DiY Edrum/ Samplepad ala TrapKAT

  • Servus,


    wie schon angekündigt habe ich vor mir ein Edrum bzw. Samplepad ala trapKAT von Alternamode selber zu bauen.
    Und warum ?
    Nach Umzug hab ich keinen Platz mehr für mein Acousticset, selbst ein Edrumset ist zu groß. Die Standard Samplepads ala Roland SPD sind mir zu klein (also auch die einzelnen Spielpads) und das Trapkat mal wirklich zu teuer...


    Das original trapKAT sieht so aus und konnte ich auf einem Konzert als Techniker in Aktion erleben und mal kurz anspielen und war ziemlich begeistert.


    Laut Homepage sind die Pads aus 1/2 Zoll Neopren, der Rebound war meiner Meinung nach sogar besser als mit Meshheads. Neopren ist das gleiche Material wie es für Mauspads benutzt wird, ich hab mir ein paar Reste besorgt und fand den Rebound ziemlich gut.
    Ich hab hier auch schon in ein paar Posts gelesen dass Mauspads als Practisepads wohl ziemlich beliebt sind.


    Ich habe günstig bei Ebay zwei Platten Zellkautschuk (das ist im Prinzip Neopren) in 5 und in 10 mm erstanden und werde dann wohl mal zuerst ein paar Testpads konstruieren.
    Piezos in 35mm und 20mm habe ich auch noch einige da.


    Die Pads würde ich in der Theorie erst mal so aufbauen:


    Schlagfläche 10mm Neopren (die Randtrigger 15mm)
    Basis 0,8mm Stahlplatte oder 10mm MDF ?
    darunter ein Piezo 35mm (unter die Randtrigger 20mm Piezo)
    Das ganze auf 2cm Schaumstoff gebettet und dann auf ein Holzbrett


    Angesteuert soll zuerst mal mein altes Alesis DM5 werden, dass ich als Trigger to Midi Wandler einsetze um damit Addictive Drums oder Studiodrummer anzusteuern. Soundkarte und dementsprechende Hard- und Software habe ich schon alles.
    Wenn das Samplepad wie geplant funktioniert, werde ich wohl aber als zweites Projekt ein Megadrum bauen, aber Eins nach dem Anderen...


    Ich hab mein Pad mal so geplant:

    HiHatcontroller und Bassdrumpad kommen dann natürlich noch extra dazu.


    Hab ich irgend was wichtiges vergessen, hat hier jemand schon Erfahrung mit selbst gebauten Gummipads gemacht oder hat jemanden bedenken dass das Ganze so funktioniert ?
    Über Kommentare auch über die Padaufteilung wäre ich dankbar!!!


    Gruß Martin

  • Sehr aufwendiges aber cooles Projekt !!!
    ...würde es auf jeden Fall vorher im "kleinen Versuchsaufbau" testen, hier vor allem die Entkopplung der einzelnen Pads untereinander !!!


    Halt uns auf dem Laufenden......


    Gruss
    Andreas

    Mein Gerümpel.....[url='http://www.drummerforum.de/forum/76015-blutiger-anfänger-stellt-sich-vor-ahu-und-sein-gerümpel/thread2.html#post1208696']klick !!!

  • Ich rate dir auch zu einem Versuchsaufbau, denn auch beim Trapkat kommt doch die FSR-Triggertechnologie von Alternatemode zum Einsatz, die auch zur guten Triggerqualität beiträgt.
    Bist du dir sicher, dass nicht auch ein gebrauchtes drumkat in Frage kommen könnte. Ich habe eins, welches 9 (!) zusätzlich Inputs hat, um es zu erweitern.


    Trotzdem finde ich dein Projekt sehr spannend ;)

  • Hallo,
    Danke erst mal für die schnellen Antworten. Das Drumkat ist sicher auch sehr Interessant, allerdings in der Version mit den zusätzlichen Eingängen gebraucht echt selten auf dem Markt. Ich hab jetzt drei Monate gesucht und nur sehr wenige gefunden, die ich dann aber nicht bekommen habe.
    Außerdem reizt mich der Selbstbau sehr. Ich hab auch mein Drumset selbst gebaut, sowie einige E-Gitarren, Bässe, Effekte und Preamps. Das Ergebnis muss dabei auch nicht perfekt sein, dass ich die Qualität von einem Trapkat erreiche erwarte ich gar nicht, auch wenn es schön wäre ;) . Es soll so Funktionieren, dass ich damit zu Hause üben kann und ich beim Songschreiben am Rechner mal schnell einen Beat einspielen kann.
    Der Preis spielt da natürlich auch eine Rolle, so wie es aussieht bleibe ich deutlich unter 100 Euro für das komplette Pad. (20 Euro Zellschaum, ~20 Euro Holz, 25 Euro Piezos, Kabel und Stecker, 20 Euro Schaumstoff, Sprühkleb und Epoxy)


