Drum-Sheets für Coverband ?

  • Hallo, vielleicht könnt ihr mir helfen. Ich spiele in einer Rock-Pop Coverband. Die ganze Zeit habe ich mir den Drumpart der Stücke über YouTube angesehen und versucht das entspr. nach zu spielen. Jetzt haben wir aber einige Stücke im Programm, wo ich mit dieser Methode nicht weiter komme. Habe über Google versucht an Drum-Noten ran zu kommen, habe aber nichts brauchbares gefunden. Könnte ihr mir Tips geben, wo ich so was bekomme. Noten wären natürlich optimal, dann bräuchte ich das ganze nur abspielen.


    Danke im voraus


    es

  • Könnte ihr mir Tips geben, wo ich so was bekomme. Noten wären natürlich optimal, dann bräuchte ich das ganze nur abspielen.


    Das ist schwierig, denn die Qualität solcher Noten schwankt erheblich: Manche/r hört auch nicht richtig zu. Es gibt zahlreiche Quellen, etwa für GuitarPro (oft gut) oder MuseScore (oft unzureichend).


    Hast Du schon nach MIDI-Dateien zu den Cover-Stücken gesucht? Die lassen sich ja auch in Noten umwandeln, wenn sie nicht gerade mitgetrommelt und dann von einem Programm konvertiert wurden. Für Noten gibt es entsprechende Händler, etwa den Brandt - Percussion-Noten-Versand (notfalls dort anrufen und durchfragen) oder amazon, Abteilung "Musiknoten".


    Am einfachsten ist es vielleicht, wenn Du die interessanten Stücke benennst: Da kommt hier vermutlich schnell etwas zusammen ^^


    Grüße, Michael

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

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  • du kannst dir im Gerdes Verlag Midifiles kaufen, die sind 1:1 original und man kann sich drauf verlassen das sie stimmen.
    Mir reichen allerdings auch die Tracks von karaoke-version.com. die entsprechen auch dem Original.

    don´t panic

  • Hallo,


    ich durchforste immer nach folgenden Prioritäten:


    1. gibt es Notenhefte von einschlägigen Verlagen?
    (Da sind meiner Meinung nach die verlässlichsten Noten zu finden nebst den best eingespielten Playalongs)


    2. gibt es die Noten in den einschlägigen Magazinen (DrumHeads, Sticks, Drums&Percussion, Batteur, Batterie etc.)?


    3. finde ich die Noten dank diverser Transskriptoren im Internet?
    (Hier ist mit großer Vorsicht vorzugehen, manche sind genial gut, andere offensichtlich nahezu taub)


    4. selbst raushören und selbst aufschreiben.
    Dazu habe ich mir kürzlich neue Bleistifte gekauft, die schwärzer und matter schreiben, damit es im Licht nicht so glänzt und auch bei schummerigem Licht besser lesbar ist.


    Grüße
    Jürgen


    PS
    Welche Lieder sind es denn konkret?
    Vielleicht hat die ja ein Kollege schon ... und kann dann ...

  • Moin.


    Ich mache es ähnlich wie Jürgen K., wobei ich oft mit Punkt 4 beginne.


    Ich schreibe aber nicht alles Note für Note auf sondern nur den Ablauf (Intro, Strophe, Refrain, ....), den jeweiligen Groove dazu, die Pausen/Breaks und wo kommt ein Fill (falls prägnant für den Titel ggf. auch Note für Note :rolleyes: ).


    Sollte ich mal einen Titel haben bei dem es etwas "kniffliger" wird und/oder man den Groove nicht richtig hört, habe ich zumindest mal schon einen Großteil des "Aufwandes" erledigt.


    Ich lasse dann an den entsprechenden Stellen etwas Platz und gehe im Mix der Punkte 1-3 auf die Suche nach dem richtigen, passenden und spielbaren Groove.


    Es gibt ja von vielen Titeln die verschiedensten Versionen und wenn ihr einen Titel z. B. in einer Rock-Version spielt wird der "Frickel-Funk-Groove" der vielleicht in der Ur-Version gespielt wird nicht dazu passen 8o


    Dabei gibt es wirklich manchmal Beispiele bei denen ich mir nicht sicher bin ob der Drummer oder die Noten/Transkriptionen auch wirklich zu dem Titel gehören.



