• rockmusik,
    immer wenn ich an rockmusik denke, habe ich diese komische insel ,platziert vor der belgischen küste, vor meinen augen.
    ist rockmusik britisch?
    woher kommt rockmusik?
    seit wann gibt es rockmusik?
    wer macht rockmusik?
    was ist rockmusik?
    worin unterscheidet sich britische rockmusik von amerikanischer rockmusik?
    warum gibt es amerikanische rockmusik?
    braucht irgend jemand amerikanische rockmusik? was wäre, wenn es keine amerikanische rockmusik gäbe?
    gibt es überhaupt amerikanische rockmusik?
    seit wann spielt amerikanische rockmusik eine bedeutende rolle?


    frints, lasst uns philosophieren...

    Satellite of Love

  • Also ich würde mal sagen, dass wir unsere musikalischen Wurzeln sehr wohl unseren afroamerikanischen Freunden zu verdanken haben! Könnte man jetzt drüber disskutieren, wann die Musik angefangen hat zu rocken, oder hat sie eigentlich schon seit Luis Amstrong gerockt? Oder erst seit Elvis? Jedenfalls glaub ich nicht, dass die Engländer das erfunden haben!

    "...lebe wild und gefährlich, sagte Arthur."

  • @Leander:


    Du suchst da nach den Wurzeln der Musik; das war aber nicht die Frage. Sicher ist jede Musik und damit jedes Genre aus ein und demselben Anfang entstanden, aber deswegen lassen sich doch Entwicklungen lokalisieren. Wenn es um die Herkunft von Coca Cola geht, sagst Du ja auch nicht, das ist ein globales Getränk, nur weil überall auf der Erde Wasser ist, aus dem Coca Cola im Wesentlichen besteht.


    Andererseits: Es ist wahrscheinlich nicht verwegen zu behaupten, der Rock sei ohne den Jazz (afrikanisch oder jüdisch?) nie entstanden.

    Irgendeiner wartet immer.

  • Hab die Frage schon verstanden MG, habe nur die Hypothese aufgestellt, ob die Musik bereits gerockt hat, als sie Europa erreicht hat oder erst hier zur Rockmusik transformiert wurde. Wann hat der Rock´n´Roll aufgehört und der Rock angefangen. Was macht denn Rockmusik eigentlich aus??? Waren die Beatles die ersten populären Rockmusiker???
    Unzweifelhaft ist in der Tat, dass der Impuls aus den Staaten kam. Und er afroamerikanischen Ursprung hat, die Juden haben sich, wie auch alle anderen, von den schwarzen Musikern inspirieren lassen.

    "...lebe wild und gefährlich, sagte Arthur."

    Einmal editiert, zuletzt von LeanderX ()

  • Zitat

    Original von LeanderX
    Waren die Beatles die ersten populären Rockmusiker???


    Meinetwegen könnt Ihr mich jetzt für diese Aussage schlagen, kratzen, beißen und meinetwegen auch Tiernamen geben... :D


    In meinen Augen waren die Beatles die erste Pop band in der Geschichte der Musik.
    Ich gehe noch weiter... die Beatles (keine Frage es war wirklich gute Musik) waren die erste „gehypte“ und richtig vermarktete Boyband .


    Versucht doch das mal bitte mit heute zu vergleichen... und Ihr werdet einige parallelen feststellen.


    Gut, wir wollen jetzt nicht darüber reden, das die Beatles wirklich singen konnten und ihr Instrument, im Gegensatz zu vielen der heutigen Superstars und Boybands die in der Charts vertreten sind, beherrschten,... aber wenn man sich wirklich mal die Musikgeschichte vornimmt, wird man doch ein paar parallelen entdecken.


