TD 20 oder TD 30?

  • Hi!


    Aktuell betreibe Ich mein Drum Tec Jam an einem TD 11 und einem TD 9, da ich das ein oder andere Pad mehr nutze als Ausgänge an einem der Module zur Verfügung stehen. Daher liebäugel ich mit dem Kauf eines TD 20 oder TD 30. Mal unabhängig von den Sounds, nutze Superior Drummer, worin liegt der Unterschied zum TD 30? Gebraucht liegen die Module so 300 bis 400€ auseinander. Das einzige was mir neben den Sounds einfällt, wäre der USB Anschluss für Midi sowie die Möglichkeit MP 3's abzuspielen.


    Bin erst seit letzten Sommer Nutzer eines E Drums, daher noch nicht mit allen "Fachbegriffen" vertraut.


    Erhoffen von dem Wechsel tue ich mir, zum einen das die Crosstrigger zwischen Komponenten an unterschiedlichen Modulen wegfallen und das nutzen von den Direct Out Anschlüssen. Sofern diese überhaupt einen Nutzen haben wenn man mit Superior Drummer die Sounds erzeugt.


    Gruß

  • Das klingt nach einer guten Frage für das englischsprachige vdrums.com - Forum: https://www.vdrums.com/ . Dort sind Roland Nutzer aller Modelle.


    Grüße, Michael

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

  • und das nutzen von den Direct Out Anschlüssen. Sofern diese überhaupt einen Nutzen haben wenn man mit Superior Drummer die Sounds erzeugt.


    Natürlich nicht!


    Du hast beim TD 20/30 vier Triggereingänge mehr als beim TD 9 und fünf mehr als beim TD 11. Insgesamt sind es vierzehn. Ok, wenn das reicht...
    TD 11 und TD 9 machen zusammen neunzehn.


    Crosstrigger würde ich mit Software eliminieren: Du hast in SD2 eine "Gate"-Funktion.

  • Moin,


    also :D


    Wenn Du denkst, der Preisunterschied liegt bei 300-400€, dann bekommst Du entweder das TD-30 extrem günstig oder bezahlst für ein TD-20 zu viel. Das TD-30 bekommst Du im Schnitt für 1.500€ (z.B. aktuell als gebrauchtes Modell bei drum-tec inkl. 1 Jahr Gewährleistung ), für ein TD-20 würde ich nicht mehr als 750€ bezahlen, gibt auch schon Angebote für weniger (mit ein bisschen Glück für 600€ oder 650€). Warum? Nun, wenn Du das Modul ohnehin "nur" zum Durchschleifen der Midi-Signale nutzen willst, reicht Dir das "normale" TD-20. Die Modelle TD-20W oder gar das TD20x (jeweils "Updates" mit verbesserten internen Sounds) bringen Dir beim Triggern von Sample Software wenig, das wäre also rausgeschmissenes Geld.


    Die Anzahl der Anschlüsse ist gleich, Du hast insgesamt 15 (wobei jeweils zwei für HiHat und Ride draufgehen) Eingänge. Reicht also für ein schönes Setup mit vier Toms, Kick, Snare, Ride, HiHat, zwei Crash - was Du mit den anderen drei machst, ist dann freie Auswahl: drei weitere Becken? Cowbell? Trigger-Pads? Du kannst dann sogar mit sog. Splitterkabeln das Ganze auf ein Monster-Set erweitern.


    Das TD-30 hat natürlich den viel neueren Prozessor. Es hat eine niedrige Ausgangslatenz, eine bessere Auflösung (sprich, speziell HiHat, Snare und Ride lösen noch feiner auf) und fungiert noch als Interface, Du kannst also direkt vom TD-30 in den Computer gehen und Deine Kopfhörer können im TD-30 angeschlossen bleiben. Beim TD-20 wirst Du ein separates Interface kaufen müssen und ggf. einen Kopfhörerverstärker. Das gilt es bei der Kaufentscheidung einzukalkulieren. Daher auch die Antwort auf Deine Frage mit den Ausgängen. Beide haben gleich viel Ausgänge, aber durch das integrierte Interface des TD-30 kann es die Sounds, die Du im Superior Drummer erzeugst, über die Ausgänge des Moduls schicken.


    Positional Sensing (auf der Snare) unterstützen beide, was bei Superior Drummer sinnvoll ist, da es hier auch Unterstützung für "Center"- als auch "Edge"-Artikulationen gibt und durch die vielfältigen Einstellungen im Superior Drummer kannst Du den Übergang auch so smooth einstellen, dass es sich halbwegs realistisch anfühlt. Dazu natürlich Rimshots und Sidestick-Artikulationen.


