Was haltet ihr von diesem Drum-Talent aus Berlin?

  • Meine bescheidene Meinung:
    Er kann mit Sicherheit flotter (und auch genauer) spielen als ich, aber irgendetwas außergewöhnliches, noch nie dagewesenes habe ich jetzt nicht gehört.


    [Was meiner Meinung nach aber gar nicht geht, ist dieser "PÜNGNG!"-Snaresound....... 8|]

  • Naja, wir müssen da jetzt auch nicht strenger sein, als nötig. Da er sich ja ganz offensichtlich nicht mehr im Anfängerbereich tummelt, liegt die Messlatte wohl einfach etwas höher. Trotzdem kann man es ja einfach mal aussprechen: Meiner Meinung nach hat der Herr auf jeden Fall Talent. Er ist definitiv ein guter Schlagzeuger.


    Beim Reinschauen ins Video ging es mir persönlich aber wie Tom: Es hat mich nicht gepackt. Deshalb bin ich auch nur kurz in ein paar Stellen reingesprungen. Es will für mich auch nicht so recht grooven. Das Video hat mich nicht so richtig unterhalten (obwohl: An einer Stelle war eine ganz coole Verschiebung mit der Ride-Glocke drin). Macht aber ja nichts, das ist ja doch Jammern auf gehobenem Niveau.


    Der Sound, insbesondere der Snare, ist aber echt übel. Wenn der etwas realistischer wäre, würde das ganze Spiel sicher nochmal deutlich grooviger klingen. Oder zumindest nicht mehr wehtun. :D
    Aber wie immer: Geschmackssache...

    "Just beat the devil out of it." - Bob Ross

  • ...das ist ein sehr guter Schlagzeuger. Technisch versiert. Vielleicht fehlt das immer so gern und viel zitierte "Alleinstellungsmerkmal." Aber ich denke, darauf kam es bei diesem offenbar spontanen Solo gar nicht an. Gut ist er wirklich allemal.


    Der Sound - so meine Vermutung - ist eher bescheiden, weil ja das aufgenommene Drumset noch entsprechend nachbearbeitet wird und es hier wohl nur einen Raumklang gibt. Mancher Toningenieur arbeitet wohl lieber mit einem relativ "toten" Signal und motzt es dann wieder auf.


    Aber alles Spekulatius.


    Grüße,


    Frank

  • Wenn ihr das schon als sehr gut bezeichnet... man nehme ihn seine olle Doublebass weg und er spielt nur Patterns, die ich in einfem Anfängerbuch finden würde. Ich würde eher sagen, das ganze ist schonmal ganz bandtauglich. Aber sonst weder besonders technisch noch kreativ. Sehr viele Standadrythmen, hauptsächlich nur Begleitrythmen und ab und zu halt mal son langweiliges Fill-In auf den Toms.

    Einmal editiert, zuletzt von Curby ()

  • Nein, bin ich nicht. Ich trommel erst seit letzen April. Wäre froh, wenn ich schon so weit wäre.


    Randbemerkung: Mir hat Tommy Igoe's DVD "Great Hands for a Lifetime" - damals, im 2. Monat - geholfen. Ich bin zwar auch nicht auf dem Level seiner Schüler in diesem Video, aber die Technik wenigstens ansatzweise zu meistern, hat mich schnell weit gebracht. Und dann fließen Herz und Geist viel leichter in den Groove ^^ Weniger ist mehr - mehr oder weniger ...


    Grüße, Michael


    P.S.: Auch den Rat meiner Familie, Stunden zu nehmen, habe ich nicht bereut. Und wie schreibt Tommy? "Du bist nie so schlecht, wie Du an einem schlechten Trommel-Tag glaubst, und nie so gut, wie Du an einem guten denkst. Dazwischen liegst'e richtig."

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

  • Ich kann nirgendwo ein außergewöhnliches Talent in dem Video erkennen. Klar, ein gewisses Talent wird er fürs Trommeln haben, aber in der Form haben das (auch hier im Forum) etliche. Ich bin regelmäßig verblüfft, wie solide bis anspruchsvoll hier manche Amateure spielen.


    Vor Jahrzehnten mag man sich mit solcher Leistung vom Durchschnitt abgehoben haben. In Zeiten von YouTube und Co. ist die Messlatte nach meinem Empfinden deutlich gestiegen, da reicht es nicht, ein paar fleissig geübter Chops zum Playback abfeuern zu können.


    Am meisten beeindruckt mich an solchen Videos, mit welchem Selbstbewusstsein heutzutage relativer Durchschnitt präsentiert wird, als wärs das allergrößte.


    Nichtsdestotrotz natürlich: ordentlich getrommelt.

