Haarscharf am GAU vorbei - Einbruch im Übungsraum aber (fast) nichts weg...

  • Mir sitzt der Schreck von heute morgen noch in den Knochen: kurz nach 9:00 Uhr heute morgen erreicht mich der Anruf unseres Gitarristen, dass in das Gebäude, in dem unser Übungsraum liegt, eingebrochen wurde und wahrscheinlich unser Übungsraum ausgeräumt sei, er wisse noch nichts genaueres, sei auf dem Weg dorthin.
    Ich habe in diesem Raum neben meinem Schlagzeug incl. Becken auch ein Mischpult und einiges an Recording-Equipment stehen, Wiederbeschaffungswert mehrere T€...
    Nach der ersten Schrecksekunde habe ich beschlossen, auch hin zu fahren und während der Fahrt schonmal drüber nachgedacht, was mir denn wohl am meisten weh tut, wenn es weg ist. Die bereits seit längerem geplante Versicherung meines in mehreren Räumen verteilten Equipments ist natürlich noch nicht erfolgt...


    Nach Ankunft im Raum dann folgendes Bild: der Einbruch erfolgte über die Terrassentür unseres Raumes im ersten Stock, von dort wurde dann von innen die Tür in den Flur des Gebäudes aufgebrochen, von dort wurde das Gebäude nach außen durch eine Fluchttür verlassen. Bei uns im Raum fehlt ein dort liegen gelassenes "Bespassungsgerät mit Bildschirm zum in der Hand halten", in einem Nebenraum ein Peripheriegerät aus dem EDV-Bereich...
    Mein Schlagzeug: nicht angerührt, Mischpult und Recording-Equipment komplett noch da. Mikrofone, Boxen, Saiteninstrumente: alles da und unversehrt! Mir dünkt, dass wir unglaubliches Glück hatten...
    Es folgte die polizeiliche Aufnahme und die Spurensicherung und bei mir dann langsam wieder die Entspannung.


    Da ähnliches wieder passieren kann, werde ich noch diese Woche eine Versicherung für mein Zeugs abschließen, die neben Diebstahl aus dem Raum auch Liegenlassen und Abhandenkommen bei Auftritten sowie Beschädigung bei Benutzung beinhaltet. Feuer, Wasser, Transport und sowas ist auch abgedeckt. Ganz billig ist der Spass nicht bei meiner Versicherungssumme weit im fünfstelligen Bereich, aber bei nur einem umgekippten Mikrofon während einer Aufnahme wäre der Schaden vielfach höher als die Jahresprämie von ca. 230,-.
    Versichert wird übrigens der Neuwert bzw. der Neuwert, den ein heute vergleichbares Instrument neu kostet. Ich muss mit der Versicherung noch klären, ob z.B. mein BLX heute mit einem Masters Complete vergleichbar ist und ich diesen Neuwert dann auch erstattet bekomme. Zeitwertversicherung ist aus meiner Sicht Blödsinn, denn dann bekomme ich für mein fast 30 Jahre altes BLX nichts mehr im Falle des Falles.


    Hat jemand von euch eine spezielle Musikinstrumenten Versicherung und kann etwas über die Abwicklung im Schadenfall sagen? Von der Harmonia habe ich bisher nur Gutes gehört, aber ein Blick auf Alternativen kann ja nicht Schäden...

  • Dann erst mal Gratulation, dass es glimpflich ausging.


    Ein Kollege ist gerade mit der musikerversicherung.de im Gespräch (ganz frisch, kann noch nichts dazu sagen).


    Da ich schlechte Erfahrungen mit einer Schlagzeugverischerung gemacht habe, lasse ich das bleiben. Schwierig könnte z. B. der Versicherungsgegenstand werden. "Keyboard xy von Fa. z, Wert 2000,-" oder "Gitarre Modell soundso von Fa. Fender" ist einigermaßen eindeutig. Mit meinem Schlagezeugaufkommen hatten sie aber ein Problem. Dass man Trommeln, Becken, Hardware etc. auch einzeln zu- und verkaufen kann (und das häufig), konnten sie nicht in Ihre AGB stopfen. Ich sollte jedes Kleinteil einzeln auflisten und bei An- und Verkauf schriftlich aktualisieren und noch weitere Scherze.
    Einmal hatte ich nach Jahren einen kleinen Schaden (Wasserleitungsbruch, zum Glück nur ein Vulkanfibercase wellig geworden). Da sollte ich erst den Vermieter und hilfsweise bzw. am liebsten parallel auch noch den Eigentümer und den Klempner verklagen und erst mal gucken, ob ich es von denen ersetzt bekomme. Dann warfen sie noch ein paar AGB-Klauseln und §§ in den Ring ... war mir zu doof, habe gekündigt.


