E-Drum Soundergebnis unter unterschiedlichen PAs und Mischpulten

  • Hallo zusammen,



    habe ein Problem das ich zwar lösen kann, das aber nervt ;( .


    Ausgehend von der Konstellation : TD-30 -> Kopfhörer , habe ich mir einen für mich tollen Sound eingestellt. Basspauke satt, Snare knackig, Toms rund, Becken klingend, HH füllend, Instrumentenlautstärke harmonisch.


    Problem: drei Bands. TD-30 -> unterschiedliche Mischpulte -> unterschiedliche PAs, -> evtl. unterschiedliche Veranstalter PAs. Die PAs sind durchweg mit Subwoofer, Mitten und Hochtöner ausgerüstet, aber unterschiedlicher Hersteller, ebenso die Mischpulte.


    Ich sage, alle Mischpulte auf Mittelstellung (neutral) und keine Effekte, und was passiert? Hau ich auf die Snare? Matsch. Rim, öh wo? HH nicht zu hören, Toms extrem laut, drittes Tom kaum zu hören, Basspauke ping, Crashes und Ride zu laut.
    Das krieg ich alles hin, indem ich die Instrumentenlautstärke einregle, dem Mixermann sage Bass mehr, Höhen mehr, Bass raus, Mitten höher etc.. Aber warum die Lautstärkedifferenzen?


    Ist das normal ?


    Ich bin nur tröger Drummer und kein Elektroakustiker, aber warum kommt bei weitem nicht das raus, was ich über Kopfhörer höre? Alles nur Mischpult- und Lautsprecherproblem ? Ätz ! :cursing:


    Danke Euch
    Christian

    Einmal editiert, zuletzt von gaschi ()

  • Ist das normal ?


    Ich bin nur tröger Drummer und kein Elektroakustiker, aber warum kommt bei weitem nicht das raus, was ich über Kopfhörer höre? Alles nur Mischpult- und Lautsprecherproblem ? Ätz ! :cursing:


    Ich denke du hast es ganz gut erfasst. Vermutlich macht es Sinn mit einem sehr neutralem Studiokopfhörer dein Set abzumischen und ggf. mit einer neutralen Abhöre das Ganze zu kontrollieren. Aber an der Feinarbeit live wirst du wohl nicht vorbei kommen.
    Was mich aber trotzdem etwas irritiert ist, dass als Argument für E-Drums oftmals das unproblematische Livesetup angeführt wird, es bei dir aber anscheinend nicht funktioniert. Was für einen Kopfhörer benutzt du denn?

  • Einen Phillips irgendwas, davor auch was, davor auch was. Keine Unterschiede in Lautstärke und Präsenz der Sounds. Immer war das Liveergebnis untereinander gravierend unterschiedlich. Sei es lautstärkrmässig oder in der Intonation der einzelnen Instrumente.

  • Moin


    Ist das normal ?


    Fettes JA, betrifft aber die komplette Band sobald sich die Lokation ändert ;)
    Ich denke mal dein TD-30 kann ähnliche Sachen (und noch viel mehr) wie mein TD-12, habe zwar schon auf einem 30er gespielt, aber du kennst das ja, . . . Finger weg von den Knöpfen" :D
    Also für deine beschrubene "unterschiedliche Hardware" (Pads, Becken, etc.) gibt es doch unterschiedliche "Trigger-Bänke", sprich . . . andere Band >>> andere Bank.
    Und die Sounds musst du halt so anpassen wie du es, je nach Band/ Genre gerade brauchst. Liest man halt leider nicht raus ob du das so machst.
    Dazu wäre die Frage welchen OUT / Ausgang du benutzt ?
    Main-Out ist der fertige "Misch-Masch" den du auch über die Kopfhörer hörst.
    Für dich klingt das halt so wie es klingen soll, für den Herrn am Mischpult natürlich eine Katastrophe, wie soll er deiner Snare auch den Hall wegnehmen :rolleyes:
    Da nimmt man besser den Direct-Out, da wird die Effektsection "umgangen" und raus kommt ein mehr oder weniger "trockenes" Signal, das freut das Mischmännchen.
    Zumindest ist das bei meinem 12er so.
    Das man mal (lokationsabhängig) was ändern muss ist völlig normal. Mal mehr Snare, BD oder Becken.
    Ein (halbwegs) neutraler Kopfhörer macht da schon was aus.


