Was macht einen RICHTIGEN Rock-Drummer aus?

  • hossa!


    gerade, als ich mir wieder ein paar qotsa-videos mit dave grohl angeschaut habe, hab ich wieder daran gedacht, dass grohl ja von vielen als "bester rockdrummer" gehandelt wird.


    nur was macht einen richtigen rockdrummer aus? song-dienlichkeit verbunden mit power (grohl*)? irre fills, komplizierte grooves und show? oder einfach feeling, groove und material nach gefühl?


    klar, hier kann jetzt jeder was anderes schreiben. aber bleibt mal wirklich nah am bereich "rock" im halbwegs klassischen sinn.


    *edit: grohl hat klar noch "feeling, groove und material nach gefühl". aber diese power und das exakt zum song passende war für mich gerade der erste gedanke...

    DIR verkauf' ich nichts!

    Einmal editiert, zuletzt von Paralyzed ()

  • Naja, Rockdrumming ist schon was feines. Die Show und das Solo sollten gut sein. Komplizierte Sachen passen nicht zu Rock. Rock ist einfach nur ein Lebensgefühl das man ausleben sollte.

  • Zitat

    Original von Lupi
    Die 2+4 treffen ...


    Das wäre dann die halbe Miete. Ohne einen ordentlich dicken rollenden Backbeat ist nix Rock. Der ganze Rest wäre dann nur noch netter, aber unwichtiger Tinnef.

    "Diese Tapete ist scheußlich, einer von uns beiden muß jetzt gehen."

  • Was macht einen RICHTIGEN Rock-Drummer aus?


    Das was JEDEN guten Drummer ausmacht: Sound, Stil, Persönlichkeit, Geschmack und vor allem Musikalität.


    An die Vor-Poster zm Thema "kompliziert spielen" und Rockdrumming: Ich kenne so ziemlich alles von Ian Paice & John Bonham. Ich weiß ja nicht für was Ihr die haltet, ich halte sie für ROCKDRUMMER und zwar für die ROCKDRUMMER schlechthin. Und das ein oder andere was die Herren zum Besten geben (und leider auch: gaben) ist nach meinen bescheidenen Maßstäben durchaus als kompliziert zu bezeichnen. Oder ist da wer anderer Meinung?


    Keep On Groovin'
    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • Wollte nur mal anmerken, dass man bei dieser Diskussion nicht vergessen sollte, dass Rock nicht gleich Rock ist. Es gibt lange Röcke, mittellange Röcke, Miniröcke, ... :O ;) :D Nee, Spaß beiseite. Ich meinte eher, dass es auch auf die Anfordernisse der jeweiligen Zeit des Wirkens eines Schlagzeugers ankommt. Led Zeppelin mit Nirvana - sprich Bonham mit Grohl - zu vergleichen, würde wohl wenig Sinn machen.

  • fwdrums: Keine Frage. Ian Paice ist da aber so ne Sache, bis Mk II ist sein Getrommel auch schon prima, aber nicht unbedingt Rock. Den richtigen Rums für den Rock hat er m.E. erst ab der Deep Purple in Rock.
    Aber: beide Jungs legen auch ein ordentliches Pfund in den Backbeat, wenn sie rocken. Das halte ich letztendlich für entscheidend für die Rockmusik. Phil Rudd kann da als das Gegenbeispiel fungieren, absolute Reduktion auf das Wesentliche und es funzt immer noch.

    "Diese Tapete ist scheußlich, einer von uns beiden muß jetzt gehen."

  • ich denke er sollte das publikum mit anheizen.


    das also ned nur denen überlassen die ned an nen hocker gebunden sind.
    also show etc.


    kompliziertes technik gefrickel ist auf rockkonzerten unnötig weil das publikum sich nich dafür interessiert, sondern meisstens tanzen will etc.

  • newbeat


    Ja hast recht, bei IP ist's ab "In Rock" Rock. Beide, Ian Paice und John Bonham, haben einen "ordentlichen" Backbeat, aber beide spielen nicht wirklich mit Kraft, sondern erreichen ihren kraftvollen Sound mit guter Technik. Im Vergleich zu den heutigen Heavy-Hittern sind sie geradezu Waisenknaben. Man kann das auf Videos/DVDs sehr gut erkennen.


    Klar, Phil Rudd spielt einfacher als die beiden, klar ist auch, daß Phil rockt wie Sau. Nur den Umkehrschluß "kompliziert spielen rockt nicht" halte ich für falsch, aber das hast Du ja auch nicht gesagt. Das hat überhaupt keiner gesagt!


    ich leg mich jetzt besser hin
    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • muss er haben. d.h. voller, satter sound, groove und power im spiel.
    rockdrumming ist in meinen augen weniger durch gefrickel,
    sondern eher durch kraftvolles, musikalisches spiel geprägt.
    das gefühl für den richtigen groove im richtigen moment.
    natürlich gehört zu rock auch die eine oder andere technische raffinesse,
    aber der grundgedanke ist meiner meinung nach der satte groove.


    scott phillips (ex-creed, jetzt alter bridge) und rob bueno (the buzzhorn)
    sind für mich zwei der modernen vertreter dieser spezies.

    Keep it centered, keep it low!
    Keep it running, let's go!
    Watch it climb on its own,
    The more we see the more we know!

    Einmal editiert, zuletzt von rammsteinfan ()

  • fwdrums:
    Jau, die beiden haben nicht so geholzt wie einige Jungs heutzutage. Dabei wird aber auch klar, dass wirklich nicht auf die Kraft dabei ankommt, sondern auf die saubere 2 und 4. Eiert der Backbeat oder wird durch Gefrickel zu sehr verschleiert, ist die ganze Choose fürn Arsch. Da kann man der Heavy Hitter vor dem Herrn sein, rocken wird das nicht.