    Ich kann nur empfehlen, sich nicht nur das Werbegeschwätz, sondern auch die AGB restlos durchzulesen und bei den teils unklaren / weichen Formulierungen schriftlich nachzufragen, was genau darunter zu verstehen ist.

  • Hallo Oliver,


    da hat wohl Jemand die Einbrecher gestört? Was für ein Schrecken.



    Drei ergänzende Perspektiven, ggf. nur zur Erinnerung.


    1 ) Versicherer sind Kaufleute. Ihnen hilft, möglichst viel einzunehmen (viele Policen abschließen) und möglichst wenig auszuzahlen (Chuck erwähnte ja die Schräubcheninventur und, möglicherweise systematisierte, Phantasielosigkeit).


    2 ) Meiner Frau fuhr vor kurzem unverschuldet eine Träumerin hinten auf. Die Werkstatt meiner Frau bot an, die Leistungen einer mit der Werkstatt in Verbindung stehenden Kanzlei zum Nulltarif in Anspruch zu nehmen. Begründung: Versicherer wickeln solche Fälle täglich im Menge ab, darauf spezialisierte Kanzleien in ähnlichem Aufkommen, Autofahrer fast nie. - Dieses Angebot hat sich bereits mehrfach gelohnt. Angebote der gegnerischen Versicherung "auf dem kleinen Dienstweg" klangen verführerisch und hätten den Verzicht auf viele weitere Ersatzansprüche seitens meiner Frau bedeutet. Also: siehe #1.


    3 ) Krankenversicherer liefern da sicher auch viele Beispiele über als versichert angenommene und nicht erstattete Leistungen.



    Vor diesem Hintgergrund finde ich es schwierig, einen genügend lange tragfähigen Versicherer zu finden. Es könnte also sinnvoll sein, etwas Anderes als eine Versicherung zum Schutz Deiner Güter zu finden.


    Grüße, Michael

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

  • Danke Chuck Boom und Michael für eure Hinweise! Ich habe eben schon meinen Fragenkatalog an den potentiellen Versicherer losgeschickt...


    Das mit der Mehrfachversicherung ist bei mir auch teilweise ein Thema, denn manchmal lagern Teile des Geraffels bei mir zu Hause und sind dort auch über die Hausratversicherung versichert. Da habe ich explizit nachgefragt, wie dann die Leistung aufgesplittet wird.


    Andere Maßnahmen zur Sicherung meiner Sachen sind schwierig - ich kann die Räume nicht beliebig sicher machen, da es sich nur um Mieträume handelt. Und ich mag auch nicht auf Messingtellern dengeln... Ich werde wohl zumindest aus dem heute betroffenen Raum mein Recording-Equipment sowie die Becken mitnehmen - erstmal. Langfristig möchte ich natürlich nicht alles immer auf- und abbauen... Am Ende werde ich wohl mit dem Restrisiko leben müssen, dass mir lieb gewordenes Equipment ggf. geklaut werden könnte und ich dann hoffentlich von der Versicherung den Anschaffungspreis für adäquaten Ersatz bekomme. Den ideellen Wert von Dingen kann man eh nicht versichern - heute hätte z.B. meine BLX Share weg sein können, an der ich über ein Jahr gebastelt habe und die mir sehr am Herzen liegt. Versicherungswert? Vielleicht 300,-, aber dafür wäre dann nur eine vergleichbare Trommel zu bekommen, die natürlich nichts von dem ideellen Wert für mich hat.

  • Hi Oliver_Stein, habe nix sachdienliches beizutragen, aber beim Lesen deines Eingangsposts hätte ich fast laut "Puuuhhh...!" gesagt. Abgesehn vom finanziellen Verlust - der ganze ÄRGER und, unter Umständen, die Trauer über den Verlust geliebter Musikinstrumente! Junge, junge... Schwein gehabt! Beste Grüsse, arti

  • Auch wenn Du eine sinnvolle Versicherung abschliessen kannst - ich würde die Becken nicht im Proberaum lassen sondern immer mit nach Hause nehmen. Denn gute Becken sind unersetzliche Einzelstücke und gleichzeitig leicht zu transportieren. Ein Shellset und Hardware lässt sich eher gleichwertig wiederbeschaffen, da kann man ein gewisses Risiko eingehen.

