"Die Neue" braucht Hilfe beim Wohnzimmerset

  • Guten Morgen liebes DF! :)
    Nachdem ich lange stille Mitleserin war und die Suchfunktion zum Glühen gebracht hab, sind jetzt allerdings doch noch einige Fragen übrig geblieben. Vorab sei gesagt, ich wollte schon mein ganzes Leben lang Schlagzeug spielen, es hat sich nur nie wirklich realisieren lassen, mangels Platz, Geld, entspannten Nachbarn, was auch immer. Stattdessen spiele ich seit einigen Jahren Cajon. Nun hat der Sohnemann (3) auf dem Set eines befreundeten Kindes gedengelt und das erinnerte mich an mich selbst in dem Alter, als ich mit leuchtenden Augen das erste Mal hinter einem Schlagzeug saß und ich dachte, das ist die Chance und ich schau einfach mal, denn die Möglichkeiten heute sind andere als vor 25, 30 Jahren.
    Nun denn, ein paar Google-, Youtube- und DF Suchbegriffe später reifte der Plan eines "Wohnzimmerschlagzeugs" und dann folgte stundenlanges Lesen. Zwei Ideen haben sich herauskristallisiert und an dieser Stelle hoffe ich auf eure Hilfe.
    Ich fange mal mit den Becken an: Das werden wohl die Zildjian L80, für unsere Zwecke sind die wohl alternativlos :D Und nu das Set...


    ...Plan a) Ein Pearl Rythm Traveler mit den beiliegenden Meshfellen. Das taucht immer mal wieder für kleines Geld in den EKA auf und macht von den Meinungen und YT Videos her einen recht wertigen Eindruck. Vorteile sind zudem die Möglichkeit, es mal eben einzupacken und mitzunehmen (statt des Cajons) und zum Anderen durch die Größe ein adäquates Übungsschlagzeug, wenn der Kurze in ein, zwei Jahren vielleicht echte Ambitionen zeigt :love:


    Plan b) Ein Akustisches Set mit den Remo Silentstroke und 18" oder maximal 20" BD. Da ich auch nur knapp über 1,60 bin :D wäre mir die Standard 22" im Grunde eh zu groß. Das ging zwar, wenn ich mal irgendwo dran saß, aber ich hab mir dann doch gewünscht, die Arme nicht immer so hochreißen zu müssen.


    Meine Fragen wären jetzt, was ihr überhaupt von der Idee und der Umsetzbarkeit meiner Vorstellungen haltet. Ich muss und will nicht nachts spielen, vor- und nachmittags ist ausreichend. Die Erfahrungen hier im Forum was die Silentstroke betreffen scheinen jedenfalls wohnzimmertauglich zu sein. Welchen Plan würdet ihr bevorzugen und warum? Oder hab ich noch einen Punkt gar nicht bedacht?
    Hat vielleicht auch zufällig jemand einen Vergleich von Standard Mesh und den Silentstroke? Gibt es da klangliche Unterschiede oder ist das im Endeffekt egal? Bezüglich Trittschall hab ich mir auch die 39 Seiten zum Podestbau hier durchgelesen. Wenn ich das richtig verstanden habe, ist der Schall bei Mesh nicht so hochdramatisch. Bezüglich der Fußmaschine scheint es aber unterschiedliche Auffassungen zu geben, die einen sagen Teppich bzw Schallschutzteppich (von Roland etc) ist ausreichend, andere bauen aber doch ein gefühltes 500Kg Podest. Blöder Vergleich vielleicht, aber ich habe ein Dartboard hier stehen, dafür hab ich wegen der Schallentkopplung eine 20mm MDF Platte an eine mit Gummifüßen unterlegte Kommode geschraubt, darauf 50mm Styrodur (so ein grüner Hartschaum), darauf 12mm MDF, darüber eine Lage Filz und dann die Scheibe. Von normalerweise hauserschütterndem Knallen wenn der Pfeil auftrifft, bleibt jetzt nur noch ein kaum hörbares plüp übrig. Wäre das in der Art auch für die Fußmaschine ausreichend? Mit punktueller Rohrisolierung drunter und Teppich statt Filz drüber?


