Texas Shuffle

  • Hallo,


    will mich erstmal vorstellen: Heiße Dominik und spiel jetzt seit mehr als 10 Jahren immer mal wieder Schlagzeug, vor allem dann, wenn der Drummer mal wieder nicht zur Probe kam usw. Bin reiner Autodidakt. Jetzt hab ich angefangen mir nach all den Jahren endlich mal ein eigenes kleines Set aufzubauen mit Vintage-Teilen (Tromsa Snare, Sonor Bass 50s, Tom 70s) und mir auch endlich mal Brushes zugelegt, weil mich halt Jazz am meisten interessiert.


    So aber nu zur Frage:


    Ich versuch immer mal wieder einen Texas-Shuffle ala Canned Heat, SRV hinzubekommen. Ich meine damit den Shuffle, bei dem vor dem eigentlichen Snareschlag noch ein leiserer Auftakt/Vorschlag kommt. taTUMM sozusagen. Wie macht man das? Obwohl ich Rechtshänder bin, bekomm ich das mit der rechten Hand schon manchmal hin, aber die Snare-Hand (links) die will nicht. Kann mir jemand einen Tip geben?


    Besten Dank im voraus,


    Dominik

    <img src="http://www.dominik-termeer.de/TakeFive.jpg" width="80" height="60">

    Einmal editiert, zuletzt von Take Five ()

  • Hi Take Five,


    ich hoffe verstanden zu haben, um was es bei deiner Frage geht. Du meinst sicherlich "Ghoststrokes", also kaum hörbare Strokes, die aber den Groove erst richtig zum Rollen bringen. Da ich selbst auch reiner Autodidakt bin, und erst nach vielen Jahren Spielens "zufällig" festgestellt habe, dass es sowas wie Ghoststrokes gibt und ich die sogar spiele, ist mein Tip einfach und banal: Üben, üben, üben, und zwar am besten zu der Musikrichtung, deren Besonderheiten du in dein Spiel integrieren willst.
    Mit Sicherheit gibt es bestimmte Übungen hierzu, die mir aber leider unbekannt sind. Aber ich bin ja nicht alleine hier... ;)


    Gruss,
    Marcus

    music is the best

  • das ist eigentlich übungssache würd ich mal sagen... ich spiel selbst jazz und funk, und alles was ich ich jazzmässig kann hab ich mir selbst beigebracht, und so ziemlich ohne konzept. ok ich hab nicht mit jazz angefangen, sondern mit klassik und hatte daher die meißte technik schon drauf, es hakte nur beim feeling und bei der kreativität, da ich bis dahin nur nach noten gespielt hab. aber wenn du sagts, dass du es mit der rechten hand schon hinkriegst, dann brauchste das doch nur mit der linken auch üben. am üben selber kommste auch mit den besten tricks nicht vorbei, aber: immer locker bleiben, aus dem handgelenk spielen, und, was allerdings umstritten ist, ich aber praktiziere und vertrete: handrücken nach oben (außer du spielst stevens-technik)

  • Hi,


    Danke erstmal für die Antworten! Ja, Ghost-notes werden es wohl sein, obwohl man beim Shuffle den ersten Schlag schon gut raushört finde ich.


    Schwierig finde ich bewusst den ersten Schlag leicht zu machen und den zweiten dann draufzuknallen. Da muss man beim zweiten Schlag schon den Arm mit reinnehmen, oder?


    Ich mach das mit rechts momentan so:


    Handgelenk macht eine Art Galoppbewegung, ich weiß leider nicht wie ich es anders ausdrücken soll, also taTa taTa taTa taTa. Aber um das T stärker zu machen muss man doch noch ein wenig aus dem Arm nachschieben, oder?


    Tut mir leid, falls das alles so unverständlich ist.


    Ich werd das wohl einfach noch üben müssen!


    Gruss,


    Take five

    <img src="http://www.dominik-termeer.de/TakeFive.jpg" width="80" height="60">

  • auch wenn mich jetzt hier einige steinigen werden:
    Versuche mal, folgendes Muster zu spielen:


    tt tt
    x x X


    d.h. nicht nur einen Ghoststroke vor dem eigentlichen Snareschalg, sondern ein durchgehendes Ghoststroke-Pattern wie oben dargestellt. Die kleinen "x" sind die Ghosts, das grosse der eigentliche Snareschlag.
    Ich hoffe, du kannst mit meiner innovativen Notenschrift was anfangen... :rolleyes:


    Gruss,
    Marcus

    music is the best

    3 Mal editiert, zuletzt von Marcus ()

  • Grundmuster soll das von take 5 gepostete taTA...sein,
    dagegen läuft ein kontinuierliches Snarepattern, und zwar angefangen mit dem ersten "ta", der zweite genau zwischen 2 "taTA" und der Dritte auf das "Ta" und zwar nicht als Ghost, sondern als normalem Snarestroke...


