Snareteppich passend anziehen

  • Hey zusammen,


    ich hab mich in den letzten Wochen und Monaten ziemlich ausgiebig damit beschäftigt mein Set nach Gehör zu stimmen und ich bin der Meinung dass ich so langsam beginne die Feinheiten rauszuhören. Nur beim Snareteppich ist es für mich immer noch verdammt schwer. Zur Snare:


    - Tama Starclassic Performer B/B 14" x 5,5"
    - Remo CS Coated


    Hier sind nun einige Aufnahmen der Snare, wobei jedes Mal das Rad zum Feinjustieren des Fells um eine halbe Umdrehung angehoben wurde:


    1) https://soundcloud.com/konzis_upload/tascam-0022
    2) https://soundcloud.com/konzis_upload/tascam-0024
    3) https://soundcloud.com/konzis_upload/tascam-0026
    4) https://soundcloud.com/konzis_upload/tascam-0028
    5) https://soundcloud.com/konzis_upload/tascam-0030
    6) https://soundcloud.com/konzis_upload/tascam-0032


    Was fällt euch auf, welche Aufnahme klingt am besten und bei welcher ist der Teppich passend fest angezogen? Vielleicht hätte ich anstatt des Tascam dann doch ein SM57 direkt an der Snare nutzen sollen. Aber vielleicht hört man es so ja auch.

  • Möglicherweise liegt es an der Qualität der Aufnahme, aber ich habe bei allen Soundfiles das Gefühl, dass der Teppichsound viel zu scharf ist. Selbst beim ersten macht das zumindest auf mich den Eindruck. Ich persönlich ziehe ihn so stark an, dass der Sound knackig und präzise ist (bei zu schwacher Spannung ist das eben nicht der Fall), die Ansprache aber selbst im ppp noch sehr gut ist (bei zu stark angezogenem Teppich kommt in dieser Dynamikstufe eben nichts mehr raus).

  • DAS Rad zum Feinsjustieren des FELLES? Meinst Du nicht eher des Teppichs? ;)


    Jedenfalls denk ich mal, dass, je stärker Du den Teppich spannst, natürlich immer weniger Unterschiede hören wirst, weil fest anliegend ist eben wenig rauschen bis kaum noch. Die grössten Unterschied merkst halt, wenn Du den Teppich erstmal ganz locker hast, so dass er eher unkontrolliert klingt. Dann würd ich schrittweise nach oben stimmen, würde aber gar nciht immer gleich ne halbe Umdrehung machen. Das zeug ist echt sensibel. ICH selbst habs grad bisserl fester, so dass der Teppich eben unter Kontrolle ist.


    Ach ja, um den Bogen von Anfang zu spannen... spiel Dich auch mal wirklich mit der Stimmung des Resofelles... das bringt mehr, als man denkt.


    Ich kann nur sagen... Einfach weiter rumprobieren, nur so lernste dein Instrument kennen ;)

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Man muss sich hier wirklich überlegen, ob eine Trommel nur "knallen" oder aber "klingen" soll.
    In meiner langen Praxis habe ich auf unzähligen Drums gespielt, die bereits "on stage" waren.
    Meist war die Snare knallhart gespannt und der Teppich viel zu stark angezogen, sie klang natürlich total abgewürgt
    und war wie ein Brett zu spielen.
    Na ja, einigen mag dies zusagen, ich finde dies jedoch schade für das Instrument.
    Daher mein Tipp : Snarefell nicht höher stimmen als auf ein "G", damit es auch richtig schwingen kann.
    Dann darauf achten, dass der Teppich gut eingemittet ist und perfekt aufliegt.
    Diesen dann total entspannen, langsam unter stetem Antippen (oder leichtem Anschlagen) anziehen.
    Zuerst raschelt er unkontrolliert, dann stellt sich eine gewisse Wärme und Tiefe im Klang ein.
    Dann noch minimal anziehen bis nichts mehr nachraschelt - fertig.
    Damit solltest Du den optimalen Klang der Trommel erreicht haben. Der Rest ist Geschmackssache.
    Viel Spass !

    ol'pete

  • Ich kann da ol'pete zustimmen. Es gibt diesen Punkt an dem die Snare wäreme und Bauch entwickelt. Genau dort habe ich sie meistens.
    Auf der anderen Seite haben wir die Snareanknaller und auch wenn viele schreien, dass die Snare dann abgewürgt klingt, so gibt es doch einige Prominenz die das so macht (z.B. wie Billy Cobham und Dennis Chambers).

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss

  • Schick vorbei. Problem ist, das dieser Punkt von Raum zu Raum variiert...

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss

  • Das Thema "Akustik in verschiedenen Räumen" wurde schon zu oft durchgekaut, daher gebe ich dazu keinen Kommentar mehr ab.


