5-6 jährigen zum Schlagzeug spielen kriegen?

  • Hallo zusammen,


    mein Patenkind (jetzt 5 1/2 Jahre) äussert immer mal wieder den Wunsch Schlagzeug spielen zu wollen. Niemand in seinem direkten Umfeld spielt Schlagzeug. Wie hilft man dem Jungen da am besten?


    Für Tipps bin ich dankbar. :)

  • Wenn das so ist, sollte sich der Kleine dringend neue Freunde suchen!


    Im Ernst: ich würd versuchen einen Lehrer aufzutreiben, das ist am Beginn eigentlich für jeden (aber besonders bei so jungen) enorm wichtig. Am besten einen erfahrenen, am allerbesten einen, der auch wirklich weiß, wie man ein Kind an Musik und ein Instrument heranführt. Örtliche Musikschulen anfragen, in der Zeitung inserieren, den Drummer von der lokalen Coverband nach Infos diesbezüglich fragen?
    Sollte das Kind ernsthaft Interesse daran behalten ist über kurz oder lang auch ein eigenes Schlagzeug oder zumindest eine Spielmöglichkeit auf irgendwessen Schlagzeug nötig.


    PS zum eigenen Schlagzeug: man kann in dem Alter aber locker ein Jahr (und mehr) nur mit Rhythmusspielen, Bodypercussion etc. ohne eigenes Schlagzeug mit dem Kind arbeiten und dann mit kleiner Trommel anfangen und schließlich auf ein Set erweitern. Jedoch sollte man nicht den Aspekt außer Acht lassen, dass das Kind den Spaß an der Sache am ehesten behält, wenn es auch gelegentlich auf ein Drumset schlagen darf (auch wenns just for fun ist).

  • hi,


    wieleicht habt ihr einen Musikverein oder gar ein Orchester bzw Feuerwehrkapelle etc.
    Musikschulen sind für den kleinen nicht rentabel weil keiner weiß wie er morgen darauf reagiert bzw. gar kein bock mehr hat etc.


    besorge dem kleinen erst einmal eine snare damit kann man schon mal Grundnoten und Techniken einstudieren. wenn das dann klappt steigert er eh und fordert dann Hihat, bassdrum, und Becken etc.


    gutes gelingen und dem kleinen viel spaß


    ironslacer

  • wieleicht habt ihr einen Musikverein oder gar ein Orchester bzw Feuerwehrkapelle etc.

    Wir haben hier in Berlin so ziemlich alles, was man sich vorstellen kann.


    Ich denke dieses Thema kann man durchaus kontrovers diskutieren. Vielleicht gibt es hier ja sogar Musik-Pädagogen oder Schlagzeuglehrer die Erfahrung mit jungen Kindern haben, die sie im besten Fall teilen wollen. Bzw. auch Eltern deren Kinder erfolgreich Schlagzeugspielen schon in jungen Jahren gelernt haben.

  • Halt ich fürn Gerücht.


    habe nicht gemeint das musikschulen schlecht sind. er muss den kleinen erst einmal heranführen, wer weiß wie er sich in 2 wochen entscheidet!
    kann man nur hoffen das er nicht die Fahne im wind ist--:)


    hier geht es nicht um die Musikschule, sondern um den jungen mann.
    wer kinder hat weiß wie es sein kann daß jetzt nach beginn des schlagzeuguntericht´s auf einmal der Gitarrenlehrer herhalten muss.


    in dem alter muss man mit allem rechnen. aber das soll dann lieber st_b mit dem kleinen ausmachen und geht uns nix an wie, was, wo--:)


    guts nächtle


    ironslacer

  • Jo, war mir nur zu pauschal, Kinder sind ja verschieden.
    Hat das Kind denn schon mal versucht, zu trommeln? Vielleicht mal bei dir, God?

    -
    Gesendet von meinen Babyphone mit Papatalk

  • Ironslacer, was genau soll denn das Problem mit der Musikschule sein? Verträge dort sind normalerweise mehr oder weniger kurzfristig kündbar (in der Regel zum Monatsanfang/Ende).
    Sollte der Junge - falls du das sagen wolltest - sich nach ein paar Wochen gegen das Instrument entscheiden, hat man nicht wirklich viel verloren.


