Erster Gig, was sollte man beachten?

  • Hallo Ihr Lieben,


    ich habe mal wieder ein paar Fragen :)


    Wir haben nun bald unseren ersten Auftritt und ich sitze zum ersten mal live hinter einem A-Set :)
    Dazu kamen mir aber einige Fragen auf und hoffe nun es finden sich hier ein paar Spezialisten, die mir helfen können.


    Ich spiele auf meinem BASIX Custom mit einer 20er BD ohne Resoloch.
    Die Location ist ein einfacher Garten hinterm Haus mit vielleicht 100-150qm.
    Wir stehen alle unter einem Wintergartendach, dass nur nach vorne hin offen ist. Die Zuschauer werden so ca. 5 Meter vor uns stehen "müssen".


    Jetzt meine beschiedene Frage, muss ich irgendwas von meinem Set abnehmen? Oder wird alles die Leute erreichen? Meine Bandkollegen haben sehr starke Amps und werden sicherlich nichts abnehmen müssen. Einzig der Sänger, er bekommt eine ganze PA für sich alleine ;)


    Freue mich auf Eure Erfahrungswerte,


    LG
    epole

  • Hallo


    hatten am 6.12. einen Gig unter ähnlichen Bedingungen. Zwar geschlossen, aber von der Grösse her gleich.
    BD habe ich damals auch abgenommen. (Tama 22x18") Das war ein Restaurant mit ca 200qm und 80 Leuten.


    Mit den Becken hatte ich nur das Problem das die grösseren Becken (18"Crash und 19" China) Massiv zu laut waren und sehr vorsichtig angeschlagen werden mussten.
    Ansonsten wars top.


    Gruess Stefan

  • Ja, ich würde auch sagen, maximal Bass Drum, der Rest sollte sich auch so durchsetzen. Hängt aber natürlich auch immer etwas von der Musik und der Spielweise ab. Aber wie gesagt, Bass Drum reicht normal, braucht man oft sogar nicht mal. Und sorg dafür dass die Gitarristen nicht voll aufdrehen, das machen die ja gerne ;)

  • Hallo, falls die anderen Mitgleider alle über die PA bzw. Amps gehen und der Gig nicht in einem geschlossenem Raum stattfindet wäre eine Abnahme der BD sinnvoll.
    Evtl. noch 2 Overheads


    PS:
    Falls du noch keinen Bassdrum-Mikroständer hast, bei diesem nicht sparen, sondern zu K&M greifen !

  • Super, danke für die tollen Infos, dann werde ich erstmal alles so belassen wie es ist. Im schlimmsten Fall schneide ich mir vor Ort ein Resonanzloch rein und nehme wenigstens die BD ab. Kommt dann auf den Sound an :)
    Nur der Sänger geht über die PA.


    LG
    epole

  • Ich würde keinerlei Abnahme etc. vornehmen. Als Anfänger wirst du damit keinerlei schönen Ergebnisse erzielen.


    Um die bass drum gut zu übertragen, sollte eure "PA" mindestens über zwei 18", beser 21" subwoofer verfügen.


    Stimm das Set so, dass es eine gute Projektion nach vorne hat.

  • Im freien würde ich dafür sorgen, dass das Set nicht zu sehr gedämpft ist. Wenn statt einem sauberen Klang nur ein Flupp raus kommt, dann kommt beim Publikum in der Regel nicht viel an.


    So jedenfalls meine Erfahrungen

  • Hi,


    ich bin mir nicht sicher, ob ich dich richtig verstanden habe: Ist das dein erster richtiger Auftritt oder bist du vielleicht erfahrener Edrummer und ist nur das A-Drum für dich ungewohnt?


    Das klingt für mich wie eine kleinere Privatveranstaltung, ein Geburtstag von Freunden oder so. Richtig?