  • Danke Arti für das Mitfühlen, auch das hilft!


    Tom, ja wir haben jetzt erstmal alles rausgeräumt bis auf mein Shellset und die Hardware. Wie Two auch empfahl, habe ich meine Becken eingekoffert und mit nach Hause genommen. So werde ich es in Zukunft wohl immer machen, ob die Dinger nun versichert sind oder nicht. Auch meine Snare habe ich mitgenommen. Es bleibt trotzdem ein schaler Nachgeschmack... zum einen möchte ich mein Shellset gesund und munter wiedersehen nächste Woche, zum andereren will ich auch nicht jedes Mal alles abbauen. Erstmal drüber schlafen jetzt und morgen mit frischem Kopf rangehen. Ich habe eine Kessel-Fernsperr-App eingebaut, wenn die heute Nacht das Set klauen, werden die Kessel quadratisch und können nicht mehr gespielt werden. :)

  • Aber jetzt wissen die EInbrecher durchaus, dass da bei euch was zu holen ist.

    Genau das war mein Gedanke.


    Ich habe eine Kessel-Fernsperr-App eingebaut, wenn die heute Nacht das Set klauen, werden die Kessel quadratisch und können nicht mehr gespielt werden. :)

    :thumbup: Dann kann ja praktisch nichts mehr schiefgehen.

  • Puh, der Horror aller Musiker mit irgendeinem Proberaum in irgendeinem Gebäude. Ich freue mich mit dir, dass es so glimpflich ausging!
    Wir selbst proben in einem Bunker, da sind viele Proberäume und ich gehe positiv davon aus, dass da jeder immer so ein bissl mit auf alles achtet... hoffe ich. Nichtsdestotrotz habe auch ich immer ein bissl Schiss, dass mal eingebrochen werden könnte. Glücklicherweise probt ein Kollege hier aus dem df im gleichen Raum. So gehe ich immer davon aus, dass ein Einbruch zumindest rasch bemerkt werden würde, auch wenn ich selbst mal nicht jede Woche im Raum bin. Und ein weiterer Kollege hier aus dem df hat auch die Erfahrung zu Protokoll gegeben, dass Diebe meistens die schweren Schlagzeugsachen stehen lassen und eher Gitarren mitnehmen. Bei Euch suchten die evtl. auch gar kein Musikequipment...


    Thema Versicherung: Auch ich habe da schon mal drüber nachgedacht und wäre für Empfehlungen sehr, sehr dankbar!


    Beste Grüße von redsnare

  • Weia... Mein Mitgefühl. Da hattest du Glück im Unglück. Wirklich, da würde Jedem Angst und Bange um seine Instrumente werden. Jetzt kann man immerhin sagen: EIn Glück, dass ein Drumset größer als eine Querflöte ist. Die Querflöte lässt sich leichter klauen.


    Ich habe einmal einen EInbruchversuch bei mir erlebt. Zum Glück waren die zu doof, die Fenster aufzuhebeln, dennoch war ein böser Schaden da, zwei Fenster mussten komplett ersetzt werden, eine Terassentür gerichtet. Zuerst ist dann immer Angst da. Die legt sich später aber und weicht dem Rationalen.


    Ein Umzug in ein anderes Domizil, ja, ist eine Überlegung wert, wenn keine adäquaten Sicherungsmaßnahmen unternommen weren können. Aber...


    Zitat

    Am Ende werde ich wohl mit dem Restrisiko leben müssen, dass mir lieb gewordenes Equipment ggf. geklaut werden könnte

    Damit lebst du jetzt schon und wirst du letzlich immer leben müssen, egal wo. Einbrecher können überall zuschagen. Wo und wann das passieren wird, weiß man leider nie. Wenn du Pech hast, ziehst du um und kurz darauf brechen welche in das neue Domizil ein. Absolute Sicherheit gibt es leider nicht, so ärgerlich das ist.


    Bie mir ist die Lage etwas besser als bei dir, wie es scheint. Der eine Proberaum hat zwei schwere feuersichere Stahltüren, die bekommt man nicht so leicht auf, und über dem Proberaum wohnt der Hausverwalter, Lichtsensoren sind auch da, wenn da also jemand ankommt, steht der erstmal im Flutlicht und der Verwalter ist vier Meter entfernt. Im anderen Raum, Musikbunker, sind es drei schwere Bunkertüren, die zu öffnen sind und die Anlage wird ständig Videoüberwacht. Viel mehr geht wohl nicht. Dennoch: Auch bei diesen Anlagen bleibt ein Restrisiko.


