Mikropositionen an der Snare - Video

  • Es ist allgemein bekannt, dass die Position des Mikrofons großen Einfluss auf den Klang einer Trommel hat - sowohl Live, als auch besonders im Studio! Es lohnt sich also, die Position zu variieren und die beste Stelle - den Sweet-Spot - herauszufinden.
    Klingt einfach - ist es auch, wenn zum Beispiel im Studio ein Helfer solange das Mikro positioniert, bis es in der Regie perfekt tönt. Aber wie oft hat man das? Und was ist, wenn man einfach nur so für sich mal die beste Position herausfinden will - zu Hause oder im Übungsraum und vor allem: alleine...


    Ich habe heute mal ein Video mit einer Methode erstellt, wie man alleine und ohne besondere Räumlichkeiten die Positionierung eines Mikros an einer Trommel - hier einer Snaredrum - ausprobieren kann.


    Man braucht dazu ein Mikrofon, einen Recorder, eine Kamera und die technische Möglichkeit, Bild und Ton zu synchronisieren - wie es geht, seht ihr hier:


    Video: Mikrofon-Positionen an der Snare
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    Wer keine Lust auf Youtube hat und eine bessere Tonqualität haben möchte, kann sich das Video auch hier als Datei runterladen:


    Video-Datei zum Download bei Z-Share


    Ich werde wohl ähnliches auch noch mal mit anderen Trommeln machen (Toms) und vielleicht auch nochmal mit anderen Mikrofonen...


    Ich freue mich über Kommentare jedweder Art!


    PS: was in dem Video nicht erwähnt wird, ist dass die Snareschläge von mir alle einzeln normalisiert wurden, damit die schwankende Lautstärke durch die verschiedenen Abstände den Vergleich nicht unnötig schwer macht - es geht natürlich auch ohne diesen Trick, aber dann muss man aufpassen, dass man nicht lautere Signale einfach nur deshalb besser findet...
    PS2: bei der Snare handelt es sich um meine Sonor Artist AS1405 mit Steel-Shell in 14x5", bestückt mit dem Sonor-Resofell (wie Amba Reso) und einem Ambassador coated als Schlagfell.
    PS3: außer der Normalisierung jedes einzelnen Snareschlages fand keine Audiobearbeitung der Aufnahme statt... die Aufnahme selber erfolgte über einen Tascam DM24 direkt in Samplitude 11, wo auch Video und Audio zusammengeführt wurde.

  • Schöne Sache!


    Was natürlich nicht berücksichtigt wird ist in diesem Fall, dass der Sound der Snare ganz wesendlich durch die OH beeinflusst wird (für mich auch die Haupt Quelle für den Sound).


    Ausser dem muss man Kompromisse eingehen, zum einen wenn das Übersprechen von anderen Instrumenten berücksichtigt werden soll und wenn der Platz nicht ausreicht um das Mic 15cm vom Fell zu plazieren, bzw der Winkel nich möglich ist, weil die HH im Weg ist.


    Danke für das Video!

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss

  • Ebenfalls Danke!!


    du hast mir eine Frage beantwortet, die ich mir lange gestellt habe. Jedesmal wenn ich mich beim üben zurück (und leicht nach unten) gelassen habe, habe ich den Sound
    des kesseln verstärkt wargenommen. Bei kleineren Auftritten sollte der ja im Publikum ziemlich präsent sein. Währe intressant vom Klang 2 Mikros (eine schräg von oben und
    eine vor dem Kessel zu positionieren) zu verwenden. Gerade die unterschiedlichen Kesselmaterialien könnten da klanglich doch einiges machen.

    Alles wird gut

  • Was natürlich nicht berücksichtigt wird ist in diesem Fall, dass der Sound der Snare ganz wesendlich durch die OH beeinflusst wird (für mich auch die Haupt Quelle für den Sound).


    klar - die Overheads machen gerade bei der Snare eine Menge aus - mir ging es hier aber erstmal nur um das direkte Snare-Signal... Mit Overheads ist so ein Video ja dann auch schon viel aufwändiger - interessant wäre es trotzdem mal...


    Ausser dem muss man Kompromisse eingehen, zum einen wenn das Übersprechen von anderen Instrumenten berücksichtigt werden soll und wenn der Platz nicht ausreicht um das Mic 15cm vom Fell zu plazieren, bzw der Winkel nich möglich ist, weil die HH im Weg ist.


    ist bei mir am Set auch immer so, dass es mit dem Platz nicht so prall ist für das Mikrofon! Aber wenn man weiss, dass das Mikro in der Position, die möglich ist, nicht klingt, dann kann man evtl. irgendwie umbauen. Ich fand z.B. die Erkenntnis, dass die singenden Obertöne eigentlich nur bei den ganz nahen Positionen so richtig nerven, ziemlich interessant - gerade, weil viele Live-Techniker mit dem Mic auf 0,5cm ans Fell gehen und dann über die Obertöne schimpfen...


