Dämmung über dem Set hilfreich für Beckenklang?

  • @ implied


    Ich bin da manchmal ähnlich kleinlich speziell das rein akkustische betreffend.


    Was die Stockwahl angeht, spielt auch viel die Holzsorte (Härte) eine Rolle, speziell die "Geschichten" wo über Stockschulter angeschlagen wird. Weicheres Holz kann da schon etwas an schärfe Rausnehmen.


    Mit StockKopf angeschlagen, natürlich Holzhärte und vor Allem auch KopfForm, aber da reagiert auch jedes Becken unterschiedlich, teilweise gegensätzlich darauf.


    Auf meiner HH z.B. klingt ein 5A/N weiches Holz, eher rundlicher Nylontip sowohl mit Kopf als auch Schulter angeschlagen weniger höhenlastig und weicher, als der 7A m. länglicherem Holzkopf, härteres Holz.


    Auf dem dem Crash und Ride hingegen, klingt der 5A/N Auf Kopf, Fläche gespielt, wiederum höhenlastiger und schärfer, auf Schulteranschlag selbstverständlich nicht, weil weicher.


    Ich spiel z.B. manchmal wenn ich sehr auf Klang bin auch schon mal Gemischt. Also den 5AN auf der HH, also links, den 7A Rechts.


    In bestimmten Situationen gefällt mir sogar auch der Sound mit den Rods extrem gut. Oder auch hier gemischt Stick für HH und Rod für den Rest.

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



  • Mit Monstrum meinte ich einfach nur, dass, hmmm, zum Beispiel: an meinem Set, im Probenraum, war damals mal ein Surrrrrren zu hören gewesen, wenn ich - ich habs vergessen, sagen wir, es war zu hören, wenn ich das 10er Tom spielte. Surrrrrr! Ich machte das Übliche, nahm mir das 10er Tom zur Brust, danach dämpfte ich nacheinander die anderen Toms ab, während ich das 10er anspielte, dann die Becken, etc. Fehlersuche. Nix gefunden. Irgendwann dann doch: Es war eine [Edit: lockere] Rändelmutter an einem der Beine der Kick, ne Mutter, mit welcher der Dorn festgestellt wird. Die surrrrrrte.


    Alles resoniert mit allem. Monströs im Sinne von „überakustisch“, zu resonant; jedenfalls bei grossen Sets, viele Trommeln, resonant gestimmt, viele Becken und so. Gerade das ist einfach die Natur des Schlagzeugs, [Edit: die sozusagen gezähmt werden muss. die Berücksichtigung erfordert.]


    [Edit: Dies alles im Vergleich zum Beispiel zu einem Satz Congas. Diese akustischen Eigenschaften und „Phänomene“ machen natürlich einen Grossteil der Anziehungskraft und des „Spasspotentials“ eines Schlagzeuges aus.]


    :)

    Einmal editiert, zuletzt von arti ()

  • 5A oder 7A spiele ich am liebsten den runderen, nicht länglichen Kopf. Nylon hatte ich auch mal probiert, aber das ist gar nichts für mich.


    Ja, das eigentlich "ungewollte" mitklingen der einzelnen Instrumente in einen Kontext zu bringen ist ein heikle Arbeit. Vor allem wenn man wie ich einen sehr kompakten Aufbau hat. Dazu noch alles auf Rack.... Das einzige, was mir immer mal in die Quere kommt ist ein mitsurrender Teppich bei Schlag auf das 10". Aber auch da reicht meist ein kleiner Dreh an der Snarestimmung oder auch mal am Tom.
    .... wir driften ab, aber macht Spaß

  • @ implied


    mit den Sticks geht mir genauso, den Nylon mag ich eigentlich nur auf der HH, den hatte ich damals nur weil er Er sehr günstig war mitgenommen damit mal einen Nylon hatte so zum Vergleich.


    Der 7A mit länglichem Kopf ist für mich so ein guter Allrounder (Rohema 7 LRA , Light Rock A), aber der längliche Kopf macht dann im Speziellen einen weniger schönen Stockanschlag (weniger klar gut defieniert) auf den Becken, speziell bei leiser Spielweise, wo man das einigermaßen doch ganz gut differenzieren kann. Ich tendier sonst auch zu eher rundlichen Köpfen. Wie gesagt aber als absoluter Allrounder find ich den ganz gut.