    Gruß
    Ralf

    Bier und die Pfalz, Gott erhalt's ;)

  • Ähnlich ist es bei mir auch…


    Priorität hat selber Raushören, sofern es der Schwierigkeitsgrad und die Zeit zulässt. Alles was ich selbst raushöre habe ich schön mal verstanden.


    Ich mache immer weniger Internetrecherche da der Aufwand teilweise zu groß und das Ergebnis oft ernüchternd ist. Ich haue inzwischen auch immer öfter ehemalige Lehrer oder bekannte Drummer die ebenfalls unterrichten an, ob die Transkriptionen haben. Auf diesem Weg habe ich immer gutes Material bekommen.


    Ich hatte kürzlich die Situation, dass ich für eine Band als Aushilfe gebucht wurde. Die Zeit um mir 60 neue Nummern bis zum ersten Auftritt rauszuhören war ziemlich kurz. Ich habe mir da erstmal alle Songstrukturen anhand der Proberaumaufnahmen rausgeschrieben (für 2/3 der Songs waren die vorhanden), habe geschaut, dass ich mir die Grooves draufschaffe und die Hämmer beübt. Kniffelige Stellen und Fills dann so gespielt, dass sie dem Original möglichst ähnliche waren. Erst nach dem ersten Gig hatte ich die Zeit anzufangen die Nummern Stück für Stück genauer unter die Lupe zu nehmen…

  • Es gibt ja von vielen Titeln die verschiedensten Versionen und wenn ihr einen Titel z. B. in einer Rock-Version spielt wird der "Frickel-Funk-Groove" der vielleicht in der Ur-Version gespielt wird nicht dazu passen 8o


    Guter Punkt. Ich richte mich momentan nach den Fähigkeiten meiner Mitspieler bzw. unsere als Band(s) ... Auf absehbare Zeit werden wir eher Stücke spielen "im Stile von ..." als 1:1 das Original covern. Das lässt dann auch ein mehr Raum für Spielerisches, solange der Charakter des jeweiligen Stücks rüberkommt und wiedererkennbar wird :D


    Kniffelige Stellen und Fills dann so gespielt, dass sie dem Original möglichst ähnliche waren.


    Sehe ich auch so. Ich muss ja nicht 32-tel spielen wie Ian Pace, wenn nur Charakter oder Aufgabe des Fills stimmen. Auch 4-tel oder 8-tel haben ihren Reiz.

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  • Danke für die Tipps. Die meisten sind aber doch mit vielen Umständen verbunden. Ich probiere es mal wie von Euch vorgeschlagen, mir geht es im konkreten Fall um den Titel "Head of the Moment". Hier fangen die Diskussionen innerhalb der Band schon an, ich bin der Meinung das der Titel in 5/4 und 4/4 gespielt wird. Unser Gitarrist kommt mit 5/4 überhaupt nicht klar. Ich schreibe mir auch manchmal Drumm-Sheets auf, aber wenn ich ein Notenblatt habe und einfach abspielen kann ist wesentlich einfacher. Vielleicht kann mir jemand im konkreten Fall weiterhelfen.



    Gruß


    es

  • Danke, guter Hinweis.

    Unser Gitarrist kommt mit 5/4 überhaupt nicht klar.


    Das kann ich nachvollziehen. Mein Schlagzeuglehrer half mit dadurch, 5/4 als 3/4 + 2/4 aufzufassen (oder als 2/4 + 3/4). Eine 8-tel eingefügt macht aus der eventuell ungeraden Notenanzahl wieder eine gerade :rolleyes:


    Zählbeispiele:
    1 2 3 / 1 2 = 5/4
    1 2 / 1 2 3


    1 2 + 3 / 1 + 2 + = 5/4
    1 2 + 3 / 1 2
    1 2 / 1 2 + 3
    ...


    Wenn's mal "klick" gemacht hat, wird's wieder schön. Helfen tun auch gemeinsame Klatsch-Übungen, für die ich als Schlagzeuger irgendwie vorherbestimmt bin 8o Auf die Weise hat meine Hausband gerade nach 2 Proben den Anfang von "The Zoo" nahezu perfekt hinbekommen ( 2 Takte. 1. Takt: 4-tel Triole, 4-tel Triole, 2-tel Triole; 2. Takt: 2-tel Triole, 4-tel Triole, 4-tel Triole. Es lebe der Handsatz, um Pausen richtig zu positionieren.)