    Ich Zitiere aus dem Buch:
    "Die Beatles, eine Illustrierte Dokumentation von Roy Carr und Tony Tyler


    >> 07.02.1964
    Nervös landen die Beatles auf dem Kennedy-Airport in New York zu einem perfekt vorbereiteten Massenempfang der erste von vielen hysterischen Massenaufläufen auf den internationalen Flughäfen. <<

    Man beachte bitte hier das von mir Fett unterlegte... das Management (was ich jetzt nicht als verwerflich sehe) hat also den ersten massenhysterischen Empfang vorbereitet... so interpretiere ich zumindest den Text.
    Letzt endlich ist das aber auch egal... die Jungs haben gute Musik gemacht und ich wollte nur darauf hinaus, das die Beatles alles andere als Rocker waren, sondern die ersten Vorreiter der heutigen Popmusik (bzw. das forcierten was heute als Standart bei Boy- und Popbands gilt.


    Gruß
    Christian

  • eigentlich hat MG mit seinem letzten satz den nagel auf den kopf getroffen: der jazz ist der urspung aller rock/pop/metal usw. stile.
    da ich mich zur zeit sowieso näher mit dieser entwicklungsgeschichte bschäftigen muss, kann ich in kurzform einen entwicklungsüberblick geben:
    geburtsstätte und entwicklungsgrundlage war das entstehen des New Orleans Jazz in New Orleans (Louisiana) --> Schwarze verbanden afroamerikanische tradition mit europäischen musikstilen (marsch- u. tanzmusik, z.b.). aus den daraus resultierenden Marching Bands wurden bald die berühmten Jazz Bands, die überall in New Orleans (vor allem hafen und kneipen) zu finden waren.
    nächste und auch sehr wichtige entwicklungsstufe war derRagtime (zunächst nur als klavierstil) (Scott Joplin sollte dabei mal erwähnt werden.....*g*). kennzeichnend für den jazzstil sind das berühmte call and response system, der off beat usw, usw.....
    geschichtlich folgte dann der Blues, ebenfalls geprägt durch die schwarzen ( wenn wir die nicht hätten!), allerdings ein resultat der sklaverei, der den betroffen als ventil diente.
    die weißen schufen dann mit dem versuch den New Orleans Jazz zu imitieren das, was man unter Dixieland versteht.
    Der Chicago Jazz vereinte dann erstmalig weiße und schwarze musiker, entsprechend dem namen eben in Chicago.
    Mit Swing wird die ganze sache dann kommerziell; die Big Bands entstehen, show wird wichtig und arrangements verdrängen die impro.
    Aus diesen Big Bands taten sich dann ( ach ja, wir befinden uns ungefähr zwischen 1940 u 1950) kleinere untergruppen hervor, die zum spaß improvisierten/jammten und dadurch einen neuen musikstil entstehen ließen--> Bebop
    Folge daraus waren diverse weitere jazz-unterstile: Free Jazz, E-Jazz und Cool Jazz und noch irgendwas, fällt mir aber gerade nicht ein.
    Jetzt bin ich allerdings sauber an der rockmusik vorbei marschiert fällt mir gerade auf..........
    da muss ich noch mal beim Blues ansetzen, dessen weiterentwicklung über Rhythm'n'Blues und Beat zur Rockmusik führte (Achtung: in Europa!!! ). Der Einfluss von Bill Haley und Elvis waren natürlich auch vorhanden und wichtig. Und dann die ganze Schiene: Deep Purple, Pink Floyd, ach ja: Woodstock war natürlich auch noch maßgebend......


    vielleicht hilfts dem einen oder anderen, habe jetzt keine lust mehr.
    drumatische grüße
    Andy

    Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hängt mit der Blödheit der Bewunderer zusammen.


    Heiner Geissler

  • @ leander:
    es gab mehrere entwicklungsstadien gleichzeitig:
    england, die USA mit der kreation eines eigenen sounds ( --> Soul) und europa.

    Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hängt mit der Blödheit der Bewunderer zusammen.


