Adapter Klinke -> XLR sinnvoll?

  • Ich hab noch ein etwas älteres, dynamisches Mikrophon rumliegen, das nur einen 3,5mm-Klinkenstecker hat. Mein Mischpult, das Behringer XENYX 2442, hat allerdings keinen Mikrophoneingang für Klinke, sondern nur XLR. Und halt Klinke-LineIn, allerdings ist das Mikro da dran extrem leise, ist klar. Ich hatte es nur mal getestet gehabt, Hoffnung besteht ja immer :D
    Zumindest dacht ich mir nun, damit das Mikrophon anständig verstärkt wird, dass ich so einen Klinke-XLR-Adapter kaufe und das Mik damit anschließe. Würde das gehen oder gibts da irgendwelche Probleme mit Polbelegungen oder sowas?

    "Es kommt nicht drauf an, wie alt man wird, sondern wie man alt wird."
    (Werner Mitsch)

    Einmal editiert, zuletzt von Tavrodir ()

  • Kein Problem. Ist das Mikrokabel symetrisch aufgebaut (3 Pole) symetrischen Adapter nehmen. Ansonsten unsymetrischen Adapter kaufen.


    Bei unsymetrischer Verkabelung sicherstellen, daß die Phantomspeisung am Mixer abgeschaltet ist.

    PG - Wenn nur die besten Vögel singen würden, wär es verdammt still im Wald.

    2 Mal editiert, zuletzt von PG ()

  • Joar, ist ein Monoklinkenstecker, d.h. ja eigentlich unsymmetrisch. Also einen entsprechenden Adapter kaufen und die Phantomspeisung fein weg lassen?!

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    (Werner Mitsch)

  • Wenn Du einen symmetrischen Adapter verwendest, wird dieser automtisch zum unsymmetrischen Adapter, wenn Du Deinen Monoklinke-Stecker vom Mikro einstöpselst, weil er (der Mikrostecker) die hinteren beiden Kontakte (einer Stereoklinke) mit seinem "breiten" Kontakt verbindet.
    Meine Güte, ist das schwer zu beschreiben. :(
    Sieh Dir mal einen Stereoklinkenstecker und im Vergleich dazu eine Monoklinke an, dann verstehst Du vielleicht eher, dass die Monoklinke in einer (symmetrischen) Stereobuchse zwei Kontakte gleichzeitig belegt.


    Fazit: Kaufe Dir einen symmertrischen Adapter, der geht immer.
    Oder schneide Deinen Klinkenstecker vom Mikro ab und löte einen XLR-Stecker dran.

    Fragen und Beiträge zu E-Drums können zu heftigen Reaktionen und Nebenwirkungen führen.

  • Für den Proberaum sollte es kein Problem darstellen, das Mikro mit diesem Adapter zu benutzen. Auf Bühnen würde ich davon aber dringendst abraten, so lang das Mikrofon sein Signal nur mit einem unsymmetrischen Klinke-Stecker ausgibt.
    Symmetrische Signalführung ist auf Bühnen essentiell.


    (Theoretisch wäre die Nutzung einer DI-Box auch noch möglich, schränkt aber die Bewegungsfreiheit mit dem Mikro enorm ein... ;))


    Gruß

    "Besser leer als garnichts drin!" 8| :D


    Meine Kiste

    Einmal editiert, zuletzt von lichtler ()

  • Bei unsymetrischer Mikroverkabelung an dynamischen Mikrofonen unbedingt sicherstellen, dass die Phantomspeisung aus ist. Sonst kann es zur Zerstörung des Mikros kommen.


    An unsymetrischen Kabeln nur unsymetrische Adapter verwenden, da es nicht jeder Mikrofonverstärker mag, wenn seine negative Phase mit der Masse kurzgeschlossen wird. Hier kann es zur Zerstörung der Eingangsstufe kommen. Finger weg davon. Das ist reines Roulette. Manche könnens ab, manche nicht.


    Gruß
    PG

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  • Zitat

    Ich hab noch ein etwas älteres, dynamisches Mikrophon rumliegen, das nur einen 3,5mm-Klinkenstecker hat


    Die Frage ist auch, ob dieses Mikrofon überhaupt den Aufwand rechtfertigt, der hier getrieben werden soll.

  • Hallo,


    mich wundert, wie man einen 3,5 mm Stecker in das 6,3 mm Klinkenloch eines Mixers bekommt.
    Rein geht das natürlich, aber, dass da was klingt ... ?


    Dann stellt sich in der Tat noch die Frage, was das für ein Mikrofon ist. Normalerweise haben die ja noch einen Anschluss für ein Kabel, so dass sich die Adapterfrage durch eine Kabelfrage ersetzen ließe. Wenn das Kabel aber fest am Mikrofon hängt, ist das schon verdächtig. Verdächtig dahingehend, dass das Mikrofon vielleicht weniger wert als ein Adapter ist oder nicht viel mehr.


    Weiterhin: stereo oder mono? Macht einen gewissen Unterschied auch bei der Adapterfrage.


