ungerade takte - aber wie richtig ?

  • tach forumsgemeinde.


    spiele seit 3 jahren drums und würde mich gern an ungerade takte heranwagen. also ich hab das schon versucht, aber irgendwie sind meine ersten gehversuche zwar "schief", grooven aber nicht.


    ich denke, daß es da doch ein paar richtlinien geben muss, die mir bei der erschaffung ungerader rythmen helfen können...


    wer von euch hat damit schon erfahrung und kann mir seine tipps vielleicht sogar mit soundbeispielen posten? ich will sicher nix klauen, versprochen.


    dankbar für jede hilfe.


    henning(er) ;)

  • wenn du 3/4 und 4/4 bereits auswendig spielen kannst spiele diese beiden takte einfach abwechselnd. schon hast du nen 7/4 takt.


    edit:
    peter gabriels "solsbury hill" ist so ein fall. gibts bei kazaa, ist aber verboten.

    Satellite of Love

    Einmal editiert, zuletzt von seppel ()

  • @ seppl:
    hmmm, irgendwie hab ich jetzt eine etwas andere antwort erwartet. ;) mir ist schon klar, dass ich takte jeder zählzeit beliebig kombinieren kann, aber dann ist noch lange nicht gesagt, dass es auch grooved.


    ich stell die frage mal anders:
    wie schafft man es, einen ungeraden takt zu spielen, auf den man dennoch als zuhörer mitwippen kann ?
    man soll quasi nicht merken, dass er ungerade ist.

  • henning,
    da verweise ich wieder auf die gabriel nummer. keine sau merkt, dass das ungerade ist und alle tanzen dazu. die nummer läuft sogar regelmässig im müll radio.

    Satellite of Love

  • @ seppl:


    wieder ein hmmm...
    ich kenn zwar die nummer (wer tut das nicht, die ist genial), kann mir aber aufgrund mangelnder erfahrung als drummer daraus kein allgemeingültiges rezept für meine eigenen takte kochen.
    :(


    hilfe!


    naja, vielleicht sollte ich einfach weiter üben und das in 10 jahren nochmal angehen.

  • setz dir doch mal nen kopfhörer auf und zock zu der nummer. dann wirst du ein gefühl für den siebener bekommen und nicht mehr in 3 und 4 denken.


    schwieriger wirds bei den krummen achteltakten, 5/8, 7/8, 9/8 usw.
    dabei kannst du als puls die HH oder das ride in vierteln drüberlaufen lassen, damit nichts hakt. dabei veschieben sich diese viertel nach jedem takt von auf die vollen in den offbeat. das stort aber nicht weiter, fühlt sich anfangs nur ungewohnt an.
    "love is stronger than justice" von sting ist da ein gutes beispiel. gibts bei kazaa, ist aber verboten.


    edit 2:
    "seven days" von sting ist auch sone nummer.

    Satellite of Love

    2 Mal editiert, zuletzt von seppel ()

  • Hi Henning!


    Ich kenn das Problem...
    Keine Sorge. Es ist ganz einfach, wenn Du Dich an ein paar grundlegende Regeln hälst:


    Als Erstes einmal spielt die menschliche Psyche eine grosse Rolle. Rein kulturell gesehen zählen Europäer nun mal gern seit Kindesbeinen auf 1..2..3..4..
    (Frag mal einen Afrikaner, was er zu einem 4/4-Takt sagen würde... er fiele wohl beim Tanzen um... *lol*)



    Variante 1: Vom Shuffle zum Zittrigen... oder Mensch, bist Du schräg! ... und ich hab die ganze Zeit nix gemerkt...


    Damit gelingt, was Du vor hast - nämlich das Grooven trotz schrägem Takt - solltest Du Deine Zuhörer darauf einstimmen. Otto-Normal-Hörer denkt ebenfalls im 4er-Rythmus und kommt erst mal ins Straucheln, wenn Du ihm gleich nen 13/16tel um die Ohren haust. Erzeuge für ihn eine Illusion von einer heilen 4/4tel Welt...


    Versuche einen geraden Grundtakt zu spielen, bei dem es leicht fällt, auf alle 4tel mit dem Kopf zu bangen (hier macht das HiHat-Spiel sehr viel aus!!!)
    Ein Shuffle bietet sich hier an, da Du dessen 8tel-Triolen später in 4tel HiHats Deines "schrägen" Rythmus umwandeln kannst.


