Gehörschutz beim Spielen

  • Hallo Musikerfreunde :)
    da das Spielen mit der Band immer sehr laut ist und nach einigen Stunden das Gehör ganz schön strapaziert wird, habe ich überlegt mir einen Gehörschutz fürs Spielen zuzulegen. Kosten spielen eigentlich keine Rolle, solange es sich nicht um ein extrem teures Produkt handelt. Habe schon etwas im Internet nachgesehen und auf einer Seite (verlink ich hier einfach mal: umgeleitete "Testbericht"-Werbung entfernt den Alpine Music Music Safe Pro Gehörschutz gesehen. Hat jemand von euch vielleicht Erfahrungen mit diesem und kann den ggf. empfehlen? Ist der Sound verändert wenn man diesen trägt? Oder habt ihr vielleicht sonstige Empfehlungen? Liebe Grüße


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  • Ich nutze den Alpine schon seit Jahren, habe aber noch nie einen Direktvergleich mit ganz billigen Stöpseln gemacht. Edit: auch nicht mit teuren Elacins.
    Der Alpine verändert den Sound natürlich, angeblich halt weniger als die Billigteile. Aber selbst mit den weißen Filtern, die noch am wenigsten dämpfen, ist es ein anderes akustisches Gefühl. Da muss man sich dran gewöhnen, aber so ist das mit angepaßten InEars ja auch, die natürlich wesentlich aufwändiger und teurer sind.


    Ich glaube, damit muss man den Ohren zuliebe leben.

  • Hallo drmurrr,
    grundsätzlich verändert jeder Gehörschutz den Klang und es gibt sicherlich auch linearere Gehörschützer als den Alpine (z.B. angepasster Gehörschutz mit Elacin- oder Biopactfiltern). Ich kann dir nur empfehlen dein Vorhaben in die Tat umzusetzen.


    "Kosten spielen eigentlich keine Rolle": Dann kann ich dir angepasste, also maßgefertigte, Gehörschützer nur ans Herz legen. Bequemer Sitz auch über Stunden, gute Abdichtung auch wenn du kompliziertere Ohren haben solltest (rein von der Form deines Gehörganges) und eine linearere Dämpfung als günstigere Modelle.


    Bedenke dabei jedoch: Jeder noch so lineare Filter senkt doch den Pegel und verändert so deine Wahrnehmung. Der Mensch hat in unterschiedlichen Pegelbereichen auch unterschiedliche "Hörkurven". Mehr Infos: mal nach Isophonen googeln.


    Das heißt also: Du wirst wahrscheinlich eine Zeit brauchen, um dich an das veränderte Klangbild zu gewöhnen und musst dich wahrscheinlich eine Weile dazu zwingen den Gehörschutz zu tragen. Es lohnt sich aber definitiv immer, eine bessere Investition in deine gesundheit kannst du kaum tätigen, auch wenn du "nur" die Alpine- Gehörschützer nimmst.


    Ansonsten gibt es hier im Forum sehr viele ähnliche Themen die du über die Suche finden kannst.


    Beste Grüße,
    Josef

  • Bei Soundveränderungen durch den Gehörschutze immer auch bewusst machen, dass ohne zu spielen bedeutet, das sich der Sound über kurz oder nicht sehr lang auch verändert. Tinnitus & Gehörverlust lassen grüßen.


    Die angepasste Elacin Version ist weit verbreitet und solide!

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss

  • Ich kann mich da nur anschließen, Gehörschutz ist eines der wichtigsten Dinge am Schlagzeug. Ich hab jahrelang mit den Alpine gespielt, meiner Meinung nach ausreichend. Aber jetzt wo ich mal etwas mehr Geld übrig hatte, habe ich mir angepassten Gehörschutz mit Elacin Filtern geholt und bin begeistert.


    Also, günstig und ausreichend -> Alpine
    teurer, dafür in jeder Hinsicht besser -> angepasster Gehörschutz

  • Ganz ehrlich?


    Ich bin der Meinung, wenn man schon einen Haufen Geld in sein Equipment steckt, dann kann man auch noch die 150 für einen vernünftigen Gehörschutz investieren (Elacin zb).


    Ich hab mir die auch geholt (hatte ziemlich Glück bei der Abrechnung, weil das Labor anscheinend nur einen Stöpsel in Rechnung gestellt hat; demnach hab ich nur 75 für zwei Stöpsel bezahlt) und bin restlos begeistert. Es klingt natürlich nicht zu 100% wie ohne Gehörschutz, aber definitiv besser als mit billigen Stöpseln. Zusätzlich hörst du die Gitarren und den Bass auch noch super heraus (auch in live Situationen). Ich nutze übrigens den 15db Filter und der reicht komplett aus für meine Bedürfnisse (und wir spielen wirklich seeeehr laut).