    Heiner Geissler

  • Ich möchte hier eine andere These aufgreifen,die ich schon mehrfach gehört habe.
    Rockmusik soll demnach seinen Ursprung in der klassischen Musik haben.
    Im Laufe der Zeit wurden lediglich Tempo und Noten geändert.
    Könnte was dran sein.
    Wobei auch die "Schwarze Musik" eine sehr grosse Bedeutung in der Rockmusik hat.
    Den ohne die afrikanischen Rythmen gäbe es keine Rockmusik.
    Ich behaupte daher einfach,das Rockmusik,wie wir sie kennen, ihren Ursprung in der Fusion von Klassik und afrikanischer Musik hat.

    Einmal editiert, zuletzt von dks ()

  • das würde ich definitiv bestreiten. aller anfang war der Jazz! und dieser ist definitiv nicht aus der Klassik hervorgegangen. heute ist vielleicht erkennbar, das bestimmte strukturen der Rockmusik auch in der Klassik ( mit viel gutem zureden) vorkommen. das sind aber rückschlüsse und keine grundlagen. die entwicklungs stränge von Jazz bis rock und Kammermusik bis Minimal Music sind zwei verschiedene.........

    Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hängt mit der Blödheit der Bewunderer zusammen.


    Heiner Geissler

  • Zitat

    Original von worf
    In meinen Augen waren die Beatles die erste Pop band in der Geschichte der Musik.
    Ich gehe noch weiter... die Beatles (keine Frage es war wirklich gute Musik) waren die erste „gehypte“ und richtig vermarktete Boyband .


    Versucht doch das mal bitte mit heute zu vergleichen... und Ihr werdet einige parallelen feststellen.


    Na ja, im Gegensatz zu heute wurden die Beatles nicht schon von Anfang an supported und nicht wie heute, wo rein durch gute "Promotion" aus "Scheiße Gold gemacht werden kann". Der Hype kam erst nach ihrem Durchbruch, und der nicht weil es eine Plattenfirma wollte, sondern weil sie den Massengeschmack traf. Erst dan wurde die Plattenfirmen auf sie aufmerksam und wurden "supported" und vermarktet.
    Nach dem Durchbruch konnten sie allerdings singen was sie wollten, die Menge kreischte und tobte, egal was die da von sich gaben.


    Aber die Beatles hatten es am Anfang nicht leicht.


    Ich erinnere nur:
    "Wir mögen nicht deren Geräusche, und Gitarrenmusik ist am Aussterben".
    Decca Recording Co, zurückweisend zu den Beatles, 1962.

    Ich hätte auch so gern ein Hobby...

  • Also:


    ich kann sehr gut damit leben dass der anstossende Moment der Rockmusik im schwarzen Amerika liegt.


    Nur DORT waere aus ihm nichts geworden. Für Rock scheint zu gelten- :


    a)Nichts gilt der Prophet im eigenen Land
    (nur als bsp.:JimiHendrix wurde erst in London bekannt, mitgebracht von den Stones)



    b) es waren die Weissen die irgendwann vor langerlanger Zeit den Anstoss, der selbst nicht Rockmusik war(?) aufnahmen(??)



    Ist also Rockmusik die freie Aufnahme eines afroamerikanischen Musikempfindens durch Weisse?

    Einmal editiert, zuletzt von Bibbelmann ()