    Grüße,
    Jürgen

  • @ Jürgen K


    Nen 3,5 Stecker kannst du ohne Probleme mit nem Adapter in nen 6,3 Line Eingang von nem Mixer stecken, das ist überhaupt kein Problem. Nur technisch sinnvoll ist es halt mal gar nicht.


    Stereo oder Mono stellt sich nicht, weil Mikrofone grundsätzlich mono sind.

    2077 wurde eine neue Version der Nuka-Cola, die Nuka-Cola Quantum, eingeführt. Der Werbung nach hatte sie das doppelte an Kalorien, Kohlenhydraten, Koffein und Geschmack.

  • Hallo,


    Zitat

    Original von Majestic12
    Nur technisch sinnvoll ist es halt mal gar nicht.


    Das dachte ich mir auch.


    Grundsätzlich sind Mikrofone mono, da stimme ich voll zu. Grundsätzlich haben sie heutzutage aber auch XLR-m-Buchse eingebaut. Ich kann mir bei der Ausgangsbeschreibung und dem Folgenden so Einiges - auch ein Stereo-Mikrofon - vorstellen. Vielleicht bin ich aber nur zu phantasievoll?


    Möge uns der Themenstarter aufklären.


    Grüße,
    Jürgen

  • Die 3 Pole des Steckers sind dazu da um das Signal symmetrisch zu übertragen. Eine Leitung ist die Masse, eine das normale Signal und auf der 3ten Leitung wird das Signal um 180 Grad Phasengedreht geschickt. Später im Mischpult wird dann das Signal wieder um 180 Grad herumgedreht und mit dem Signal vom Leitung 2 addiert. Dadurch erreicht man eine hohe Störunempfindlichkeit während der Übertragung.
    Mit Stereo hat das ganze aber nichts zu tun, ausser das Stereosignale halt auch 3 Adern benötigen.

    2077 wurde eine neue Version der Nuka-Cola, die Nuka-Cola Quantum, eingeführt. Der Werbung nach hatte sie das doppelte an Kalorien, Kohlenhydraten, Koffein und Geschmack.

    Einmal editiert, zuletzt von Majestic12 ()

  • Zitat

    Original von Majestic12
    Später im Mischpult wird dann das Signal wieder um 180 Grad herumgedreht und mit dem Signal vom Leitung 2 addiert.


    Also ich würde glatt sagen: FALSCH!
    Da wird nix gedreht. Der Mixer verarbeitet nur die DIFFERENZ aus Pin 2 und Pin 3.


    Wenn ich daneben liegen sollte, mögen mich die Experten hier aufklären.

    Fragen und Beiträge zu E-Drums können zu heftigen Reaktionen und Nebenwirkungen führen.

  • Ok, genau genommen wird im Mixer auch durch einen Differenzverstärker das Spannungspotential zwischen den beiden verschobenen Signalen verarbeitet, aber das ist weniger anschaulich als zu sagen, dass das eine Signal wieder "richtigherum" gedreht wird und zu dem anderen Signal dazuaddiert wird.

    2077 wurde eine neue Version der Nuka-Cola, die Nuka-Cola Quantum, eingeführt. Der Werbung nach hatte sie das doppelte an Kalorien, Kohlenhydraten, Koffein und Geschmack.

  • Schön, dass ihr euch gegenseitig nochmal zum Thema Signalübertragung aufklärt :D


    Wie gesagt, es ist ein recht altes, einfaches, billiges Mikrophon. Kabel fest am Mikro, am Ende ein 3.5mm Klinkenstecker (mono natürlich). Dieses Mikro soll nicht dazu dienen, irgendwelche Teile meines Schlagzeugs abzunehmen, ich möchte es nur nicht sinnlos rumliegen lassen und für paar Blödeleien im Proberaum reicht das alle mal, da muss ich nicht das Leben eines teuren Mikros riskieren.
    Ich hab mir so einen Adapter gekauft und es funktioniert alles wunderbar. Entgegen allen Ratschlägen und Warnungen hab ich naiver Bursche auch einfach mal die Phantomspeisung angemacht, scheint das Mikro zu vertragen, zumindest lief und läuft alles tadellos (ihr dürft mich dafür natürlich trotzdem gerne schlagen :P ).

    "Es kommt nicht drauf an, wie alt man wird, sondern wie man alt wird."
    (Werner Mitsch)

  • Zitat

    Original von DrumForJesus


    Also ich würde glatt sagen: FALSCH!
    Da wird nix gedreht. Der Mixer verarbeitet nur die DIFFERENZ aus Pin 2 und Pin 3.


    Wenn ich daneben liegen sollte, mögen mich die Experten hier aufklären.


    Jein. Hab auch in einer Gerätebeschreibung schon mal von der Spiegelung gelesen. Das Signal wird einmal normal und einmal gespiegelt übertragen. Störeinflüsse wirken auf beide Signalwege in der gleichen Richtung. Wenn man das gespiegelte Signal dann beim Empfänger wieder spiegelt, löschen sich die Störungen gegenseitig aus. Diese Variante eignet sich m.E. besser zum Erklären der Funktionsweise.


