Schichtnougat - frei improvisierte Experimentalmusik: from Noise to Silence and back again - jetzt mit Video-Clip

  • Wir waren um die Jahrtausendwende aktiv und proben jetzt nur noch sporadisch. Es gibt nichts arrangiertes, alles fei improvisiert und teilweise recht heftig. Gibt aber auch ruhigeres. Am 12.06 steht wohl ein Auftritt im BeiRuth in Berlin Neuköln an.


    Heftig - mit Video:


    https://www.youtube.com/watch?v=N9wg2CasbSo



    Ruhig - ohne Video:


    https://soundcloud.com/andreas…/schichtnougat-is-anybody




    Viel Spaß

    3 Mal editiert, zuletzt von Phonix ()

  • Ist das ernst gemeint??


    Sproing hört sich an wie "drei Kumpels ohne musikalische Kenntnisse kommen nach dem Genuss von je ca. 8 großen Gerstenkaltschalen in einen nicht abgeschlossenen Proberaum, sehen einen alten Kasssettenrekorder und die Instrumente stehen und daddeln erstmal planlos rum". Nix gegen Improvisation, aber das ist Gerühre erster Ordnung, nicht miteinander, sondern nebeneinander her.


    Das ruhige Ding ist weder richtig improvisiert noch vernünftig arrangiert.


    Zum Getrommel läßt sich schwer was sagen, geht im "Mix" etwas unter.


    Wenn ihr so ein Gegrütze live zum Besten gebt, stellt euch drauf ein, dass das Publikum euch Bier spendiert, allerdings zugeworfen und mit Krug.

    667 - The Neighbour Of The Beast!!

  • Der Druffnix kennt sich absolut aus, das wurde hier unter Beweis gestellt.
    Mehr gibt es eigentlich nicht zu sagen.


    Warum poste ich quasi nix Neues trotzdem? Ich habe das innere Bedürfnis zu sagen: Schützt Euch vor einer RIESEN Peinlichkeit,
    so solltet ihr Euch nicht präsentieren. Vielleicht doch ein wenig zusammen proben vorher?

  • Heftig, ja, recht heftig.
    Na und?
    Es gibt mehr als genügend weichgespülten Pop im Radio und überall. Ständig diese l-a-n-g-w-e-i-l-i-g-e-n Intro-Strophe-Refrain-Aufbauten, diese ganze vorhersehbare Lala, dieses Humptata auf 2 + 4 - da ist für mich der Krach, den ihr macht, ausgesprochen erfrischend. Klar, es ist eine Zumutung für die Hörer. Und wenn ihr die ganze Zeit diesen High-Level-Lärm wie im Video macht, oha, das halten nicht viele aus. Aber es wird auch ein paar Leute geben, die das mögen. Leider ist Berlin für mich zu weit...
    Also, behaltet eure Spontaneität und Frische, sorgt für ein bisschen Abwechslung (Dynamik, Tempi, Klangfarben...).
    Viel Erfolg
    Willi

    "Ein Mann ist noch nicht richtig betrunken, wenn er auf dem Boden liegen kann, ohne sich festzuhalten." (frei nach Dean Martin)

  • Statt Schichtnougat würde ich euch "Streuobst" als Name empfehlen - dann ist der Name wenigstens Program.


    Ich mag lieber diese langweiligen Strophe/Refrain (max. eine Bridge) Songaufbauten, insofern kann ich hier
    zu den Songs selber nix zusteuern.

    Grüße,


    De' Maddin Set
    ________________________________


    Dängdäng-Dängdäng-Dängdäng
    Bababababaaa-baba - Brack........Meet you all the way....dadadab...usw.

    Einmal editiert, zuletzt von De Maddin ()

  • Einer der größten Missverständnisse in der Musik ist es, zu meinen, zusammenhangloses "Drauflosbraten" sei bereits freie Improvisation.

    Das Missverständnis führt dann dazu, dass man das als "heftig" oder originell bezeichnet. Ist es aber beides nicht: ist noch nicht mal Musik, sondern nur eine Art Geräuscherzeugung, der darüber hinaus dann sogar noch das zufällige Element des Chaos' fehlt, da es dafür wiederum zu bemüht ist. So eignet es sich denn auch noch nicht mal zum "Spaß-haben".


    Der Auftritt ist vielleicht ja damit zu retten, dass man das als intellektuelle Dadaismus-Klangcollage ausgibt, mit der man "die Zerrissenheit der Welt" darstellen will. Und wenn 'ne gutaussehende Frau fragt, was das ganze soll, sagt man einfach, dass ist die Vertonung von Sartres "Das Sein und das Nichts". Wenn man dann noch düster-nihilistisch dreinschaut, schwarze Rollkragen-Pullover trägt, und zum Toast auf den Weltfrieden anstößt, kann der Abend doch noch gut enden. Ob man in Berlin-Neuköln jetzt aber so auf Sartre abfährt, weiß ich aus dem Stehgreif nicht. Vielleicht daher doch eher mit Druffnix angekündigten Biereinlagen rechnen. Ist aber auch kein Beinbruch: Auch die Blues-Brother haben damals hinter 'nem Schutzgitter gespielt, fragt mal den Veranstalter, vielleicht hat der ja sowas auf Lager.

