Sound-Editing matters! Zeigt her eure (Drum-)Mixe :-)

  • Mal ein Thread der etwas anderen Art ...


    Ich will einfach mal demonstrieren, wie viel Nachbearbeitung vor allem beim Schlagzeug ausmacht. Hatte kürzlich ein paar Freeware Effekte getestet und bin auf 'nen netten Kompressor und Reverb gestoßen.
    Zur Demonstration habe ich einfach mal die Drum-Spuren einer Ballade meiner Hauptband abgemixt. Zum Vergleich hab ich dann alle Effekte und die Kompressions- und Hallspur ausgemacht, d.h. einen "panning only" Track erstellt.


    Bearbeiteter Track mit EQ, Expander, Kompression und Reverb


    Panning-only Track


    Es ist eine Proberaumaufnahme. 10 Mikrofone (Raum Mikros sind aus). 2* BD, 2* Snare, separates Ride-Mikro.
    Die Aufnahme an sich klingt aus folgenden Gründen nicht so pralle:
    - Bassdrum: AKG D112 sehr nah am Schlagfell -> "Körper" fehlt
    - Overheads: Beyerdynamic mce-530 -> "klirren" bei den Crashbecken
    - Raum: Sehr trocken / stark gedämpft (zum Proben)
    - Snare: Relativ tief gestimmt und großzügiger gedämpft, relativ viel Hi-Hat mit drauf


    Dennoch klingt das jetzt fast wie damals beim Mixdown im Studio. Dort hatte ich in einem anderen Zusammenhang aber noch eigene Bassdrum- und Snare Samples eingespielt, die wir jeweils zur Hälfte dazu getriggert hatten.


    Gemixt habe ich nur mit EQ, Gates bzw. Expander (Dry Mix), Kompression und Reverb. KEINE Filter, Enhancer, Rauschunterdrückung und ähnliche Spielereien.
    Snare-Spur auf zweiten Track kopiert, um sie lauter zu kriegen und Phasen der beiden "Snare-oben" Spuren gedreht (sonst keine Phasendreher).
    EQing vor allem auf den Close-Mic Spuren, bei den OHs hab ich die primäre "Klirr" Frequenz bei um die 7-8kHz rausgenommen.
    Expander auf Toms und BD.
    Etwas Kompression auf HH und Ride sowie hier und da Limiter (Reaper Kompressor mit entsprechenden Einstellungen).
    Eine separate Kompressor-Spur (parallele Kompression) mit den Trommelspuren zu verschiedenen Anteilen, um mehr Druck und "Knall" zu erzeugen.
    Und eine separate Reverb Spur mit allen Spuren zu verschiedenen Anteilen (insbesondere Snare).



    Hier ist jetzt relativ viel Reverb drauf (3 Sekunden :D ), aber das passt ganz gut zu dem Song.
    Extrem, wie viel die parallele Kompression und der Reverb ausmachen. Etwas lauter werden sie dadurch auch. Für das Mixen von kompletten Songs eigentlich unumgänglich, wenn die Drums sich durchsetzen sollen.
    Übrigens hab ich das ganze ausschließlich mit kostenlosen Tools gemacht.
    Freeware VST Effekte und Reaper. :) -> Der Kompressor, den ich für die parallele Kompression eingesetzt hab, heißt "Molot" und der Reverb "epicverb". Mit den hauseigenen Reaper Effekten hätte ich das niemals so hingekiegt.


    Natürlich fällt das Mixing immer weniger ins Gewicht, je besser die eigentliche Aufnahme ist. Aber auch bei richtig guten Studioaufnahmen wäre es einfach dämlich, die Drums nicht fett zu mixen.


    Der komplette Song klingt übrigens so:
    [soundcloud]

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    [/soundcloud]


    Und nun hoffe ich, dass der Thread zum regen Erfahrungsaustausch bzgl. des Drum-Mixings genutzt wird und der ein oder andere auch mal was zeigt. :)

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