    Ich drücke dir und allen anderen die Daumen, dass nichts mehr passiert.

    "You don't have to show off" - Peter Erskine

  • Glücklicherweise probt ein Kollege hier aus dem df im gleichen Raum. So gehe ich immer davon aus, dass ein Einbruch zumindest rasch bemerkt werden würde, auch wenn ich selbst mal nicht jede Woche im Raum bin.

    Na ja, was hast Du davon, "dass ein Einbruch zumindest rasch bemerkt werden würde"?
    Dann ist es bereits zu spät...
    (Das ist fast so, als würde ich mir einen Erste-Hilfe-Kasten zur Unfall- oder einen Kinderwagen zur Empfängnisverhütung kaufen. :P)


    EIn Glück, dass ein Drumset größer als eine Querflöte ist. Die Querflöte lässt sich leichter klauen.

    Eine Querflöte lässt man in der Regel nicht im Proberaum sondern lagert sie zu Hause.
    Das kenne ich zumindest so.
    Unser Gitarrist hat seine Instrumente auch zu Hause, außerdem kann er so auch mal üben [bzw. könnte]


    Bei Euch suchten die evtl. auch gar kein Musikequipment...


    Thema Versicherung: Auch ich habe da schon mal drüber nachgedacht und wäre für Empfehlungen sehr, sehr dankbar!

    Wer weiß, vielleicht war der Einbrecher von einem Versicherungsunternehmen angeheuert.
    Jetzt haben alle Schiss und schließen Versicherungen ab...
    ^^

  • Hab' 'mal nach ein paar Links geguckt, weil es irgendwo von der Polizei Statistik zum und Tipps gegen das Einbrechen gibt. Hab' ich so zwar nicht gefunden, aber vielleicht sind die hier auch informativ genug.


    Tater-Arbeitsweisen
    Gute Einbruchszeiten erkennen


    5 Fakten über Einbrecher und Einbrüche (meistens am Tag, Nachbarn egal, sowohl spontan, als auch geplant)
    Einer, der es wissen muss: Interview mit einem Einbrecher ("Nützt es überhaupt etwas, sein Haus gegen Einbruch zu schützen? Sie können sich doch immer Zugang verschaffen!? - Einbrecher: Wenn ich feststelle, dass ich über die Fenster, Türen oder Lichtschächte nicht innerhalb einer Minute eindringen kann, wechsle ich zum Nachbarhaus.")


    Grüße, Michael

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

  • 5 komplette Sets, noch mehr Snares, 4 hochwertige komplette Beckensätze und 3 Hardwaresätze ....


    ... mir läuft es kalt den Rücken runter. Mit 230,- komme ich da wohl nicht hin


    Schön, dass es so glimpflich bei Dir ausgegangen ist. Die Einbrecher müssen entweder gestört worden sein, oder
    beim Besten Willen nicht auf Musikinstrumente aus

    now, this little number is in thirteen. it's subdivided 5 8 and 4 4, if you wanna clap your hands: one two one two three one two three four .... pretty good! FZ (1940 - 1993)
    Mein Spielzeug im Einsatz Hueni for Sale

  • Immer scheiße sowas... aber ich würde nicht gleich an einen Umzug denken...


    Wo ist denn der Raum? Ist das ein Proberaumzentrum? Wenn nein, dann haben die u.U. mit dem ganzen Zeug einfach nix anfangen können, das muss man ja auch erstmal verkaufen.
    Ein iPhone, iPad, Fernseher, Spielekonsole bekomm ich relativ leicht los. Ein Schlagzeug wenn ich keinen Plan davon hab was das ist... das lass ich stehen.
    Und vor allem, je mehr ich abbauen muss um so länger brauch ich bis ich raus muss.
    Was ist sonst in dem Gebäude? Bei uns ihr gibt es z.B. ein Zentrallager für Zigarettenautomatenbefüller... da haben Kumpels nen Proberaum drin. Der wird von Einbrechern höchstens benutzt um reinzukommen um erstmal drin zu sein.... ;)


    Also vorsichtig sein, über alles nachdenken, aber auch mit einrechnen das man evtl. vielleicht gar nicht Ziel des Einbruchs war...

    Freizeit Moderations-Arschloch

  • Hier noch ein paar Überlegungen, gerne zum Weiterdenken.


