Rhythmus-Training

  • Hallo zusammen,


    hat jemand von Euch schon mal sein Rhythmusgefühl/-training mit Hilfe von
    Reinhard Flatischlers "TaKeTiNa" ergänzt oder gar verbessert?
    Gibt es damit Erfahrungen hier im Forum?


    Gruß raimic

  • Hallo ramic,

    hat jemand von Euch schon mal sein Rhythmusgefühl/-training mit Hilfe von
    Reinhard Flatischlers "TaKeTiNa" ergänzt oder gar verbessert?


    Leider Nein. Was ist der Hintergrund Deiner Frage?


    Wenn ich mich ein wenig umschaue im Web, dann folgt meinem ersten Eindruck "sieht ja interessant aus" sehr rasch ein ungutes Bauchgefühl. 'Mal sehen, was Andere für Erfahrungen einbringen. Hier ein paar Links:


    Wikipedia
    Webseite


    DVD, Chp. 2
    Drums & Percussion Trainings


    DuTube


    Grüße, Michael

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

  • Hallo Michael,


    der Hintergrund ist der, ein über den Tellerrand schauen.
    Was gibt es noch für Möglichkeiten die Unabhängigkeit der Extremitäten zu verbessern außer dem klassischen Üben immer und immer wieder.
    Was dein Bauchgefühl angeht, jeder reagiert da bestimmt eigen. Ich finde es interessant und spannend. Schön wäre es Erfahrungen eines
    Anwenders, also Praxiswissen zu erfahren. Alles andere ist Spekulation.


    Gruß raimic

  • Hallo,na ja das ist ja eine traditionelle Indische Zählweise.Mir das erste mal über den Weg gelaufen mit Trilok Gurtu in den achtzigern.Dann wieder mit Pete Lockett der das auch schon Jahrzehnte macht.Steve Smith benutzt es auch schon einige Jahre.Also nix neues,denoch sehr interessant.lg

  • Hallo,na ja das ist ja eine traditionelle Indische Zählweise.Mir das erste mal über den Weg gelaufen mit Trilok Gurtu in den achtzigern.Dann wieder mit Pete Lockett der das auch schon Jahrzehnte macht.Steve Smith benutzt es auch schon einige Jahre.Also nix neues,denoch sehr interessant.lg


    Ich glaube, du verwechselst da ähnlich klingende Silben.
    TaKeTiNa ist ein europäisches System, Trilok Gurtu (Hammer-Platte mit McLaughlin und Kai Eckart) und Steve Smith nutzen Konnakol aus Südindien.


    Tipp für Rhythmus-Training:


    http://kulturellebildung.de/se…ythmus-training-struktur/


    Ich habe ein solches Seminar bei Hilko Schomerus besucht und es hat mich komplett geflasht.


    Liebe Grüße
    Flo

    Einmal editiert, zuletzt von Flexiflo ()

  • Kann ich nur empfehlen. Mir persönlich hat das geholfen, Subidivisionen klarzumachen und innerhalb dieser meine Unabhängigkeit zu verbessern.
    In dem oben verlinkten DVD-Ausschnitt wirkt das jetzt fast schon sektenhaft und etwas albern, aber an sich sind diese Übungen echt gar nicht mal so einfach.
    Wir sind am Anfang beispielsweise eine Viererbewegung (Viertel) in den Füßen gelaufen und haben darüber Achteltriolen geklatscht. Erst Dreierfiguren, dann drei Dreierfiguren gefolgt von einer Fünferfigur (ist wahrscheinlich leichter vorgeführt als erklärt); immer der erste Schlag betont. Durch die Fünfergruppe ergibt sich logischerweise ein Verschieber.
    Man übt also ganz praktisch und ohne groß nachzudenken unter anderem Akzentverschiebungen und ich finde, man kann sich so sehr "leicht" klarmachen, wo genau die Einzelnen Positionen der Schläge liegen.
    Unabhängig davon ist das Ganze generell eine gute Sache für die allgemeine Koordination, denke ich. Ich kam mir das erste halbe Jahr jedenfalls vor wie der letzte Körperklaus :D


    Von alleine würde ich auf diese Übungen gar nicht kommen und auch der Lösungsweg durch passendes Mitsprechen ist von alleine wohl nicht ganz so ersichtlich. Insofern würde ich die Grundübungen der Methode am besten mal mit einem Dozenten durchgehen.

  • In dem oben verlinkten DVD-Ausschnitt wirkt das jetzt fast schon sektenhaft und etwas albern,


    Das trifft mein ungutes Bauchgefühl ...



    aber an sich sind diese Übungen echt gar nicht mal so einfach.
    Wir sind am Anfang beispielsweise eine Viererbewegung (Viertel) in den Füßen gelaufen und haben darüber Achteltriolen geklatscht. Erst Dreierfiguren, dann drei Dreierfiguren gefolgt von einer Fünferfigur (ist wahrscheinlich leichter vorgeführt als erklärt); immer der erste Schlag betont. Durch die Fünfergruppe ergibt sich logischerweise ein Verschieber.
    Man übt also ganz praktisch und ohne groß nachzudenken unter anderem Akzentverschiebungen und ich finde, man kann sich so sehr "leicht" klarmachen, wo genau die Einzelnen Positionen der Schläge liegen.


    Diesen nützlichen Aspekt vermute ich.