    Aber auf das Angebot komme ich ggf dennoch mal zurück!;-)



    Ich habe zum Beispiel von einem bekannteren Trommelbauer gesagt bekommen, dass er lieber das snare reso bis zum geht nicht mehr anzieht, um den Sound der Trommel übers Schlagfell kontrollieren zu können. Den Teppich ziehst du dann so an wie oben schon beschrieben.


    Das Reso auf ein G stimmen? Das schaffe ich nicht mal bei einer Gitarre, selbst wenn ein stimmgerät dran hängt.
    Würde mich ja mal interessieren wie man das macht. Aber dafür begebe ich mich bei Gelegenheit mal auf die Suche hier durchs Forum!

    Aber ich möchte fliegen.
    Ganz weit oben, überm Meer.
    Und dann seh' ich all die Scheiße,
    all die Scheiße hier unten gar nicht mehr.

  • Zitat

    Ich habe zum Beispiel von einem bekannteren Trommelbauer gesagt bekommen, dass er lieber das snare reso bis zum geht nicht mehr anzieht, um den Sound der Trommel übers Schlagfell kontrollieren zu können. Den Teppich ziehst du dann so an wie oben schon beschrieben.


    Wenn das Resofell nicht mehr wirklich schwingen kann, wie soll der Teppich denn dann reagieren können? Also aus dem Aspekt find ich das schon nen sehr lückenhaften Gedanken.


    Und von wegen "übers Schlagfell" kontrollieren: Ja, stimmen tut das schon, klingt mir nur so, als wäre der zu faul, dass er sich auch mit der Auswirkung von Veränderungen durchs Resofell spielen wollen würde. Die Spannung des Resofelles hat eben Auswirkung auf die Teppichansprache, das kann er nicht vom Schlagfell aus regeln. Das Schlagfell ist einiges dicker als das Reso, entsprechend beraubt sich der Kollege der Facetten, die so ein dünnes Resofell bietet...


    Naja, ein Trommelbauer muss ja nicht zwingend ein Schlagzeuger sein ;)

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Da sind wir beide einer Meinung. Ich halte das auch für keine schöne Art zu stimmen, aber es gibt eben solche und solche. Ich finde es hat was von Faulheit (Keine Unterstellung und nicht persönlich an die gemeinte Person gerichtet), auch wenn andere mit dem Argument "Zeitersparnis" (schnelles umstimmen zwischen 2 Songs) kommen könnten. Würde ich auch nichts gegen sagen. Kommt auf den Spieler und seine Vorlieben an.


    Dass der Trommelbauer kein Schlagzeuger ist, kann ich dir leider nicht bestätigen ;)

    Aber ich möchte fliegen.
    Ganz weit oben, überm Meer.
    Und dann seh' ich all die Scheiße,
    all die Scheiße hier unten gar nicht mehr.

    Einmal editiert, zuletzt von OnkelPlayse ()

  • Snareteppich stimmen! Das Thema macht mich ebenfalls wahnsinnig.


    Es ist zurzeit bei mir so, dass sich mein Empfinden sogar schonmal während einer Probe von "Hammergeil, so ist das Ding richtig gestimmt" zu "Hm, naja, eigentlich zu platt. Wie kriege ich da mehr Bauch rein" schwankt. Ich habe mich damit abgefunden und probiere alle paar Monate, den Snare- bzw. Teppich-Sound zu optimieren.
    Dafür spiele ich zunächst immer erst mit der Stimmung des Resofells. Dann versuche ich das Schlagfell passend dazu zu stimmen. Zum Schluss wird dann der Teppich wie oben schon von einigen beschrieben langsam angezogen, bis der Sound gefällt.


    Auf diese Weise bekommt man auch langsam aber sicher ein Gefühl dafür, welche Grundstimmungen die Snare gut oder weniger gut klingen lassen.


    Das Reso auf ein G stimmen? Das schaffe ich nicht mal bei einer Gitarre, selbst wenn ein stimmgerät dran hängt.
    Würde mich ja mal interessieren wie man das macht.


    Einige nutzen dazu ein Keyboard (oder andere Geräte, die die Tonleiter produzieren können) mit und versuchen an den Ton ranzukommen. Ich habe seit Anfang letzten Jahres mit dem Tunebot experimentiert und nehme seitdem dieses Gerät für sowas.

  • Nicht, dass mir da was falsch ausgelegt wird:


    Ich schrieb ja erstmal er "muss" keiner sein, kann er ja...(ich weiß ja nicht, von wem da die Rede ist;-)))) Ich will auch nicht sagen, dass mein Geschmack mehr wert wäre, als dessen...Gott bewahre... Wer weiß auch, welchen Sound er mag. Wenn das für den Kollegen passt, so is auch das ok. Ich finde, mehr bekommt mehr vom Kessel raus, wenn man das Reso eben nicht irre anzieht.