    Für eure Hilfe sag ich schonmal ganz vielen lieben Dank und wünsch ein schönes Wochenende :thumbup:
    Liebe Grüße
    Kathrin

  • Funktionieren wird vermutlich (vorbehaltlich der Nachbarschaft) beides, ohne allzu viel Schall zu erzeugen.


    Ob es allerdings sinnvoll ist, voller Schlagzeugbegeisterung ein Set zu kaufen und es dann mittels "stummer" Felle jeglicher Klangcharakteristik zu berauben, ist eine ganz andere Frage. Ebensogut könnte man am einen Ende in eine Gurke blasen, dazu seine Finger bewegen und sich vorstellen, es sei eine Klarinette. Klar, ein echtes Set sieht wenigstens nach Schlagzeug aus. ;)


    Wohnst du in einer Wohnung, in einem Reihenhaus oder ner freistehenden Villa? Und wen genau möchtest du vor dem Schall schützen? Vielleicht gäbe es ja andere, befriedigendere Varianten...


    Im Ernst, das Lernen eines Instruments besteht nicht nur aus antrainierten Bewegungsabläufen (das kriegt das Duracell-Häschen auch hin), sondern aus der Erfahrung, mit welchen Techniken sich der Klang unterschiedlich formen lässt. Das ist es eigentlich, was aus reiner Mechanik Musik werden lässt.


    Wenn es rein um den Spaß an Bewegung geht, empfehle ich Sport jeglicher Art.

  • Dass mit Meshfellen natürlich nur ein winziger Teil des gesamten Klangspektrum rausgeholt wird, ist mir klar. Allerdings geht es jetzt auch mehr um das Erlernen der Techniken aber auf weitestgehend naturgetreuen Untergrunds. Zumindest kommt es dann klangtechnisch eher ans Original, als Gummipads etc. Proberaum und Co sind bisher einfach nicht verfügbar und wären derzeit auch nicht umsetzbar. Also benötige ich eine Alternative zum Luftschlagzeug :D
    Ich wohne in einer Wohnung mit Nachbarn nebenan und drunter. Wobei vorwiegend die Nachbarin unter mir geschützt werden soll. Nach nebenan liegt meine und des Nachbarns Küche dazwischen, das Cajon hört sie im Normalfall nicht, obgleich ich manchmal das Gefühl habe, es wäre durchaus laut.
    Frage ist eben, wenn jetzt diese Möglichkeit besteht, soll ich wirklich im Zweifel Jahre mit warten (und Sport) verbringen, damit vielleicht irgendwann ein Proberaum verfügbar, ggf. ein Auto für die Anfahrt sowie Kinderbetreuung vorhanden sind? Oder nutze ich die Zeit eben mit klangtechnischen Einbußen, dafür aber mit ersten Kenntnissen, wenn sich dann später weitere Möglichkeiten eröffnen ^^

  • Dann besorg dir doch n kleines E Set mit Gummicymbals und fang erstmal im Wohnzimmer an. Hast wenigstens noch Sound auffe Ohren! Gibt ja nun jede Menge am Markt.


    So hab ichs auch gemacht als ich mit 40 anfing - inner Mietwohnung. Zwei Jahre später hab ich mir dann n richtiges Set besorgt...und nen Übungsraum.

    "Kaffee, schwarz?"

  • klangtechnischen Einbußen


    Wenn ich mir nicht irre, bleibt vom Schlagzeugsound genau NICHTS übrig ;)


    Ein Richtig oder Falsch gibt es m.E. nicht, jede Variante hat ein Für und Wider.


    Ein noch nicht genannter Weg ist auch, zunächst nur mit den Händen auf einem Pad zu beginnen. Früher eine durchaus häufiger anzutreffende Variante. Es zwingt dich mangels Alternativen, zunächst eine gute Handtechnik zu entwickeln - Fleiß vorausgesetzt - und kostet doch fast nix.


    Gute Singles, Doubles und Paradiddles zu beherrschen, ehe man ans Set "darf", ist mit Sicherheit nicht zwingend nötig, aber auch kein Nachteil.