  • Hmmmh,
    der Rock'n'roll hat so um 1950 herum als uneheliches Kind von Blues und Jazz angefangen. Das war die Musik für den rebellischen Jugendlichen. Aufgehört hat sie am 01. Oktober 1958, als Elvis nach Bremerhaven kam, um seinen Wehrdienst abzuleisten.
    Dass war die Zäsur in Elvis' Karriere. Danach hat er nur noch Umsatz gemacht und die Musik wurde immer seichter.
    Elvis (der Rock'n'Roller) war das große Vorbild der Beatles. Als sie 1960 wieder aus Hamburg zurückkamen, waren sie die härtteste Rockband in England. die waren halt gut im Training. Auf dem Kiez hatten sie bis zu 8 Stunden am Tag spielen müssen.
    Mit ihrem Beat rollten sie ganz England und Europa auf, bis sie 1964 nach Amerika gingen. Dort brachten sie den Amis den Rock wieder zurück.
    In den Industrienationen der westlichen Welt begannen dann Mitte der sechziger Jahre viele junge Leute Rock zu spielen. Da hat jedes Land seine eigene
    Rocktradition. durch die Umbrüche der sechziger Jahre zerfaserte dann die Rockmusik in tausend verschiedene Stile. Ragarock, Bluesrock, Hardrock, Electricrock und Poprock sind nur einige von Ihnen. n den siebzigern begann in Deutschland der Siegeszug des Krautrock und in den Achtzigern die Neue Deutsche Welle.
    Meiner Meinung nach wurde der Rock'n'Roll von den Afroamerikanern gestohlen und mutierte in den Sechzigern über den Beat zum Rock. In den Siebziger und Achtziger Jahren war Rockmusik ein weltweites Phänomen. Die Musiker beeinflussten sich gegenseitig.
    Deutsche Musiker beeinflussten die amerikanische Szene und legten den Grundstein für Techno. Das war unsere Rache für den Rock'n'Roll :D
    Edit: Die Kommerzialisierung der Rockmusik begann mit dem Woodstock-Festival 1969. Dort erkannte man, das man mit Rockmusik viel Kohle scheffeln kann.


    Grus
    Knautschke
    Unrecht Gut gedeihet nicht
    Die Rache des Kanalarbeiters

    Einmal editiert, zuletzt von Knautschke ()

  • Dies habe ich gerade gefunden.
    Klingt eigentlich plausibel.




    Eine kurze Geschichte der Rockmusik
    von Andreas Klein ©


    Viele Geschichten ranken sich um die Entstehung und Geschichte der Rockmusik. Lange Zeit war diese Version die populärste: Rock’n’Roll entstand aus der Mischung des Rhythm and Blues der Afroamerikaner und der Country and Western-Musik der Weißen. Der Begriff „Rock and Roll" soll auf den Diskjockey Allan Freed zurückgehen, der diesen Begriff angeblich 1951 zum ersten Mal in seiner in Cleveland ausgestrahlten Radioshow benutzt haben soll. Freed wollte „farbigen" R’n’B an den weißen Mann bringen, und mußte ein unverfängliches Etikett schaffen, um diese Musik im von rassistischen Vorurteilen geprägten Amerika einer breiten Masse zugänglich zu machen.



    In Memphis, Tennessee, dem wirtschaftlichen und kulturellen Zentrum des Mississippi-Delta, wo auch der Blues entstand, gründete der Radio-Ingenieur Sam Phillips 1953 die kleine unabhängige Plattenfirma „Sun Records". Seit 1950 nahm Phillips unter dem Namen „Memphis Recording Service" lokale Bluesgrößen auf und leaste die Aufnahmen an größere Firmen wie Chess in Chicago. So entstanden die ersten Aufnahmen mit Künstlern, die heute zu den großen Legenden desBlues zählen: B. B. King, Howling Wolf, Little Walter und vielen anderen. Mit dem Sun-Label begann Phillips seine Produktionen auch selber zu vermarkten.
    Der Legende nach soll Phillips immer wieder zu seiner Sekretärin Marion Keisker gesagt haben, wenn er nur einen Weißen finden könnte, der das schwarze Feeling hätte, könnte er Millionen machen. 1953 spazierte ein 18 Jahren alter Junge namens Elvis Presley in das Studio, der - wie sich später herausstellen sollte - jener Weiße mit dem schwarzen Feeling war. Angeblich wollte Presley für ein paar Dollar einen von ihm gesungenen Song auf Platte pressen, um ihn seiner Mutter zum Geburtstag zu schenken. Diese Version hat sich jahrzehntelang in der Literatur durchgesetzt. Heute wird allerdings eher angenommen, daß Presley die Aufmerksamkeit von Phillips erregen wollte, da er von einer Karriere als Sänger träumte. Diese Rechnung ging auf. 1954 veröffentlichte Phillips auf Sun Records die Single „That’s All Right (Mama)" mit Elvis Presley. Bei dem Titel handelte es sich um einen alten Song des Blues-Musikers Arthur „Big Boy" Crudup, der den Song bereits 1946 aufgenommen hatte. Crudup starb 1974 als armer Mann und wäre heute sicher nur einer kleinen Zahl von Blues-Fans bekannt, hätte er sich nicht durch die Coverversionen Presleys (er nahm später auch Crudups „My Baby Left Me" und „So Glad You’re Mine" auf) eine Fußnote in der Geschichte des Rock verdient. Die Songs, die Presley für Sun aufnahm, werden heute vielfach als Geburt des Rockabilly und somit auch des Rock’n’Roll gesehen. 1955 wechselt Presley zu der goßen Plattenfirma RCA-Victor und sein kometenhafter Aufstieg ist nicht mehr aufzuhalten.



