Einsatzbereich Shure Beta 56A (große Toms)

  • Bin zur Zeit auf der Suche nach Schlagzeugmikros und hab' nach dem Lesen einiger Test- und Erfahrungsberichte für Toms und Snare das Shure Beta 56A auf dem Radar.


    Meine Frage an die Tonexperten ist jetzt, ob das auch für richtig große Toms noch taugt? Konkret hab' ein relativ tief gestimmtes 18er-Standtom, das natürlich auch gut abgenommen werden soll.

    Fell- & Beckenriss wünscht


    Kai aus der Kiste


    SUCHE: Sonor Designer Thin Maple 10x08 Tom, möglichst durchgehende Böckchen und möglichst in Azur

  • Bin kein Profi, aber hab in der Livepraxis bisher festgestellt, dass die Beta 56 ziemlich variabel sind, und an allen Toms brauchbare Ergebnisse bringen. Ich selbst nutze die PG 56 für meine Toms, und auch die sind - zumindest in meiner Liga - ok.


    Allerdings hab ich bisher nie ein richtig tief gestimmtes 18er Tom abgenommen, ich kann mir also vorstellen, dass es da möglicherweise etwas dünn in den Bässen sein könnte. Nach den Erfahrungen mit einer zum FT umgebauten 20er BD würde ich aber sagen, dass es kein Problem geben sollte, da hier durchaus noch ein deftiges Pfund rüber kommt, auch wenn es nicht bis ganz in den untersten Bereich überträgt.


    Auf der Herstellerseite wird der Frequenzgang in Herz von 50-16k angegeben, für das Sm57 immerhin 40-15k. Tatsächlich wäre das untenrum ja locker ne halbe Oktave Unterschied, also würde ich eher das letztere dafür verwenden. Da stellt sich für mich dann allerdings noch die Frage, Wie gut die PA in dem Bereich arbeitet, und ob man als Normalsterblicher überhaupt einen nennenswerten Unterschied feststellt.


    Im Zweifelsfall probier es doch mal mit nem BD-Mikro.



    Edit: Ein Bekannter von mir schwört an allen Toms auf die Beyerdynamic
    TG D58. Sie werden mit 20-20kHz angegeben. Hab sie selbst noch nie
    benutzt, aber es klang live schon sehr gut...

    Einmal editiert, zuletzt von Jalokin_b ()

  • Der Nahbesprechungseffekt wäre in der sm57-Grafik schön.


    Ohne den genauen Frequenzgang deines 18" FT zu kennen, sind aber alle Vorschläge eh nur Theorie. Wenn du es genau haben willst, stimm das Ding, schau dir den Frequenzgang über ein Messmikro an, und such das Mikro, das dir die gewünschten Frequenzen überträgt. Der Rest ist eh EQ-Sache.


    (Ich sag trotzdem, nach wie vor, dass es mit dem Beta 56 kein Problem geben dürfte.)

  • Probleme wird es sicherlich mit kaum einem Mikro geben, die Frage ist, welchen Sound man haben möchte und wo das Budget ungefähr steht. Das Audix D4 zb ist merklich fetter in den Bässen als viele andere Mics in dem Bereich. Ich habe ein EV 468 am Floortom, das ist etwas schlanker aber auch weniger "zurechtgeschneidert". Die Audixe sind auf eher modernen Attack und Bumms hin konzipiert.


    Wer es eher natürlicher möchte, ist auch mit SM57/58, Audix i5 und Om5 gut bedient. Aber auch hier gilt: wer das persönliche Optimum haben möchte, muss die Kandidaten testen. D112 und andere auf BDs geschneiderte Mics sollen an 18er Floors auch sehr gut funktionieren.


    Vom Messen von Frequenzgängen würde ich generell in dem Zusammenhang abraten, das sagt nämlich in aller Regel wenig bis gar nichts aus.


    lg
    max

  • Hallo,


    "Probleme" würde ich auch nicht erwarten.


    Der Rest ist Luxus.
    Ich nehme das, was ich da habe.


    Wenn ich neu kaufen wollte und 129 Euro Budget hätte, würde ich alternativ noch über Beyerdynamic Opus 87 gebraucht/d57c neu und Sennheiser e604/e904 nachdenken, da ist dann jeweils die Klemme schon dabei und es muss nicht extra über den Teich geschippert werden.
    Gebraucht würde ich über den Kauf eines weiteren M 69 (88, 201)/BF 504 nachdenken. Der sonst interessante Rest ist mir zu groß/unhandlich oder bei dem Budget dann zu teuer (MD 421 wird auch gebraucht schon an die 170 gehen).