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  • Die meisten Gitarristen klatschen nur wenn der Drummer sagt "Ich geh Bier holen" … :thumbup:



    Edit meinte, ich sollte schnell reinhören.


    Is tatsächlich ein 6er und ein 4er


    Wenn Du es Deinem Gitarristen in Achtel aufdröstelst, sofern er weiß was das is :) sehen seine Gitarrenbetonungen so aus



    | 1 + 2 + 3 + 4 + 5 + 6 + | 1 2 3 4 |

  • Die meisten sind aber doch mit vielen Umständen verbunden


    Hallo,


    Schlagzeugspielen ist sowieso umständlich, von daher kann ich die Not nur bedingt verstehen.


    Wenn man statt Lead Shit lieber richtige Noten hat, dann schreibt man halt statt rudimentäres
    Gekrakel ordentliche Noten auf, ja Umstände und so, ich weiß ...
    vielleicht findet man jemanden, der es für einen tut (ich biete mich an, Stundensatz: ...)


    Grüße
    Jürgen


    PS
    Den Kopf des Moments kenne ich auch nicht, sogar Guggel schlägt Hitze vor, die kann einem
    bei dem vergangenen Wetter durchaus mal, nun ja, also:
    Sticks Ausgabe 4/5-2017 - war ein immenser Rechercheaufwand ;)

  • Auf dem lead-sheet finden sich üblicherweise Melodie und Akkordsymbole, damit kann man sich je nach Ambition selbstverständlich auch beschäftigen.


    Im Falle von Rock-Pop cover wären mir drum-charts das Mittel der Wahl. Diese Musik funktioniert ja üblicherweise (besonders für das Schlagzeug) vornehmlich durch Wiederholung und mit etwas Übung lassen sich die meisten Stücke sehr übersichtlich auf einem Blatt Papier unterbringen und sind auch nach längeren Zeiträumen der nicht-Nutzung sehr schnell wieder sinvoll verwendbar.


    Permanent ablesend agieren üblicherweise eher klassische Musiker. Natürlich kann es auch interessant und lehrreich sein, sich mal mit kompletten Transkriptionen zu befassen, aber im hier angedachten Sinn erscheint mir das unnötig bis lästig+hinderlich. Zumindest würde ich es so machen.


    edit meint: ok, um sich so einen Zettel zu basteln, muss man natürlich schon wissen, was denn gespielt werden soll

  • Wenn Du das von Asia meinst, ist das Thema für mich vom Feel her eher 6/4 + 4/4 notiert Der Refrain ist dann 4/4…



    Das is ein feiner Ansatz, das Strophenthema quasi zu splitten, oder, wenn es Dir einfacher fiele... Die Hihat zählt ja mit... betrachtest Du diese als Achtel, dann kommen wir bei 10/8, also in der Tat, mathematisch bei 5/4 raus.


    Vielleicht sollte Dein Gitarrist mal versuchen, sich vom theoretischen Aspekt zu lösen, und einfach das spielen, was er auf der Vorgabe hört.


    Einen Schritt weiter: Wenn er sich bisserl in die Oddmeters reinfuchsen will, soll er sich mal eine Figur stricken, die das gewünschte Oddmeter bedient und diese Figur einfach üben, bis er ein Gefühl bekommt für die jeweilige Taktart...


    Und zu Dir selbst: Schreib einfach nen Leadsheet, was Du da hörst, was in dem Fall von Carl Palmer kommt und spiele es so... Du musst ja nicht jeden einzelnen Schlag genau so spielen...

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Moin.


    Falls das mit dem, bis auf 6 zählen, zu schwierig ist ;) , es geht auch einfacher:


    3/4 Takt, 3/4 Takt, 4/4 Takt


    Jetzt bitte keine Diskussion darüber das ein 6/4 Takt eigentlich von der "Betonung", Feeling etc. anders ist als zwei 3/4 Takte. :thumbup:


    Gruß
    Ralf

    Bier und die Pfalz, Gott erhalt's ;)

  • Hallo,


    also, das sind in der Strophe 6/4 und dann 4/4 als zweitaktiges Pattern,
    das in 10/8, 5/4 oder 3/4 zählen zu wollen ist - pardon, aber ich kann nicht anders: -
    höchst unmusikalisch und falsch. Das kann man ja aus Lust an Mathematik machen,
    aber für die Musik ist es hinderlich. Wenn einem die 6 zu lang sind, dann würde ich
    sie in 4 und 2 unterteilen.