  • Hi,
    tja, der Kollega kann deutlich besser spielen als ich. (Wie so viele.) Aber deshalb liegt die Latte jetzt auch auf Semiprofi und da hab ich mit seinem Spiel ein Problem: Ein Solo ist für mich keine technische, sondern eine musikalische Aussage und hier hätten 30 Sekunden statt langen Minuten Wunder gewirkt: Mir wurde beim dritten Thenen-/Rhythmenwechsel entsetzlich langweilig. Einen Wechsel gehe ich mit, danch schalte ich meistens ab, weil's zu einem reinen Showveranstaltung verkommt anstatt dass sich eine musikalische Idee entwickelt. Ist nicht bös gemeint, der Kollega spielt klasse, aber seine Ideen reichen einfach nicht, mehrere Minuten auszugestalten.


    Und das macht nix. Mein großes Vorbild Jeff Porcaro hat - seinen Angaben zu Folge - nie ein Solo gepielt. Er wusste warum. :)


    Gruß
    Hajo K

  • Also, womöglich wird hier der Begriff "Talent" unterschiedlich ausgelegt/benutzt. Ich denke mal, dass der Kollege sicher nix unmenschliches darbietet, keine Frage... ich weiss jetzt aber zB nicht, wie lange der schon spielt, wie viel der spielt/übt... Das wären Infos zur Einordnung, die nicht ganz unwesentlich sind...


    Aber betrachtet man mal zwei Seiten:


    Das was er spielt, also den "Song"... gut, das geht schon interessanter... aber ich muss sagen, ich hab schon Übertrommler gesehen, die 5 Minuten lang, selbstverständlich Beeindruckendes, soliert haben und ein Weltklassetechnikfeuerwerk abgeleifert haben... und auch da hätte es wegen mir 4/5 weniger auch getan.


    Technisch aber muss man wohl dennoch auch erstmal da hinkommen... Also, ich finde, da is schon einiges da... Und von wegen "Standardgrooves aus Anfängerbuch"... Also, es gibt ja Trommler, die recht geschätzt sind, obwohl deren Grooves so vom Pattern her in selbiger Literatur zu finden sind.


    Also schämen muss er sich nicht, das langt schon für bisserl was, was der tut...

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Ein Solo ist für mich keine technische, sondern eine musikalische Aussage und hier hätten 30 Sekunden statt langen Minuten Wunder gewirkt: Mir wurde beim dritten Thenen-/Rhythmenwechsel entsetzlich langweilig


    Soweit ich das verstehe ist es ja auch nicht als Solo gedacht.
    Es wurde nur während einer Aufnahme zu einer CD rumgetrommelt, vermutlich hatte er Pause oder sich warm gespielt.
    Irgendjemand fand das dann "total toll" und hat es hochgeladen.
    (Vielleicht ja auch er selber.)


    Macht ja nix.
    Gibt deutlich schlechtere Drummer in der Röhre.

  • ...also ich denke, er trommelt sehr solide auf einem guten Niveau. Und ja, richtig: es hätte nicht 10 min. dauern müssen. Man hätte ja auch einen Teil hochladen können. Aber technisch sehr gut. Ich hatte die Frage so verstanden, daß man den Drummer bewertet und nicht das Solo selbst. Das Solo selbst ist - da eben offenbar zwischendurch entstanden - kein Solo mit Spannungsbogen. Daher - wie gesagt - hätten es ein paar Minuten auch getan.

  • Hallo,


    ich frage mich, warum das Video hochgeladen wurde und
    warum der Themenstarter die Frage der Fragen stellt.


    Solange man die Intention nicht kennt, ist eine Diskussion
    schnell daneben, bei Musik kommt es schließlich darauf an,
    für was und für wen sie gemacht ist.


    Grüße
    Jürgen

  • Ein relativ bekannter Drummer, den ich früher oft auf der Remo Webseite gesichtet habe, und den ich wegen seines Stils zu schätzen weiss, legt nicht annähernd ein solches Solo hin. Alles im Grünen hier! :thumbup:


    Grad kürzlich habe ich mir ein Solo von Ronald Brunner Jr. angehört. Klanglich etwa so wie Dom Famularo auf Steroiden - es feuern doch sowieso die Meisten ein ähnliches Werk ab.

    Einmal editiert, zuletzt von Soundclass ()

  • Erst mal würde mich interessieren warum er genau ein Talent ist.
    Das Schlagzeugspiel erlernen kann mehr oder weniger jeder.
    Dem einen liegt es mehr, dem anderen weniger. Meinetwegen kann man das dann als Talent bezeichnen.
    Aber trifft das auf den Herrn zu?
    Aufgrund dieses Videos kann ich das nicht beurteilen.
    Ich kann nur das beurteilen was ich sehe.
    Für mich sind das relativ zusammenhanglose, improvisierte Beat- und Fillfetzen, die leider eher unsauber gespielt wurden.
    Spaß hat er offensichtlich dabei. Ich sehe nur anhand des Videos zumindest (soweit ich das beurteilen kann) ein paar Baustellen, die er dringend mal angehen sollte.


    Gruß
    Matze (der auch keine vernünftigen Soli spielen kann und es deshalb lieber lässt) :S

  • Dem ist nichts mehr hinzuzufügen...

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