Don Henleys Concert-Toms

  • Hallo Gemeinde,


    nicht dass ich den Trommel-Sound von Don Henley für atemberaubend halte, aber:
    Er hat früher neben den "bodenlosen" Toms auch eine Art Concert-Toms benutzt, die ich ganz interessant finde.
    Typischer Einsatz Hotel California, im Video bei 5:19: https://www.youtube.com/watch?v=lHje9w7Ev4U&t=318
    Das sind die beiden Teile im Vordergrund des Photos.
    Hat jemand eine Ahnung was das war und ob man so was heute noch bekommt?


    Danke.


    M.


    Einmal editiert, zuletzt von martinelli ()

  • Hallo,


    das sind Timbales.
    Die nannte man damals so und es gibt sie im Prinzip auch heute noch
    überall dort, wo der lateinische Perkussionist einkauft.
    Üblicherweise sind sie aus Metall, aber Holz ist auch erlaubt.


    Wenn das heute irgendwer Hippodrive Bottomless nennt, ist es
    Marketing Bullshit.


    Grüße
    Jürgen

  • Diese Teile, Gon Bops Tarolas, gibt es so nicht mehr neu.


    Wie du sehen kannst sind die in Fassbauweise. Kann man ja gegebenenfalls selber bauen. ;)

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss

  • Wenn Du es nicht nicht so luxuriös brauchst - Fassbauweise ist schon ziemlich aufwendig - nimm eine alte 13- er oder 14-er Tom, nach Möglichkeit nicht foliert, entferne die Hardware, länge sie auf einer Kreissäge auf etwa 6 - 7 inch ab (oder eben so wie es die Tomaufnahme zulässt); den unteren gesägten Rand brauchst Du noch nicht einmal mit einer Gratung zu versehen. Ziehe zum Schluss ein ziemlich dünnes Fell auf, und schon hast du eine Holztimbale. Arbeitszeit: max. 1 Stunde.
    Wenn Du nur eine folierte Tom hast geht dies grundsätzlich auch. Du musst nur wenige Millimeter oberhalb des endgültigen Schnittes mit einer Feinsäge von Hand die Folie ringsum durchtrennen, auf der Säge würde die Folie sonst in die verbleibende Fläche reißen.


    Das funktioniert grundsätzlich in allen Größen. So kann man sich beispielsweise eine Gongtom aus einer BD bauen, braucht dann aber eine ziemlich stabile Tomaufhängung (oder zwei Stück im ordentlichem Abstand). Die Halterungen im Pearl-Style passen oftmals auch in Rohre von Beckenständern, so dass man bei der Setaufstellung ziemlich flexibel bleiben kann.


    Frohes Sägen! 8)

  • Danke für die Antworten.
    Die Sonor Holz-Timbales (wie von Albatross genannt) wäre im Prinzip die beste und bezahlbare Lösung, wenn ich nicht eher auf ein Paar schielen würde, z.B. 13" & 14". Billige Toms besorgen, abschneiden und Stativ/Halter kaufen wäre die Notlösung, wenn ich nix finde.


    Mich dünkt, dass es fast keine Holz-Timbales (mehr) gibt; zumindest nicht als Paar. Für den Latin-Perkussionisten dürften Metalle neben dem Sound (Höhen) noch durch Robustheit punkten - die werden ja nicht nur auf dem Fell gespielt (Cascara).


    Von LP gibt es die "Sheila E Signature" als 14"/15"-Paar, aber das ist es auch schon soweit. 13/14 konnte ich nur in Metall finden.


    M.

  • Macht denn hier die Tiefe der Kessel so viel aus? Nimm doch mal testweise 2 Toms und entferne die Resos.
    Ich hatte mir mal alte Resos ausgeschnitten (nur schmaler Rand stehen lassen), um die Gratungen nicht zu beschädigen.
    Mikrofoniert sind doch auf dem Bild direkt die Schlagfelle.


