Ash Soan ... oder: Weniger ist mehr

  • Habe im Forum noch gar nichts über diesen überaus sympathischen britischen Drummer gefunden. In UK ist er seit Jahren einer der gefragtesten Drummer für Pop-Produktionen (einfach mal die Liste auf http://www.ashsoan.com/ durchschauen. Interessant, wo er überall mitgemischt hat) - nicht ohne Grund. Er zeigt, dass ganz wenig richtig groß und gut sein kann (und dass er einen sehr coolen Shuffle spielt). Ich bin ja selten von Popdrummern begeistert aber der Typ hat halt einfach einen tollen Groove. :thumbup: Seht selbst:


    [video]http://www.youtube.com/watch?v=uw0jhS9V3iQ[/video]

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

    2 Mal editiert, zuletzt von Moe Jorello ()

  • Ja, sein cooles Studio, das aus 'ner Mühle entstanden ist. Sehr schick und auch schöne Sets dort. Die meisten Produktionen hat er in jenem Studio eingespielt. Muss eine unglaubliche Akustik haben.


    Ich kannte ihn ehrlich gesagt nur von den Robbie Williams-Produktionen, hatte sein Schaffen aber nicht wirklich weiter verfolgt. Ich wusste absolut nicht, dass der Typ derart(!) erfolgreich ist und dennoch sehr stark "unter dem Radar" in der Drummergemeinde fliegt. Überall wird über Colaiuta, Philips, Bonzo, Ringo & Co geredet, aber über ihn reden anscheinend nur relativ wenige. Kurios, wo der Typ doch enorm was kann. Könnte vielleicht auch an seiner - wie es scheint - eher zurückhaltenden Art liegen.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Könnte vielleicht auch an seiner - wie es scheint - eher zurückhaltenden Art liegen.

    Stimmt ... und das macht diesen Typ ja eigentlich nur noch spannender! Ich finde z. B. dieses Video einfach nur unglaublich sympathisch.
    Toll, dass es das gibt.


    freut sich
    Hajo K

  • KAnn halt auch anders: Hier...


    Fein... ich bin letztens auf Ihn aufmerksam geworden über Adele... Skyfall ist einfach Wahnsinn...der Drumtrack...
    Mein erster Gedanke war... Chamberlain on dope, so entspannt war das..fein!

    nosig

    Einmal editiert, zuletzt von Sebomaniac ()

  • which was awful and childish .... meint er das schlagzeug???


    Nein, sein Verhalten. ;)


    Interessant ist auch diese Aussage:

    Zitat

    "It’s not all about fireworks. Feel gets overlooked now. Everyone goes on about feel and time but actually people just want to see drummers going for it. I like grooves and thank god I earn a living doing it. Feel is such a massive part of what we do. It’s not a solo instrument, as far as I’m concerned. ... What’s really hard is to sit down and go, ‘Well, lets put something groovy on’ ... I can’t hit home enough about the groove thing and sounds.


    Producers want you to play songs, they want you to play feel and they’re not interested in how fast you can get round the kit. "


    Ich finde, da trifft er den Nagel auf den Kopf (und ist übrigens da ganz auf der Linie des legendären Joe Morello). Viele - vor allem jüngere Drummer in der Rockszene, so mein Eindruck auf Konzerten, scheinen mit ihrer "technischen Performance" beim Publikum Eindruck schinden und im Gedächtnis bleiben zu wollen. Das Publikum will Show und bekommt sie. Doch viel mehr als ein super-Fill, megaschnelle Paradiddels oder ein Bombast-Solo ist es doch am Ende der richtige Groove, der die Leute dazu bringt, sich auch Stunden nach dem Konzert an ein Lied zu erinnern. Wenn ich mal spontan an ein paar Hits denke, ist es auch der Groove zur Melodie, der das Lied für mich interessant und wieder abrufbar macht, nicht das technische Gefrickel oder ein Solo. Nimmt man mal im Pop-Rock-Bereich z.B. Sledgehammer von Peter Gabriel, Michael Jacksons Billie Jean, AC/DCs Highway to hell, Baby you can drive my Car von den Beatles oder Baba O'Riley von The Who, so ist es bei all diesen Hits der Groove, der das Lied einem ins Hirn brennt, wie ich finde. Und Soan hat genau dieses "Grooven" ziemlich gut raus, so meine Meinung.