    In solchen Situationen ist das Schlagzeug oft eher zu laut, insbesondere Snare und Becken knallen. Die Bass kann da aber gerne mal untergehen.
    Wenn ihr an dem Tag entspannt seid und Zeit habt, dann könnt ihr ja mit einem Bassdrum-Mikro rumexperimentieren.
    Wenn der Auftritt, weil es vielleicht tatsächlich der erste ist, voraussichtlich eher sowieso stressig wird, dann lass es einfach. Konzentrier dich lieber auf das Wesentliche. Es wird niemanden stören, wenn die Bass im Verhältnis ein wenig zu leise ist.


    Das sind alles zusätzliche Fehlerquellen, die möglicherweise zusätzlichen Stress bedeuten können. Viele meinen, dass, wenn sie mal auf die Weltöffentlichkeit losgelassen werden, auch alles anders, besser, größer als im Proberaum machen müssen. Dabei geht aber oft das Wohlfühlen und die Sicherheit verloren. Und ist auch überhaupt nicht nötig.
    Wenn man Zeit und Lust hat und es die Veranstaltung zulässt, ist es sicher gut, vorher ein wenig zu experimentieren. Oft führt ein Dünn-durch aber zu deutlich besseren Ergebnissen.


    Lieber entspannt auf die Musik konzentrieren als groß was Auffahren. (Wenn beides geht, ist es natürlich umso besser :) ).

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

  • Würds vielleicht auch mal ohne Abnahme probieren. Der hier mehrfach genannte Tip "nur die BD" ist durchaus gängig, mir allerdings (vielleicht auch Geschmackssache) gehen die Toms da meist unter... Spezieller Fall be iFiguren in denen man BD und Toms drin hat... so ungelich verteilt dann, aber WENN: Dann auf alle Fälle die BD... Snare und Becken wird man wunderbar hören, und wenn die Toms nciht streichelst, wirds da sicher auch ohne Miks gehen... wie gesagt, der Homogenität halber dann auch die BD eher nicht abnehmen...

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Jetzt meine beschiedene Frage, muss ich irgendwas von meinem Set abnehmen?


    Hallo,


    nein.


    Je weniger kompliziert, umso mehr konzentriert man sich auf das Wesentliche.


    Eine Abnahme macht Sinn, wenn die Anlage leistungsfähig ist, was man von
    einer reinen Gesangsanlage nicht erwarten darf. Die 20er ist vielleicht ein
    bisschen klein, wenn man aber ordentlich tritt (die Projektion bestimmt
    das Bedienungspersonal) und sie nicht totgedämpft ist (weniger ist mehr in
    diesem Fall - und nein, bitte kein Loch!), dann sollte das für die paar Leute
    reichen, wer nichts hört, kommt halt noch vorne (gute Taktik).


    Wie viele Leute sollen das denn werden (im Publikum)?


    Grüße
    Jürgen

  • Meine Erfahrung:
    "Vorsichtshalber" BD & Snare-Mic mitnehmen und bei Bedarf zart untermischen, wie kride20 schon schrub wirkt es sonst zu künstlich/unausgewogen.
    Fernab des technischen und IMOH das Wichtigste für den 1. Gig:
    Die Stücke sollten/müssen sitzen und gaaaanz wichtig, . . . mach dich nicht bekloppt, die Anderen können es genauso versemmeln :P

  • Was soll man beachten...

    • Band muss aufeinander hören
    • Lautstärke aufeinander abstimmen (sowohl im Allgemeinen, als auch im Song (z.B. Leiser drummen in der Strophe)
    • Drauf achten, dass man aus Aufregung nicht alles doppelt so schnell spielt
    • Genügend Flüssigkeit vor und während des Gigs zu sich nehmen
    • Nicht nur steif da sitzten und Songs runterspielen, Kontakt mit Publiekum und Band aufnehmen
    • Nicht so viel posen, dass die Musik darunter leidet
    • Snare Stimmung kontrollieren (die Spannschrauben an der Stelle wo man auf die Snare kloppt lösen sich gerne)
    • Handtuch griffbereit halten
    • Trommeln zu mindestens mal grob vorstimmen (wenn man das nicht eh regelmäßig bei den proben macht)
    • (PKW für An- und Abtransport organisieren)
    • Aufmerksam sein und merken, was man nächstes mal unbedingt anders machen sollte

