Schneller

  • Hi!


    Bin zwar an sich gar nicht der Geschwindigkeitsfanatiker, aber so als Mittel zum Zweck würde ich trotzdem gern schneller mit den Händen werden. Bei schnellen Sachen verkrampfen sich meine Arme sehr schnell, und alles klingt sowieso unsauber und fühlt sich nicht locker an.


    Deswegen such ich Übungen, mit denen ich in den Armen schneller werde! Und wie viel Zeit muss ich dafür täglich investieren, damit sie Sinn machen? Kenn zwar schon die ein oder andere bekannte Übung dazu, aber mir fehlt noch das Konzept.


    Ciao,
    Jan

    www.mindfold.de


    Hey Schlagzeuger, spiel doch mal dynamisch! - Wie, dynamisch? Lauter kann ich nich'! :D

  • hi jan,


    die beste übung, die ich dazu kenne, hat mir meister minnemann gezeigt: spiele achtel auf dem pad mit beiden händen gleichzeitig (darf kein flam sein!) bei verschiedenen tempi über einen zeitraum von mindestens 3 minuten. fange bei ca 75 bpm an und steigere dich dann in 5er schritten.


    so schulst du zum einem deine ausdauer und zum anderen die präzision. wenn du das so richtig gut kannst, schiebst du eine hand einfach ins "off" - spielst also synkopisch. (einfach ist es in der tat, es klappt einfach!)


    das gilt natürlich für singlestrokes. bei den doublestrokes spielt die stockhaltung/technik eine sehr große rolle für die schnelligkeit. und wenn du schnelle tom-fills meinst, ist der handsatz auch noch ein nicht zu unterschätzender faktor...



    gruss
    tim

  • Hi,


    @ tim: hey die übung is wirklich cool, und scheint auch ordentlich sinn zu machen!


    @ jan: ansonsten kannst/solltest du rudiments üben, bis der arzt kommt! das schult die schnelligkeit definitiv auch! ansonsten gilt: geschwindigkeit kommt durch kontrolle!


    mit freundlichem groove...


    bengsen

  • Hi Jan,
    gehe mal auf diese Seite, dort findest Du ein ausgeklügeltes Übungssystem für Rudiments in verscheidenen Tempostufen und Schwierigkeitsgraden.
    Hier der Link:


    http://www.vicfirth.com/education/rudiments.html


    Auf der Seite von Vic Firth gibt es außerdem noch massig andere Informationen und Links.
    Sehr empfehlenswert ist Buddy Richs Modern Interpretation of Snare Drum Rudiments
    sowie das Snare Drum Rudiments Video von Joachim Fuchs Charrier.
    Wichtig: Langsam und bewußt auf exakte Ausführung üben und nicht vorschnell das Tempo steigern.
    Viel Erfolg immer ´nen lockeren Knüppel.
    Gruß vom Trommeltier

  • Für schnelle Singles kann ich Upstrokes empfehlen! Die Ruheposition ist dabei nicht unten am Fell, sondern oben in der Luft, Stock zeigt nach oben, Handgelenke auch. Dann den Arm leicht senken, dann Hände und damit Stock runter und den Rebound schnell abfangen und wieder in umgekehrter Reihenfolge nach oben (klingt wie beim "Fitness-Tom"). Der Stock muss dabei fast von alleine hochkommen.
    Schwer zu beschreiben. Ist aber eine gute Vorübung zu den Doubles, die dann im Grunde fast genauso laufen. (Können - wie immer gibt´s verschiedene Theorien).

    BORIS.

  • Ich glaube, die Rudiments zu denen oft geraten wird bringen es so nicht. Denn das ist wahrscheinlich nicht dein vorrangiges Problem. Ich geh davon aus, dass Du das Problem bei schnellen Straight 8 Grooves, Uptime-Swing oder ähnlichem und bei entsprechenden Power Rollen hast. Also beim Spiel am normalen Drumset. Du willst ja nicht an Meisterschaften im Marschtrommeln teilnehmen. Rudiments sind sicherlich grundsätzlich nichts Falsches, aber sie werden im Bezug auf Dein Tempoproblem ersteinmal nicht viel bringen.


    (1) Koordination:


    Am Set geht es ja beim Tempo auch um Koordination. Wenn ein schneller 8tel Beat nicht locker kommt, dann liegt das oft nicht nur daran, dass die rechte Hand nicht schnell genug spielen kann, sondern auch daran das die Koordination ab einem gewissen Tempo zu einem verkranmpften Spiel führt. Dann ist Tempo auch ein Unabhängigkeitsproblem.