    Da ist man beim Kauf einer Snare und Basisequipment vom Kosten-/Nutzenfaktor wohl schlechter dran, denke ich.


    In der Regel hat man in einer Musikschule vor allem einen ausgebildeten Musikpädagogen sitzen der weiß, wie man Kindern das Instrument nahebringt.
    ...oder einen wie mich, der Spaß daran hat, jungen Menschen Schlagzeug beizubringen :D


    Ich bin jetzt seit einigen Monaten an zwei Musikschulen tätig, jeweils einen Tag die Woche und mit insgesamt über 10 Schülern, davon die meisten zwischen 6 und 13 Jahren alt.
    Einige davon haben unter mir auch erst angefangen zu spielen und sind nach wie vor mit vollem Eifer dabei :)
    Ich persönlich lege Wert darauf, dass die Jungs und Mädels viel spielen und selbst am Set sitzen: Angefangen bei einfacher Hand/Hand-Koordination (also Wechselschläge), Zählen im 4/4-Takt, einfachen Hand-Fuß-Übungen (alles in Vierteln) hin zu einfachen Standardbeats mit Snare/Bass/Hihat sowie erkären von Noten und spielen von ersten Fill-Ins. Muss man eben möglichst unterhaltsam gestalten, sonst wird's den Kids schnell zu öde.
    Demnächst werde ich daher noch ein paar Medien einbauen, in erster Linie Musik zum begleiten (wirklich einfache Stücke a la We will rock you oder alles mit AC/DC-Beats).


    Wenn du, GodForsaken Dir das zutraust und vor allem ein Set bei dir stehen hast, auf dem der Kleene mal rumhauen kann, macht das doch mal :)
    Sollte das aus irgendwelchen Gründen nicht möglich sein, macht doch einfach mal eine Schnupperstunde in der nächstbesten und am besten empfohlenen Musikschule aus. Kostet meistens einmalig auch nichts.

  • Ich würde das ganz entspannt angehen - Schlagzeug spielen zu wollen, heißt in dem Alter nicht, dass das Kind dann auch eine Leistungs/Berufsmusiker werden will.
    Lass ihm einfach die Freude am "Rumhämmern".
    Besorg ihm ein kleines Set, was so ähnlich ist, wie das, was er immer im Fernsehen sieht (Bassdrum, Tom, Snare, Becken) und er wird glücklich sein.
    Vllt kannst du ihm ja auch den einen oder anderen einfachen Rhythmus zeigen, den er dann unbeschwert vor sich hin üben kann.
    Als mein Sohn in dem Alter war, sagte man mir in der Musikschule, das sie keine Kinder unter 8 Jahren nehmen würden, da diese nicht lang genug aufmerksam sein könnten.
    Später wollte er dann nicht mehr - und hat sich alles selbst draufgeschafft, weil er einfach Spass daran hatte.
    Und ich kenne mindestens zwei Fälle im Bekanntenkreis, wo das Kind sofort den Spass am Drummen verloren hat, als es in eine Musikschule ging - es muß nicht immer alles effektiv sein, der Spass und die Spontanität sollte bei der Musik immer im Vordergrund stehen.
    Denn in einer Schule gibt es immer Regeln und die muß man nicht unbedingt auch noch in der Freizeit haben - aber das ist natürlich nur meine Meinung.

  • Meine Mutter ist mit mir damals auch INSTINKTIV den richtigen Weg gegangen.


    Sie betrieb damals in Frankfurt einen kleinen Kinderspiele- und Buchladen.


    Eines Tages, als ich sie im Laden besuchte, zeigte sie mir einen großen Krton und meinte, er wäre für mich.


    Als ich ihn öffnete, konnte ich es kaum glauben.


    Darin befand sich ein kleines Schlagzeug der Marke Scott.


    Darauf "spielte" ich die nächsten 10 Jahre.


    Erst dann äußerte ich den Wunsch, endlich Schlagzeugunterricht haben zu wollen.


    Genau so würde ich es mit meinem Kind (...was in 5 Jahren hoffentlich das Licht der Welt erblickt) auch anstellen.!!!