    In den 50er Jahren waren bei Sun ebenfalls Leute wie Roy Orbison, Johnny Cash, Carl Perkins und Jerry Lee Lewis unter Vertrag. Allein diese Namen genügen, um Sun-Records als die Wiege des Rock’n’Roll zu bezeichnen. Phillips behauptet auch, mit „Rocket 88" bereits 1951 die erste Rock’n’Roll Single überhaupt aufgenommen zu haben. Eingespielt wurde dieser Song von Jackie Brenston and the Delta Cats. Tatsächlich handelt es sich um die Band Ike Turners, des späteren Ehemannes der Sängerin Tina Turner. Andere Autoren bezeichnen die 1954 veröffentlichte Single „Sh-Boom" von den Chords (einer farbigen Gesangsgruppe) als die erste Rock’n’Roll Single. Daneben wird auch die Meinung vertreten, daß New Orleans mit Fats Domino („The Fat Man", 1949) und Lloyd Price („Lawdy, Miss Clawdy", 1952) die Geburtstätte des Rock’n’Roll gewesen sei. Der erste weiße Rock’n’Roll-Hit wird jedenfalls Bill Haley mit „Crazy Man Crazy" von 1953 zugeschrieben.
    Der Begriff „Rock" tauchte bereits Ende der 30er Jahre in Ella Fitzgeralds „Rock It For Me" auf und der Jounralist Rober Palmer wirft mit Goree Carters „Rock Awhile" von 1949 einen weiteren Anwärter auf den Titel „1. Rock’n’Roll-Platte" in den Ring. Nicht unwerwähnt dürfen in diesem Zusammenhang die Namen Jimmie Rogers und Hank Williams bleiben. Diese beiden "Väter" und ersten großen Stars der modernen Countrymusik haben den weißen Rock'n'Roll in seiner Entstehung in kaum zu überschätzender Weise inspiriert. Tatsächlich war ihre Musik stilistisch und formal stark vom Blues geprägt. Ein weiterer Aspekt stellt der "Rock vor dem Rock" dar: So könnte man den Jump Blues der 40er Jahre bezeichnen, der manchmal schon mehr rockte als swingte. Stilprägend war hier der große Bandleader und Saxophonist Louis Jordan, dessen Repertoire von Country-, Rock'n'Roll- und Bluesmusikern gleichermaßen aufgegriffen und im jeweiligen Stil interpretiert wurde.