    Lies Dir hier mal den Thread von gwmatthias durch, wo er sein Kit vorgestellt hat (alternativ kannst Du auch hier sein Video sehen oder hier eine ausführliche Vorstellung lesen).


    Das Crosstrigger-Problem kannst und wirst Du im Modul lösen können. Die von Nick74 erwähnte Gate-Funktion im Superior Drummer geht auch, ist aber komplizierter. Du solltest immer dafür sorgen, dass die MIDI-Daten so sauber wie möglich in der Software ankommen. Google mal "Crosstrigger" und "Roland", Du findest ausreichend Tipps und Tricks hierzu.


    Fazit: Beobachte den Markt, zahl' nicht zu viel für ein TD-20. Der Preisunterschied liegt dann zu einem TD-30 bei 800-900€. Dann musst Du eben entscheiden, was Dir wichtig ist. Von dem gesparten Geld musst Du beim TD-20 eben noch ein gutes Interface kaufen, hier solltest Du für die Einsteigermodelle schon etwas einkalkulieren, da Du ja offenbar viele Ausgänge brauchst. Ggf. reicht Dir auch ein Einsteiger-Interface, wenn Dir ein Stereo-Ausgang reicht. Das Abmischen des Schlagzeugs kannst Du ja auch im Superior Drummer vornehmen. Bau Dir am besten ein, zwei, drei vorkonfigurierte Sets (inkl. EQ, Kompression et cetera) und schick die dann raus. Gute, latenzarme Interfaces mit mehreren Ausgängen gehen dann schon etwas ins Geld, so dass dann fast wieder die Investition TD-30 sinnvoll wäre.


    Persönlicher Tipp: Greif direkt zum TD-30. Durch die Einführung vom TD-50 werden die Preise weiter fallen, da viele gerade upgraden wollen und ihr TD-30 verkaufen. Höheres Angebot drückt den Preis, wie man weiß. Zudem kommt bald das Pearl Mimic Pro auf den Markt, das wird noch einmal für Wirbel auf dem Markt sorgen - und wäre, ganz nebenbei, ggf. auch eine Alternative für Dich. Denn mit dem Teil sparst Du Dir sogar den Laptop mit Superior Drummer. ;)


    Wenn Du noch Fragen hast, immer her damit. Ansonsten hoffe ich, dass z.B. der lieber heizer oder gwmatthias hier guten Input liefern können.

    Ich habe keine Ahnung, ich spiele E-Drums.

    Einmal editiert, zuletzt von Seitenwähler ()

  • Gute, latenzarme Interfaces mit mehreren Ausgängen gehen dann schon etwas ins Geld, so dass dann fast wieder die Investition TD-30 sinnvoll wäre.


    Das TD-30 (und auch alle anderen Roland "Modul-Interfaces") ist meiner Erfahrung nach ein lahmes, leistungsschwaches ASIO-Device (am PC getestet) und kommt niemals an mein PCIe-Interface (Rme HDSPe) und auch nicht an meine FW-Interfaces (Focusrite Saffire, Rme FF400), geschweige denn an Thunderbolt-Interfaces heran. Für gehobene Latenzansprüche kann man sagen: Bei USB-Interfaces kann man eigentlich alles außer Rme (Babyface & Co) knicken. Dringensde Abratung!

  • Das TD-30 (und auch alle anderen Roland "Modul-Interfaces") ist meiner Erfahrung nach ein lahmes, leistungsschwaches ASIO-Device (am PC getestet) und kommt niemals an mein PCIe-Interface (Rme HDSPe) und auch nicht an meine FW-Interfaces (Focusrite Saffire, Rme FF400), geschweige denn an Thunderbolt-Interfaces heran.

    100% Zustimmung. Habe auch nix Gegenteiliges behauptet. Ich würde immer ein Interface verwenden. War sogar erschrocken, als ich beim gwmatthias war (Recording-Session) und ich mein MacBook mit Superior-Drummer direkt ans TD-30 angeschlossen habe, wie viel latenzbehafteter das war als mit meinem Roland Quad-Capture Interface, das an meinem ollen TD-12 hängt. :S
    Aber bei Firewire- oder Thunderbolt-Interfaces reden wir halt schnell über mindestens (!) 500€ als zusätzliche Investition - von RME-Produkten ganz zu schweigen. Bei jemanden, der ja auch wegen des Preises zwischen einem TD-20 und TD-30 schwankt, war mir die Tatsache, dass das TD-30 auch als Interface agieren kann, zumindest eine Erwähnung wert ;)

    Ich habe keine Ahnung, ich spiele E-Drums.