    redsnare: Zitate hinzugefügt. ;)

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

    2 Mal editiert, zuletzt von Moe Jorello ()

  • Das ist schon wieder sehr amüsant anzusehen, denn gerade bei den Drummer-Festivals erwarten doch alle, dass da mal ein "Trommelgewitter" kommt (wie er am Ende ja selbst sagt). Da haben bestimmt viele im Publikum eine ganze Weile verdutzt geschaut, bis sie kapiert haben, was das soll. Und für die, die es nicht kapiert haben kommt die Erklärung ja zum Schluss. :D Jaja, der gute Chad Smith - immer für eine Überraschung gut.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Zitat

    Das Publikum will Show und bekommt sie. Doch viel mehr als ein super-Fill, megaschnelle Paradiddels oder ein Bombast-Solo ist es doch am Ende der richtige Groove, der die Leute dazu bringt, sich auch Stunden nach dem Konzert an ein Lied zu erinnern


    Ich denke, diese "Ballerei" gehört da zu ner Show... gar nicht mit der Absicht ewig in erinnerung bleiben zu wollen. Leute wollen das zum Teil eben sehen. Der Grossteil sind ja Nichttrommler, und die verstehen des nicht wirklich, wie schwer es ist, nen Groove zum Rollen zu bringen. Das wissen am End nur die Trommler... Insgesamt geb ich dir natürlich recht, so unter uns Trommlern ;)

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Zitat
    Insgesamt geb ich dir natürlich recht, so unter uns Trommlern ;)


    Genau wie alle Raucher eigentlich wissen dass es nicht gesund ist... ;o)
    Aufhören tut trotzdem kaum einer..


    Im Grunde Ihres Herzens stehen auch 99% aller Drummer auf "Schnellerhöherweiter"
    Gebt's ruhig zu... :D

    nosig

  • Geiler Groove und welch Präzision.....WAHNSINN!!


    Btw.: habe selten solch einen furztrockenen Drum Sound gehört.


    Den sollte man sich ab sofort auf die "Merkliste" setzen, ganz exzellentes Drumming. Ein relaxter Beat, den er locker in einen Halftime-Shuffle wandelt. Da er die Bassdrum anders betont, rutscht er nicht in den klassischen Purdie- oder Porcaro-Shuffle ab und gibt dem so eine spannende, eigene Phrasierung. Wirklich toll. Der knochentrockene Sound erinnert allerdings an die Anfangs-/Mitt-Achtziger, ich sage mal: wohltuend, das wieder zu hören :) .


    Das Set ist genauso erwähnenswert: ein Sakae Trilogy. Man hört hier (leider) nicht soviel von dieser Firma, gibt es überhaupt eine ordentliche Distribution in Deutschland? Verstecken brauchen die sich gar nicht. Ich glaube es gibt im DF recht wenige Kollegen, die Erfahrung mit diesen Sets haben.

  • Im Grunde Ihres Herzens stehen auch 99% aller Drummer auf "Schnellerhöherweiter"
    Gebt's ruhig zu... :D


    Naja, ich finde es zugegebenermaßen manchmal beeindruckend, wenn jemand richtig schnell über Toms und Snare geht und das noch viel schneller als ich kann, aber es wird für meinen Geschmack oft "übertrieben" eingesetzt, vor allem abseits der Drumsoli. Der Effekt nutzt sich schnell ab. Ich bin auch eher so ein "musikalischer Slo-Mo-Drummer" (so à la Ringo Starr, Dallas Taylor (bei Wooden Ships von Crosby, Stills, Nash & Young) und Manu Katché), der vor allem den Groove sucht. Habe auch keine Lust, mich körperlich innerhalb von Sekunden zu verausgaben (oder schlimmer noch: den Fill in dem hohen Tempo nicht sauber zu Ende bringen zu können), vor allem dann nicht, wenn es die Musik nicht besser macht. ;)


    Bzgl. Sakae: So oft sind die nicht anzutrefen in Drumläden aber Sakae gibt es zumindest bei JustMusic. Habe da mal eines angespielt, das sind wirklich feine Drums.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

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