Schlagzeug filmen - Kameraperspektiven

  • Hallo allerseits,


    ich habe mir gestern ein neues Kamerastativ zugelegt und bin jetzt am hin und her überlegen, welche Perspektiven gut aussehen und rüberkommen. Ich habe probeweise ein Video gedreht wo ich 3 verschiedene Perspektiven ausprobiert habe (mehr wollte ich mir gestern nicht mehr antun, weil es doch ein ziemliches Geschnipsel in der Videobearbeitung ist) und hätte gerne eure Meinungen/Erfahrungen zu diesem Thema. Gerne auch Videobeispiele von eurer Seite, wenn ihr auf dem Gebiet etwas versierter seid! :)


    Hier ist besagtes Video:
    http://www.youtube.com/watch?v=0Jx4rh2J11Y


    Schonmal danke im Voraus! :thumbup:
    Dave

  • Moin!


    Ich würde mir vor allem überlegen, welche Stärken und coolen Aktoinen du hervorheben möchtest. Falls du unorthodoxe Techniken auf der Fußmaschine verwendest, wäre das definitv ein Spot.


    Generell kann ich dir aus persönlicher Erfahrung nichts sagen, aber der gute Tim Zuidberg macht das (in meinen Augen) sehr sehr gut, mir gefällt sein Stil der Kameraperspektivennutzung sehr gut. Schau doch mal ein oder zwei Videos von ihm an: http://www.youtube.com/user/Schneider1988


    Viele Grüße
    Alex

  • Die Frage ist, ob du Kritik an deiner Spielweise haben möchtest, musst du deine Hände und Füße filmen. Willst du ein lehrvideo drehen, solltest du ebenfalls das filmen, was du gerade beibringen willst. Wenn du einfach nur ein cooles trommelvideo filmen willst, KANNST du deine Gliedmaßen filmen, musst du aber nicht. Du musst aber, wenn es denn wirklich gut ist was du zeigst, darauf gefasst sein, dass die Leute fahren, was und wie du das spielst. Perspektiven gibts doch viele, Youtube gibt ja dazu viel vor!

    Aber ich möchte fliegen.
    Ganz weit oben, überm Meer.
    Und dann seh' ich all die Scheiße,
    all die Scheiße hier unten gar nicht mehr.

  • Wie würdet ihr die Hände denn filmen? Mit einer beweglichen Kamera oder einer festen Position? Ich hab immer das Problem, dass irgendwie jeder Winkel komisch aussieht, wenn ich mich auf die Stickarbeit fokussieren will, die Bewegungen kommen einfach nicht zur Geltung.
    Fußkamera ist nicht das große Problem, in dem Video was ich hier gepostet habe ist der Winkel zugegebenermaßen etwas merkwürdig, die Kamera stand zu hoch.


    Wie steht ihr grundsätzlich zu einer bewegten Kamera, eher interessant oder eher nervig, weil sie nicht immer alles einfangen kann, was man vielleicht in dem Augenblick sehen möchte?

  • Die Kameraperspektiven die am gängigsten sind sind einmal "über dem Kopf" bzw. die Vogelperspektive: Dabei wird die Kamera (welch Überraschung) Über dem Kopf des Drummers angebracht und filmt das ganze Set. Dann noch quer über die HiHat zum Drummer hin, was den Drummer direkt betont. Und, etwas unorthodox: unter dem Ride becken auf den Drummer positioniert, was auf Dauer aber sehr anstrengend ist^^ Und wenn du noch 'ne GoPro o.Ä. rumliegen hast, kannst du aus der Ego-Perspektive drehen, der (ziemlich berühmte) youtuber "cooperdrummer" macht das mal, ist ein sehr starker Effekt


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  • ich würde mich fragen, wie ich das darzustellende für den zuseher optisch möglichst attraktiv eingefangen kriege und gleichzeitig von bestimmten unzulänglichkeiten ablenke. der klassische proberaum sieht halt idr. nicht schick aus, von daher kommen frontale perspektiven meistens nicht so gut.
    in deinem beispiel sitzt du zb. in einem schwarzen hemd vor schlecht befestigten schwarzem schaumstoff, das würde ich nach möglichkeit vermeiden. unterstützt wird der eher triste look (der ja durchaus gewollt und passend sein kann) durch die, vermutlich zufällige, fokussierung des lichts auf das hängetom. das licht lenkt das auge so schön auf die wasserflasche rechts im bild. leider spielt die aber keine tragende rolle.
    von daher würde ich mir gedanken um die beleuchtung machen. relativ günstig kann man zb. mit baustrahlern ein klassisches dreipunktlicht basteln, das den akteur schön ins bild setzt. die dinger arbeiten mit halogenlampen und haben einige nachteile, sind dafür aber eben recht preiswert. das halogenlicht ist sehr gelblich/warm, das kann aber über den manuellen weissabgleich an den kameras bis zu einem gewissen grad ausgeglichen werden (meistens ists dann hinterher zu blau/kalt). zusätzlich werden die lampen sehr heiss, in kleinen räumen kann auch schonmal der sauerstoff knapp werden.
    damit die schatten nicht zu hart werden, empfiehlt es sich, mit diffusoren zumindest am führungslicht zu experimentieren. das führungslicht ist die primäre lichtquelle und steht am besten über und neben der kamera für die hauptperspektive. diffusor ist in diesem fall ein tolles wort für einen bogen backpapier (wie gesagt, die dinger werden ernsthaft heiss), den man mit einer hölzernen wäscheklammer (hatte ich erwähnt, das die dinger heiss werden?) am frontgitter des strahlers befestigt.