    Damit das mal konstruktiv wird:
    Als Erstes macht man sich mal den Ablauf klar:
    Intro
    Strophe
    Refrain
    Strophe
    Refrain
    Bridge
    Strophe
    Refrain
    Refrain-Reprise (instr.) = Solo
    Refrain
    Refrain (fade out) => da dürfen dann auch Cover-Bands kreativ werden


    Zweitens ermitteln wir mal den Nenner: wir stellen uns vor, wir spielen das Lied im Musikantenstadl:
    wie wird da wohl geklatscht?
    Genau! Das sind die Viertel, folglich ist es ein x-Viertel-Takt, das ist hier extrem gut zu hören, etwa
    in der betonten Hi-Hat oder der Kuhglocke für diejenigen, die es bis dahin immer noch nicht hören
    wollten.


    Drittens ermitteln wir das Tempo. Da wir unten Viertele haben, zählen wir die ... (genau) Viertel.
    Bei der fachlich oft unbrauchbaren Angabe "bpm" muss man nämlich wissen, was "b" ist, wir wissen
    das hier und deshalb schreiben wir es auf, indem wir eine Viertelnote oben links zeichnen, danach ein
    Gleichheitszeichen und dann das, was wir durch Klatschen auf die "Tap"-Taste des Metronoms ermittelt
    haben, das kann ein bisschen schwanken, da kommen wir irgendwo zwischen 120 und 132 heraus, ich
    würde es bei mir auf 126 notieren.


    So, jetzt klären wir das mit dem Zähler, die vier Takte Intro vergessen wir mal, die sind etwas speziell,
    wobei uns Carl mit der Eins im jeweils zweiten Takt hilft. Auch die erste Strophe lassen wir mal außen
    vor, in der zweiten haben wir etwas mehr Schlagzeug und vor allem prügelt uns die Hi-Hat die Viertele
    ein. Lustigerweise singt der Greg immer den 6er, während der Carl den 4er hinterher bummst: Bum -
    Bumbum-Brack (auf dem Brack liegt noch ein Schellenring).


    Fangen wir mal vorne an: wir zählen ein (Eins - Zwei - Drei - Vier - meinetwegen auch bis Sechs, das ist
    Geschmackssache), dann muss der Gitarrist das sechs Viertele lang das synkopische Geschwurbel korrekt
    herunterbeten, solange schauen wir ihm wohlwollend kritisch zu und hämmern unerbittlich korrekt die
    Eins des Vierers dahinter, damit er auch sieht, ob er es geschafft hat (wahrscheinlich nicht): Bumbum!
    (natürlich mit Bronzeteller garniert und die anderen dürfen da auch trefflich mitmachen. Wahrscheinlich
    ist die Nummer nach den ersten zwei Takten schon aus dem Programm gestrichen.


    Falls nicht: sie werden wiederholt und dann beginnt die Strophe: hier helfen wir dem Sänger, indem wir
    ihm unerbittlich zeigen, was die Charley hergibt. Nach der ersten Strophe (jeweils ein 6er und ein 4er
    vier Male zelebriert) wird einfach so ein 4er eingeschoben, welcher mit einem "brack" (Vorschlag auf
    der Snare Drum mit Schellenring unterlegt) auf der Zählzeit "4" endet, damit der Sänger aufwacht und
    die zweite Strophe auf die "1" schafft. Die geht wie die erste, aber eben im jeweils zweiten Takt statt
    der Hi-Hat das fulminante "Bum - bumbum-Brack". Nach dem vierten Mal wird wieder ein 4er eingeschoben,
    der dann "Bumbum - bumbum-Brack" macht und dann beginnt der Refrain, der Rest ist trivial bzw. bei
    mir ist jetzt die Mittagspause vorbei.



    Grüße
    Jürgen

  • Wenn der Drummer hier einen 5/4 Takt erkannt haben will, auf den der Gitarrist absolut nicht klar kommt, solltet ihr eventuell eure Songauswahl überdenken und euch (noch) leichteren Songs widmen. Das wäre sicher mit weniger Umständen verbunden ;) Auch die Zufriedenheit während der Darbietung steigt dadurch möglicherweise (bei Künstlern und Publikum!)

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