    Bei den Geräten die ich jetzt habe kommen aber überall Komperatoren zum Einsatz die beide Signale beim Empfänger vergleichen und die Differenz ausgeben. Der Effekt ist der Gleiche, hat aber den Vorteil dass die Signalstärke dann doppelt so hoch und damit noch störunempfindlicher in der Weiterverarbeitung ist.


    Anmerkung für die Bastler und Löter: :D
    Wichtig für beide Verfahren ist, dass beide Signalleitungen exakt die gleiche Übertragungsdauer hergeben da es sonst zu zeitlichen Verschiebungen kommt - das Ergebniss in der Differenz ist dann Brei.


    Deshalb dürfen hier auch keine X-beliebigen Kabel (vor allem bei langen Leitungslängen) verwendet werden.


    Ich verwende nur gekaufte XLR-Kabel, da wir einen Mix aus symetrisch verkabelten dynamischen und Kondensatormikrofonen haben, unser Mixer die Phantomspeisung für alle oder keinen Kanal schaltet. Deshalb ist bei uns immer die Phantomspeisung eingeschaltet. Ein falsch gelötetes XLR-Kabel kann einem da schnell ein Mikro kosten.


    Gruß
    PG

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  • Zitat

    Original von Tavrodir
    Entgegen allen Ratschlägen und Warnungen hab ich naiver Bursche auch einfach mal die Phantomspeisung angemacht, scheint das Mikro zu vertragen, zumindest lief und läuft alles tadellos (ihr dürft mich dafür natürlich trotzdem gerne schlagen :P ).


    Ich schlag Dich nicht
    Oder besser gesagt: Ich würde Dich höchstens schlagen, wenn Du das mit einem meiner Mikros gemacht hättest :D


    Ich habe extra geschrieben: "kann zur Zerstörung führen". So steht es auch immer in der Dokumentation der Mischpulte. Es heißt nie: "führt Garantiert zur Zerstörung".


    Du hast einfach Glück gehabt. Die meisten hochwertigen Mikros wären wahrscheinlich dabei draufgegangen.


    Gruß
    PG

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  • Zitat

    Original von Tavrodir
    Ich hab mir so einen Adapter gekauft und es funktioniert alles wunderbar.


    Super, dann können wir hier ja weiter munter über die Symmetrie einer XLR-Verbindung philosophieren.


    Zitat

    Original von PG
    Ich verwende nur gekaufte XLR-Kabel...


    Das will ich doch hoffen! ;)


    Zum Thema Phantomspannung ist mein Kenntnisstand so, dass an Pin 2 und 3 gleichzeitig eine Gleichspannung (i.d.R. +48 v) gegenüber der Masse (Pin 1) gelegt wird. Spannungsdifferenz zwischen Pin 2 und 3: 0 V.
    Wenn nun ein Pin (2 ODER 3) bei eingeschalteter Phantomspeisung durch eine Adapterkonstruktion mit einem Mono-Klinkenstrecker mit der Masse verbunden wird, wird die Spannung des entsprechenden Pins "in die Knie" gezwungen, bzw. kurzgeschlossen. Eigentlich müsste nun durch die Mikrofonspule ein Gleichstrom fließen, da die Phantomspeisung des anderen Pins (Klinke "hot") noch anliegt -- wenn sie durch den "Kurzschluss" den anderen Pins nicht "automatisch" mit zusammenbricht. Das könnte von Gerät zu Gerät unterschiedlich sein.


    Tavrodir:
    Versuche doch mal herauszufinden, ob an den anderen Mikrofonanschlüssen deines Mixers noch die korrekte Phantomspeisung anliegt, wenn Du an einem Eingang Dein "Sparmikro" betreibst.

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    2 Mal editiert, zuletzt von Mai-Carsten ()

  • Öhm, und wie prüfe ich, ob die Spannung an den anderen Anschlüssen "korrekt" ist? Einfach ein anderes Mikro dranstöpseln und schauen, ob das noch geht? Aber die gehen ja auch bei weniger als 48V. Oder irgendwie anders?!


    Dem Edit kommt grad die Idee, einfach mal ein Voltmeter anzuschließen... (erstmal eins finden)

    "Es kommt nicht drauf an, wie alt man wird, sondern wie man alt wird."
    (Werner Mitsch)

    2 Mal editiert, zuletzt von Tavrodir ()

  • Zitat

    Original von Tavrodir
    Dem Edit kommt grad die Idee, einfach mal ein Voltmeter anzuschließen...


    Rööchtich. ;)
    Einmal mit und einmal ohne angeschlossenes "Sparmikro" messen (zwischen Pin 1 und 2 oder 1 und 3 -- besser noch: Beide zum Vergleich).
    Berichte doch mal - ich bin gespannt auf das Ergebnis.

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