    als "hauptperspektive" oder "front" bezeichne ich übrigens die kamera, die die komplette action einfängt und auf die man im schnitt später immer zurückgreifen kann. die würde ich in deinem fall eher höher und zentraler vor dem set positionieren um von der rückwand abzulenken. sollte das stativ nicht hoch genug sein, kann man sich mittels getränkekisten oder ähnlichem ein podest basteln. unter umständen sieht das übrigens auch doof aus, hängt von der weitwinkelleistung des objektivs ab.


    als zweite perspektive würde ich mir eine position neben/vor der hihat suchen weil da idr. auch viel los ist und man mit ein bisschen geduld auch das ganze set eingefangen bekommt. macht den schnitt einfacher. hinter/über der zweiten Kamera kommt dann die zweite lichtquelle als aufhellung. damit das ganze dann auch fancy daherkommt, kann man bei der zweiten kamera über die blende mittels tiefenunschärfe den fokus zb. auf die hihat oder die snare legen. hängt von der kamera bzw. dem objektiv ab.


    wenn man genug kameras hat, kann man das gleiche auch noch von der anderen Seite machen, meistens kommt man sich da aber dann mit dem licht ins gehege, von daher ist eine perspektive für die füße vielleicht interessanter. da muss man dann allerdings auch noch ein licht setzen (die baustrahler gibts auch ohne stativ) weil die trommeln durch die beleuchtung natürlich tolle schatten werfen.
    die Lampe für die fusskamera kann übrigens dafür sorgen, das der hintergrund komplett überstrahlt wird. in der frontperspektive wirkt das dann u.u so, als ob sich hinter dem trommler das tor zur hölle auftut. gezielteres licht (zb. ein klemmspot am stativ) kann da abhelfen.


    spannend ist natürlich eine bewegte kamera, das setzt aber wiederum voraus, das man jemanden dabei hat, der das ding entsprechend bedient.

  • Hi, Schönes Cover erstmal : )
    Also ich würde, wie auch schon gesagt wurde, eine Frontalansicht nehmen, auf die man immer wieder zurückgreifen kann.
    Dann würde ich eine von links- und/oder rechts- schräg vorne nehmen und eine Sicht so, dass man bei Fill- ins die Toms ( und zum Teil auch dich) gut sieht.
    Das mit der Fußaufnahme ist auch eine tolle sache, allerdings würde ich die Sicht in einem kleinen Fenster nebenbei laufen lassen und nicht auf das komplette Bild schalten.
    Du hast ja auch die Basstrommel gefilmt, das macht an sich wenig Sinn, finde ich, ist zwar ein netter Einwurf, aber ich würde die Sicht nie länger als 1-2 Sekunden hinzuzuschneiden...
    Bei bewegter Kamera kommt es drauf an, wie gut der Bedienende es beherrscht, bei manchen Videos finde ich es gut, bei manchen finde ich es extrem nervig.


    hier vielleicht kurz zwei Beispiele von mir:
    bei diesem finde ich die Über- die-Schultersicht schön gelungen, allerdings sind auch parts dabei, die nicht ganz so schön sind...
    ich habe das beste probiert draus zu machen, aus den bewegten Bildern:


    1.


    beim zweiten ein Beispiel mit der Fußcam:


    2.


    Vielleicht hast du ja ein paar Anregungen bekommen, waren nur ein paar Ideen.
    Gruß

  • Die Perspektiven, die Du gewählt hast sind alle nachvollziehbar und sehen auch ganz gut aus.
    Bezüglich Deiner Stickproblematik würde ich Empfehlen mehr Licht zu machen, eine kürzere Belichtungszeit zu wählen und mit einer hohen Bildrate aufzunehmen 50p oder so.
    Dann wird es schärfer. Anderer Hintergrund würde das ganze auch noch besser zur Geltung Bringen. Beispielsweise viel Kontrast. Helle Oberflächen wirken freundlicher und reflektieren des vorhandene Licht besser.
    viel Erfolgt

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