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss

  • Hi epole,


    erfahrungsgemäß ist die Nervosität vorm ersten Gig ohnehin groß. Da ist jede weitere Komplikation natürlich extra problematisch. Hat meine eine Technik-Crew geht das mit dem Abnehmen, muss man es hingegen (wie ja so oft) selber machen, ist das zusätzliche Arbeit und Fehler-/Nervquelle.


    Im Zweifel also lieber prima spielen und mittelprächtig klingen als umgekehrt. ;)


    Ich hab die Erfahrung gemacht, dass draußen vor allem die Bass Drum flott untergeht und man nur noch ein bisschen vom Attack hört. Natürlich hängt es sowohl vom Musikstil wie auch den lokalen Gegebenheiten ab, aber es ist selten, dass ich nicht zumindest die Bass abnehme. Dafür braucht man auch nicht soviel Erfahrung und so ein Mikro macht meist wenig Stress. Die Snare wäre mein nächster Kandidat. Und für Erfahrenere dann vielleicht auch ein oder zwei Overheads, um sowohl HH, Becken aber auch die Toms noch mitzunehmen. Aber das ist schon wieder (zu) viel Gefummel und Generve (Ständer, Kabel, Abmischung, Rückkopplungen, Einstreuungen etc.).


    Kurz: Auch ich würde, wie schon von den Kollegen empfohlen, die BD und SN abnehmen und so den Luxus haben, die je nach Bedarf dazu zu nehmen. Mikro wegdrehen geht immer. Beim Gig Mikro aufbauen, einpegeln und abmischen "eher weniger". :)


    Viel Erfolg!!
    Hajo K

  • WOW, vielen Dank mal wieder für so tolle Tipps! Ich denke damit komme ich sehr weit :)


    Ich versuche mal alle Antworten zusammen zu fassen:


    Ich selber habe schon über 15 Jahre Erfahrung als Gitarrist auf der Bühne. Als Drummer ist es mein erster Auftritt und dann gleich mit einem A-Set. Das A-Set spiele ich jetzt schon eine Weile (ca. 8 Monate) Das E-Drum hatte ich nur ein paar Wochen als es mir dann zu langweilig darauf wurde.


    Der Gig ist tatsächlich so etwas wie eine Party wo ca. 60-80 Gäste privat geladen sind und im Garten ein Barbecue stattfindet. Dazu werden wir dann eine runde (ca. 30-40 Minuten) zur Auflockerung der Gäste etwas rocken.


    Mein Set ist bis auf ein paar Obertonkiller so gut wie nicht gedämpft. Ich spiele gerne klingende Toms.


    Ich habe mich nach all den Antworten dazu entschlossen die BD nicht abzunehmen. Lieber ist sie mir auf diesem kleinen Gig etwas dünn, aber ich will mir darum nicht Gedanken machen müssen und einfach Spaß haben. Denn je freier und lockerer man das angeht, desto mehr werden es auch die Leute merken und das muss passen. Auf späteren Auftritten werde ich mir dann mehr Gedanken machen, aber bei der kleinen Party ist mir der Nutzen eher zu gering. Da möchte ich doch eher bei der Sache sein.


    Also nochmal...
    VIELEN DANK :* :)

  • Einen Gig spielen, der nur 30-40 Minuten dauert, in kleinem Kreise? Die Galas, die ich spiele, dauern meist sieben Stunden... ;(


    Ich persönlich würde das Set nicht abnehmen! Bei einem solchen Gig würde ich mir eher Gedanken machen, wer mich nach der Veranstaltung mit meinen drei Promille nach Hause bringt! :D




    Spaß beiseite: Eine gute Möglichkeit bei solchen auftritten, ist es, wenn du das Set über ein E-Drum- Steuergerät triggerst. Da kommt der Sound zwar aus der Dose, ist aber von der Handhabe relativ unkompliziert!


