Probleme mit schnellen und leisen 8teln ab Tempo >150 (Billy Idol / Rebell yell)

  • Hallo zusammen,


    wir spielen in der Coverband u.A. auch Billy Idol "Rebell yell" im Tempo 154.
    Ich komme da bei den lauten Parts mit den 8teln auf der HiHat auch immer ganz gut mit (spiele voll aus dem Handgelenk),
    kommt's dann aber nach dem kurzem Solo über 2 Takte zum leisen Teil des Songs, hänge ich immer im Tempo und meine rechte Hand will nicht das machen was der Kopf ihr sagt ;(
    sprich kleine leise und schnelle Bewegungen auf den Hats zu spielen...


    Das geht natürlich nicht mehr so gut aus dem Handgelenk, da sonst zu viel Lautstärke erzeugt wird.
    Ich mache mich dann schon immer vorher im Kopf verrückt (scheisse - jetzt kommt wieder der leise Part den ich eh nicht hinkriege) und dann gehts voll in die Hosen... so auch heute X(


    Habt ihr mir einen Tipp wie ich das konkret üben kann?


    Auch würde mich interessieren ob ihr schnelle 8tel >150 bpms mit dem Handgelenk oder mit den Fingern spielt - also "French"?


    Jetzt schon Danke für die Antworten & Gruß,
    Wolf

    Einmal editiert, zuletzt von Atarijunkie ()

  • Hi Wolf,
    was mir hilft ist, garnicht zu versuchen weniger auszuholen, sondern einfach normal weiter zu spielen mit etwas fester geschlossenem Hihat.
    So haben deine Kollegen an der Stelle nen vernünftigen "Click" von dir, ansonsten darf bei der Nummer der Hihat doch eh bissel offen sein.
    Evtl. kannst du den Winkel des Stockes zum Hihat etwas steiler machen.
    Leiser spielen und mit kleineren Bewegungen ...da muss ich auch immer aufpassen, dass ich nicht mit dem Tempo runtergehe.
    Ich hab grad bei ner Punkband angefangen und merke auch, dass ich ab etwa 180 bpm schwer ins Schwitzen komm, bin aber auch schon alt. :S
    Kopp hoch, wird schon ;)
    Bruzzi

    Der höchste Lohn für unsere Bemühungen ist nicht das, was wir dafür bekommen, sondern das, was wir dadurch werden.

    Einmal editiert, zuletzt von Bruzzi ()

  • Hi Wolf,


    ob man die schnellen, leisen Achtel aus den Fingern oder aus dem Handgelenk spielt, ist wahrscheinlich ziemlich individuell. Ich würde sie beispielsweise aus den Fingern spielen. Der Rebound der Hihat-Becken ist dabei eine große Hilfe. Das ist reine Übungssache, irgendwann sind die Achtel bei höheren Tempi kein Problem mehr. Das hilft dir aber nur bedingt bei deinem aktuellen Problem, denn du musst bei dem Song ja sauber durchkommen.


    Du könntest z.B. die "Charlie-Watts-Taktik" probieren: Du lässt die Hihat-Achtel auf 2 und 4 aus. Das verschafft dir Zeit und das ganze läuft wesentlich entspannter. Vor allen Dingen wird sich dein Kopf entspannen, die Angst vor der Stelle, die man evt. verdaddeln könnte, wird sinken und dein Spiel bleibt genau.


    Man könnte auch einzelne kleine breaks/fills auf der Hihat einbauen (open auf den offbeats usw.), um das Durchhalten der Achtel etwas aufzubrechen.


    Auf diese Weise "schaffst" du erst einmal den Song, kannst aber weiter Technik und Ausdauer trainieren, so dass die Achtel in naher Zukunft überhaupt kein Problem mehr darstellen.


    Grüße

  • Alles schön locker flockig aus dem Handgelenk. Nicht verkrampfen dun schon gar keine "Angst" bekommen...also einfach weiter üben, das klappt schon.


    Originaltempo ist doch irgendwie 167bpm oder? Ganz selten ist schneller spielen manchmal auch einfacher für den kopf...geht mir auch manchmal so.

  • Hatte ähnliche Probleme (teilweise Krämpfe bei Konzerten...was böse enden kann) mit "Not-unusual" von Tom Jones, welches wir in 184 spielen


    Bis ich es wie unten gezeigt abwandelte:



    Also auf 4 die Hihat geöffnet schlagen und auf die 1 binden (also dann erst schließen)


    Vorteil: Absolut keine Hektik mehr (da Du eine Art "Ruhe-Insel" für Dich kreierst), flüssiger, keine Krämpfe und es klingt (laut Band) fast besser als die Original-Form.


    (Mittlerweile setze ich diesen Kniff auch nicht mehr jeden Takt ein, sondern vielleicht jeden 4ten)


    Mittlerweile habe ich einige Live-Versionen von T.Jones gesehen, in denen sein jeweiliger Drummer genau das gleiche macht.


    Ich denke, dass dies auch bei Rebel-Yell passen würde (am Anfang gerne auch jeden Takt)


    Grüsse

  • Mit geht es bei Face To Face von Pete Townshend so…



    da Du eine Art "Ruhe-Insel" für Dich kreierst


    Super beschrieben :thumbup: Meine Ruheinsel ist der "Refrainteil" in der Strophe und der Bridge spiele ich alles auf der rechten Hand. Im Refrain, wo dann der Pegel vom Rest der Band etwas höher ist, wechsel ich die 8 Takte "zur Erholung" auf Hand To Hand. Kritisch ist es nur noch während der Posaunen- und Harpsolos die ziemlich lange dauern
    :)


    Ich hab aber die Hoffnung, dass bis wir das Ding aufführungsreif haben sich meine rechte noch etwas mehr lockert.