    Natürlich werde ich vorher einen Versuchsaufbau machen. Glaubt ihr dass die 2cm Schaumstoff unter den Pads als Entkopplung nicht reichen?
    Hat hier jemand die Erfahrung ob 10 mm MDF als Basis für eine Schlagfläche funktionieren? Piezo drunter Zellschaum als Schlagfläche oben. Ansonsten werde ich morgen mal ein paar Versuche starten.


    Gerade eben ist übrigens der Zellschaum gekommen. 1m² für unter 20 Euro ist echt super. Ich hab gleich mal etwas damit rumgespielt, der Rebound ist ziemlich gut finde ich, auch wenn ich im Moment nichts da habe um es zu vergleichen.


    ...

  • Schönes Bastelprojekt!


    was mir zum entkoppeln spontan einfällt:
    Ich würde die Fläche unter den Pads aussägen, so das die Pads nur am Rand auf die Trägerplatte geklebt werden, sagen wir mal so ein Bierdeckelgrosses Loch.
    Diesen Ausschnitt würde ich dann unter das Neopren in den Ausschnitt kleben, mit dem Piezo. Somit wäre das Piezo von der Trägerplatte weitestgehend entkoppelt.
    Durch den Sägeschnitt ist das ausgeschnittene Segment mindestens 1mm kleiner ringsrum als das Loch.
    Damit das ganze nicht rumschlabbert würde ich unter die ganze Fläche wieder eine ausreichend dicke/steife Neoprenlage kleben.
    Damit ist das MDF, Blech oder was immer nur über das Padneopren mit der Trägerplatte verbunden.


    Edit meint noch, das ich MDF einem Blech vorziehen würde, weil einfacher zu bearbeiten und die Fläche immer schön gerade ist.
    Für die Trägerplatte ziehe ich eine Multiplexplatte mit mindestens 12mm vor.

    don´t panic

    Einmal editiert, zuletzt von Beeble ()

  • SO, mal wieder ein Update ...
    Vorgestern hab ich mal etwas mit verschiedenen Materialien experimentiert und dann zwei Probepads gebaut und das Ergebnis war überraschend gut. :thumbup:
    Das übersprechen mit den Probepads war so gering, dass das zweite pad erst dann ausgelöst hat, als ich auf das andere mit voller Kraft eingeprügelt habe - und das ohne eingestellten Schwellenwert.
    So sah das aus: (von unten...):

    Das sind jetzt 10 mm Neopren, darunter 13 mm MDF, auf die Unterseite mittig den Piezo geklebt (mit Epoxy), ganz unten 20mm Schaumstoff RG25. Ganz wichtig ist, dass man den Piezo aus dem Schaumstoff ausschneidet, sonst gibt es viel mehr Übersprechungen von den anderen Pads.
    Meine Frau hat die Pads dann liebevoll Knoppers getauft. Unter diesem Arbeitstitel hab ich dann gestern mit der Fertigung begonnen.
    Hier das Material mit groben Preisen:


    1qm Schaumstoff RG 25 vom Hornbach - 7€
    1/2 qm Zellkautschuk 10mm, Ebay - 13€
    MDF Platte 19 mm 100/50cm und für die Pads 13mm, Hornbach - 12€
    2 Dosen Sprühkleb, Ebay - 10 €
    Epoxy Schnellkleber, Ebay - 4,50€
    30m Instrumentenkabel 0,1mm² Conrad 457844-62 - 12,60€
    9 Piezos 35mm Conrad 710427-62 - 4,5€
    13 Piezos 20mm Conrad 710936-62 - 3€
    20 Klinkenstecker Ebay - 15€
    2 Holzleisten roh 17/36 2m, Hornbach - 1,5€



    ... erst mal alles Anzeichnen, dabei bemerkt, dass man die Pads dann doch etwas anders anordnet, bzw. dann doch mehr Randtrigger benötigt...



    Dann ab in den Garten, denn jetzt wird's schmutzig und eine Werkstatt hab ich noch nicht...
    Basisplatte zugesägt, geschliffen, Kanten mit der Oberfräse gerundet und mit der Oberfräse die Kabelkanäle gezogen (3mm tief)...



