Bass Drum richtig abnehmen mit einem Mikro

  • Hallo zusammen,


    ich hab mal eine Frage zur Abnahme der Bass Drum. Leider habe ich in der Suche auf dieses Thema keine genauen Antworten erhalten.


    Ich hab bisher immer ein AKG D112 in bzw. vor das Mikroloch meiner Bass Drum gesteckt. Wie ich jetzt jedoch erfahren habe ist das nicht sonderlich klangfördernd, da der entweichende Druck die Mikrofonmembran ungewollt zum schwingen bringt.
    Allerdings fand ich meinen Kick Sound bisher gar nicht mal so schlecht, trotz "falscher" Mikrofonierung.
    Meine Frage jetzt, da ich dieses Verfahren auch bei anderen, teilweise auch professionellen Musikern sehe: Führt das wirklich zu schlechteren Sound?


    Oder wie kann ich sonst meine Bass Drum am besten mit einem Mikrofon abnehmen? Zwei Mikros für den Kick sind mir für den Live-Betrieb zu viel Aufwand.



    Gruß Sebastian

  • ??? eine in schwingung geratenen membrane des Mikrofons erzeugt elektrische Signale- die dann wiederum den sound reproduzieren... wer bitteschön sagt das dies nicht richtig ist???

  • Wer hat das gesagt und auf welche Fundus basiert sein Wissen?


    Eine Membran will zum schwingen gebracht werden, sonst wird nichts übertragen.


    2 Mikros haben meist den Hintergrund das man den Kick und den Bassanteil gesondert abnimmt und dann für das gewünschte Ergebniss
    zusammenmischt.

    Alles wird gut


  • Um den Kick der Bassdrum mehr in den Vordergrund treten zu lassen, kannst du den Mikrofonarm mit dem Mikro auch tiefer in die Bassdrum ragen lassen (bis die Membran so etwa 15cm weit vom Schlagfell entfernt ist).
    Um Übersteuerungen zu vermeiden, solltest du die Vorderseite des Mikrofons nicht direkt auf den Aufschlagpunkt des BD-Schlegels richten, sondern in Richtung der BD-Wandung neigen.
    Das ergibt einen sehr präsenten Kick, aber leider auch weniger Bassvolumen.
    Aus diesem Grund stelle ich z.B. mein BD-Mikro auch lieber in die Frontfellöffnung (so, daß das Mikrofon mit seiner halben Länge in der BD verschwindet) - das läßt das Mikro noch genug Bassvolumen vom Resofell, aber auch einen guten Anteil vom Kick aufnehmen.
    Den Rest macht der Mixer, der die BD noch, bei ca. 6 kHz, etwas anhebt.
    Aber grundsätzlich ist erlaubt, was einem klanglich gefällt - feste Regeln gibt es da nicht.

  • Moin,


    Zitat

    Ich hab bisher immer ein AKG D112 in bzw. vor das Mikroloch meiner Bass Drum gesteckt.


    Ich dann, wenn es "normal" klingen soll, übrigens auch.
    (nur habe ich Depp das D 112 verkauft)


    Zitat

    Wie ich jetzt jedoch erfahren habe


    Bloß weil irgendwer irgendwas erzählt?
    (manchmal werden auch Berichte durch das Weiterkauen unvollständig und schließlich mehr oder weniger völlig falsch wiedergegeben; es gibt aber auch viele Schwätzer im Land, sogar hier im Forum).


    Zitat

    ist das nicht sonderlich klangfördernd, da der entweichende Druck die Mikrofonmembran ungewollt zum schwingen bringt.


    Es kann im Loch bei empfindlichen Mikrofonen zu einer Klangaufnahme kommen, die letztendlich nicht gewollt ist. Wir haben hier allerdings ein recht robustes Mikrofon,
    das über einen eingebauten Windschutz verfügt, der für diese Anwendung durchaus voll genügend ist. Selbst Mikrofone, für die "dringend" Windschütze empfohlen werden,
    schaffen das auch ohne.


    Zitat

    Allerdings fand ich meinen Kick Sound bisher gar nicht mal so schlecht


    Dann gibt es welchen Grund zur Änderung?
    Genau.
    Keinen.


    Zitat

    trotz "falscher" Mikrofonierung.


    Wer heilt klingt, hat Recht.


    Zitat

    dieses Verfahren auch bei anderen, teilweise auch professionellen Musikern


    Hoppla!
    Haben die denn alle keine Ahnung?


    Zitat

    Führt das wirklich zu schlechteren Sound?


    Was sagtest Du doch gleich: "gar nicht mal so schlecht", hm, lass mal überlegen ...


    Zitat

    Oder wie kann ich sonst meine Bass Drum am besten mit einem Mikrofon abnehmen?


    Es gibt viele Wege, die haben alle Vor- und Nachteile. Deinen bisherigen würde ich als "Live-Standard" bezeichnen.
    Wer spezielle Anforderungen hat, darf Spezielles ausprobieren, der Rest wählt den Standard.


    Zitat

    Zwei Mikros für den Kick sind mir für den Live-Betrieb zu viel Aufwand.


    Bestimmt findet man irgendwo jemanden, der mindestens drei empfiehlt
    (und selbst zuhause kein einziges hat).


    Nicht verrückt machen lassen!


    Grüße
    Jürgen

  • Mir hat das ein Audioingenieur so erklärt gehabt ?( ?(


    Der meinte, wenn man das Mikro genau ins Loch der Bass Drum steckt hat man genau den selben, unerwünschten Effekt wie wenn man ein Mikro genau zwischen die beiden Hi-Hat Becken ausrichtet, beidem durch das schließen die Luft zwischen den Becken entweicht und die Membran ungewollt in Schwingung versetzt.