    Die weiteren Impulse in der Entwicklung dieser Musik gingen ab den frühen 60er Jahren verstärkt von England aus. In London und Liverpool gab es eine lebhafte Musikszene, die die Musik der Rock’n’Roll- und Blues-Idole aus den USA aufgriff und weiterentwickelte. Der Blues herrschte in London vor und die Rolling Stones wurden bald die Heroen dieser Szene, bevor sie internationalen Ruhm ernteten. Die Beatles aus Liverpool nahmen 1964 Amerika im Sturm. In ihrem Gefolge wurden viele britische Gruppen in den Staaten populär und man spricht deshalb von der „Britischen Invasion". Die Exponenten des 60er-Jahre-Rock waren unter anderem die Kinks und die Who aus Großbritannien und die Byrds und die Beach Boys aus USA. In den späten Sechzigern wurden Musiker wie Janis Joplin und Jimi Hendrix überaus populär. Es war die Zeit der „Flower Power" und das Woodstock-Festival im Jahre 1969 stellt den Höhepunkt dieser Ära dar. Dagegen gab es auch Bands, die wie die Stooges einen fiesen Garagen-Rock machten, der als früher Punk gilt. Ihre erste LP wurde von John Cale produziert und kam 1969 raus. Sänger Iggy Pop hat all diese Exzesse überstanden und macht noch immer regelmäßig Platten. Ebenfalls 1969 kam das Debüt der MC5 in die Läden. Es handelt sich um einen Live-Mitschnitt der roh und ungeschliffen die schiere Energie dieser kurzlebigen Band wiedergibt. Viele Hardrocker berufen sich auch noch Jahrzehnte sspäter auf diese Combo als wichtigen Einfluß.



    Am Ende das Jahrzehntes starben Hendrix, Joplin und Jim Morrison (Sänger der Doors) an Drogen, die Beatles lösten sich auf und mit den Rolling Stones und den Beach Boys war nicht viel los. Allgemein spricht man von der zweiten Krise des Rock. Andererseits nahmen Gruppen wie Led Zeppelin, Black Sabbath und Deep Purple in den frühen siebziger Jahren vielbeachtete Alben auf und bereiteten den Heavy Metal vor. Ab Mitte der siebziger Jahre wurde zwar der Disco-Sound ungemein populär (Film „Saturday Night Fever" 1977), aber Bands wie Status Quo, Slade, Queen, (aus Groß Britanien) Kiss und Aerosmith (aus den USA) spielten immer reine Rockmusik (Auch wenn die großen Abräumer Elton John, Pink Floyd und Genesis waren, die einen sehr verfeinerten, abgehobenen Stil des Rock pflegten). Am 1.12.1976 wurde durch einen Fernsehauftritt der Sex Pistols die sogenannte „Punk-Explosion" ausgelöst: Zum ersten Mal in der Geschichte des konservativen britischen Fernsehens fiel das Unwort "fuck" in einer Senung! (Unnötig zu erwähnen, daß die Kariere des Moderators Bill Grundy nach diesem Zwischenfall beendet war.) Die Pistols waren zwar ein geplant provokativer Modegag ihres Managers Malcolm McLaren; die Bewegung, die sie auslösten, wollte jedoch alles Etablierte, Überkommene im Allgemeinen, und das Musikbusiness im Besonderen erschüttern. Angeregt durch die Pistols entstand auf der ganzen Welt eine Unzahl von Bands, die anfangs oft mangelnde musikalische Kenntnisse durch wütende Energie und Originalität kompensierten. Zu den bekannteren Punkbands gehörten in England The Clash, die U.K. Subs und Stiff Little Fingers. Auch hier wir diskutiert, ob Punk nicht schon von amerikanischen Garagenbands der 60er Jahre gespielt wurde. Wie dem auch sei, die „New Wave" - der Sammelbegriff für alles, was ab 1976 anders als die traditionelle Popmusik war, brachte viele neue Impulse und wirkt bis heute in Mode, Musik und Zeitgeist nach.

    Einmal editiert, zuletzt von dks ()

  • Zitat

    der jazz ist der urspung aller rock/pop/metal usw. stile.