    Grüße
    Jürgen

  • Danke für die bisherigen Meinungen. :)


    Probleme wird es sicherlich mit kaum einem Mikro geben, die Frage ist, welchen Sound man haben möchte und wo das Budget ungefähr steht. Das Audix D4 zb ist merklich fetter in den Bässen als viele andere Mics in dem Bereich. Ich habe ein EV 468 am Floortom, das ist etwas schlanker aber auch weniger "zurechtgeschneidert". Die Audixe sind auf eher modernen Attack und Bumms hin konzipiert.


    Denke auch, daß es irgendwie mit den meisten Mikros geht. Geld ist zur Zeit glücklicherweise nicht so das Problem, dafür sollten sie dann halt auch annähernd perfekt sein, im Idealfall will ich mir nie wieder andere kaufen müssen. Für die Bassdrum habe ich bereits ein AKG D112, das ist halt schon da und bisher zumindest nicht negativ aufgefallen und wird daher genommen, der Rest fehlt noch, jetzt wollen wir aufnehmen und ich will mir nicht wieder was leihen.


    Mit dem "Zurechtschneidern" sprichst du einen ganz interessanten Punkt an. Tatsächlich hätte ich lieber ein Mikro, daß möglichst natürlich überträgt ohne große "Ver(schlimm)besserungen" am Originalsound. Mir ist lieber, wenn man das dann ganz nach Bedarf am Pult macht. Das war mit ein Grund für das Beta 56A, da es mehrmals als relativ neutral beschrieben wurde. In den meisten Tests sieht man halt nur Standardtoms. (10/12/14).

    Fell- & Beckenriss wünscht


    Kai aus der Kiste


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  • Die Sache ist, dass man bestimmte Charakteristiken nur im Direktvergleich hört. Es gibt im Mikrobau im Groben zwei Ansätze: Neutralität oder geschneidert. Die geschneiderten Mikros haben den Vorteil, dass man auch in akustisch ungünstigen Situationen meistens mit einem gewissen (meist auf Rockstyles getrimmten) Sound rechnen kann. Rückwärtige Abschirmung und die Betonung bestimmter Frequenzen machen Sinn für Leute, die schnell einen funktionierenden Sound haben wollen oder müssen (Livesituationen, wo nicht ewig Mics oder Positionen gecheckt werden können).


    Diese Mics schinden meistens im ersten Direktvergleich mehr Eindruck, denn wenn die Bass schon klingt als wäre sie durch die PA geschickt worden, ist das natürlich schon was. Dasselbe gilt für Toms und Snare natürlich auch. Manche dieser Mics entpuppen sich aber in der Studioumgebung als nicht sehr wandlungsfähig. Frequenzen lassen sich nämlich immer besser absenken als anheben und ein Mic, welches in der Mitte einfach wenig hat, weil es auf Attack und Bumms geschneidert ist, wird sich im Mix möglicherweise eher zäh verhalten. Das ist zumindest meine Erfahrung für den Sound, den ich in meinem Raum zu erzielen versuche.


    Gedanken würde ich mir auch drüber machen, wo am meisten abgenommen wird. Ein schickes Klemmmikro ist natürlich praktisch (zB Opus 88 o.ä.), die mehr oder minder starre Höhe beraubt einen aber der Möglichkeiten bei der Positionierung. Für mich war das ein Grund, die wieder zu verkaufen.


    Wer also wirklich rumbasteln will, kann sich bei Mics auf eine ähnliche Reise wie bei Trommelzeug einstellen: kaufen, testen, leihen, verkaufen, weitertesten, umbauen, kaufen, modifizieren, wieder verkaufen, testen, kaufen...


    ...aber irgendwann hat man (ein bisschen) Plan! :D


    Jedenfalls macht man mit keinem der genannten Kandidaten was falsch, Trommler, Raum, Stimmung und Bearbeitung sind sowieso wichtiger. Komplizierter wird es, wenn man auf Basis der eigenen Ideen schon einen recht genauen Charakter im Ohr hat. Und spätestens dann führt nichts mehr am kaufen, testen, leihen...vorbei :)


    lg
    max

  • hmm... falls es überhaupt sinn macht ein 18er tom aufzunehmen (meiner meinung nach eher nicht), würde ich da auch glaub ich mit nem bd mic anfangen... d112 oder so sollte schon klappen denk ich. d4 geht bestimmt auch wenn man auf extrem vor eq-ten sound steht..

    sieg natur.

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