    PS: Du bist ja schon paar "Tage" hier, da gibt es bestimmt irgendwo was zu lesen ;)

  • Aus meiner Vergangenheit als FOH-Mischer kann ich sagen, die meisten Hallen und Säle sind akustisch äußerst suboptimal. Von der Anlage und den Leuten dahinter wird dann erwartet, dass sie dieses Drama in irgendeiner Art begradigen. Da fängst du dann nach dem Aufbau von FOH-Platz, Monitor und Backline an, die Halle einzupfeifen oder einzurauschen (Sweeps oder rosa Rauschen) und zu filtern. Problem ist nur, dass du am Mischplatz einen einigermaßen geraden Freuqzenzgang hinbekommst, der sagt aber nix über die zeitliche Komponente aus: Resonanzen, stehende Wellen/Raummoden etc., d.h. alles was sich aufschaukeln oder ganze Frequenzen kurzzeitig schlucken kann. Der Raum ist in deiner Gleichung die große Unbekannte und das größte Problem. Eine PA kriegt man sehr einfach und reproduzierbar linearisiert, und alle Komponenten (auch Mischpulte und Effekte) haben die erforderliche Linearität.
    Was - bei kleinen bis mittleren Locations - bei E-Drums immer problematisch ist, wie auch bei elektronischen Acts ohnehin: eine sonst eher punktförmige Abstrahlung der Rhythmuselemente wird stereofon auf ein System gegeben, so dass beim Publikum zum größten Teil eine Mischung aus Direktschall und Erstreflexionen ankommt. Dabei können je nach Standort des Zuhörers ganze Frequenzbereiche verstärkt oder gedämpft werden, nicht nur absolut, sonder auch über die Zeit. Dadurch kann schnell mal eine Tom im Gesamtsound verschwinden oder eine andere unnatürlich herausstechen. In großen Hallen relativiert sich das alles, da gibt es kaum signifikanten Direktschall von der Bühne, d.h. inkl. Sidefills und Wedges (zumindest machen das 'kluge' Bands nicht, nur taube und ewiggestrige...).


    Man kann das mit einem guten Hallprozessor z.T. anschaulich nachbauen: ein kurzes Programm einstellen, mit einem hohen Anteil Erstreflexionen, Decay eher kurz (<2s), dann mit 50:50 Mix mal einen Sinus durchsweepen, danach mal spaßeshalber Drums oder andere Instrumentengruppen. Es wird deutlich, dass der 'Raum' mit dem Signal interagiert; mitunter hörst du Teile nur von einer Seite oder stark verfärbt. Und genau das passiert in echt. Darum sind gute Konzertsäle auch nur für bestimmte klassische Werke 'geeicht', d.h. bestimmte Tonarten, Tempi bzw. Epochen. Veranstaltungssäle für U-Musik sind Mehrzweckräume, oft vom Architekten nach visuellen und praktischen Gesichtspunkten ausgelegt, und erst im Nachhinein evtl. akustisch etwas gepimpt. Aber das ist meist nur ein Herumdoktern an Symtomen. Die wenigsten Hallen sind akustisch gründlich geplant, und wenn doch, kommt ein Dorfverleiher mit seiner PA und stellt da sein 0815-Stack hin, weil das ja immer eingesetzt wird. Ich hatte damals das Glück mit Jobs bei einer Firma, die auch OpenAir und Klassikbeschallung anbot, da lernt man erst mal was von Arrays, Delaylines und geflogenen Systemen. Für 'ne Abiparty reicht auch ein Standard-Stack mit 18er Bässen oder Rutschen, aber für anspruchsvolleres sind PA-Stacks von der Stange, aber auch kleinere Systeme aus Subs plus Satelliten auf Ständer grober Unfug, wenn man den Raum nicht mit einbezieht. Z.B.: woraus bestehen die Raumecken (Moden/Druckstau)? Befindet sich unter den Bühnenelementen ein simpler Hohlraum? Wie ist die Wand gegenüber der Bühne beschaffen? Wie weit weg? Ist der Raum rechtwinklig, und wenn nein, ist er gar asymmetrisch? Wie hoch sind die Decken? Gerade? Befinden sich großvolumige (Breitband-)Absorber im Raum, evtl. gar Diffusoren gegen Flatterechos?
    Das alles sind Überlegungen, die sicher nicht Aufgabe des gastierenden Musikers sind, sondern zum Veranstalter und der Tontechnik gehören. Sie sind aber die wichtigen bzw. auschlaggebenden Komponenten, wenn es nicht so klingt wie es klingen soll.
    Ob Du da zur Klangfindung einen billigen Philips-Kopfhörer oder ein Standard-Studiomodell (z.B. DT-880 oder so) nimmst, ist völlig zweitrangig. Das sind zuhause oder im Studio vielleicht Welten, aber auf der Bühne eher Nuancen. In meinem Heimstudio (eingemessen) habe ich eine Linearität von +- 2dB von 40Hz..18k, live hatte ich selten mal +-10dB hinbekommen. Je größer die Halle, desto einfacher. Kleine Clubs sind die Hölle. Da würde ich eher ein (gedämmtes) A-Set nehmen, ist stressfreier.
    Hoffe, das war jetzt nicht zu viel geschwafelt, aber ich hab als Mischer schon so viele abstruse Situationen erlebt... ;)


