Arbeitsmethoden

  • Vergleich Japanischer und Deutscher Arbeitsmethoden
    am Beispiel der " Zubereitung einer Kartoffel "


    So bereitet z.B. TOYOTA eine Kartoffel zu:


    Man heizt einen neuen, hochwertigen Herd auf 200 Grad.
    Man legt eine große Folien-Kartoffel hinein.
    Man wendet sich in den folgenden 45 Minuten einer produktiven Aufgabe zu.
    Dann wird überprüft, ob die Kartoffel gar ist. Man nimmt die gekochte Kartoffel
    aus dem Herd und serviert sie.


    So bereitet DaimlerChrysler eine Kartoffel zu:


    Man gründet ein Projektteam und definiert genauestens alle Einzelheiten des Projektes.
    Das Team sucht 6 Monate nach einem zertifizierten Kartoffellieferanten, und findet keinen.
    Dann wird ein Rübenlieferant gezwungen, Kartoffeln zu liefern. Da er keine Kartoffeln im Programm hat,
    kauft er sie von einem unzertifizierten Kartoffelhändler und schlägt 25% auf den Kartoffelpreis auf.


    Der Rübenlieferant wird beauftragt, den Herd auf 200 Grad vorzuheizen.
    Man verlangt, dass der Lieferant zeigt, wie er den Knopf auf 200 Grad gedreht hat und erwartet,
    dass er Informationsmaterial des Herdherstellers beibringt, aus dem hervorgeht,
    dass der Herd richtig geeicht ist.


    Man überprüft das Informationsmaterial und veranlasst dann den Lieferanten,
    die Temperatur mit Hilfe eines zertifizierten Temperaturfühlers zu überprüfen
    und weist den Lieferanten an, die Kartoffel in den Herd zu legen und die Zeituhr
    auf 45 Minuten zu stellen.


    Man veranlasst den Lieferanten, den Herd zu öffnen, um zu zeigen, dass die Kartoffel
    richtig platziert wurde und erbittet eine Studie, die beweist, dass 45 Minuten
    die ideale Garzeit für eine Kartoffel dieser Größe ist.


    * nach 10 Minuten Prüfung, ob die Kartoffel gar ist
    * nach 11 Minuten Prüfung, ob die Kartoffel gar ist
    * nach 12 Minuten Prüfung, ob die Kartoffel gar ist
    * man wird ungeduldig mit dem Lieferanten
    (Warum dauert es so lange eine einfache Kartoffel zu kochen?)
    und veranlasst einen aktualisierten Gar-Statusbericht alle 5 Minuten.


    Nach 15 Minuten wird geprüft, ob die Kartoffel gar ist.
    Nach 35 Minuten kommt man zu dem Schluss, dass die Kartoffel fast fertig ist.


    Man gratuliert dem Lieferanten, dann informiert man den Lenkungsausschuss
    über das hervorragende Arbeitsergebnis, das erzielt wurde, obwohl man mit einem
    unkooperativen Lieferanten zusammenarbeiten musste.


    Nach 40 Minuten Garzeit nimmt man die Kartoffel aus dem Herd, um eine Kosteneinsparung
    ohne Wert- und Qualitätsminderung der Kartoffel im Vergleich zu der ursprünglich
    angesetzten Garzeit von 45 Minuten zu realisieren.


    Man serviert die Kartoffel und wundert sich, wie zum Teufel die Japaner so eine gute,
    preiswerte Kartoffel kochen, die den Leuten offensichtlich besser schmeckt als die deutschen Kartoffeln.


    Zwischenzeitlich gibt es verschiedene Verbesserungsvorschläge des
    Managements:


    - Man könnte Rüben in Kartoffelform verwenden um Kosten zu sparen.
    - Der fehlende Kartoffelgeschmack soll dann in einer Imageoffensive den Kunden
    als neues Qualitätsmerkmal dargestellt werden.
    - Es wird gefordert, bei 20% geringerer Gartemperatur im Herd die Garzeit um 20% zu verkürzen.
    - Man prüft, ob es nach einer Verlagerung des Herdes nach Tschechien noch möglich ist,
    die Kartoffeln in Deutschland heiß zu servieren.


    Komisch, ...... warum kommt mir davon einiges so bekannt vor ?!


    Ach ja. Unsere neuen Geschäftswägen:


  • Das Wettrudern


    Vor einiger Zeit verabredete eine deutsche Firma ein jährliches Wettrudern gegen eine japanische Firma, das mit einem Achter auf dem Rhein ausgetragen wurde. Beide Mannschaften trainierten lange und hart, um ihre höchsten Leistungen zu erreichen. Als der große Tag kam, waren beide Mannschaften topfit, doch die Japaner gewannen das Rennen mit einem Vorsprung von einem Kilometer. Nach dieser Niederlage war das deutsche Team sehr betroffen, und die Moral war auf dem Tiefpunkt. Das obere Management entschied, dass der Grund für diese vernichtende Niederlage unbedingt herausgefunden werden müsse. Ein Projektteam wurde eingesetzt, um das Problem zu untersuchen und um geeignete Abhilfemaßnahmen zu empfehlen. Nach langen Untersuchungen fand man heraus, dass bei den Japanern sieben Leute ruderten und ein Mann steuerte, während im deutschen Team ein Mann ruderte und sieben steuerten. Das obere Management engagierte sofort eine Beraterfirma, die eine Studie über die Struktur des deutschen Teams anfertigen sollte. Nach einigen Monaten und beträchtlichen Kosten kamen die Berater zu dem Schluß, daß zu viele Leute steuerten und zu wenige ruderten. Um eine weitere Niederlage gegen die Japaner vorzubeugen, wurde die Teamstruktur geändert. Es gab jetzt vier Steuerleute, zwei Obersteuerleute, einen Steuerdirektor und einen Ruderer. Außerdem wurde für den Ruderer ein Leistungsbewertungssystem eingeführt, um ihm mehr Ansporn zu geben. "Wir müssen seinen Aufgabenbereich erweitern und ihm mehr Verantwortung geben." Im nächsten Jahr gewannen die Japaner mit einem Vorsprung von zwei Kilometern. Das Management entließ den Ruderer wegen schlechter Leistungen, verkaufte die Ruder und stoppte alle Investitionen in ein neues Boot. Der Beratungsfirma wurde ein Lob ausgesprochen, und das eingesparte Geld wurde dem oberen Management ausbezahlt.

    Ich hätte auch so gern ein Hobby...

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