    Hier mal ein Hörbeispiel (Killing Game Show "Tyfoon")



    (Du brauchst dafür übrigens [URL="http://download.macromedia.com/pub/shockwave/cabs/flash/swflash.cab#version=5,0,0,0"]FLASH[/URL] auf Deinem Rechner!)



    - Bass/Git.-Intro
    - Tom-Beat (Shuffle "123...123...123...123") im 4er Muster
    - Gesang setzt ein
    - Dann gehts ab mit einem 15/8tel (zusammengesetzt aus 7/8tel und 8/8tel), der aber nicht den Groove aus dem Intro verliert. Massgebend ist hier das Spiel auf der Ride-Kuppel.





    Variante 2: Drei sind bereits ungerade...


    Komischerweise empfindet ein Mensch den 3/4tel-Takt nicht wirklich als ungerade... Warum ? Er ist einfach zu kurz... zu schnell vorbei, als dass es einem in den Sinn käme.
    Bei einem 5/4tel oder 7/8tel hast Du Zeit zum Nachdenken und Zählen. Der 3/4tel-Takt aber ist einfach, kurz und doch ungerade.
    (wird hier wohl keiner bestreiten wollen, oder ???)


    Was also liegt näher, als sich aus mehreren 3/4tel-Takten den eigenen ungerade Takt zu basteln, der dann zwar deutlich länger im Durchlauf ist, aber von Gefühl her die Vertrautheit eines 3/4-tel-Taktes vermittelt.


    Nimm einfach 3 x einen 3/4-tel Takt und kleb die Teile zusammen.
    Modifiziere nun jeden der 3 Teile etwas (sonst könntest Du ja gleich nur einen einzigen 3/4-tel Takt immer wiederholen...), damit es eine kleine Abwechslung gibt.


    Fertig ist ein - unter Garantie - groovender ungerader Takt.
    Kombiniere ihn mit einem 6/8tel, und du hast sowas hier:


    Hörbeispiel (Killing Game Show "Talisman")





    Variante 3: Mein Schlagzeug spielt die Melodie nach...


    Normalerweise ist der Drumbeat ja ziemlich losgelöst von der eigentlichen Melodie eines Songs.


    Versuche deshalb mal, die Melodie in Deinem Schlagzeugspiel umzusetzen... Hohe Töne auf die Snare legen, tiefe Töne auf die Basedrum
    (natürlich nicht zu sehr verdichten, sonst gibts Chaos... Du solltest Dich schon auf die wichtigen Beats beschränken...)


    Könnte dann in etwa so klingen:


    Hörbeispiel (Killing Game Show "Secrets")




    So, ich denke, Du hast jetzt erst mal ein paar Anregungen, was ??? ;)


    Viel Spass beim Rumfuddeln.


    Der Björn

    Wer sich durch mich belästigt fühlt, schreibt das bitte so in mein Gästebuch.
    Danke.

  • Zitat

    Original von Enzi


    eins-zwei-drei-vier-fünf-sechs-sie-ben ... eins-zwei-drei-vier-fünf-sechs-sie-ben ... :D


    Oder so: "eins-zwei-drei-vier-fünf-sechs-sieben-und ... eins-zwei-drei-vier-fünf-sechs-sieben-und"


    @Threadstarter: Das mathematische Abzählen sollte parallel zum intensiven Hörgenuß ablaufen. Ich denke, dass es eher bei letzterem zum ultimativen Aha-Effekt kommt. "Ah klar, is ja ganz billig!"


    Siehe auch hier!


  • Frage: kann es sein dass du Bei Phil unterricht hattest? Nur sonne Frage, weil der beim Drummers Institute ja unterrichtet...

  • seppel: take five ist soweit ich weiss sehr wohl von brubeck


    und ist jedenfalls in der brubeck version von joe morello geil gespielt. mit nem drumsolo..



    ausserdem sollte man sich sowieso die scheibe "time out" von brubeck mal geben, hat einiges an odd meters drin und find ich sehr geil.



    hören und nachspielen. mein tip.



    gruss j



    ps soviel mehr sinn als mein posting hatte deins auch nicht seppel... 3+4 rechnen kann er wohl selbst..

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