    Du wirst aber bei diesem Gig auch vollkommen ohne Abnahme deine Spaß haben! Auf Becken und Snaredrum musst du etwas aufpassen, aber das wurde ja schon erwähnt...


    Von meiner Seite jedenfalls viel Spaß beim Gig!! :thumbup:



    Gruß vom Fürst

  • Epole,


    eines fiel mir gerade noch ein: Vielleicht ist einer Deiner Bekannten so nett und nimmt diese wichtige Premiere mal mit einem Audiorekorder (oder zur Not mitm Handy) auf! Das ist zum einen toll als Erinnerung und zum anderen wird meist die "ein oder andere" kleine Schwachstelle deutlich. Aus leidvoller Erfahrung aber: Bloß nicht am selben Abend anhören, sondern irgendwann viel später! :)


    Viel Spaß!
    Hajo K

  • falls du ein Metronom hast: Schreib dir die optimalen oder Original-Geschwindigkeiten von euren Stücken auf und hör dir die kurz vorm anzählen an. Oder lass das Metronom anzählen. Live spielt man oft viel schneller als bei der Probe. Das kann auch in die Hose gehen.

  • Ich danke Euch vielmals!!


    Der Gig war dank eurer tollen Tipps einfach großartig. Da ich nicht trinke auch ohne 3 Promille :D


    Ich hatte mich gut vorbereitet und auf das Wesentliche konzentriert. Was auch sehr gut war, denn ich hätte nicht gedacht wie sehr viel mehr man sich auf einem Gig ernsthaft konzentrieren muss obwohl man das Set eigentlich komplett drauf hatte 8|


    Tatsächlich haben wir auch alles komplett aufgenommen Audio/Video und erst einen Tag später geschaut. Und obwohl wir direkt nach dem Gig erstmal etwas verunsichert waren, weil tatsächlich Schnitzer passierten, gingen die Zuschauer trotz voran geschrittenem Alter richtig ab im Garten. Tatsächlich sollten wir dann nicht nur eine Zugabe spielen sondern das komplette Set, was wir aber dann aus verschiedenen persönlichen Gründen bis auf die Zugabe nicht gemacht haben.


    Also ein erster richtig toller Erfolg.


    Tja, was nehme ich persönlich als Drummer davon mit?
    Eine Gitarre ist mal eben schnell mit etwas Feedback oder Geschrammel über schiefe Töne drübergebügelt, aber ein Drum will konzentriert durchgehend gut gespielt werden. Mit etwas mehr Erfahrung aber sicherlich noch immer das schönste Instrument der Welt. Es hat richtig Spaß gemacht und ich freue mich auf größere Gigs wo der Sound auch gut und fett abgenommen wird. Mir hat z.B. eine Monitor Box gefehlt um den Sänger einwandfrei zu hören. Stattdessen habe ich dann mehr nach der Gitarre gespielt.


    Alles in allem trotzdem SUPER :)
    Vielen Dank nochmal an Euch alle!


    PS. Aber hätte mir jemand vorher gesagt was ich alles auf- und abbauen und dann noch schleppen muss, während die anderen schon feiern...ich hätte Querflöte gelernt :thumbup:
    Zum Glück sind meine Bandkollegen so nett gewesen mir zu helfen :thumbup:


    LG

    Einmal editiert, zuletzt von epole ()

  • PS. Aber hätte mir jemand vorher gesagt was ich alles auf- und abbauen und dann noch schleppen muss, während die anderen schon feiern...ich hätte Querflöte gelernt
    Zum Glück sind meine Bandkollegen so nett gewesen mir zu helfen


    Steig niemals aus dieser Band aus!! :D :thumbup:

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