    Bsp.: Du holst im langsamen und mittleren Tempo immer genau ein 8tel lang für den Backbeat aus. Bei höherem Tempo ist dieses 8tel irgendwann absolut so kurz, dass Du nicht mehr richtig ausholen kannst. Heraus kommt ein krampfiger, kraftloser Backbeat mit ner krampfigen Hihat und BD dazu, weil es auch Rückwirkungen zwischen den Gliedmaßen gibt. Wenn Du dir die Unabhängigkeit erarbeitest, die Ausholbewegung für den Backbeat rechtzeitig zu beginnen und normal mit voller Kraft und vollem Schwung auszuführen und die Hihat unabhängig davon schnell und straight mit Wippe und leichtem 4tel Akzent durchlaufen zu lassen, dann wirst Du auch schneller, entspannter und insgesamt kraftvoller und treibender. Also, Ausholbewegungen von allen Gliedmaßen entkoppeln. Das ist ein wichtiger Punkt der Unabhängigkeit auf einer ganz anderen Ebene als die normale Unabhängigkeit und Polyrhythmik.


    (2) Ausdauer, Kraft, Muskulatur


    Ein anderes Thema beim Tempo ist die Ausdauer. Riley schreibt in seinem Bebop Buch, das die Ausdauer vor dem Tempo kommt. Er rät zu folgender Übung: Täglich 15 Minuten Uptime-Swing Pattern ohne abzusetzten mit rechts und links (nacheinander) zum Metronom in dem Tempo bei dem das eben noch geht. Damit schiebt man die Tempogrenze immer weiter raus. Eine andere Standardübung sind Gänge von langsam bis zum absoluten Limit und wieder zurück. Beides ergänzt sich. Die entsprechende Riley-Übung für Rock wären 8tel auf der Hihat für 15 Minuten am Limit mit rechts und links. Die Minnemannübung geht auch in diese Richtung.


    (3) Technik:


    Beim dritten Punkt geht es um den Bewegungsablauf und darum, dass Du möglichst wenig von dem Schwung den die Stöcke sowieso durch ersten Impuls, Schwerkraft und Rebound haben verschenkst. Das hat was mit Free Strokes, mit Möller Wippe und damit zu tun, dass der Bewegungsablauf rund ist und nirgends durch irgendeine Unwucht Energie verloren geht. Da muss man dann entsprechende Technik Basisübungen machen, die dann irgendwann auch in Rudiments übergehen. Das ist aber nen ziemlich langfristiges Ding, wie alles und man darf es nicht auf Tempo üben, sondern auf Präzision des Bewegungsablaufes, am besten vor dem Spiegel und kontrolliert von einem guten Lehrer. Sobald man anfängt, auf Tempo zu üben schlunzt man bei der Technik. Trenn das Tempoüben (Gänge) vom Techniküben (langsame Bewegungsabläufe) und vom Ausdauerüben (15 Minuten auf 85%).


    (4) Talent:


    Wer keine Veranlagung hat, wird wahrscheinlich nie ein echter Sprinter. Aber mit den Übungen kann man sicherlich auf einen halbwegs amtlichen Tempostandard kommen. Ansonsten kann man in vielen Situationen auch durch intelligentes Spiel Schläge sparen und Freiräume schaffen, die die begrenzten eigenen Temporessourcen schonen.

    2 Mal editiert, zuletzt von DF ()

  • ich hab ein halbes jahr lang nur kleine trommel gespielt und zwar aus dem buch "elementary snaredrum studies". von wem das is weiß ich gerade nicht, aber das ist ziemlich bekannt. ich weiß nur noch das es rot war und eine dinA4 seite groß. kann sein, dass es von steve reich is...


    das kann zwar ziemlich ekelhaft langweilig werden, aber das bringst, da übt man auch richtig schnelles notenlesen

  • Mein Lehrer spielt/übt Singles über 2 Minuten ungefähr auf 90 bpm als 32tel. Und er hat eine ziemlich gute Technik. Fließender Übergang zu Doubles, ohne dass du´s hörst auf´m Pad. Swingpattern übt er derzeit auf 300 bpm mit möglichst akzentuierten Triolen.
    Aber letztenendes finde ich sollte man danach schauen, was man braucht! Wir haben gerade einen Song auf 160 bpm geschrieben. Kurzzeitig sind die 16tel kein Problem. Jetzt wollte ich einen Teil über 12 Takte mit 16tel einbauen - schaff ich net! Kurzzeitig ist leichter, aber so lange...

    BORIS.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!