  • Ich bin der Meinung, wenn man schon einen Haufen Geld in sein Equipment steckt, dann kann man auch noch die 150 für einen vernünftigen Gehörschutz investieren (Elacin zb).


    Sehe ich genauso.


    Alpine ist gut, macht aber den Klang auch etwas dumpfer. Ich nutze die inzwischen nur noch mit 8db filter bei Gigs, weil ich mich bei Gigs nicht so abschirmen will. Die Alpines mit 15db Filter nutze ich ab und zu bei Konzertbesuchen. Und den 25er Filter gar nicht.
    Zum Trommeln im Proberaum oder beim Üben habe ich mir bei Geers einen angepassten Gehörschutz mit 25db gegönnt. Internetpreis 139 Euro. Und so können wir bei den Bandproben richtig Gas geben, ohne dass ich mir Gedanken machen muss.

  • Hallo,


    ich habe früher schon sehr früh mit Gehörschutz begonnen, nach einem Schlag auf das Crash
    direkt ein Pfeifen als Quittung waren mir genug, mein erstes Objekt waren die gelben
    Schaumstoffdinger, die unter "Ear" früher überall erhältlich waren, heute nur noch selten
    anzutreffen.
    Neben Kopfhörer als Alternative (Beyerdynamic DT-100, der schließt auch ab) hatte ich dann
    so ein Alpine-ähnliches Schirmchen, mit drei Lamellen, ebenfalls Marke "Ear", wird aber ähnlich
    auch von anderen verkauft.
    Vor rund sieben Jahren habe ich auf Elacin 25 db mit Otoplastik umgestellt. Das war das Beste,
    aber Geld spielt ja keine Rolle. Dummerweise habe ich die Otoplastiken verloren, nach einer
    Kopfhörerphase (da lief das Metronom drüber) und jetzt einigen Monaten mit Ohropax-Schaumstoff
    bin ich geläutert und werde die nächsten Tage den Hörgeräteladen des Vertrauens aufsuchen (die
    Preise sind unterschiedlich, es gibt inzwischen wohl auch Komplettsysteme für 130 €, ich persönlich
    werde wieder auf Elacin gehen, weil ich die Filter noch habe und in die Otoplastiken auch meine
    Ohrhörer vom Telefon passen).


    Grüße
    Jürgen


    PS
    Ja, der Klang ist immer anders, aber auch in der Kirche, der Kneipe und jedem Proberaum klingt
    es anders, man sollte halt ein bisschen flexibel sein, das Gehör gewöhnt sich übrigens an alles,
    leider auch an Dauerpfeifen, was ja viele Menschen haben.

  • Grundsätzlich ist Gehörschutz zu empfehlen, für Schlagzeuger ohnehin. Zum Proben sind abschließende Kopfhörer (habe ich auch Beyerdynamik) besser, da Sie die Knochen hinterm Ohr mitschützen, über die bestimmte Frequenzen ebenso schädlich zum Ohr gelangen (Rat meines Ohrenarztes). Bei Auftritten macht sich das optisch nicht gut. Dann kommen die Angepassten ins Ohr. Unbedingt zu empfehlen, wenn man später seine Enkelkinder verstehen möchte...


    Grüße, Hörnix (der Name hat nicht wirklich damit zu tun)

  • Wenn Geld keine Rolle spielt, ist die klanglich meist beste Variante hochwertiges Monitoring über Kopfhörer (geschlossene Bauform!) oder In-Ears, die bietet gleichzeitig Schutz nach außen und variablen Klang innen.
    Vorab, während man sich über so etwas erkundigt, ist es aber wichtig, sofort mit irgendeiner Art Gehörschutz loszulegen.


    Seriöse Informationen gibt es beim guten (ob man die Beratung hilfreich findet, findet man schnell selbst heraus) Hörgeräteakustiker.
    Der weniger seriöse Werbe-Link dagegen passt so gar nicht hier hin und wird bestimmt jeden Moment entfernt.

    -
    Gesendet von meinen Babyphone mit Papatalk

  • ...
    Bei Auftritten macht sich das optisch nicht gut.
    ...


    Ja, aber das hält Brad Delson (Gitarrist bei Linkin Park) nicht davon ab diese seit Jahren live zu tragen. Geht also.