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
    (c) by frint / 2008


    "Es macht so viel Spaß, ein Mann zu sein, das können sich Frauen gar nicht
    vorstellen!" (c) by Lippe / 2006

    Einmal editiert, zuletzt von Seelanne ()

  • Mir geht's bei dieser Art von Musik/Geräuschen wie bei so manchen Bildern von "sogenannten" Künstlern. Ich sehe das Bild und frage mich, was soll das darstellen?? Diese Farbkleckse sollen Kunst sein?
    Das hätte mein Hund mit dem Pinsel im Maul auch hin bekommen.
    Was soll's, jedem das Seine. Wenn es Euch (und nur Euch ;) ) Spaß bringt, warum nicht? Aber das hier reinzustellen hätte ich mich nie getraut. Auf jeden Fall zeugt das von einem sehr starkem Selbstbewusstsein. :thumbup:
    Mich würde interessieren, ob Ihr auch Musik machen könnt?
    Wenn ja, dann her mit dem Link :thumbup:

  • Mir geht's bei dieser Art von Musik/Geräuschen wie bei so manchen Bildern von "sogenannten" Künstlern. Ich sehe das Bild und frage mich, was soll das darstellen?? Diese Farbkleckse sollen Kunst sein?
    Das hätte mein Hund mit dem Pinsel im Maul auch hin bekommen.
    Was soll's, jedem das Seine. Wenn es Euch (und nur Euch ;) ) Spaß bringt, warum nicht? Aber das hier reinzustellen hätte ich mich nie getraut. Auf jeden Fall zeugt das von einem sehr starkem Selbstbewusstsein. :thumbup:
    Mich würde interessieren, ob Ihr auch Musik machen könnt?
    Wenn ja, dann her mit dem Link :thumbup:


    Konsequenter Weise müsste man dann allerdings beginnen zu fragen:


    Wer darf festlegen was "Musik" bedeutet?
    Muss das was mit der "Sonatenhauptsatzform" zu tun haben? Mit Begriffen wie "Tonika", "Subdominante" und "Dominante"? Mit 2/4, 3/4, 4/4 oder sogar 7/8 Takt? Ich will mir das nicht anmaßen.
    Im Gegenteil, das schöne ist doch, dass wir alle unsere eigene Definition dafür finden können. Diskussionen mit anderen Menschen darüber zu führen sind oft sinnfrei. Wem Apfelsaft nicht schmeckt, der muss das in meinen Augen auch nicht rechtfertigen.


    Sich die oben gestellte Frage wirklich einmal selbst zu stellen und konsequent zu beantworten, kann die eigene musikalische Entwicklung immens unterstützen.


    Ich zitiere hier zwar "drumfuzie", will aber weder diesen, noch einen anderen User durch meinen Beitrag angreifen.


    Edit: Rechtschreibung.

  • Fühle mich nicht angegriffen ;)
    Lege auch nicht fest, was "Musik" bedeutet :!:
    Habe nur meine Meinung dazu geäußert, das dies für mich keine Musik ist :!:
    Wenn ich hier etwas poste, erwarte ich selbstverständlich Kommentare und die sind halt nicht immer nur positiv. Das ist auch gut so!
    Aber du hast vollkommen Recht, ich hätte es auch lassen können.
    Aber ich konnte es mir echt nicht verkneifen :rolleyes:

  • Mein Post war auch nicht als generelle Kritik an "Gefällt euch das?"- Threads gedacht.
    Ich habe nur das Gefühl, dass uns allen oft gar nicht klar ist, wie voreingenommen wir an das wundervolle Thema "Musik" doch rangehen.

  • Ich habe nur das Gefühl, dass uns allen oft gar nicht klar ist, wie voreingenommen wir an das wundervolle Thema "Musik" doch rangehen.


    Ja, das ist wohl leider so. Ich habe auch 2-3 Anläufe gebraucht, um mich mit dem Material der Nougat-Konditoren auseinanderzusetzen.
    Das wird sicher nicht meine Lieblingsmusik und ob ich mir sowas live antun möchte ... ich weiss es nicht. Aber an manchen Stellen passieren ganz interessante Sachen - trotzdem schwerverdauliche Kost.