    EDIT:
    Ach so, Christian, falls Du Dich jetzt fragst 'und was soll ich jetzt konkret machen?': mach ein paar Presets im TD30, die möglichst trocken sind. Stell dir vor, du bist der Saalmischer und stehst an einem A-Set, und hast einen Koffer voller Mikros zu postieren. Dann packst du die Tele ja auch möglichst nah dran, versuchst Raumhall und Übersprechen nach Möglichkeit zu vermeiden.
    Und am besten Presets kurbeln, die die Einzelausgänge nutzen, also mindestens Kick + Snare separat, der Rest notfalls auf einen Bus-Out, somit also mindestens 4 Signale für den FOH. Gleichzeitig kann das (via Stagebox) auf den Monitormix, da evtl. der Bassist mehr Kick braucht als der Rest der Band.
    Und nirgendwo EQ oder sonstige Effekte, vor allem kein Compressor. Ist alles Sache des FOH. Kompression ist in den meisten Modulen ohnehin schon bei den Samples vorhanden. Ich würde live immer versuchen, eine möglichst große/realistische Dynamik hinzukriegen. Das ist etwas anders als beim Recording, wo man alles in enge Grenzen setzt, da es sonst 'unfertig' klingt. Vielen Modulen fehlt leider von Haus aus eine gewisse 'Rohheit' für live, da muss man oft erst mal bei den Presets unötiges Processing runternehmen.

    4 Mal editiert, zuletzt von Sascha ()

  • Ich bin auch nur Drummer aber was Sascha da schreibt, habe ich mal von einem Mischer in einem 2 1/2 minütigem Vortrag bekommen.
    Damals habe ich verständnisvoll genickt und mich gefragt, warum zum Teufel der Mischer der chinesischen Sprache mächtig ist......


    Geschrieben und nach dreimaligen Lesen habe ich es ansatzweise kapiert und fühle mich bestätigt: Live habe ich IMMER vom E-Set
    ein neutrales Signal nach vorne gegeben, dann nach Vorgabe des Mischers den Sound verändert und mich dann 3 Stunden über den
    grottigen Sound im In-Ear geärgert.


    Besser wurde das erst, nachdem ich mir den In-Ear Mix vom Mischer habe geben lassen und nicht direkt am Modul abgezweigt hatte.

    Grüße,


    De' Maddin Set
    ________________________________


    Dängdäng-Dängdäng-Dängdäng
    Bababababaaa-baba - Brack........Meet you all the way....dadadab...usw.