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss

  • Zum Proben sind abschließende Kopfhörer (habe ich auch Beyerdynamik) besser, da Sie die Knochen hinterm Ohr mitschützen, über die bestimmte Frequenzen ebenso schädlich zum Ohr gelangen (Rat meines Ohrenarztes).


    Die Dämpfung eines Elacin ER 25-Filters ist deutlich höher als die eines Beyerdynamic DT770M-Kopfhörers. Ich besitze beides und mit dem Kopfhörer sind Proben nicht auszuhalten. Den angeblich zusätzlichen Schutz vor Körperschall kann man gegen den deutlich schlechteren Schutz in den mittleren und höheren Frequenzbereichen vernachlässigen. Ich gehe einfach mal davon aus, dass dieser Ohrenarzt sich nicht mit der Praxis von Schlagzeug spielen/Proben und dem Gehörschutz in eben dieser Praxis auskennt. Da bleibt es dann bei der Theorie und einem schlechten Rat.


  • Zitat von mir aus: Drummerforum.de » >> Fragen und Antworten! » Zubehör & Kleinkram »

    MusicSafe Pro Alternativen


    Ich kann´s nur nochmal wiederholen, weil ich die Problematik immer noch sehe


    Gruß tomtom

  • Ich kann Gehörschutz nur empfehlen, und kann das gar nicht genug stressen! Ich leide seit ca. 10 Jahren an einem "Hörzellenverlust im Innenohr" (Übersetzung: Wir haben keine Ahnung, was sie genau haben). Jedenfalls habe ich ca. 25 Jahre ohne jeden Gehörschutz gespielt, was sicherlich nicht geholfen hat.


    Mittlerweile trage ich Hörgeräte, um mich unterhalten zu können. Lasst Euch gesagt sein: Das ist kein Spaß! Mit mehreren Menschen, z.B. in Kneipen einem Gespräch zu folgen ist Folter pur. Wer von Euch vor der Entscheidung steht, ein Hörgerät anzuschaffen, kann mich gerne kontaktieren, ich kann sicherlich den einen oder anderen Tipp geben. Viele kennen ihrer Rechte hier nicht, und lassen sich zu schnell was aufschwatzen.


    Zurück zum Thema: Ich verwende Elacin mit 9 db. Das ist bei mir ausreichend. Einem normal Hörenden empfehle ich 15 db, die sind linearer. Dieser Gehörschutz hat für mich den Vorteil, das der Sound in der Probe klarer wird. Das wurde mir auch von Bandkollegen bestätigt, die auch Elacin tragen. Und außerdem ist der Gehörschutz sehr haltbar. Ich verwende ihn schon seit mehr als 10 Jahren.

  • Ich habe auch elacin: 15 fürs Schlagzeug, 9 fürs Horn. Der Unterschied kommt mir nicht so gravierend vor ( zwischen den Filtern!, nicht den Instrumenten;) . 25er halte ich für bestenfalls Rockbandtauglich, "kammer"musikalisch zu reagieren, geht da nicht mehr. Aber in bestimmten Bands wird das nötig sein. Obwohl da dann das Monitoring und Klick noch dazukommen könnten...


    Meine Üb-Kopfhörer (auch sinnvoll für den Klick, Playalongs etc.) haben laut Hersteller eine 35db Dämpfung, Das Honk schreibt allerdings, dass er die Elacin 25 als effektiver empfindet. Sind ja auch dafür gemacht; und wie die Dämpfungskurve der 770M ist und wie die angeblichen -35db bestimmt werden, weiß man auch nicht. In einem Konzert letzte Woche (da als Hornist) mit 2 Drumsets, Sportarenabeschallung, habe ich es aber deutlich unangenehmer mit Elacin 15 empfunden, als ohne ( nur mal kurz ohne probiert). Auch mit zugehaltenen Filtern war es übel. Auf das subjektive Empfinden kann man sich also nicht verlassen. Piccoloflöte von links scheint auch erträglicher ohne Schutz, ist aber sicher nicht so. Meinen Kapselhörschutz fürs Heimwerken, mit dem ich auch oft übe, hätte ich mir da gewünscht...
    Keinesfalls sollte man sich sagen: für das bisschen, dass ich dransitze...
    Deshalb ist so ein thread sinnvoll, trotz des Desinteresses des Starters, insbesondere Pimons Post, denn seine Erfahrungen wünscht sich wohl niemand. Vor 25 Jahren war das leider kaum ein Thema, heute kann man gar nicht laut genug dauf die Möglichkeiten des Hörschutzes hinweisen ;)

    2 Mal editiert, zuletzt von Hörnix ()

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