    Die von vielen klugscheißenden Lehrern verfolgte Theorie, "erst Pad, dann Snare, dann Set", verachte ich total.


    Wenn das Kind Schlagzeug spielen will, dann soll es auch gleich ein richtiges, wenn auch kleines Set bekommen.

    Einmal editiert, zuletzt von panikstajan ()

  • Mein Junior (5,5 Jahre alt) will auch Schlagzeug spielen.
    Eine Trommel hat er sich schon vorher gewünscht, ohne diese allzu intensiv zu bearbeiten, er trommelt vielleicht 1 mal im Monat für max. 0,5 Stunden.
    Jetzt möchte er ein Schlagzeug haben, nachdem er 3 - 4 mal an meinem saß und draufhämmern durfte.
    Wir haben den Deal gemacht, daß er auf der Trommel üben soll (Single strokes), er ab und an (1 x Monat) an meinem Set "spielen" darf und wenn er die single strokes kann, dann kaufe ich ihm ein Drumset.
    Ich kann (und will) nicht einfach auf Verdacht ein Drumset hinstellen, daß dann verstaubt. Das hat nix mit Geiz zu tun, oder daß ich es ihm nicht gönnen würde, das nennt man Erziehung, ob man das nun verachtet daß er erst an der Snare üben soll (obwohl man keine Kinder hat) oder nicht.

    Wo Dummheit herrscht, ist das Selbstbewußtsein König.


    Mein Krempel

  • Hallo ihr wohnt in Berlin dann schau mal nach der KMA (Kreuzberger Musikalische Aktion) in der Friedrichstraße.2.Dort kann der kleine sich ein wenig ausprobieren,eigentlich erst ab 7 Jahre aber fragen Künste ja mal.LG

  • Es gibt halt wie überall mehrere Wege, wie in meinem ersten Post auch schon leicht angedeutet wird. Mit Set von Beginn an bis ganz ohne Trommel und sämtliche Wege dazwischen.
    Und ja, ich bin grundsätzlich Fan davon, Kindern nicht allzuviel Zwänge aufzuhalsen, aber verachtend von klugscheißenden (vielleicht auch erfahrenen und erfolgreichen?) Lehrern und deren Theorien zu sprechen finde ich schon eher verachtenswert.
    Klar, nicht jeder der Schlagzeug spielen will, muss am Ende spielen wie ein Superstar. Deswegen darf man aber trotzdem auch etwas Disziplin an den Tag legen. Es könnte ja auch die umgekehrte Situation geben, dass das Kind dann mit 16 sagt: "Mama, wiso hast du mich nicht zu einem guten Lehrer geschickt, da würde ich mich jetzt drüber freuen?" Ich hab da vor kurzem erst einen Workshop eines Drummers besucht, der sich unter anderem genau dazu geäußert hat.
    Letztendlich bleibt es die Entscheidung und ein Einschätzen der Eltern, zumindest in so jungem Alter. Und da gibts für verschiedenste Methoden Argumente dafür und dagegen.

  • Die von vielen klugscheißenden Lehrern verfolgte Theorie, "erst Pad, dann Snare, dann Set", verachte ich total.


    Wenn das Kind Schlagzeug spielen will, dann soll es auch gleich ein richtiges, wenn auch kleines Set bekommen.


    Ganz meine Meinung. Ich hatte einen Lehrer, der "erst ein Jahr Snare, dann schauen wir weiter" propagierte. Hätte mir fast das ganze Instrument madig gemacht. Mein ältester Sohn hat heute ein Schlagzeug im Zimmer. Er ist 6 Jahre alt und spielt vielleicht 1x im Monat darauf. Wenn er es richtig lernen will, ist gut. Wenn nicht, dann nicht.


    Musikschulen nehmen tatsächlich oft Kinder unter 8 nicht. Wenn das so ist, dann könnte man sich nach einem Privatlehrer umschauen. Hier in Bielefeld gibt es eine "Rockband für Kinder" und der Schlagzeuger führt regelmäßig Workshops für Kinder durch. In diese Richtig würde ich suchen.

