Mikrofone für Percussions

  • Hallo,


    nachdem wir Schlagzeug, Gesang und Gitarre im Proberaum inzwischen ganz brauchbar abnehmen können,
    kommt jetzt die Frage auf, wie ich unsere Percussion-Ecke besser abnehmen kann.
    Cajon nehme ich mit dem BD-Mic ab, wenn es (selten) mal zum Einsatz kommt.
    Bei den Congas, Timbalis mit Block und Cowbell sowie dem exotischen "Triple Conga Cajon" bin ich etwas
    beim Mikrofon-Angebot überfordert. Hatte z.B. das hier gelesen (Mikro-Test):


    http://www.thomann.de/de/prod_review_14192_AR_128331.html


    Fand dort für mein Anliegen aber nicht wirklich eine Antwort.


    Hier mal ein Bild (in meiner Galerie größer zu betrachten):



    In Ermangelung von Alternativen kommt zur Zeit ein Behringer C-2 zum Einsatz
    (auf dem Bild noch ein Gesangsmikro T.Bone SC400, darüber ein SC-450).


    Meine Frage ist, welches Mikro zu empfehlen ist, und wie Ihr es am besten positionieren
    würdet. Ggf. komme ich um Einzelabnahme auch nicht herum, denn die Akustik in dem
    Raum ist weiterhin nicht ideal, der Raum ist ansonsten aber ein Glücksfall. Im Moment spielt
    unser Gitarrist vor allem die Timbalis-Cowbell-Block-Kombi mit den Timbalis-Stäbchen.
    Danke im Vorraus.

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  • In dieser Aufstellung werdet Ihr immer massive Probleme haben, weil die Snare vom Drumset auf JEDEM Perc.-Mikro präsenter sein wird als die Perc.-Instrumente selber. Aber dieses Problem hat man in vielen Konstellationen, auch auf der Bühne...


    Um trotzdem eigenrmaßen wahrgenommen zu werden, habe ich für die Congas immer jeweils ein Klemm-Mikro verwendet (AKG C409, die sind zwar etwas "spitz" im Sound, weil für Bläser gemacht, das läßt sich aber am Pult regeln), für Timbales ein Overhead, meist das Beyer M201 TG, alternativ das T-Bone SC100 (das ist nicht sooo schlecht wie sein Ruf).


    Kommt jetzt aber drauf an, was Ihr mit den Mikros alles machen wollt, beide Overheads sind nicht für saubere Aufnahmen geeignet, weil sie einfach zuviel "Dreck" aus der Umgebung mit aufnehmen, als Live-Mikros sind sie toll.

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk

  • Erstmal vielen Dank. Wir experimentieren viel im musikalischen Bereich. Selbst, als ein Wah-Wah plötzlich Radio-
    Programm "sendete", haben wir das eingebaut, nachdem der Gitarrist das im begrenzten Maße steuern konnte.
    Sind ein paar abgedrehte psychedelische Sachen bei rum gekommen.


    Wie proben also nicht nur unsere Standards - dafür braucht man sicher keine 16-Spur-Aufnahmen, aber wenn,
    wie neulich, ein Gast ungeplant lyrische Texte zu unserer Musik spricht, aber viel zu schüchtern (leiste) kann man
    nachträglich anpassen oder z.B. Hall auf sein Mikro geben, was viel besser kommt. In der alten Bandbesetzung
    reichte ein Zoom-H2 oder H4, obwohl ich mir da auch manchmal gewünscht hätte, dass ...


    Wir wollen gar kein Studiosound. Dagegen sprechen ja auch die Umgebung und meine bescheidenen Tontechniker-
    Fähigkeiten. Aber halbwegs brauchbar abnehmen, was das so "produziert" wird, wollen wir schon. Ausgleichen
    können wir - wie Du ja schreibst - am Pult oder an der DAW. Der Weg von den Mics bis zur DAW ist übrigens
    mehr als abenteuerlich. Erfahrene Mischer würden die Hände über den Kopf zusammenschlagen. Trotzdem
    wird bei den Proben lediglich "Aufnahme" gedrückt, und los geht's.


    Das Problem mit den Percussions ist, dass sie bei den Aufnahmen zu leise, zu weit weg rüber kommen, selbst,
    wenn ich dieses C-2 nachträglich voll aufziehe. Dass dann auch die anderen Instrumente quasi nur noch über
    dieses Mic kommen, ist klar. Mit diesen raumgreifenden T.Bones ging da mal gar nichts.