    ... dann kamen die Holzleisten dran, die wurden auf Maß gehobelt, geschliffen und dann zugesägt, danach der Schaumstoff und die Neoprenmatten mit einem scharfen Cutter zugeschnitten...



    ...dann wurden die Knoppers mit Sprühkleb fertig gebaut...



    ... dann wurde der Garten wieder aufgeräumt und der Esstisch wurde zum Löten der Piezos belagert...




    ... leider konnte ich da nicht weiter machen, da ich keinen passenden Schrumpfschlauch für die Kabelenden da habe und ich deshalb die Stecker nicht montieren kann, denn jedes Kabel will ja ordentlich beschriftet werden. ;(
    Der Schrumpfschlauch müsste morgen kommen, dann geht das hier weiter.


    CU, Martin

  • ....wow, das macht schon jetzt einen sehr guten Eindruck !!!
    Ich würde das gern mal live erleben !!!

    Mein Gerümpel.....[url='http://www.drummerforum.de/forum/76015-blutiger-anfänger-stellt-sich-vor-ahu-und-sein-gerümpel/thread2.html#post1208696']klick !!!

  • Mal wieder Zeit für ein Update...


    In der Zwischenzeit bin ich fertig mit meinem Drumpad, den Weg dorthin wollte ich euch nicht vorenthalten:


    Nachdem der Schrumpfschlauch also kam, konnte ich die Piezos fertig löten. Das sah dann so aus:



    Bei so dünnen Kabeln empfehle ich übrigens Schrumpfschlau der 3:1 schrumpft und mit Kleber gefüllt ist, so verrutscht nichts und ist wirklich für die Ewigkeit.


    Nachdem alles gelötet war, fiel auf, dass die Kabelwege etwas klein geraten waren, also noch mal ran an die Fräse, Kabelwege vergrößert und danach auch gleich alles was sichtbar sein wird schwarz lackiert (hier nur die erste Schicht...). Die Knoppers hab ich bei der Gelegenheit an den Seiten ebenfalls schwarz angesprüht.


    Dann wurden die Piezos mit 2K Epoxy auf die Unterseite der Knoppers geklebt, so fallen die auf keinen Fall wieder ab und gehen eine wirklich feste Verbindung mit der Trägerplatte ein.


    Im Anschluss daran, hab ich die Knoppers mit Sprühkleb auf die Grundplatte geklebt, die Kabel durchgefädelt und mit Heißkleb fixiert.

    Zum Schluss kam noch eine 5mm dünne Bodenplatte (von der ich leider keine Fotos habe) als Abschluss drunter.
    Bis ich mein Megadrum (oder ähnliches) fertig habe, wurde provisorisch ein altes Yamaha TMX Drummodul als Trigger to Midi Interface darunter gebastelt und fertig war die Laube...




    Das ganze funktioniert bis jetzt überraschend gut, Drummaps für Ni Studio Drummer und Addictive Drums 1 und 2 waren überraschend schnell erstellt und es tut !!! Anschlagdynamik ist hervorragend, es gibt quasi kein übersprechen, selbst Ghostnotes werden gut übertragen. Jetzt kommt noch das Pad für die Bassdrum, und ein richtiges Interface damit ich alle 22 Pads benutzen kann, dann geht es richtig los.


    Resümee und was ich bei einem Zweiten anders machen würde:
    Die großen Pads sind super, Spielbarkeit und Dynamik sind für mich völlig ausreichend. Sie könnten teilweise sogar etwas kleiner sein.
    Die kleinen Pads am Rand sind objektiv betrachtet nicht ideal. Zum Teil sind sie einfach zu lang, so dass die Empfindlichkeit von der Mitte zum äußeren Rand stark abnimmt. Das mag zum einen am Format, aber auch an den sehr kleinen 20mm Piezos liegen. Außerdem sind sie so schmal, dass sie, wenn man sie dementsprechend anspielt, aufgrund ihrer weichen Auflage gegen die großen Pads kippen und dann übersprechen können. Beim nächsten Mal werden die wohl einiges breiter und nicht so lang.


    Vielleicht komme ich dazu in den nächsten Tagen ein kleines Video davon zu machen, versprechen kann ich aber nichts.


    CU, Martin

  • Dein Projekt ist ziemlich klasse geworden !!!
    ....und man sieht mal, wozu so ein "altes" Yamaha TMX noch gut ist !!!


    Bleib dran !!!