  • Genau da setzt auch das bald erscheinende Pearl Mimic Pro an: dort gibt es separate Mischungen (auch mit unterschiedlichen Effekten) für Phones Out & Main/Aux Out. Die (oder Steven Slate) haben's geblickt: Drummer & Saal brauchen's unterschiedlich.
    Das mit dem Saalmix für die InEars kann funktionieren, ich würde aber eher mit den Einzelausgängen über eine DI (mit Splitter, d.h. 1x zur Stagebox, 1x selber) auf einen Kleinmixer am Drumset gehen und meinen eigenen Mix kurbeln, evtl. als kleines 19" Rack: Rackmixer, Kompressor und Reverb. Sowas kostet ja nicht mehr die Welt.

  • Hallo gaschi,



    ich kann mich meinem Vorredner Josh nur anschließen wenn er sagt

    Zitat

    Da nimmt man besser den Direct-Out, da wird die Effektsection "umgangen" und raus kommt ein mehr oder weniger "trockenes" Signal, das freut das Mischmännchen.



    Ich gebe meinem Mischa immer den "nackigen" Sound, dann kann er das so einstellen, wie er es für richtig hält. (Mit einer 8-fach "Peitsche")


    Wenn wir uns allerdings selbst mischen (über einen Behringer X18 Air mit Ipad), dann gehe ich nur Stereo raus und kann die Nuancen der einzelnen Komponenten (wie beim Kopfhörer auch) selbst regeln.



    Zum Thema Monitoring:


    Ich habe mir vor Kurzem ein RCF L-Pad 6 zugelegt. Dort schleife ich je nach Belieben den Monitorsound (Meistens die Summe mit ein wenig mehr Bass und Schlagzeug) durch, oder nutze den Phones-Ausgang vom Modul und lasse das Schlagzeug bei meinem Monitormix weg. Der Phones Ausgang hat dann den Vorteil, dass ich nicht auf das Abmischen meines Technikers angewiesen bin, sondern mir (wie beim Üben zu Hause) den Schlagzeugsound wie gewohnt auf die Ohren legen kann.

  • So wie ich deinen Post verstanden hab gehst du mit Stereo OUT zum FOH ?!
    Ich spiel live ein TD 12. Oft mit externen PA Service incl. FOH Mixer. Ich sende vier Signale zum Pult: DL/DR/MR/ML mit BD/SN/T1T2T3T4/HH Becken. Das einzige was ich manchmal machen muss, ist der Lautstärkeabgleich HH/Becken.
    Hab wenig Effekte drauf. Hat immer funktioniert.

  • Hallo Sascha und die andern freundlichen Antworter,


    glaube habe verstanden. Meine Einstellungen am Modul, welche über Kopfhörer top sind, sind nicht gleich bedeutend was an unterschiedlichen PAs und Räumen rauskommt. Hab ich immer gedacht. Was ich intern höre würde sich in natura auch so anhören MÜSSEN. Stereo out wird nicht so wiedergegeben wie auf Kopfhörer erhört. Einen guten Sound auf PAs auszugeben erfordert möglicherweise also gänzlich andere Anschlüsse, wie direkt out, und ggfls. andere Einstellungen am Modul bezgl. der Pads, Lautstärke etc.. Das alles habe ich auch schon geahnt, durchgeführt, aber nicht glauben wollen, daß es so kompliziert sein könnte. Drummer denkt plug and play and easy. E-Drummer müssen sich nicht nur von A-Drummern vorwerfen lassen ihr Sound sei Scheiße, nein, sie müssen auch noch Module einstellen, Strippen ziehen und mehr schleppen.


    Danke Euch für die erweiterten Einsichten und Hilfen und ...... ich bleibe E-Perkussionist :thumbup:

  • Hey Christian, bleib mal locker :)
    Wenn der ganze "Murks" erst mal eigestellt ist, hast du es ja hinter dir.
    Und so komfortabel wie an deinem Modul haben wir TD-12er es lange nicht.
    Einfach eine 8er Kabelpeitsche besorgen und gut ist :thumbup:
    Tschacka, . . . du schaffst das :D
    Und als E-Perkuser hast du das gleiche Problem, . . . wenn du nicht die richtigen Ausgänge nimmst ;)

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