    PROBLEM:
    Einbrecher schädigt Eigentum => Eigentum_weg


    Ansatz 1: Einbrecher vom schädigen abhalten
    (Das könnten Einbruchssicherungen sein; oder Wachhund; oder Gänse (Rom) usw.)


    Ansatz 2: Schädigung nicht abzuwenden, aber exakt kompensierbar
    (Das könnte eine Versicherung sein)


    Ansatz 3: Einbrecher schädigt anderes Eigentum
    (Passiert offenbar, falls Einbruch länger als wenige Sekunden dauert)


    Ansatz 4: Einbrecher verändern
    (Ja, wenn er's/sie's sich zu Herzen nähme; polizeiliche Abschreckung; automatisiertes Blitzlicht (geht ja auch ohne Kamera); hör- /sichtbare Alarme; Einbruchbereiche filmen und für Einbrecher sichtbar und erkennbar wiedergeben/spiegeln)


    Ansatz 5: Eigentum verändern
    (Hat Oliver gerade eingeführt)


    Ansatz 6: Interaktion zwischen Einbrecher und Eigentum verändern
    (Olivers Fernsperr-App; umziehen; Vermieters Verantwortung; ...)


    Grüße, Michael

    "Es gibt nichts Praktischeres als eine gute Theorie." (Wird Kurt Lewin zugeschrieben) // Was schlechte Theorien unbrauchbar macht ... //

  • Aber jetzt wissen die EInbrecher durchaus, dass da bei euch was zu holen ist. Ich würd mir evtl. eine andere Bleibe suchen.


    Das würde ich genau andersrum interpretieren. Für die Einbrecher war nichts zu holen, sonst hätten sie es mitgenommen. Insofern bist Du vor DIESEN Einbrechern jetzt sicher.
    Und wenn sie in ihrer Einbrechercommunity engagiert sind, ist jetzt auf der Objektliste im Darknet für Euren Raum eingetragen: "nur sperriges, wertloses Zeug. Lohnt sich nicht". Also: auf keinen Fall umziehen!

  • Kurze Story, die sich bei mir vor einigen Wochen zugetragen hat…


    Die Gewerbehalle meiner Brüder, in der ich meine groben Restoarbeiten erledige, hatte auch Besuch. es wurden Motorkleingeräte (Sägen, Scheren, Spritzmittelpumpen usw.) und Handwerkzeug (u.a. mein nigelnagelneuer Ratschenkasten) entwendet. Natürlich nur das neue, gute Zeug. Sachen die sich nicht rentierten mitzunehmen wurden dagelassen. Waren wohl Profis. Der Schaden wurde polizeilich aufgenommen und kulanterweise von der Versicherung übernommen. So weit, so gut… Die bodenlose Dreistigkeit aber war, dass sich diese Herren wohl gedacht haben "das ist ein Unternehmer, der braucht Werkzeug und kauft sich das Zeug sicher schnell wieder nach" und ein paar Wochen später (diesmal durch das Aushebeln eines kleinen Klofensters) wieder hier waren. Dem war aber nicht so, das Werkzeug war zwar schon nachgekauft aber noch nicht in der Maschinenhalle eingelagert, und die Jungs mussten wieder unverrichteter Dinge abziehen. Beim zweiten Einbruch wurde von einem Nachbarn das Fahrzeug erkannt, was aber bis dato noch nix gebracht hat…


    In einen Proberaum, den ich vor über 20 Jahre mal hatte ist auch eingebrochen worden. Im Raum war aber nur unser mülliges Anfänger Equipment untergebracht, das wollten die nicht :) dafür haben sie eine Party gefeiert und das Alkohollager vernichtet :(

  • Guten Morgen,


    ich habe ja schon so Einiges erlebt
    und kann daher Vieles mitfühlen, bin inzwischen aber ziemlich nüchtern und
    sehe die Welt als das, was sie ist: eine einzige Gefahrenzone.


    Wir haben jeden Tag die Chance beim Aufstehen den Fuß zu brechen, im Bad
    sich das Hirn am Waschbecken aufzuschlagen und sich am Frühstücksei zu
    verschlucken.
    Am Gefährlichsten sind Haushaltsarbeiten und Straßenverkehr.