    Gruss
    Andreas

    Mein Gerümpel.....[url='http://www.drummerforum.de/forum/76015-blutiger-anfänger-stellt-sich-vor-ahu-und-sein-gerümpel/thread2.html#post1208696']klick !!!

  • Hallo Red one,


    Respekt und Anerkennung für Deine Konstruktion sei Dir hiermit auch von meiner Seite gegeben.


    Nach Umzug hab ich keinen Platz mehr für mein Acousticset, selbst ein Edrumset ist zu groß.


    Jetzt kommt noch das Pad für die Bassdrum, und ein richtiges Interface damit ich alle 22 Pads benutzen kann, dann geht es richtig los.


    Solltest Du Dein neues DIY-Instrument etwa in einem hellhörigen großen Mieterhaus bedienen wollen, dann steht Dir IMHO noch die größte Herausforderung bevor..... Denn der berüchtigte Trittschall muss wohl in diesem Zusammenhang als der größte Feind aller Musiker im gemeinsamen Wohnraumbereich bezeichnet werden. Ein(e) Bassdrum FM/Pad welche(s) möglichst keinen Trittschall beim Spielen erzeugen wird, muss nämlich erst noch erfunden werden! Der von mir so "geliebte" Weltmarktführer in Sachen (Homeanwender) E-Drums hat zumindest seit einiger Zeit einen Versuch gewagt, diese Thematik in Form eines neuartigen KT-10 Kick Trigger Pedals anzugehen. Ob das gut funktionieren wird, kann ich bis dahin noch nicht sagen. Ein geeigneter HH-Controller sollte dabei sicherlich auch ein Thema werden.


    Ein "richtiges Interface" (Drum To Midi Converter) davon träumen etliche (moderne) E-Drum Anwender schon seit vielen Jahren! Gute kommerzielle Geräte bis dahin.... Fehlanzeige! Das Megadrum Projekt weist leider konstruktionsbedingt einige Schwächen in Sachen Piezo/Piezo Meshfelltrommeln auf und ist sehr komplex/schwierig in der Anwendung. Bei ausschließlich gummierten Mono Pads könnte das aber möglicherweise unproblematischer werden. Zumal das Megadrum Gerät in diesem Fall auch genügend Trigger-Eingänge anbieten kann.


    Die Firma Alternate Mode - welche auch das originale TrapKAT herstellt - hat seit etwa 2 Jahren angekündigt, nunmehr endlich auch ein geeignetes Drum To Midi Interface am Markt anzubieten. Die Rede ist vom "DITI " Konverter (12 Stereo Trigger-Eingänge oder 24 Mono Eingänge) Angeblich soll dieses Gerät nun endlich ab September 2014 zu einem Preis von etwa 350.00 € erhältlich sein. Es gibt bereits ein IMHO vielversprechendes Youtube Video zu bestaunen, welches den DITI Konverter mit einem drum-tec Meshpad zeigt. (Achtung! Kein natürlicher Snare Klang, da wohl in diesem Video noch ein herkömmliches ROLAND TD-20/30 Modul angesteuert wird und kein zeitgemäßes VST-Instrument) Vielleicht wäre also dieser Konverter von Alternate Mode demnächst auch eine Überlegung wert. Besonders die "Dynamik Lernfunktion" scheint mir eine sehr sinnvolle Funktion darzustellen, um möglichst authentische und dynamische Anschlagsflächen zu erhalten.


    In diesem Sinne, viel Spass und weiterhin gutes Gelingen bei Deinem kompakten E-Drum Projekt.


    Gruß


    Trommeltotti

  • Solltest Du Dein neues DIY-Instrument etwa in einem hellhörigen großen Mieterhaus bedienen wollen, dann steht Dir IMHO noch die größte Herausforderung bevor.....


    Ich weiß, da bin ich auch schon die ganzen letzten Tage am überlegen...
    Ganz so schlimm ist es bei mir nicht, mir geht es mehr darum, das Ganze möglichst kompakt und schnell in die Ecke stellbar zu konstruieren, in Kombination mit meiner Doppelfußmaschine. Mal sehen was dabei rauskommt, wohl etwas in der Art Roland KD7 / Alesis stealth kick nur für Doppelfußmaschine...


    Mit dem Megadrum bin ich mir auch noch nicht sicher, eben wegen deiner angesprochenen Probleme, außerdem ist es nicht mehr so günstig zu bekommen wie vor 2-3Jahren. Das große Kit kostet über 170 Euro, dass ist mir für einen Versuch ohne sicheren Ausgang eigentlich zu viel...

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!