  • Aber bei Firewire-...-Interfaces reden wir halt schnell über mindestens (!) 500€ als zusätzliche Investition


    Also ein äußerst taugliches Gerät, nämlich das Focusrite Saffire Pro 14 gibt es gebraucht schon so um die 100 Euro rum. Dazu (wenn am PC keine (taugliche!)Schnittstelle vorhanden) eine taugliche FW-PCIe-Karte: nochmal knapp 40 Euro. ;)

  • Einen wunderschönen Guten Abend.


    Erstmal danke für die Antworten.


    Den Tip mit dem V-Drums Forum nehme Ich mal zur Kenntnis, glaube aber das hier auch einiges an "Know How" vorhanden ist um auch für zukünftige Fragen gerüstet zu sein.


    Die Frage bezüglich der Direct Output Anschlüsse hat sich dann ja auch geklärt. Irgendwie hatte Ich eine Vermutung das es auch recht unlogisch ist, wenn man per VSTI die Sounds erzeugt. Nun habe ich auch die Bestätigung.


    Bezüglich der Anschlüsse ist es so das diese beim TD 20 oder 30 erstmal reichen würden. Wären zwar alle belegt, aber habe vor dem Kauf des TD 9 schon mit den Drumsplitter Kabeln gearbeitet und für mich wäre das auch durchaus wieder eine Option. Auch an einem TD 30. Mit der Zwei Modul Lösung werde ich nicht so richtig warm. Vor dem Kauf des TD 9 habe ich mit Alesis I/O, einem Millenium Modul und dem Roland TM-2 rumgespielt. Das war es irgendwie nicht und habe vorerst aus Kostengründen ein TD 9 preiswert ergattern können.


    Zum Thema Kosten TD 20 TD30. Es ist in der Tat so Seitenwähler, das ich mich bei den Preisen an dem TD20x bzw. TD 20 mit Erweiterung orientiert habe. Diese wurden so um die 1100€ angeboten. Für das TD30 hatte ich das von dir gepostete Modul von Drum Tec als Preis angenommen. Ein "normales" TD20 kam mir bislang nicht unter. Im Bezug auf weiterführende Kosten, wäre Ich ja unterm Strich mit einem Preiswerten TD20 und einem Interface "günstiger" wie mit einem TD30, da Ich ja anscheinend aufgrund von Latenzproblemen auch am TD30 ein Interface betreiben sollte/könnte! Oder habe ich das jetzt falsch verstanden? Mein TD11 geht auch direkt per USB ins MacBook und entwerder habe ich aufgrund der langen Abstinenz vom Schlagzeug spielen ein Gefühl für 0ms Latenz verloren oder aber das mit der Latenz ist so ähnlich wie den letzten 1/1000 mm bei direkter Sonneneinstrahlung und 40Grad Hallenwärme an einer Fräsmaschine zu suchen!?


    Daher, um wieviel ms handelt es sich denn?


    Letztlich entnehme ich aus den Beiträgen das die Richtung eher zum TD30 gehen sollte.


    Gruß und schönen Abend.

  • Es kommt halt immer drauf an, was man machen möchte. In dem Fall, was man an Sound erzeugen möchte. Kleinste Latenzen erreicht man nur durch kleinste Audio-Puffer. Kann sein ein sehr wenig cpu-ressourcen-lastiges simples Sampler-Setup geht mit der "schlechten" Soundkarte bei deren minimalen Puffergrößen und mit 'ner relativ langsamen CPU störungsfrei klar. Dann lade da mal ein Setup mit mehr Mic-Kanälen, komplexerem Routing und/oder diversem Effekt-DSP, welches CPU-Leistung und Echtzeit-Audio-Performance vom Interface und dessen Treiber einfordert: dann hast du nur noch Drop-Outs, Glitches oder Gebrazel. Um das zu vermeiden müßtest du die Puffer und damit die Latenz vergrößern. Und mit wachsendem Können und Erfahrung willst du ja vielleicht auch mal Echtzeiteffektierungen spielen und nicht nur das aller einfachste Sampler- oder DAW-Setup.