    Unbestritten. Aber Deine aufgelistete Geschichte ist nicht kopmplett, wenn Du so ohne weiteres die Klezmer-Musik übergehst. In den Augen manchen Musikwissenschaftlers ist das der eigentliche Ursprung des Jazz, der Klezmer also die erste Jazz-Musik.


    Ich wage die zugegebenermaßen ungewöhnliche These: Die Rockmusik ist jüdischen Ursprungs.


    Zitat

    die Juden haben sich von den schwarzen Musikern inspirieren lassen.


    In diesem Falle war es wohl anders herum. Zuerst war der Klezmer, dann der Jazz, in etwa so wie es Andy ausführt.

    Irgendeiner wartet immer.

  • Hallo MG,


    wo leitest du die Verbindung vom Klezmer zum Jazz her?
    Wo haben die schwarzen Jazzer ihre Klezmer Einflüsse her?
    In 10er und 20er jahren gab es eine strikte Trennung zwischen Schwarz und Weiss in den USA. wie sollen da die beiden Gruppen zusammengekommen sein?
    Es gab kein Radio und kein Fernsehen, die Schallplatte war noch nicht so verbreitet.
    Als es jazz schon gab kann es diese gegenseitige Befruchtung gegeben haben, aber eine direkte Linie sehe ich da nicht.
    Könnte es nicht sein das die beiden Stile eine gemeinsame (afrikanische) Wurzel haben? Gibt es eine allen Menschen gemeinsame Musik und nur die Spielarten unterscheiden sich?


    Grus Knautschke


    Dem Filosof is nix zu doof
    Mit'm Doofen is gut schwoofen

  • DAS wesentliche Jazz-element ist unzweifelhaft die improvisation. improvisation findet der geneigte hörer auch im klezmer. ebenfalls typisch ist die verwendung von sog. "blue notes", die im europäischen tonsystem nicht existieren sondern wohl eher afrikanischen/arabischen ursprungs sind. die HARMONISCHEN zusammenhänge die im Jazz verwendet werden tauchen allerdings schon bei Johann Sebastian Bach auf. und jetzt bitte zurück zum rock ;)




    stay tuned



    matz&trade;

  • Es gibt dort mehrere Entwicklung, die sich vermischt haben.


    Zum einen gibt es diesen Strang vom Folk Blues der schwarzen Baumwollflücker, der dann über den Jazz zum Rockabilly Rock der 50er wurde und der klar aus den USA kommt. Genaugenommen sind das aber schon in den USA nicht nur afroamerikanische Einflüsse.
    Schon dort spielt die europäische, weiße, klassische Salonorchestermusik und auch Elemente europäischer (auch jüdischer) Volksmusik eine große Rolle. Das kommt besonders bei den großen Swing Bigbands (Duke Ellington, Benny Goodman...) auf unterschiedliche Art und Weise durch.


    Damit kommen wir zu dem großen anderen Strang und es ist kein Zufall, dass darum viel Rock von den britischen Inseln kam. Dort gibt es eine große Folktradition, da wird immer noch in jeder Kneipe gesungen, zur Gitarre, viel Singer-Songwriter-Musik. Das war auch schon vor 100 oder 200 Jahren so und diese europäische Wurzel des Rock ist mindestens so groß, wenn nicht größer als der afroamerikanische Einfluß.


    Nicht umsonst habe Schwarze meistens nicht gerockt. Rock ist mehr ein weißes Phänomen. Die schwarzen Seiten gehen mehr in Richtung Soul, Funk... damit werden dort die Gospel und Blues Roots in der Rockmusik (im weiteren Sinne) mehr gepflegt.


    Hendrix war schwarz und Amerikaner, von ihm hätte man eher James Brown Style Musik erwartet, das war nämlich das Ding der Schwarzen zu seiner Zeit. In England dagegen war das genau richtig, darum hat er dort mit zwei Engländern ne Band gegründet und man hat ihn dort rausgebracht und dann zurück exportiert.