    Fazit: oberhalb der Snare fast egal.....


    das finde ich überhaupt nicht - sowohl der Abstand als auch die Ausrichtung vom Winkel her macht für mich einen deutlichen Unterschied aus - vielleicht ist es über Youtube nicht mehr ganz so schön zu hören, auf dem Video bei Z-Share ist der Sound immerhin noch als 224 kBit/s MP3 drauf...


    Jedesmal wenn ich mich beim üben zurück (und leicht nach unten) gelassen habe, habe ich den Sound
    des kesseln verstärkt wargenommen.


    diese Geschichte mit der Kesselabnahme an der Snaredrum wird bei mir auch noch mal ausgiebig zum Test kommen - das es Leute gibt, die das im Studio machen, wusste ich schon lange, aber probiert habe ich es noch nie...

  • Ich störe mich nur ein wenig an dem Satz "Wenn der Techniker live dann das Mikro..."


    ...ich wollte damit keinem (und schon gar nicht Dir) auf die Füße treten - es gibt Live-Techniker, die es mit dem Schlagzeug wirklich sehr genau nehmen und auch sehr genau wissen, was sie tun. Aber leider gibt es auch immer wieder Leute dabei, die davon eher keine Ahnung haben - vielleicht habe ich von dieser letzten Sorte in der jüngeren Vergangenheit ein paar zu viele gehabt... :)


    Mir ist mit Grauen unser letzter Gig bei einem Provinzstadtfest in Erinnerung geblieben - das Snaremic an einem hohen Stativ mit langem Galgen, natürlich so nicht vernünftig justierbar, und dann 1cm vom Fell direkt am Rand der Snare... dazu dann noch diese dämlichen Sennheiser-Clipse an den Toms, die bei meinem 8er und 10er Tom dann so fast in der Mitte der Trommeln rumhängen und allesamt (auch bei den tieferen Trommeln) viel zu nah am Fell sind. Ich erinner mich auch an andere Clipse mit Schwanenhals (Beyer oder AKG, weiß nicht mehr genau) wo die Hälse so ausgeleiert waren, dass man sie überhaupt nicht mehr sinnvoll in irgendeiner Position fixieren konnte - damit versuchte der Techniker dann ein 14er und 16er Tom zusammen abzunehmen.. solche Sachen regen mich dann immer auf - ich frage mich dann immer, wofür ich vorher das Set auf Vordermann bringe, wenn es eh verhunzt wird. So - Frustmodus wieder aus :)


    Edit: ich merke gerade, dass Du den Satz in dem Video meintest - ja, das hätte man neutraler formulieren müssen! Natürlich soll der Technker (live oder im Studio) seinen Job machen und der Trommler eben seinen - trommeln halt. Sagen wollte ich damit eigentlich, dass wenn der Techniker das Mikrofon in einer potentiell eher schlechten Position aufbaut und es auch Probleme mit dem Snare-Sound gibt, dann könnte man mit dem eigenen Wissen vielleicht zu einer Verbesserung beitragen, sofern der Techniker sich darauf einlässt - wenn alles gut ist, dann sollte man daran aber keinen Moment auch nur einen Gedanken verschwenden, weil es schlicht überflüssig ist...

  • Was noch helfen würde um die Unterschiede deutlicher zu machen wäre ein heftiger Kompressor, da die Unterschiede dann wesentlich stärker hervortreten.... für das ungeübte Ohr hören sich alle im Vid gezeigten Positionen bis auf ganz nah (weil man da halt deutlich das poing hört) ziemlich gleich an, wage ich zu behaupten... (auch wenn es natürlich unter einsatz von EQ+Comp erhebliche unterschiede macht)

    sieg natur.

  • Nicht falsch verstehen, ich finde das super, dass Du das ausprobiert und dokumentiert hast. Aber was für mich dabei raus kam, ist dass die Soundunterschiede zwar da sind, aber so gering, dass sie neben den ganzen weiteren Soundveränderungen, die FOHs(meist) so machen, kaum ins Gewicht fällt.

  • Man darf nicht vergessen, dass hier nur eine Trommel mit einem Mikro abgenommen wurde... Ein ganzes Set wird mit vielen Mikros abgenommen, und grade das Verhältnis der CloseMics zu den Overheads macht schon nen riesen Unterschied... was man bei einem Mikro unmöglich hören kann, wird zusammen mit den OHs dann auf einmal deutlich..

    sieg natur.

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