    Wir kämpfen rechnertechnisch deshalb um jede Millisekunde, weil die Gesamtlatenz, mit der wir es letzlich zu tun haben, eine Summe aus einzelnen Latenzen ist: die (Mesh-)Scan-Time und/oder Modul-Latenz, die rechnerseitige Midi-Verarbeitungs-Latenz, die rechnerseitige Audio-Verarbeitungs-Latenz, die DA-Wandler-Latenz sowie zusätzlich eventuelle Laufzeiten von Schall je nach Monitor-Art. Wenn ich dann mit dem Audio-Interface ein paar ms raushole, ist das für das Gesamtergebnis natürlich sehr von Vorteil, weil eben die rechnerbasierte E-Drum-Response schon in jedem Fall immer lahmer ist, als Akusik-Drumming. Ob man das hört und merkt hängt mit Sicherheit vom Können und von der Erfahrenheit des Spielers ab. Wenn's mit diverser Latenz für Dich subjektiv Echtzeit ist, ist doch alles ok. Wenn Du Dich dann eventuell entwickelst (auch was das Equipment anbelangt), wirst Du an Punkt X feststellen: Wow mit dem lahmen Ding war ich früher zufrieden? Naja, Zeiten ändern sich... Und na klar, man kann sich auch an eine gewisse Latenz gewöhnen, wenn man die immer spielt, nicht hin und her switched oder keinen Vergleich hat.


    Als so krasse Haarspalterei wie mit der <Fräsmaschine bei niedrigem Luftdruck oder so> sehe ich es aber nicht, besonders nicht, wenn ich das TD-30 Interface mit einer tauglicher Soundkarte vergleiche: das sind schon etliche Millisekunden! ;)

  • Es kommt halt immer drauf an, was man machen möchte. In dem Fall, was man an Sound erzeugen möchte. Kleinste Latenzen erreicht man nur durch kleinste Audio-Puffer. Kann sein ein sehr wenig cpu-ressourcen-lastiges simples Sampler-Setup geht mit der "schlechten" Soundkarte bei deren minimalen Puffergrößen und mit 'ner relativ langsamen CPU störungsfrei klar. Dann lade da mal ein Setup mit mehr Mic-Kanälen, komplexerem Routing und/oder diversem Effekt-DSP, welches CPU-Leistung und Echtzeit-Audio-Performance vom Interface und dessen Treiber einfordert: dann hast du nur noch Drop-Outs, Glitches oder Gebrazel. Um das zu vermeiden müßtest du die Puffer und damit die Latenz vergrößern. Und mit wachsendem Können und Erfahrung willst du ja vielleicht auch mal Echtzeiteffektierungen spielen und nicht nur das aller einfachste Sampler- oder DAW-Setup.


    Wir kämpfen rechnertechnisch deshalb um jede Millisekunde, weil die Gesamtlatenz, mit der wir es letzlich zu tun haben, eine Summe aus einzelnen Latenzen ist: die (Mesh-)Scan-Time und/oder Modul-Latenz, die rechnerseitige Midi-Verarbeitungs-Latenz, die rechnerseitige Audio-Verarbeitungs-Latenz, die DA-Wandler-Latenz sowie zusätzlich eventuelle Laufzeiten von Schall je nach Monitor-Art. Wenn ich dann mit dem Audio-Interface ein paar ms raushole, ist das für das Gesamtergebnis natürlich sehr von Vorteil, weil eben die rechnerbasierte E-Drum-Response schon in jedem Fall immer lahmer ist, als Akusik-Drumming. Ob man das hört und merkt hängt mit Sicherheit vom Können und von der Erfahrenheit des Spielers ab. Wenn's mit diverser Latenz für Dich subjektiv Echtzeit ist, ist doch alles ok. Wenn Du Dich dann eventuell entwickelst (auch was das Equipment anbelangt), wirst Du an Punkt X feststellen: Wow mit dem lahmen Ding war ich früher zufrieden? Naja, Zeiten ändern sich... Und na klar, man kann sich auch an eine gewisse Latenz gewöhnen, wenn man die immer spielt, nicht hin und her switched oder keinen Vergleich hat.


    Als so krasse Haarspalterei wie mit der sehe ich es aber nicht, besonders nicht, wenn ich das TD-30 Interface mit einer tauglicher Soundkarte vergleiche: das sind schon etliche Millisekunden! ;)

    Mahlzeit!


    Sehr schön und verständlich erklärt! Danke!


    Des wegen noch ne frage: Besitze noch ein Roland UM One MK 2. Reicht das um das Ganze erstmal zu erproben wie weit man kommt, oder wäre kein Unterschied ob ich mit dem Teil ins MacBook oder direkt mit einem TD30?


    Gruß

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