    Die Beatles sind auf eine bestimmte Art eine der ersten Popbands. Das hat was mit dem Poplifestyle, dem Management, der Marketing, und später auch im Songwriting, das nämlich viel melodiöser ist, als Rockmusik, vor allem auf eine andere Art melodiös. Die Beatles waren aber immer auch eine Rockband. Gerade am Anfang, denkt an Day Tripper, Hard Days Night etc. Das ist Rock und kommt ganz klar von diesem Chuck Berry und Little Ritchard Ding. Sie haben sich selber immer als Rockband gesehen. Man hat ja dann auch ein eigenes Genre erfunden: Beatmusik, weil es eben nicht in das damalige Raster passte.


    Sehr schön kann man diesen europäischen Songwriter-Folkeinfluss bei einer Band wie Jethro Tull sehen.

  • @ MG
    ich hatte nicht vor, eine komplette historisch korrekte entwicklungsgeschichte zu verfassen (was ich ja gar nicht kann), und mich in einem atemzug mit musikwissenschaftlern zu nennen finde ich zwar charmant aber nicht richtig ;) . lediglich der ursprung sollte von mir in ansätzen geklärt werden. in dieser hinsicht sind wir ja einer meinung, ...........

    Die Berühmtheit mancher Zeitgenossen hängt mit der Blödheit der Bewunderer zusammen.


    Heiner Geissler

  • hi frints,
    da haben wir nun allerlei über die geschichte der rockmusik im allgemeinen gelernt.
    was unterscheidet aber nun den amirock vom britischem rock?
    quantitativ liegen die briten, was die 60er und 70er jahre angeht, weit vorne. bands wie yes, genesis, led zeppelin, the who, jethro tull, deep purple und und und... haben alle ihren eigenen stil, sind völlig verschieden, man hört aber beim ersten ton schon, das es sich um britische bands handelt. was aber macht diesen sound aus, der briten sofort als briten identifiziert?
    wenn ich das radio einschalte, weiss ich nicht wie die bands heissen die da aufspielen, ich höre aber sofort ob es sich um briten oder amis handelt. euch gehts sicher nicht anders.


    bei bands wie chicago, foreigner, toto, steely dan, eagles, reo speedwagon und und und... ist völlig klar woher die stammen.
    allgemein mir kommt die amerikanische rockschiene konstruierter, perfekter, glatter und seelenloser vor. ausnahmen bestätigen hier natürlich die regel.


    seh nur ich das so?

    Satellite of Love

  • Ich hab es doch geschrieben, die Briten kommen mehr von der europäischen Folktradition und haben eine ganz andere Melodieführung, wenn sie nicht gerade bluesig spielen, dann klingen sie aber auch nicht mehr so britisch.


    Die Amis haben entweder nen Blues, Soul oder Country Schlag. Der Gesang und die Melodieführung unterscheiden sich und das nimmt man, auch wenn man es hört athmosphärisch sofort war.


    Bsp. Country Einfluß: Neil Young, Bruce Springsteen
    Bsp. Soul Einfluß: Living Colour, teilweise auch Faith No More
    Bsp. Blues Einfluß: Hendrix (jetzt sagt nicht, der klingt britisch, auch wenn seine Band aus Briten besteht, hört euch mal zum Vergleich einen Song von Noel Redding an, auf Axis Bold As Love: She's So Fine)


    Zudem spielt man dort traditionell auch andere Sounds und Verstärker. Gilt nicht für alle, denn Fender hat jeder mal gespielt, aber eben nicht Marshal, Orange oder andere Brit-Amps.


    US Bands sind nicht alle glatter, nur die West-Coast-Bands klingen oft glatt, die East-Coast klingt auch im Jazz immer schon rauer und expressiver. Ist doch in Europa auch so. Im Süden wird die Musik schmantiger, souliger, religiöser...

    2 Mal editiert, zuletzt von DF ()

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