    Seiner Meinung nach sollte das Mikro in der Bass Drum immer mittig von Kessel und Fell platziert werden, aber anscheinend ist das nicht die gängige Vorgehensweise.

  • Seiner Meinung nach sollte das Mikro in der Bass Drum immer mittig von Kessel und Fell platziert werden, aber anscheinend ist das nicht die gängige Vorgehensweise.


    aha. Jemand von der "ich brauch nicht hören denn ich weiss wies geht"-Sorte also.



    was der Kollege meint ist höchstwarscheinlich, dass am Loch die meiste LUFT entweicht und neben Schallschwingungen eben auch einfach Luftschwingungen an dem Punkt auftreten, die also nicht mehr im hörbaren Bereich sind sind im Infra- und darunter Schallbereich. Das kann mitunter die Membran verzerren lassen weil so gesehen ein sehr grosser Energieanteil auf diese auftrifft. Das Mikro fängt quasi mehr als Schall ein (Luftbewegung: Signalanteile unter 25hz oder so) und damit kann es unter Umständen Probleme geben. Grade das D112 is aber für _maximalste_ Schalldrücke konzipiert und ha ausserdem eine Art eingebauten Poppfilter, sodass man es problemlos am Loch positionieren kann...

    sieg natur.

  • Danke slo77y, du hast es genau auf den Punkt gebracht was ich meinte. Hab mich ein bisschen dabbig ausgedrückt :D


    Also ich schließe mal daraus, dass es dem D112 (und wahrscheinlich bei vielen anderen Bass Drum Mikros) schlicht weg egal ist wo man es platziert. Wie's einem vom Sound halt her am besten gefällt.

  • Klingt für mich höchstens so, dass er drauf hinweisen wollte, dass das Mikro nicht gerade voll im "Luftdurchzug" des Reso-Lochs ist (...aber das hört man dann, wenn dem so sein sollte!!!). Generell gilt: Platziere das Mikro dort, wo das Resultat für dich am besten ist, ob kurz vorm Schlagfell oder vor dem Reso...

  • Also ich schließe mal daraus, dass es dem D112 (und wahrscheinlich bei vielen anderen Bass Drum Mikros) schlicht weg egal ist wo man es platziert. Wie's einem vom Sound halt her am besten gefällt.


    es gibt ausgewiesene bassdrum-mics die es nicht wirklich abkönnen, am resoloch platziert zu werden (beim audix d6 rät der hersteller inzwischen davon ab, hab ich mal gelesen). davon ab platziert man ein mikrofon am besten so, das einem der klang in den kram passt :thumbup: grau ist alle theorie.

  • Mir hat das ein Audioingenieur so erklärt gehabt ?( ?(


    Der meinte, wenn man das Mikro genau ins Loch der Bass Drum steckt hat man genau den selben, unerwünschten Effekt wie wenn man ein Mikro genau zwischen die beiden Hi-Hat Becken ausrichtet, beidem durch das schließen die Luft zwischen den Becken entweicht und die Membran ungewollt in Schwingung versetzt.


    Seiner Meinung nach sollte das Mikro in der Bass Drum immer mittig von Kessel und Fell platziert werden, aber anscheinend ist das nicht die gängige Vorgehensweise.


    Eine gängige Vorgehensweise gibt es bei dem Thema nicht. Es gibt nur ein gewisses Grundverständnis von der Materie, welches wiederum durchs Experimentieren kommt. Es ist eigentlich ganz logisch: je näher man mit einem Mikro dem Auftreffpunkt des Schlägels/Sticks kommt, desto mehr verschiebt sich der Klang in Richtung Attack und Direktheit. (Voraussetzung ist natürlich, dass die Kapsel auf diesen Punkt gerichtet ist) Je weiter man sich entfernt, desto bassiger und auch räumlicher wird der Klang. Das Verhältnis aus direktem (vom Instrument) und indirektem (von den Wänden) Schall lässt sich also mit der Positionierung relativ zuverlässig justieren.


    Ein wirklich erfahrener Tonmensch wird immer zum Experimentieren raten, denn selbst der beste dieser Sorte hat nur seine eigenen Ohren.


    Ich empfehle bei so etwas immer, die Extreme zu checken. In diesem Fall: Mic in die Trommel und direkt auf den Schlägelpunkt zeigen lassen. Und im zweiten Durchgang das Mic ans Reso oder sogar vors Reso zu stellen. Beides aufnehmen und die Ohren spitzen.


    Dann checken, was man möchte. Spielt man schnelle Doublebass, wird die zweite Variante möglicherweise nur Matsch erzeugen. Spielt man Musik, in der die BD mehr Luft zum Atmen hat, kann sie eher funktionieren.


    Ich persönlich mag die Kombination aus einem Mic, welches eher den Kick aufnimmt (zB D112, Beta52, Audix D6, EV 868 ) und einem Großmembran Kondensator (großartig sind Mojave 201 fet, Neumann U47fet oder AT 4047. Leider alle teuer bis sehr teuer) oder auch einer Subkick (bzw. Eigenbau). Ist nur ein BD Mic zur Hand, versuche ich damit eine ausgewogene Mischung zu erzielen, indem ich sorgfältig positioniere.


    Auf Winde sollte man höchstens bei sich selbst oder bei der Verwendung eines Ribbon (Bändchen-) Mics achten ;) Das kann dadurch nämlich schlagartig zerstört werden.


    lg
    max

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