    Aber was haben die traditionellen Maler geflucht, als die Impressionisten auf den Plan traten und später kam noch Jackson Pollock mit seinen "Dripping Pictures" und anderes mehr - die Diskussionen waren die gleichen wie bei der Musik.

  • Ich bin ja auch voreingenommen, gebe ich gern zu. Ich habe mir mittlerweile anzugewöhnen versucht, auch schwerverdauliches zunächst mal anzuhören. Und selbst bei für mich als Hörerlebnis kaum verdaulichem Free Jazz aus der Impro-Ecke ist doch bei aller künstlerischer Freiheit immer mal sowas wie ein Thema, eine Interaktion zwischen den Musikern oder ähnliches erkennbar, wo musikalisch was stattfindet (Phonix selber hat mal woanders den Drummer Ch. Lillinger ins Spiel gebracht, wenn man sich da Auftritte in der Tube ansieht, weiß man was ich meine). Ich verstehe auch mittlerweile, dass solche musikalischen Konzepte durchaus spannend sein können, vor allem für die Beteiligten selbst (vor allem wenn sie ihren Mitmusikern auch zuhören können und darauf zu reagieren in der Lage sind), aber auch für Interessierte, denen sich so was erschließt.


    Der Schichtnougat hat von all diesen Elementen leider gar nix. Gerade das Stück mit Video ist mehr so ein Geräusch, das nach kürzester Zeit einfach nur stört. Und wenn die Nougatrührer so was auf einer Bühne vorführen, könnte das beim Publikum entweder Brechreiz auslösen oder zu leichten Aggressionen führen. Man hat weder den Eindruck, dass da jemand sein Instrument beherrscht (ist sicher nicht so, klingt aber so), noch hört man einen irgendwie gearteten Willen zusammenzuspielen. Hier waren ja schon viele eigentümliche Elaborate unterwegs (wer kennt noch AXXT mit VERBRANNT oder so ähnlich), aber das hier ist echt so mit das Schlechteste bis jetzt, sorry.

    667 - The Neighbour Of The Beast!!

  • Der Phonix wird schon einige Erfahrung haben mit Aussagen dazu, ob die Klangvorführungen seiner Band Leuten gefallen, ob die Definition von Musik Geschmacksache ist, ob man Musik wissenschaftlich betreiben sollte oder völlig losgelöst von Konventionen oder bewusst verstörend.


    Da wird es Reaktionen von "Interessant, was da so im Subtext mitschwingt" bis "Sofort aufhören, sonst rufe ich die Polizei" geben. Genau diese möchtegern-intellektuelle bis verständnislose Reaktionsbandbreite ist es, mit der derartige Projekte spielerisch umgehen, sie gehört quasi zur Performance mit dazu.


    Ich erinnere mich an die Ansage von John Lurie, nachdem bei einem Konzert mit den Lounge Lizards in Freiburg gut die Hälfte des Publikums noch während des ersten Songs schimpfend den Saal verlassen hatte: "Now that they're gone, we're gonna start playing the really good stuff!"


    Wenn so etwas von "anerkannt" ausgebildeten Musikerprofis kommt, wähnt man natürlich eher ein "Die wissen, schon, was sie tun" dahinter, insofern ist der Ruf nach einem Vergleichsstück mit "richtiger" Musik nachvollziehbar. Dem nachzukommen, würde aber diese Hinterfragungskomponente wegfallen lassen, was dem provokanten Konzept der Konzeplosigkeit samt vorbehaltloser Auseinandersetzung damit zuwiderlaufen würde.


    Manches Experimentelle klingt nur unausgegoren, manches wie eine Bewerbung für Guantanamo, manches schlichtweg ignorant. Kunstfreiheit gilt aber auch für Unerträgliches, solange man einen Ausgang bereitstellt.

    -
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  • Nette Unhaltungsmusik, durfte auch mal so was in der Richtung aufführen und mußte mir aufgrund der von mir getrommelten Peinlichkeiten teilweise das Lachen verkneifen. Denn, das ist die reinste Ernsthaftigkeit und darf fürs erlauchte, elitäre Publikum keinen sichtbaren Spaß machen. Leider hat es nur zu einer Aufführung gereicht und danach noch ein paar Proberaumsessions, die dann irgendwann vor zwei Jahren eingeschlafen sind.

    Wer leichter glaubt, wird schwerer klug!

  • Phonix


    Wenn ihr euch zur Geräuscherzeugung im Proberaum trefft, macht ihr da dann so Kram wie auf diesen Aufnahmen, oder wie muss man sich das vorstellen?? Nur so aus Interesse. Ich meine, das ist immer noch besser, als unschuldige Passanten zu verprügeln oder Parkscheinautomaten zu zerstören, aber das macht ihr doch nicht ernsthaft, dass ihr da zwei Stunden am Stück so rumfudelt, oder doch??

    667 - The Neighbour Of The Beast!!

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