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Hallöle,


    mir der Teppich viel zu straff - dein Soundfile 1) klingt für mich noch am Besten.
    Aber reine Geschmackssache ... ich mags halt, wenn noch a bissle raschelt :)
    Egal - ich hab so den Eindruck, als dass der Teppich zu fest angezogen ist.


    Gürßle,
    adw

  • Wenn das Resofell nicht mehr wirklich schwingen kann, wie soll der Teppich denn dann reagieren können? Also aus dem Aspekt find ich das schon nen sehr lückenhaften Gedanken.


    Und von wegen "übers Schlagfell" kontrollieren: Ja, stimmen tut das schon, klingt mir nur so, als wäre der zu faul, dass er sich auch mit der Auswirkung von Veränderungen durchs Resofell spielen wollen würde. Die Spannung des Resofelles hat eben Auswirkung auf die Teppichansprache, das kann er nicht vom Schlagfell aus regeln. Das Schlagfell ist einiges dicker als das Reso, entsprechend beraubt sich der Kollege der Facetten, die so ein dünnes Resofell bietet...


    Naja, ein Trommelbauer muss ja nicht zwingend ein Schlagzeuger sein ;)

    Ich mach das übrigens auch so, weils für mich wunderbar funktioniert. Bei tiefgestimmtem Schlagfell klingts fett wie Sau und bei hochgestimmtem eben ziemlich funky. Den Teppich stell ich so ein wie von Ol Pete beschrieben, Ansprache ist superb. Und nein, hat nichts mit Faulheit zu tun ;)

  • Na, jeder so, wie es ihm/ihr gefällt... Mei, gut, am Ende hat der Kollege für sich rausgefunden, dass er ein bretthartes Resofell mag... Am Ende wollt ich nur sagen, dass es dennoch jeder für sich selbst rausfinden muss, was ihm gefällt. Und zum Thema "die Stimmung vom Schlagfell aus"... Also, wenn ich mir halt meine Snare mal dahingestimmt hab, dass sie mir gefällt, dann muss ich hier und da die Schrauben minimal nachziehen, denke auch bei nicht bretthartem Resofell auch unten nicht öfter wie irre angeknallt.


    Also, lieber Trommelbauer, wer auch imner du bist, ich wollt Dir keinesfalls an den Karren fahren. Wenn das das Resultat aus rumprobieren ist und Dir gefällt, dann is ja alles paletti. Ich wollte nur, dass es nicht so verstanden wird, dass ma ndas Reso anknallt "nur um untenrum nichts machen zu müssen" ;) Es soll ja auch Leute geben, die glauben durch Kaufen teuren Equipments spart das Üben ;-)))


    Also: Weitermachen :)

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Daher mein Tipp : Snarefell nicht höher stimmen als auf ein "G", damit es auch richtig schwingen kann.


    Wie macht man das denn? Sorry, aber nutzt Ihr dann einfach ein Stimmgerät einer Gitarre oder was? Habe so etwas noch nie gehört. ?(


    Einige nutzen dazu ein Keyboard (oder andere Geräte, die die Tonleiter produzieren können) mit und versuchen an den Ton ranzukommen. Ich habe seit Anfang letzten Jahres mit dem Tunebot experimentiert und nehme seitdem dieses Gerät für sowas.


    OK, verstehe. Wäre mit einem Gitarrenstimmgerät ja auch zu einfach gewesen. ;(

  • Hallo,


    der Witz ist, dass diese Tonangaben bei näherer Betrachtung
    der Erläuterung bedürfen.


    Grundsätzlich wissen wir ja, dass eine Trommel ein Geräusch
    erzeugt. Um einen Ton identifizieren zu können, kommen
    verschiedene Faktoren dazu, weshalb manche Trommeln
    gefühlt oder tatsächlich höher oder tiefer klingen, abhängig
    natürlich von der Fellspannung.


    Konkret frage ich mich, welches "g" der Autor meint.
    Wenn ich mir so mein Kinderglockenspiel ansehe, dann
    finde ich schon mal zwei, gehe ich zum ausgewachsenen
    Klavier, sind da noch viel mehr drauf.
    (Und das große "G" wird wohl kaum gemeint sein, das würde
    ich eher für die Fußhupe verwenden, die geht notfalls auch
    noch höher).


    Grüße
    Jürgen


    PS
    Auch der von der angeblichen Bibel hält sich da bedeckt in
    der musikalisch-nachvollziehbaren Konkretisierung:


    *,
    genauso wie der andere Ami, der mit meinem Stimmgerät die angeblichen Kesseltöne ermittelt
    (leider vergisst er zusätzlich immer, die Zeigerstellung aufzumalen oder zu zeigen, wo man
    nachgefeilt hat, dass der Ton auch passt und nicht schief klingt).


    PPS
    Sonor stimmt das Resonanzfell vermutlich höher als der Schreiber Gottes.


    *) Quelle: http://www.informatik.uni-brem…ff/konzepte.htm#intervall

    Einmal editiert, zuletzt von Jürgen K ()

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!