    So, jetzt kommen wir zum Diebstahl:
    Diebe sind Geschäftsleute (wenn auch von der dunklen Seite), die fahren in aller
    Regel nicht mit einem großen Auto vor, um zwei Stunden lang mit Aufräumarbeiten
    einen Haufen Zeug zu laden, dass wieder ausgeladen und am Ende (worum geht es
    eigentlich doch gleich?) auch noch vertickt werden muss und ganz nebenbei soll
    das auch nicht auffallen, denn das Staatshotel mit Vollpension hat ein beschränktes
    Frei-Zeitangebot.
    Selbst erfahren durfte ich das auch mal, da wurde der Nachbarproberaum aufgehebelt,
    alle anderen hatten Versuchsspuren. Tatsächlich haben der oder die Täter ein Mikrofon
    und eine Gitarre im Koffer entwendet. Dass da noch mehr drumherum stand, muss ich
    nicht betonen. Ein Dieb hat es eilig und er ist im Zweifel kein Fachmann für Flügelschrauben,
    historische Instrumente oder was auch immer, der nimmt, was jeder Laie versteht und
    was er nach seinem laienhaften Denken schnell wieder unauffällig loswerden kann.
    Und selbst das klappt nicht immer, in einem anderen Fall entwendete ein Täter aus dem
    Drogenmilieu (da bekommt man eine Ahnung, wozu solche Leute Geld brauchen und auch,
    wie planhaft die vorgehen) aus dem Studentenwohnheim eine Gitarre. Das war schlimm,
    denn die war viel wert und sie war selten und der Student sehr traurig.
    Als er dann mal am Musikladen um die Ecke eintraf, sah er seine Gitarre, das ging also
    gut aus, folglich soll man die Flinte erst ins Korn werfen, wenn die Welt bereits unterge-
    gangen ist.


    Zum Thema Versicherung:
    Die Branche lebt von der Angst.
    Ich selbst hatte auch mal eine Musikinstrumentenversicherung (genau genommen sogar zwei),
    in der Tat funktioniert eine Sachversicherung nur, wenn auch klar ist, welche Sache genau
    versichert ist, bei mir war das einfach, ich bin Hobbylistenschreiber und habe den Verein auch
    nach jedem Verkauf oder Ankauf mit einer neuen Liste beglückt, dass da auch Seriennummern
    darauf standen, muss ich nicht betonen, was nutzt es, wenn es irgendwann im Streitfall darum
    geht, ob es das Ride vom I, J oder K war, das zufällig jeweils genauso heißt und auch so klingt.
    Man kann sich nicht gegen alles versichern, das wissen viele nicht und viele Versicherungs-
    vertreter erzählen auch nicht die blanke Wahrheit (das sind halt auch Geschäftsleute, wenn
    auch von der hellen Seite oder zumindest der helleren, denn da läuft auch mal was in Grau).
    Wozu braucht man eine Versicherung?
    Grundsätzlich versichert man als Erstes existenzbedrohende Risiken.
    Danach kommt das Hobby, falls man mit den Prämien den Versicherer auch noch glücklich
    machen will.
    Ein großer Mythos bei Versicherungen ist, dass man versichert ist.
    Nein, man hat Obliegenheiten zu erfüllen, nämlich: aufzupassen.
    Klassiker ist der geklaute Koffer. Wenn der einfach unbeaufsichtigt herumsteht, dann zahlt
    dafür niemand (es sei denn der Dieb wird gefasst oder die Erbtante hat Mitleid).
    Das geht dann auch schnell in die Diskussion, wie denn der Proberaum gesichert ist und wer
    da alles einen Schlüssel hat, das kann ganz schnell die schönste Versicherung zur Entsicherung
    werden lassen.


    Meine Devise nach dem Lesen und Erleben der ein oder anderen Geschichte ist: uffbasse!
    Und man muss sich ins Hirn des Diebs versetzen und dann überlegen, was dem am Wenigsten
    Spaß macht. Damit sollte man ihn beglücken.
    Als Trommler sind wir da im Vorteil: nochmal: niemand hat Lust, das ganze Gerümpel abzubauen
    und sich auch noch zu merken, wie man es wieder aufbaut oder gar, wie man die ganzen Einzelteile
    sinnvoll liquidiert.
    Immer hilfreich: einfach eine teure Gitarre mit Koffer neben das Schlagzeug stellen, macht man beim
    Fahrradabschließen ja auch so (immer neben ein schlechter abgeschlossenes und auf dem Markt
    attraktiveres Rad stellen).
    Videoüberwachung ist heutzutage für Elektrofreunde sicher auch eine Option.


    Die Statistik spricht für Hoffnung.


    Grüße
    Jürgen

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!