    Gerade wir Schlagzeuger bewegen ja Menschen mit unserem Tun am Schlagzeug. Pendelnde, rhythmische Bewegungen gibt unser Körper ja vor (Arme, Kopf, Füße, ...). Gruppenrhythmik steckt an, gleicht aus, hat ein archaisch-kulturelles Erbe. Urvölker wissen darum noch heute ; -)



    Was mir nicht ganz deutlich wird, ist der besondere Vorteil dieses Ansatzes für Schlagzeuger. Mir geht es so: Beim Spielen höre ich meiner Musik, dem Ergebnis, ohne Aufzeichnung zu, ich höre meinen Mitmusikern zu, ich höre mein Instrument und lasse mich vom Klang zu Musik und Rhythmen anregen. Ich fühle die Musik oder den Song und passe mein Spiel darauf an. Das Feedback zu meinen Begleitungen ist entsprechend positiv.- Könnte ich das (noch) nicht, könnte dieser Ansatz etwas bringen. Kann ich es, frage ich mich nach dem Zusatznutzen?


    Auch zum Zählen, zur Gleichmäßigkeit und zur Akzentuierung habe ich meine Fragezeichen. Sicher, wie eine bestimmte Notenabfolge zeitlich richtig klingt, kann man sich auf viele Weisen verschaffen. Da mag Take.. etwas bewegen. Habe ich dieses "Richtig" im Ohr, muss ich es "nur noch" mit meinen Händen und Füßen umsetzen ... und dann sind wir bei Spieltechnik. Bis diese Mechanik sitzt, ist es nicht viel anders, als beim Sport. Einüben, Beobachten. Verändern. Automatisieren. Nicht mehr darüber nachdenken. Und dann kann es in die oberen Punkte wieder einfließen und die Musik, die Rhythmen weiter bereichern.


    Oder liege ich da völlig falsch ?


    Und dann ist da ja noch die Eingangsfrage aus Beitrag #3: "Was gibt es noch für Möglichkeiten die Unabhängigkeit der Extremitäten zu verbessern außer dem klassischen Üben immer und immer wieder." Was bringt dafür erfahrungsgemäß Take ... ?


    Danke + Gruß, Michael

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

  • Wie weiter oben schon erwähnt, hat TaKeTiNa nichts mit der indischen Zählgeschichte zu tun.
    Sein Ursprung kommt von einem Österreicher. Mag ähnlich sein, ist aber nicht das Gleiche.


    Gruß Rainer

  • Zitat von »Der Dührssen«
    In dem oben verlinkten DVD-Ausschnitt wirkt das jetzt fast schon sektenhaft und etwas albern,



    Das trifft mein ungutes Bauchgefühl ...


    TaKeTiNa wird u.a. im psychotherapeutischen Kontext bei der psychosomatische Rehabilitation eingesetzt. Erfahrungsberichte von Patienten die das gemacht haben waren mir gegenüber durchweg positiv. Das hat nichts sektenhaftes.

  • ich habe das TaKeTiNa Buch von Flatischler gelesen, seit dem steht es bei mir im Schrank.


    Würde auch sagen, dass es sich eher um einen therapeutischen Ansatz handelt.
    Mich stört dabei der esoterische Anstrich und die offensichtliche Marketingstrategie Dinge zu patentieren und als einzigartig zu verkaufen mit überteuerten Semiaren und Kursleiterausbildungen etc.


    es geht auch ohne.


    Rhythmustraining ist in meinem Unterricht die KOmbination von Schritten, klatschen und sprechen.

    "Die Sprache ist natürlich im ersten Moment immer ein Hindernis für die Verständigung."



    Marcel Marceau (*1923), französischer Pantomime

  • Rhythmustraining ist in meinem Unterricht die KOmbination von Schritten, klatschen und sprechen.


    So denke ich mir das auch.


    Meine (bescheidene) Erfahrung ist außerdem: Rhythmische Elemente, die Schlagzeugern bekannt sind und leicht von der Hand und anderen Gliedmaßen gehen, sind für rhythmusfremde Menschen unbekannte Welten. Hier ist dann eine Anleitung in dieser oder jener Form wirklich notwendig.
    So entstehen dann wahrscheinlich TaKe TiNa & Co.

  • Zitat


    So denke ich mir das auch.


    Meine (bescheidene) Erfahrung ist außerdem: Rhythmische Elemente, die Schlagzeugern bekannt sind und leicht von der Hand und anderen Gliedmaßen gehen, sind für rhythmusfremde Menschen unbekannte Welten. Hier ist dann eine Anleitung in dieser oder jener Form wirklich notwendig.
    So entstehen dann wahrscheinlich TaKe TiNa & Co.


    Flatischler bedient sich hauptsächlich der Tablasilbensprache bei seinen Übungen. Für mich war das Buch damals der absolute Türöffner in neue Rhythmuswelten. Die Silben verbinden mich anders mit Rhythmen als das normale Zählen.


    Jeder empfindet das auch anders, für mich war und ist die Auseinandersetzung mit der Tabla und deren Kompositionssprache eine sehr gute Grundlage, um Grooveideen umzusetzen und Rhythmus zu empfinden. Ich habe bei Anfängern mit den Silben sehr gute Erfahrungen gemacht, wenn diese Schwierigkeiten hatten den rhythmischen Flow zu empfinden.


    Es steh für mich aber außer Frage, daß hinter TaKeTiNa ein schlaues Marketingkonzept steht. Die Silben selber hat der Herr Flatischler nicht erfunden. Die gibts in Nordindien schon länger......;-).



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