  • Ich würde fürs Kind ein kleines gebrauchtes Set kaufen und im Bedarfsfall mit kaum oder gar keinem Wertverlust weiterverkaufen.
    Die eigentliche Frage ist, hat man einen Platz wo das Kind spielen kann ohne dass jemand belästigt wird. Früher in unserer Mietwohnung wäre das nicht gegangen. Heute im Haus - feel free 8o


    lg


    Mathias

  • Hi,


    ich würde mir eine guten Lehrer suchen und den kleinen da einfach anmelden und sehen ob er Spaß hat und bei der Sache bleibt.


    Wichtig ist, natürlich eine Lehrer zu finden, der auch pädagogische Qualitäten hat. Mein Lehrer hat 'nen ganzen Haufen kleiner Biester und in der Regel kristallisiert sich schon recht früh, ob die kleinen wirklich dauerhaft Bock drauf haben. Musikschule ginge natürlich auch, wobei es nur weil es "Schule" heißt nicht zwangsläufig gut sein muss was die Pädagogik angeht. Bei uns war das definitiv nicht so. Das kommt aber sicher auf das dort angestellte Personal an.


    So oder so sollte man ein gezeigtes Interesse erst mal fördern - ich denke da sind wir uns alle einig! Ohne Leistungsdruck, sondern spielerisch. Ich persönlich würde den kleinen nen halbes Jahr beim Lehrer spielen lassen und wenn man sieht, dass sich nicht Langeweile sondern ein gewisser Enthusiasmus entwickelt, würde ich auch ein kindgerechtes gebrauchtes Schlagzeug kaufen für zuhause. Talent wäre für mich nicht ausschlaggebend - solange man Spaß hat!


    Grüße,


    oNe

  • oNe hat recht… "Ohne Leistungsdruck, sondern spielerisch…" Mein Kurzer trommelt (mehr oder weniger) seit er 4 ist. Hat anfangs ein "Spielzeugset" gehabt. War übel weil der Sound echt besch…en war und er das Ding innerhalb kürzester Zeit niedergetrommelt hatte. Ich habe im danach ein kleines Drumcraft 4 hingestellt, dass ich selbst gerne nutze um Combogigs zu spiele und keine Lust habe mein Sonor aus'm Proberaum zu holen. Da kommen dann nur andere Felle drauf und gut iss'es. Selbst wenn er irgendwann gar keinen Bock mehr hat und das trommeln an den Nagel hängt sind die 400 € fürs Set keine Fehlinvestition gewesen.


    Ich habe ihm bis vor Kurzem 1,5 Jahre in der Musikschule gegönnt, musste das aber leider aufgeben weil es echt stressig für mich und meine Frau war (Dienstag nachmittags 20 km nach Augsburg rein war oft ein organisatorischer Kraftakt) In der Zwischenzeit spielt er in seiner örtlichen Schule in der Bläserklasse und hat da auch Ensemble und Einzelunterricht. Des taugt ihm ned so (der Unterricht) weil der Lehrer Klassiker ist (kleine Trommel, Zählen, Technik …) er zieht's bisher aber durch. Man muss ihn aber schon immer mal wieder zum üben anhalten.


    Die Motivation steigt immer für ein paar Tage wenn er mit mir in einen der Ü-Räume darf und mal 20 min. richtig laut Trommeln darf (was er auch leidenschaftlich macht, also das laute :) Wenn ich nen Gig habe darf er immer den Soundcheck machen und eine Runde mit der Band jammen. Das motiviert auch ziemlich!


    Inzwischen setze ich daheim nur soviel Druck dahinter, dass zumindest die Kohle für den Unterricht nicht rausgeblasen ist. Seitdem läufst eigentlich ganz gut und man merkt schon seine Fortschritte. Mir geht's eigentlich nur darum, dass er nicht wie viele seiner Kumpels ständig am zocken von irgendwelchen Videogames ist. Seit ich ihm Garageband und ne Reihe Samplepacks auf's Laptop von der Mama gespielt habe, liegt der Nintendo nur noch in der Ecke :-)… und die Mama muss sich ums Laptop streiten 3:)


    Das is er übrigens in Action …


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