  • Hallo,


    solange mir 8tel zu schnell sind, dann spiele ich 4tel.


    Der Rest kommt dann irgendwann, wenn man gut geübt hat.


    Früher hatte ich das öfter. Zuletzt hatte ich es an einem schlechten Tag
    bei "Land of 1000 Dances" (Viertel = 176), dann habe ich die Hi-Hat abwechslungsweise
    auch mal mit rechts gespielt oder eben mal Viertel zwischendurch oder mal ein Fill-In
    mehr hinein geworfen oder einfach geweint.
    Mit der Lautstärke hat das eigentlich wenig zu tun, man kann es halt nur in der Laut-
    stärke, in der man es auch geübt hat. Schon wieder das böse Wort ...


    Grüße
    Jürgen

  • solange mir 8tel zu schnell sind, dann spiele ich 4tel.


    :thumbup: Yepp!


    Oder: X-Hat bzw. Cable-Hat auf die rechte Seite neben das Ride (bei Rechtshändern).
    Interessanterweise habe ich bei den ganz schnellen Sachen crosshanded auch schon mal Probleme.
    Auf dem Ride aber eher nicht, deshalb habe ich mir da eine X-Hat hingehängt und spiele dann quasi openhanded.
    Aus irgendeinem Grund liegt mir dieser Bewegungsablauf mehr (für schnelle 8tel).


    Und auch sonst kann man mit einer X-Hat interessante Sachen machen z.B. 16tel links/rechts verteilen etc.

  • Danke Euch allen für die bisherigen Tipps & Anregungen!


    Die "Charlie Watts Technik" hab' ich jetzt mal ein paar Stunden geübt, finde sie aber bei Tempis >160 bpms nicht so prickelnd... irgendwie rumpelt die nur bei mir! Sie klingt nach nichts Halbem und nach nichts Ganzem... dann doch lieber nur 1/4 spielen so wie Jürgen K. empfohlen hat :)


    Das Verrückte ist, ich schaffe 160-170 ja schon ganz gut und konstant über mehrere Minuten mit relativ großen Bewegungen aus dem Handgelenk... nur eben wenns leise sein soll dann kommt der Kopf dazu weil die Bewegungen kleiner werden - ist also eher 'ne mentale Geschichte bei mir.


    Ich hab' auch den Fehler gemacht, dass ich dann auf Kunststoffrods ausgewichen bin, das hilft zwar beim Gesamtsound der dann schön leise ist aber die eigentliche Spieltechnik wird "verfälscht" (das merkt man schnell sobald man das Gleiche wieder mit den Sticks spielt).
    Werde daher wieder konsequent mit Stöcken spielen... und dann lieber "echte" 1/4 als gemogelte 1/8 mit Rods...


    Der Wolf

  • Kunststoffrods


    Billy Idol "Rebell yell"


    Hallo,


    jetzt bin ich fertig.
    Total.


    Nach der Wiedererlangung der geistigen Kräfte:
    mit Stöcken, die einem liegen, spielt man meist schneller,
    mit der Rute bin ich recht lahm und laut klingt die ganz schnell leise ...


    Grüße
    Jürgen


    PS
    Warum erinnert mich das daran:
    [video]

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    [/video]
    ?

  • Es müssen nicht immer alle 8tel gespielt werden. Man muss sich trotzdem nicht komplett auf 4tel beschränken. Heikoklein hat da ein gutes Beispiel udn es gibt noch mehr Möglichkeiten, zu binden.


    Man kann auch in leiseren Passage den Fokus auf die Zählzeiten legen und die Off-Beats mehr oder weniger zu Geisternoten reduzieren (und hier und da auch schon mal wegzulassen). Das sollte man anständig zum Rollen bringen.


    Notlösungen wären nur Viertel zu spielen oder - falls der Teil ohne Snare auskommt - die Hi-Hat beidhändig (RLRL...) zu spielen, aber das groovt dann meistens nciht mehr.


    M.

  • Ich würde mal behaupten, dass Du auch wenn Du es schaffst mehrere Minuten 170 BPM aus dem Handgelenk zu spielen das ganze noch nicht entspannt ist.
    Ich habe neulich mit der linken Hand trainiert auch in dem Tempo (die rechte kann es ja), nur die linke fühlt sich behindert an.
    Wenn ich mich auf die Hand konzentriert habe war ich verkrampft.
    Dann habe ich angefangen mit der linken 8tel bei 150 zu klopfen und nebenbei was anderes zu machen.
    Beispielsweise eine Trommel stimmen oder irgendwas, was einen etwas ablenkt.
    Dann habe ich "nebenbei" trainiert und das ganze wurde lockerer und lief irgendwann auf "Autopilot"
    Dann habe ich das Tempo gesteigert usw.
    Man kann als Ablenkung irgendwas nehmen, es muss nur genug Aufmerksamkeit erfordern, dass man nicht mehr aktiv an die 8tel denken kann.


    Das interessante ist, dass ich kurzfristig vor dem Training mit links genauso schnell 8tel schlagen konnte wie mit rechts aber nicht so lange und nicht so gleichmäßig und nicht so entspannt.


    Der Pfad von deinem Gehirn bis in deine Hand muss so "ausgetreten" sein, dass Du ihn nicht mehr verlässt, egal ob Du laut oder leise spielst.

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