blues zusammengefunden hat. Da wir alle nicht mehr unter dem Druck stehen, berühmt werden zu wollen, sind ein paar Konfliktpunkte schonmal ausgeräumt. Als vor einem Jahr einer unserer Mitgründer ausgestiegen ist, haben wir einen Ersatzmann reingeholt, den wir nach 6 Monaten wieder rausgeschmissen haben: Trainingsfaul, keine Lust, sich unserer Musik anzupassen, keine Lust, bei Gigs was mitzuschleppen, aber seinen Gagenanteil erhöhen wollen (Naja, viel zu jung der Mann, Anfang 30... ;)) Jetzt haben wir einen neuen Harper/Gitarristen gefunden, der gut passt, weil er auch ein Blues Freak ist und einer, der es liebt, in einer Band zusammen zu spielen. Was uns zusammen hält, ist nicht die gemeinsame Freizeit oder gar der Alkohol, sondern:


    1. Eine klare Zielsetzung. Wir wollen uns weiterentwickeln und gute Gigs machen bzw. nach und nach unsere Kreise ausweiten.
    2. Weiterentwickeln heißt auch, neue Ziele zu setzen wie jetzt eine CD aufzunehmen.
    3. Offenheit und Ehrlichkeit. Zweitprojekte sind nicht verboten, wir erwarten allerdings eine Priorität bei unserer Combo bzw. entsprechendes Engagement.
    4. Klare Struktur bzw. Arbeitsaufteilung: Wir haben einen akzeptierten Bandleader, der nächste kümmert sich um Gigs, der nächste um PR/Werbung/Internet, der Neue wahrscheinlich ums Licht und die Technik, ein treuer Freund macht Technik/Ton. So hat jeder seine Aufgabe, die auch ziemlich zuverlässig erfüllt wird.
    5. Zuverlässigkeit, Einhaltung von Terminen usw.


    Wir sind noch nicht mal besonders enge Freunde, wenn man mit über 40 wieder einsteigt, hat eh jeder so seinen Freundeskreis, aber wir sind uns gegenseitig sehr wichtig und die Band hat bei jedem von uns einen sehr hohen Stellenwert.
    Edit: Korrektur

    "Most drummers are crazy, aren't they ? They don't all start off crazy, but they end up that way." ;( Charlie Watts

    Einmal editiert, zuletzt von Drumwolf ()

  • Hab nun auch schon 7 Bands hinter mir und ich kann nur aus Erfahrung sagen, wenn wirklich gute Musik entstehen soll und es nicht darum geht zum Spaß bissel Musik zu machen, ist es das wichtigste das die Chemie zwischen den Mitspielern stimmt...
    Ich habe es schon erlebt, dass ich mit sehr guten Musikern gespielt habe und es ist jedoch nur technisch gute Musik dabei rausgekommen...
    Um richtige Musik mit Ausdruck zu machen, ist es für mich nun das wichtigste das die Chemie stimmt...
    Ich finde Sachen wie Pünktlichkeit, eine klare Struktur etc. äußerst nebensächlich...
    Wenn die Mitglieder verschiedene Ansichen zum Stellenwert der Band haben könnte das ein Problem werden, aber sonst finde ich dass die Chemie zwischen denk Mitgliedern der wichtigste Faktor ist...

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  • Zitat

    Original von The FloW
    Hab nun auch schon 7 Bands hinter mir und ich kann nur aus Erfahrung sagen, wenn wirklich gute Musik entstehen soll und es nicht darum geht zum Spaß bissel Musik zu machen, ist es das wichtigste das die Chemie zwischen den Mitspielern stimmt...
    Ich habe es schon erlebt, dass ich mit sehr guten Musikern gespielt habe und es ist jedoch nur technisch gute Musik dabei rausgekommen...
    Um richtige Musik mit Ausdruck zu machen, ist es für mich nun das wichtigste das die Chemie stimmt...
    Ich finde Sachen wie Pünktlichkeit, eine klare Struktur etc. äußerst nebensächlich...
    Wenn die Mitglieder verschiedene Ansichen zum Stellenwert der Band haben könnte das ein Problem werden, aber sonst finde ich dass die Chemie zwischen denk Mitgliedern der wichtigste Faktor ist...


    Tschuldigung, aber Verlässlichkeit, die Bereitschaft, sich gemeinsame Arbeitsstrukturen zu schaffen usw. usw. sind wichtige Teile von dem, was du "Chemie" nennst. Es nützt mir nämlich auch herzlich wenig, wenn ich jemanden gut finde, der aber unpünktlich, unzuverlässig und unlustig ist. Dann stimmt nämlich die Chemie nicht....

    "Most drummers are crazy, aren't they ? They don't all start off crazy, but they end up that way." ;( Charlie Watts

  • interessant fände ich noch das thema erste cd!
    Ich habe es bei einer Band miterlebt, und bei anderen gehört.
    Im grunde geht es dabei um zielsetzung. Es ist immer gut ein ziel vor augen zu haben um es nicht aus den augen zu verlieren, motiviert zu arbeiten etc.
    Bei vielen jungen bands heißt es nach den ersten Gigs und nem schlechten demo: "Ey jungs, lass uns mal eine cd machen!" Jo geil ,...
    Es kann schon während der produktion zu streitereien kommen weil alle vor dem aufgenommenen material sitzen und dann erst merken was da überhaupt gemacht wir. Der gitarrist möchte plötzlich den und jenen sound haben, den sich der basser aber ganz anders vorgestellt hat. Alles wird konkretisiert, das material steht zur diskussion und so kann sich keiner mehr was schön hören weil er so viel spaß daran hat. Daran ist schon die ein oder andere Band zugrunde gegangen.
    Mein tipp wäre, dass man regelmäßig mitschnitte im proberaum macht und auch mal außerhalb der bandproben was macht. So kann man die interessen der anderen viel besser einschätzen...
    Was ich aber eigentlich loswerden wollte:
    Die erste cd ist nun fertig, alle sind glücklich und haben was in der Hand.
    tja, und was nun?
    gleich weiter machen! Am besten solltet ihr vorher schon in planung haben was als nächstes ansteht.
    Von einer cd die euch gut gefällt habt ihr im grunde nichts! Ihr könnt euch darüber freuen, aber den großen sprung schafft man damit nicht wirklich! Es heißt nach dem egotripp hart weiterproben und vor allem auf die bühne zu gehen! Vielleicht nimmt ja mal der ein oder andere ne cd mit,...

    wenn du nichts nettes weißt was du jemandem sagen kannst, dann sag am besten garnichts

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