    Oh, ist das ein Shit, wenn man keine Noten schreiben kann... :(


    Soll ich dir mal als Datei posten?

  • Hi Take Five,


    Beim texas Shuffle spielt man beide Schläge auf der Snare, ohne Ghoststrokes oder son Zeuch. :))
    Ich würde Dir empfehlen, übe Triolen mit einer hand, lege dabei die Betonung erst auf den ersten, dann auf den zweiten und dann auf den dritten Schlag. Dann legst du die Betonung auf den zweiten Schlag und läßt einfach den dritten Schlag weg.
    So kommst Du wahrscheinlich am schnellsten zu einem guten Ergebnis.
    Im Grunde genommen ist der erste Schlag ein Vorschlag oder Flam.
    (Sagt mal, musstet ihr bei diesem Thread auch erst mal auf dem Tisch rumtrommeln?)
    Gruß


    Knautschke


    http://www.ramblinbluesband.de
    Mehr Shuffle braucht kein Mensch


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    rockin' round fischtown

    Einmal editiert, zuletzt von Knautschke ()

  • Ich glaube nun auch zu wissen, was ein Texas-Shuffle ist...


    Also, vergiss' meinen Dünnschiss, Take Five, und lausche den Worten von Knautschke (der sich doch eigentlich schon 'ne Stunde früher hätte melden können X( ...

    music is the best

  • Hi Markus,


    ich hätte mich schon früher gemeldet, aber du musstest Dich ja vordrängeln um kurz nach 14.00 Uhr und mich aus dem Forum schmeissen:evil: Ausserdem musste ich erst mal auf dem Tisch rumtrommeln. :]


    Noch'n Nachtrag, wenn Du nur den Flam auf der Snare und statt dem zweiten Schlag die Basstrommel spielst, dann hast Du den Chicago Shuffle. Damit kannst Du einen Bassisten in den Wahnsinn treiben, weil das schiebt, ohne wirklich schnell zu sein. Wenn der Basser das kapiert hat, dann grooved ihr beide ohne Ende und das Publikum tobt. 8)


    Gruß


    Knautschke
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    Der Wahnsinn hat einen Namen

  • Hallo Knautschke,


    klaro, ich Trommel hier die ganze Zeit, mein Chef haut mir gleich die Rübe ab.


    Also Triolen, ok. Das ist schonmal ein Anfang.


    Muss ganz ehrlich sagen, dass es in Deutschland leider sehr wenig Bands/Drummer gibt, die so einen Shuffel richtig gut spielen können.


    Ich werd mich anstrengen!


    Marcus


    Null Problemo! Gräme er sich nicht! Vielen Dank für Deine Hilfe!

    <img src="http://www.dominik-termeer.de/TakeFive.jpg" width="80" height="60">

  • Hä? Im Moment steh ich aufm Schlauch. Könnte mal einer der Wissenden den Texas- und den Chicagoshuffle für mich ausnotieren und hier veröffentlichen *ganzliebguck*? Oder auch mit Tabs, was halt beliebt.


    Gruß Sven

    Wie - mein Timing stimmt nicht? Ich bin sogar zu schnell!!! :]

  • *up*
    würde mich auch interessieren, wäre nett, wenn sich jemand die Mühe machen würde


    Säbbi

    C'est l'histoire d'un homme qui tombe d'un building de cinquante étages.
    À chaque étage, au fur et à mesure de sa chute, il se répète pour sans cesse se rassurer: "Jusqu'ici tout va bien, jusqu'ici tout va bien, jusqu'ici tout va bien..."


    C'est l'histoire d'une société qui tombe...

  • Also erstmal: den Begriff "Texas" kannst du weglassen. Shuffle ist hier Shuffle...
    Im Grunde geht es um Triolen. Es werden immer nur die erste und die letzte Triole gespielt. Dabei liegt der Akzent auf der ersten Triole. Das ist im Grunde schon der Shuffle-Sound.
    Zu deiner Frage mit der Snare: Hier werden ja nur die Zählzeit 2 und 4 laut akzentuiert. Die restlichen Schläge spielst du eigentlich eher leise. Wenn man schon recht fortgeschritten ist im Shuffle, kann man auch 3 Lautstärkelevel spielen, aber das führt hier zu weit, denke ich.
    Übe sehr langsam erstmal den Shuffle ohne Akzente, mit links und auch mit rechts. Später kannst du die Akzente hinzufügen, wozu du das Tempo aber wieder erstmal runterschrauben solltest. Metronom benutzen und langsam und am besten täglich einige Minuten bis Stunden :D üben. Viel Spaß!

    BORIS.