    Die von Dir vorgeschlagenen Mikrofone sind gar nicht oder nur noch vereinzelt im Handel. Bei eBay wurde
    ich vereinzelt fündig. Mals schauen, was ich da machen kann.


    Bezüglich T.Bone SC100 und nicht schlecht: Bis auf Shure Beta 91a für BD, Sennheiser E906 für Gitarre
    und einem Museumstück Shure Unidyne III für Gesang, haben wir, denke ich, eher Einsteigermics im
    Einsatz. U.a. Shure PG56/52/81 für Drumset. Für Snare hatte ich mal ein Beyerdynamic TG D52d
    gekauft, dass das PG56 ersetzen sollte. Ich war sehr enttäuscht. Kann aber auch sein, dass ich es nur
    nicht richtig einzusetzen vermochte. Diese T.Bone SCs waren bei irgenwelchen T-Bundles dabei.


    Wir wissen noch nicht so genau, wo es musikalisch hingeht, um gezielter vorzugehen. Oder besser: wir mögen
    uns noch nicht festlegen. Vielleicht gar nicht - sind ja schon Ü50 :) Dann ist da noch die Sache mit der Zeit.
    Alle paar Monate komme ich dazu, im Proberaum zu basteln. Prio haben die Proben am Dienstag.

    Einmal editiert, zuletzt von Albatross ()

  • ...Die von Dir vorgeschlagenen Mikrofone sind gar nicht oder nur noch vereinzelt im Handel. Bei eBay wurde
    ich vereinzelt fündig. Mals schauen, was ich da machen kann...


    :D :D :D


    ...die sind halt mit mir alt geworden, tun aber immer noch ihren Dienst zur vollen Zufriedenheit.


    Iich hab sogar noch aus den 70/80igern Telefunken/Schoeps-Mikros, die brauchen noch eine eigene Phantomspeisung - sind aber immer noch Top-Teile. Nur kann man die selten einsetzen, da ist sogar die Autotür mit drauf, die ganz hinten am Parkplatz zugeschlagen wurde. Perc.-Abnahme mit gleichzeitig Drumset, absolutes NO-GO.
    Daheim im stillen Kämmerlein immer noch göttlich in der Aufnahme und Abbildung.



    Die Fachleute hier im Board können Dir ab sicher sagen, was in etwa die nachfolger sind von "meinen" Mikros. Das ändert ja in der Vorgehensweise nichts.

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk


  • :D :D :D


    ...die sind halt mit mir alt geworden, tun aber immer noch ihren Dienst zur vollen Zufriedenheit.


    Ja, so denkt Gitarrist ja auch über sein Gesangsmikro, und er will es auch nicht auch "ablegen". Inzwischen habe ich es auch in den Griff bekommen,
    bis auf die gelegentlichen Popp-Geräusche. Anti-Popp-Vorsatz will er auch nicht - ist dann zuviel Studio 8| :D


    Ich denke, ich habe Dich verstanden. Wenn jemand an die Percussions geht, reduziere ich mein Getrommel ja auch, und versuche, nur einen
    brauchbaren Teppich zu liefern. Wenn (wie meist) spontan, gehe ich auf Rimclick, oder ich nutze Rods.

    Einmal editiert, zuletzt von Albatross ()

  • Sennheiser e604 in gebraucht, eins in der mitte über timbales und eins in der mitte über die congas.
    es gehen auch sm 57, beyerdynamic m201 usw.
    meiner Ansicht nach wären aufgrund der richtcharakteristik des preises und des klanges die e 604 meine erste wahl.

  • ...eins in der mitte über timbales und eins in der mitte über die congas...


    bei den Timbales geht das, bei den Congas eher nicht so toll, weil man die Trommel direkt vor sich, beim Spielen ständig in der Position verändert, zumindest aber von sich weg kippt.



    P.S. Ok - habs jetzt auch gesehen, daß die Congas fest montiert auf einem Ständer stehen... ;(

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk

  • Hallo,


    aktuell im Handel sind verlässlich erhältlich (im Zweifel einfach mal den Händler um eine Bestellung ersuchen, mache ich auch immer so):


    Sennheiser:
    e604 (das kann man auch auf einen Ständer montieren, wenn es mit der Klemme klemmt), für Toms (und damit auch Percussion) meist preisleistungsmäßig weit vorne,
    MD 421, für Universalisten, die sich mit der Klemme und dem Preis sowie der Optik anfreunden können, dann aber ein Tausendsassa.