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  • So, seit heute hängen 3 qm Pyramide 10cm an der Decke, direkt über dem Set.


    Ich fand heute, dass die Becken tatsächlich etwas weniger "scharf" klingen, aber der Effekt ist in meinen Ohren dann doch eher minimal.
    Ich kann es beim Spielen leider dann doch nur bedingt heraushören und war heute alleine im Proberaum. Am Donnerstag ist wieder Probe, mal schauen was die Jungs sagen.



    Ich kann mir aber schon vorstellen, dass der Gesamtsound etwas klarer und direkter kommen könnte. Ob es Kosten und Aufwand Wert sind? Hmmmm, schwer zu sagen.
    Na ja, 54,- für die Pyramide und ´n knappen 10er für den Kleber ist ja nicht so viel.

  • Also, die Kollegen, mit denen ich über P.A. bzw. die selbst über ihre Amps spielen, empfanden wohl den Unterschied nicht groß.
    Ein Gitarrist meinte sogar, sein Gitarrensound wäre dumpfer als vorher.... Hmmm, ob das stimmen kann, sein Amp steht ja an ganz anderer Stelle....
    Und wenn der Unterschied bei ihm "so groß" war, müsste der Unterschied bei mir ja fast entsprechend größer sein, da die Dämmung direkt über mir angebracht ist.


    Na ja, mal noch mit meiner anderen Band die nächste Probe abwarten. Mit denen spiele ich komplett unverstärkt, rein über in-ear-monitoring. Bin gespannt, ob und wenn wie sich der Drumsound über die Mikrofonabnahme geändert hat.

  • Ausschließen möchte ich das nicht. Aufgebrachte Absorber verändern natürlich auch den Klang anderswo im Raum, da Reflexionen nicht nur rechtwinklig am nächstgelegenen Ort stattfinden. Wir erinnern uns: Einfallswinkel gleich Ausfallswinkel. Und in welche Himmelsrichtung Becken den stärksten Schall emittieren, müsste man erst mal messen. Vielleicht ja gar nicht nach oben, sondern horizontal? Oder schräg?


    Aber der Gitarrist wird sich schon dran gewöhnen, vielleicht muss er auch nur seinen Amp etwas anders stellen.

  • Entschuldigung für folgendes Off-Topic-Gequatsche:


    Danke, Implied.


    [...] Die Beckenlautstärke hängt ja auch vom Anschlag ab. Außerdem sind sie näher am Ohr als Toms UND höherfrequenter, d.h. laut Hörkurve subjektiv lauter [...]




    Die von Dir gezeigten Isophone (Töne gleicher Lautheit) würde ich in diesem Kontext aber anders interpretieren. Becken sind ja eher im Bereich 5 kHz aufwärts angesiedelt, wobei Toms (ganz grob und subjektiv geschätzt) eher in einem Bereich von 100 Hz bis 2 kHz spielen. Das Minimum der jeweiligen Lautheitsfunktionen liegt da irgendwo mittendrin, weshalb man das meiner Meinung nach nicht "einfach so" mithilfe dieses Ansatzes begründen kann. Da die Isophone außerdem mit Sinustönen gemessen wurden, ist der temporale Aspekt in Abhängigkeit von der Frequenz nicht berücksichtigt. Lautheit (z.B. in Phon) kann man eigentlich generell keinen Multifrequenzsignalen zuordnen... (wird aber oft gemacht).


    Allerdings werden breitbandige Geräusche lauter empfunden als schmalbandige (Lautheitssummation). Die Lautheitssummation findet über die verschiedenen auditorischen Bänder statt (zu vergleichen mit asymmetrischen Bandpassfiltern, die zu höheren Frequenzen breiter werden). Das heißt ein Becken, welches eben hohe Frequenzen beinhaltet, fällt evtl. in weniger auditorische Bänder (dabei weiß ich nicht, wie die Bandbreite eines Beckens ist) und sollte demnach weniger laut wahrgenommen werden.


    Das passt für mich irgendwie nicht so wirklich zusammen, es sei denn die Becken haben generell einen höheren Schalldruckpegel.