  • Ich übe auf einem Global Beat mit meshheds und den L80. Grundsätzlich funktioniert das zum Üben recht gut. Die Loch-Becken sind aber, zumindest bei mir, im Verhältnis zu den Trommeln um einiges lauter und es fehlte mir dann auch bald der richtige Sound. Deshalb steht bei mir jetzt auch ein Schlagzeug in Laut daneben.


    Einen Vorteil aber hat das leise Set noch: Der kleine Moritz kann mit seinen 9 Monaten beim Üben nebenbei sitzen und hat dann meist mehr Gaudi dabei als ich.


    Wenn bei dir gelegentlicher Lärm möglich ist wäre ev. etwas wie das Dixon Jet Set Plus eine Alternative.

    2 Mal editiert, zuletzt von earthling ()

  • Zitat von »Sansirai84«




    klangtechnischen Einbußen


    Wenn ich mir nicht irre, bleibt vom Schlagzeugsound genau NICHTS übrig ;)

    Zumindest bei den Silentstroke scheint laut Forum hier eine tonale Stimmung möglich und auch die Youtube Videos klingen ganz gut. Und da mein ich jetzt noch eher die, in denen mit Overhead abgenommen wird, weil die eher ein Urteil zulassen als einzeln abgenommene Toms. Wichtig wäre mir auch erstmal nur, dass ein 10" Tom höher klingt als ein 14" FT. Wie das Set klingen würde, wären normale Felle drauf ist erstmal zweitrangig, weswegen auch das Setmodell erstmal zweitrangig ist. Da würde ich mich vermutlich irgendwo bei den Sets bedienen, die hier regelmäßig als solide und brauchbar den Anfängern empfohlen werden.


    Ein E-Set sprengt absolut meinen finanziellen Rahmen, zumindest wenn es über Gummi hinausgehen soll. Da würde ich mich eher irgendwann mit Triggern auseinandersetzen, wenn es mir nun irgendwann gar nicht mehr reicht.


    Trockenübungen auf dem Pad mach ich bereits 8)

  • Hi Kathrin,


    Einen tonalen Unterschied wirst du vermutlich nur aufgrund der unterschiedlichen Fellspannung wahrnehmen können, da die Kessel mit Meshheads nicht wirklich ins resonieren kommen. :S
    Grundsätzlich könnte dein Vorhaben funktionieren, wenn du auch Unterricht nimmst und an einem Akustik-Set im Unterricht überprüfen kannst, ob das zu Hause geübte auch auf einem "echten" Schlagzeug klingt.
    Sonst könnte die Enttäuschung, wenn du zum ersten mal an einem akustischen Set sitzt evtl. größer ausfallen als gedacht.
    Meine Empfehlung in dem Punkt: Geh mal in einen Musikladen, der E-Sets mit Meshheads führt und dengel mal ohne Kopfhörer drauf rum, so dass du nur den Anschlagsound hörst.
    Dann kannst du schon mal ein wenig abschätzen, ob du damit zufrieden sein könntest.


    Auf alle Fälle finde ich es schon mal super, wie gut du dich informiert hast und kann z.B. das Rhythm Traveler auch empfehlen für dein Vorhaben.
    Da gibt es aber auch zwei Varianten.
    Ich hatte das Traveler Gig (Bilder in meiner Galerie) mit richtigen Fellen bestückt im Einsatz und war damit ganz zufrieden, vor allem ist's super kompakt von der Fläche her, was ja in einer Wohnung auch nicht ganz unerheblich ist.


    Viel Glück mit deinem Vorhaben!!!


    LG Ferdl

    "Bei Facebook eine große Anzahl Freunde oder Likes zu haben, ist wie bei Monopoli reich zu sein." (AAXplosion) :thumbup:

  • Zitat

    Frage ist eben, wenn jetzt diese Möglichkeit besteht, soll ich wirklich im Zweifel Jahre mit warten (und Sport) verbringen, damit vielleicht irgendwann ein Proberaum verfügbar, ggf. ein Auto für die Anfahrt sowie Kinderbetreuung vorhanden sind? Oder nutze ich die Zeit eben mit klangtechnischen Einbußen, dafür aber mit ersten Kenntnissen, wenn sich dann später weitere Möglichkeiten eröffnen


    Wundervoll formuliert!
    Mein Tip: nicht mehr Jahre warten. Das Leben läßt wartende viel zu oft nur noch den Schlußlichtern der Züge hinterherblicken.