  • Hi, natürlich ist Shuffle gleich Shuffle, Texas-Shuffle ist halt eine spezielle Stilistik (vergl. Steve Ray Vaughn u.v.a.m.)...
    Shuffle ist eine Triole, in der die Mittlere Note nicht gespielt wird, also statt 1dada 2dada 3dada 4dada
    1 da 2 da 3 da 4 da
    der sog. Texas Shuffle wird synchron mit beiden Händen gleich gespielt, wobei die Betonung der Snareschläge ganz konventionell auf der 2 + 4 liegt. Also ist eine gewisse Unabhängigkeit der Hände zu trainieren. Richtige Ghost-Notes sind das aber nicht, eher "Stadion-Ghostnotes". Schöne Übungen sind trioliche Rhythmen gegeneinander zu spielen, also z.B. linke Hand Shuffle, rechte Hand Triolen oder Swing (1 2da 3 4da)
    Es gibt auch den Rock- oder Southern-Boogie-Shuffle, da spielt die rechte (bzw. Führungs)Hand gerade Viertel (vorzugsweise bei halbgeöffneter HiHat), Snare 2+4 und der Bassdrumfuss übernimmt die Shuffle-Figur...
    Für Ghostnotes im Shuffle ist der beliebteste Groove der von "Rosanna" (Toto), wo die Snare-Hand die Pausen der Führungshand mit Ghostnotes auffüllt, so dass die Triole wieder komplett wird wir erinnern uns: Triole
    1dada 2dada usw, jetzt: 1(snare)da 2(snare)da usw.

  • Ja, den Shuffle von Rosanna kenn ich auch und fin ihn ziemlich geil. Noch schöner find ich allerdings wenn man die Offbeat-Ghostnotes auf der Snare durchspielt und nicht nur teilweise wie bei Rosanna. Da hab ich aber das Problem dass ich überhaupt nicht hinterher komme. Da muß ich ja praktisch 5 Snareschläge mit der linken Hand hintereinander spielen, wobei der 3te betont ist. Irgendwelche Tipps um das mal in ansprechendem Tempo hinzubekommen (außer irgendwelche Schläge weglassen)? ?(


    Gruß Sven

    Wie - mein Timing stimmt nicht? Ich bin sogar zu schnell!!! :]

  • @ Obi
    Also ob das wirklich der "Texas"-Shuffle ist? Ich meine, diese Snare-Begleitung steht auch im J. Riley Buch "Art of Bop Drumming" ganz normal unter "Shuffle" (allerdings ohne 2- und 4- Akzent). Vielleicht benutzen das die Texas-Blueser viel. Aber wirklich kulturellen Hintergrund wie beim "Cuba Son" sehe ich da nicht...na ja, die Amis... :baby:

    BORIS.

  • Ich kenne das so:


    BD: alle üblichen Shuffle Variationen, Basis ist eigentlich 1 und 3, Variantionen sind die Shuffle Syncopen oder auch mal Viertel


    Becken (HH oder Ride): normalerweise Viertel oder Shuffle, in der abgefahrenen Version auch Triolen oder Afro Cuban 6/8 als Variation


    Snare: Im Gegensatz zum normalen Shuffle spielt die Snare den Shuffle komplett aus und akzentuiert dabei den Backbeat. Das Problem ist, einen akzentuierten Backbeatschlag direkt hinter einem leisen Vorschlag zu spielen. Grundsätzlich würde ich hier eine Art Schnappschlag spielen. Problematisch wird das, wenn man alles in der gewohnten Rocklautstärke spielen will. Versuch also eher moderat und ausgewogen zu spielen und nicht brachial. Das ist halt kein wirklich lautes Ding. Dann reichen einem 15 cm Ausholbewegung für den Backbeat, am besten als Rimshot, dann setzt er sich am besten ab.


    Fang am besten ganz langsam an zu üben so in 100 bpm. Dann erstmal locker und sicher werden und dann langsam steigern, bis Du das auch in 140-160 spielen kannst.

  • Hallo Leute,


    bei dem ganzen thread über den texas-shuffle, oder chicago shuffle wie immer ihr es nennt, vergest eines nicht: Ihr braucht einen Bassisten, der mitspielt.
    Das sind die Typen, die immer beim proben so nerven :D
    Schon wieder blues, das ist doch ganz einfach:
    bubummbubummbubummbubummbubummbubumm, ohne Punkt und Komma knallhart auf den Beat gespielt und dein Groove ist im Ar...!
    Das muss pulsieren, das muss atmen, da sollte man nicht exakt auf den Punkt spielen, sondern grooven.
    Wenn da der Bassist nicht mitmacht, dann klingt dass eben typisch deutsch und nicht nach Shuffle.


    Grus


    Knautschke


    http://www.ramblinbluesband.de
    mehr Shuffle braucht kein Mensch


    http://www.rockcyclus.de
    shuffling achtern diek

  • Hi Knautschke,


    fürwahr, da hast Du recht. Wenn der Mann am 4/5-Saiter nicht mitzieht, dann grooved leider gar nichts.


    Aber nochmals vielen Dank für die Tips bisher, ich üb schon mal fleissig!


    Take Five

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