    Was man noch berücksichtigen kann ist die temporale Integration:



    Hier ist die Maskierungsschwelle über die Dauer eines Signals aufgetragen. Man sieht, dass bis ca. 200 ms Signallänge die Schwelle sinkt, also ein Stimulus "leichter" aus einem Maskierer detektiert werden kann. Ein Tom produziert ja einen eher kurzen Transienten (< 200 ms?) im Gegensatz zu einem Becken. Vielleicht liegt da der Hase begraben, ich weiß es nicht genau und das sind alles nur Mutmaßungen.


    Sorry nochmal für die Off-Topic...


    Beste Grüße,
    Josef

  • Wobei man ehrlich sagen muss, dass das alles zwar rasend interessant, aber überhaupt nicht relevant ist. Zumindest nicht, wenn die Bandkasse nur ein paar Euro 50 für Akustikmaßnahmen hergibt. Schall breitet sich omnidirektional aus, und wenn du explizit nur die Höhenanteile deines Sets eliminieren willst, musst du in eine Kabine. Sonst wirkt sich das zwingend auf alle Mitmusiker aus.


    Einen Raum akustisch wirklich zu optimieren, kostet Tausende von Euro und benötigt einen Akustiker, der den Raum durchmessen und analysieren kann, das fällt wohl raus ;) Hab das gerade bei einem befreundeten Studiobetreiber mitbekommen, ziemlich irrer Aufwand.


  • Ein gängiger Irrtum.
    Hab auf die Schnelle hier eine Angabe dazu gefunden. Einfach ganz nach unten scrollen.


    Ah, das überrascht mich tatsächlich :D


    Da hätte ich mir die Zweifel sparen können, denn so passt wieder alles zusammen (Isophone, Lautheitssummation und temporale Integration).


    Danke trommla!

  • Tja.....
    Akustik ist eben eine Wissenschaft - und am Schlagzeug sowieso ;)


    Na ja, ich denke mal, was die Rauminnendämmung angeht, sind wir nun mit unserem Raum eher an der maximalen Dämmung angekommen, ab der es bei noch mehr Dämmung insgesamt eher nur noch "schlechter" werden kann. Ganz "tot" soll der Klang ja dann nicht werden.
    Eine Kabine käme aber nicht in Frage, das ist was für die Arbeit im Tonstudio, so entkoppelt von der Band möchte ich dann nicht sein - und meine Mitmusiker von mir eben auch nicht.


    Aber in erster Linie ging es ja auch darum, die "Schärfe" der Becken etwas zu nehmen, meiner Ansicht nach hat da die Dämmung über dem Set doch etwas geholfen.
    Schallwellenausbreitung ist ja abhängig von Temperatur/Luftfeuchtigkeit (Absorption), hat zwar im Proberaum keine Bedeutung, aber hier heißt es in der Akustik, dass höhere Frequenzen weniger weit getragen werden als tiefe (also ein Becken hört man nach ein paar hundert Metern nicht mehr, eine tiefere Schiffsfanfare aber noch mehrere hundert Meter weiter) - höhere Frequenzen also leichter "geschluckt" werden.
    Ich denke mal, deshalb kommt dann auch der Effekt zustande, dass bei zuviel Dämmung im Raum der Klangcharakter schnell "mulmiger", "dumpfer" wird, weil die höheren Töne im Verhältnis "besser" geschluckt werden als die tieferen.


    Danke Euch für den input :)



  • Das ist doch ALLES noch viel viel viel komplizierter.


    Akustik ist ne Wissenschaft, da lässt sich zumindest vieles Messen und darstellen. Was wohl an technischen Geräten immer gleich darstellbar sein mag


    In der Psychoakustik wohl teilweise auch, zumindest gewisse Reaktionen darauf, bis ins "Oberstübchen" und seinen Ganzen weg bis dahin.
    Was aber z.B. beim persönlichen Individuum, auch ganz unterschiedlich ausfallen kann im vergleich zu rein technischen Mitteln und Gesichtspunkten.


    Aber absolut Interessant das Ganze, finde ich.

    ich höre immer du musst, du brauchst.....ist "modern", "out", "in", "trendy" und so....
    ich mach`s wie`s mir passt, schei.. auf die Säue, die laufend sinnbefreit durch
    die Dörfer getrieben werden.



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