    Deine Ausführungen hier lassen soviel Top-Motivation :thumbup: erkennen, bzw. machen den Herzenswunsch geradezu hörbar :D . Der ist mit gewissen Einschränkungen auch jetzt umsetzbar. Davon bin ich überzeugt und viele Kollegen und Kumpels haben genau diese Baustellen auch erfolgreich! bearbeitet.
    Viel Erfolg!

  • Hallo Kathrin,


    auch von mir ein herzliches Willkommen und viel Erfolg bei der Entscheidungsfindung!


    Zu den Silent Stroke Fellen meine Erfahrungen:


    1. tonales Stimmen ist wie weiter oben schon erwähnt nur bedingt möglich
    2. auch den Lautstärke unterschied zwischen Silentbecken und den Silent befellten Trommeln kann ich bestätigen.
    und
    3. Ich habe festgestellt, dass kurze Kessel etwas "mehr Ton" bringen also nen Ticken lauter sind. Als ich mein Set bastelte habe ich den Vergleich zwischen einem 12 x 5 und einem 12 x 8 Tom angestellt.


    Also viel Spaß und Weitermachen :thumbup:
    Hebbe


    Edit: Hab damals nen Soundfile erstellt (Vergleich zwischen Akustik und Silent befelltem Set) Falls es Dich interessiert, Du findest in hier >>>


    Anzumerken wäre, dass mein Eigenbau Becken etwas lauter ist als die originalen Zildjian…

  • Erstmal vielen lieben Dank euch allen ^^


    Unterricht war durchaus geplant. Frage wäre nur, ob ich es wöchentlich schaffe oder evtl nur alle 14 Tage. Aber stimmt, dass ich damit natürlich auch überprüfen kann, wie es am regulären Set klingt, hatte ich noch gar nicht bedacht. Da ich häufiger in Köln bin, versuche ich auch jedes Mal einen Besuch im Musicstore zu schaffen, um zu dengeln. Wobei ich ansonsten Drumcenter Kundin bin und bleibe :D Daher weiß ich allerdings auch, dass der Sound, der mir dann wirklich gefallen würde, eben richtig ins Geld geht. Aber ja, der "Klang" von Mesh ist schon durchweg angenehmer als der der Gummiplatten.



    Der Soundfile hat mir schon sehr geholfen. Und in etwa so hatte ich mir das vorgestellt. Was die Becken betrifft, geht natürlich der BD Sound etwas unter (war jedenfalls mein Eindruck im Gegensatz zu Snare und Toms), was aber vielleicht etwas besser ist, wenn man selbst dransitzt? Wobei du ja auch sagst, dass deine Becken lauter sind, als die Zildijan.


    Eine blöde Frage hätte ich noch :) Inwieweit würde es bei Mesh, abgehsehen vom Traveler, einen Unterschied machen, ob die Resos dran sind oder nicht? Ändert sich nur die Lautstärke oder würde da zumindest ein Teil des Klangs erhalten bleiben? Jedenfalls, dass man den Klang erahnen kann 8|


    Ich geh mir dann mal den ein oder anderen Galerieeintrag von euch ansehen :thumbup:

  • Hi!
    wie ich gelesen habe habe einige von euch schon Erfahrungen mit den Remo Silent Stroke Fellen gemacht.
    Ich hab selbst mittlerweile eine alte Snare mit einem Silent Fell bezogen (Reso und Snareteppich sind auch noch dran) und bin wirklich überrascht wie leise das Ganze ist.
    Wie sieht es denn mit der Bassdrum aus, ist das ähnlich leise?
    Beziehungsweise wie viel "Ton" entsteht dann noch im Vergleich zu Gummi-Edrum Bassdrums?
    Und dann gleich noch eine Frage, viel Klang ist wahrscheinlich eh nicht, also wäre es auch möglich eine möglichst kleine Bassdrum zukaufen oder gar eine Floortom als solche umzuwandeln?


    LG, Baumhaus 8)

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