    Naja, allerdings machen bei Octobans z.B. ausschließlich die Kesseltiefen den Sound. Ansonsten ist alles 6". :?: ?(

  • Guten Morgen,


    für die Substitutionsfreunde: man kann auch einer alten Snare Drum die beschwerenden Beschlagteile entfernen und sie dann als Timbale gebrauchen.


    Ansonsten: der typische Klang der Timbale verlangt einen kurzen Kessel, sonst wird der Klang zu dunkel, wer RotoToms hat oder auch Octobans oder
    flache Toms kann auch diese verwenden, bei den Octobans dann unbedingt von oben abnehmen, sonst hat man zu viel vom Tunnelklang, den man ja
    nun gerade nicht will.
    Viel wichtiger als das ganze Gesäge ist aber die hohe Stimmung bei relativ dünnem Fell. Wer das vergisst, hat keine Chance.


    Ob Holz oder sonstwas ist zweitrangig, Obertöne eliminieren ist die einfachste Übung, wenn es altertümlich dumpf-trocken klingen soll.


    Wer als Nachspieler in einer Nachspielkapelle neben dem Hotel C. auch noch das mit der Luft heut' Nacht im Programm hat, hat ja sowieso schon
    ein paar halbwegs geeignete Concert-Toms am Start.


    Grüße
    Jürgen

  • ... bei den Octobans dann unbedingt von oben abnehmen, sonst hat man zu viel vom Tunnelklang, den man ja nun gerade nicht will.

    Naja, also ich hatte mal welche von unten Mikrofoniert, weil die 6" Prügelfellseite eh vom Durchmesser (auch wenn man in cm umrechnet) etwas wenig Fläche (muß man nur 1x ausrechnen, weil alle Felle 6" sind) bietet.


    Simon
    https://www.youtube.com/watch?v=YDhZ4uv2PWE


    und Portnoy etc. nehmen von unten ab. Bzw. lassen von unten abnehmen.


    Ich könnte mir aber vorstellen, je nach Geschmack, Musikrichtung, Stimmung (persönliche und der Toms), Versuchsweise aufgrund von div. Beratungsthreads in div. Fachforen, mal von oben ab zu nehmen (die Octobans). ;)

  • Typischer Einsatz Hotel California, im Video bei 5:19: https://www.youtube.com/watch?v=lHje9w7Ev4U&t=318

    Lustig, genau dieses Video ist mir vor ein paar Tagen auch über den Weg gelaufen.
    Ich finde ja, dass man den typischen Klang dieser Trommeln in dem verlinkten Video besonders gut ab 3:55 min. hören kann.


    Was mir ebenfalls aufgefallen ist: Die Art und Weise, mit der der Herr mit dem rechten Arm die Hi-Hat anschlägt.
    Ist das jetzt besonders professionell, oder doch verkrampft, oder dem Umstand geschuldet, dass er ein Mikrofon vor der Nase hat (wobei der Ständer hierzu ja von oben kommt)?
    Oder einfach nur sein Stil?
    Hmm... ?(

  • Die Sheila E Timbales (angeblich 13/14) bei PPc im Angebot:
    https://www.ppcmusic.de/lp-timbales-shei…ale%20NL%20KW44

    Danke Fox, bist schon ein besserer Web-Sucher als ich. Sehr interessant für mich.


    ...das wäre ein schnapper!
    kostet hier -> https://www.musik-produktiv.de/latin-per…od-timbale.html
    fast das doppelte!

    Das ist offenbar nicht das gleiche.
    Die Teueren sind wohl die "eigentlichen" Sheila-E-Signature in 14" und 15" aus 10 Lagen Ahorn.
    Die anderen waren eine abgespeckte "Matador"-Version in 13" und 14" (also was ich ja auch suchte) aus 6 Lagen. Die wird wohl nicht mehr gebaut und vielleicht ist dieses Einzelstück auch verkauft; die Seite scheint weg zu sein.
    Das macht abe nix, denn inzwischen konnte ich mich schon mal an dem Gedanken gewöhnen, "ganz normale" Metall-Timbales in 13" & 14" ins Set zu integrieren.


    Danke für Eueren regen Input zum Thema.


    M.

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