    Beyerdynamic:
    M 201 TG, nicht billig, dafür aber auch universell einsetzbar und mit Metallgehäuse,
    TG D57c, TG D58c (letztere beiden sind die Nachfolger von Opus 87 und 88), mit der genialen Klemme, die aber nicht abnehmbar ist


    Aus Mexiko: Shure SM 57, das relativ preiswerte, etwas grobkörnige, aber robuste Allzweckwaffe im mittleren Bereich (Toms, Snare, Percussion, E-Gitarre);
    Vertrieb sitzt in Heilbronn.


    Ansonsten ist nach oben immer offen und unten gibt es bestimmt irgendetwas aus China, wo man aber nie weiß, wie es wirklich klingt und die Ersatzteilversorgung heißt gelbe Tonne.


    Grüße
    Jürgen


    PS
    TG D52d ist ja der Nachfolger vom Opus 62, nahezu baugleich mit Opus 67 (Klemme statt Clip) und in der Tat eher merkwürdig im Klang,
    ich kenne zwei Ex-Besitzer vom Opus 67, das Ding ist mit den optisch ähnlichen Kondensatoren aus der gleichen Serie nicht vergleichbar.

    Einmal editiert, zuletzt von Jürgen K ()

  • Dank nochmal an Euch! Ich werde mir alle mal (auch vom Preis her) ansehen, aber irgendwie luckt das
    E604 etwas heraus. Vor dem E906 hatte unser Gitarrist das SM57 im Einsatz. Soll der mal rausrücken zum testen.


    Beruhigt mich etwas, Jürgen, dass mein schlechter Eindruck vom TG D52d nicht ganz von Unkenntnis getrübt war.
    Na ja, schlecht sicher nicht, aber halt anders oder wie Du schreibst "merkwürdig". Klemme ist aber schon genial.


    Edith meint, dass ich mir bezüglich Befestigung sicher noch was einfallen lassen muss, aber da gibt es sicher
    Lösungen. Oben an den Congas ist ja nichts dafür, da würde sich ein Mikrofonständer anbieten, wie im Bild
    oben noch das T.Bone, nur direkt zwischen des Congas gerichtet. Über/zwischen den Timbalis sitzen aber
    Cowbell und Block, wird deshalb sicher tricky. Die könnte ich natürlich auch extra aufstellen - die haben nun
    am wenigsten Probleme, sich durchzusetzen.

    3 Mal editiert, zuletzt von Albatross ()

  • Mikroständer sollten schon sein, es gibt natürlich auch die LP Claw o.ä., mit der man eine Halterung an den Rim von Conga und auch Timbales machen kann,
    aber das würde ich aufgrund der Schallübertragungen bertragungen nicht unbedingt empfehlen.
    A propos empfehlen: Die Percussion-Mikros, die ich bisher verwendet habe, waren beide Kondensator-Mics mit Phantomspeisung,
    die jeweils exzellente Ergebnisse im Bandkontext erzielt haben:


    Audio Technica Pro 37R
    und
    Beyerdynamic MCE 530


    Beide Mikrophone bekommt man gebraucht deutlich unter 100€.

    Oompaoompaoompapa
    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~
    Zwischen Blödsinn und Vision besteht ein feiner Unterschied.
    Leider muss man Visionär sein, um ihn zu erkennen.
    (Big Bang Theory)

  • Mikroständer sollten schon sein, es gibt natürlich auch die LP Claw o.ä., mit der man eine Halterung an den Rim von Conga und auch Timbales machen kann,
    aber das würde ich aufgrund der Schallübertragungen bertragungen nicht unbedingt empfehlen.


    Ich klemme auch nix direkt an die Congas und Timbales.


    Bei den Proben hängt bei mir über den Congas in der Mitte ein SM57. Blöcke, Cowbells, Becken und Timbales setzen sich problemlos auch so durch.
    Live nehm ich die Congas mit 2 Rhode NT5 ab und wenn es sein muss hängt über dem Rest als Overhead noch ein Rhode NT1.


    Das hat vom Sound her bisher immer bestens funktioniert.

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