    IP ist da wirklich recht interessant, an dem kann man individuelle die Entwicklung der Musik nachvollziehen. 80% des Forums können garantiert was mit der "In Rock" anfangen und sagen "das rockt". Bei den Frühwerken ist das anders, irgendjemand hier hatte sich mal über "Hush" vom Debütalbum ausgelassen, wie blöd und lahm das doch wäre. Klar, völlig andere Mucke, britische Beatband spielt einen Soulklassiker nach. Nichtsdestotrotz grooven Deep Purple sich bei der Nummer den Arsch weg. 80% dieses Forums werden das nicht verstehen. Unter den Umständen wie die Jungs das 1968 aufs Tonband gebannt haben wird das hier kaum einer mit seiner Kombo in dieser Qualität hinkriegen. Nix mit jahrelang im Proberaum rumgefrickelt oder schön mit Klick und Overdubs im Studio eingespielt. Band existiert 6 Wochen und haut dann im Studio ihren ersten Longplayer komplett runter. Respekt.

    "Diese Tapete ist scheußlich, einer von uns beiden muß jetzt gehen."

  • Zitat

    Original von josef
    Rauchen, saufen, huren und ab und an dem Sänger eins aufs Maul.


    Aber wenn der größer ist als ich?!


    Also mal im Ernst...
    In einem anderen Fred schrieb ich über Whitesnake´s "Don´t break my heart again".
    Ian Paice spielt da nicht viel, aber groovt sich den Arsch ab!
    Und Bonham war sowieso jenseits von Gut und Böse...


    Interessantes Beispiel:
    Dream Theater - A Change Of Seasons
    Porntoy und Kumpels spielen "Perfect Strangers" - sorry, aber das groovt nicht annähernd wie das Original!
    Ich steh´ auf Mike, aber das ist nicht sein Ding...


    Anderes Beispiel:
    Ich war bei Toto live mit Simon Phillips - SP spielte "Rosanna" technisch perfekt, aber irgendwie kam es nicht so ganz rüber.

  • Fette Grooves, die alles andere anschieben... Grooves die einem in die Fresse klatschen!!
    (ACHTUNG! ...damit meine ich nicht Heavy - Metal "BRRRRRRRBISCHBISCHBISCH")


    Wenn dann jemand zuguckt, muss das dann so aussehen: 8) (so schaut er dich vor dem spielen an) 8o (und so danach) !!

    "Bildung kommt von Bildschirm und nicht von Buch, sonst hieße es ja Buchung."
    [SIZE=7]Dieter Hildebrandt[/SIZE]

  • Immer meine Schwierigkeiten gehabt mit diesem "Rock"-Begriff. Rock ist ein Gefühl, ne Stimmung, Rockmusik zeichnet sich also auch eher durch das "Rüberbringen" dieses Feelings aus. Der Drummer an sich ist da eigentlich eher zweitrangig. Die Band insgesamt muss rocken.


    Dass ein Rock-Drummer grooven muss, ist klar, das gilt aber auch für die anderen Musikstile: Funk ohne Groove kannste wegbringen, Swing auch, Latin erst recht. Also der Groove-Zwang gilt für alle Drummer, nicht nur für Rockdrummer. Ohne guten Backbeat groovt nichts, nicht nur kein Rock.


    Und die Sache mit der Frickeligkeit ist für mich auch keine Frage speziell für Rockdrummer: Kenne Rocksachen, wo der Drummer kompliziert spielt und es rockt, und es gibt Sachen, die sind technisch simpel, rocken aber auch. "Technisch kompliziert" ist im übrigen schon ein sehr relativer Begriff.


    Letztlich zeichnet den guten Rockdrummer einfach aus, dass er die Kraft und den Druck der Musik rüberbringt: Rock ist eher schwer, denn filigran, hat mehr was von Bier, als von Wein, ist ein Berg, weniger ein Hügel, eher ein Haus, keine Hütte, ein Sturm und keine Windboe, eher die ganze Brandung und nicht die einzelne Welle, alles muss irgendwie mächtig und auf die 12 sein.


    In welchem Tempo das gemacht wird, oder ob der Drummer dabei einen Handstand macht, ist für die Mucke egal. Wenn man Bonzo hört, dann weiß man, was Rock ist: Der konnte einen einfachen Laidback um die 65 bpm klingen lassen, als wenn grade ein Erdbeben anrollt und trotzdem waren da die kurzen Kleinigkeiten, die den Fuss nicht nur zum stampfen, sondern auch noch zeitgleich zum wippen brachte. Bonham, dass wird immer übersehen, hat zugleich immer sehr funky gespielt.


    Das Problem heutzutage ist einfach, dass Rock über Tempo, Stil über modische Attitüden und gestelzte Hampeleien vermittelt wird: Nach außen den coolen Rocker machen und Slideguitar mit der Bierdose spielen, die man grade auf der Bühne geext hat und nach dem Gig unters Sauerstoffzelt zu Mutti, die den Blutdruck kontrolliert und Mineralwasser reicht.


    See

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
    (c) by frint / 2008


    "Es macht so viel Spaß, ein Mann zu sein, das können sich Frauen gar nicht
    vorstellen!" (c) by Lippe / 2006

  • Achja, und aus Prinzip sollte er auf Tour nur alle [URL=http://www.gmx.net/de/themen/unterhaltung/musik/klatsch-tratsch/1463768,cc=000000182500014637681pOts8.html]neun bis zehn Tage[/URL] duschen. Alles andere wäre Popmusik...

  • Also ein guter ROCK Drummer sollte die 2 und 4 Knallen können, grooven, druckvoll spielen und die Lickkiste auch schonmal zuHause lassen.

    „I feel sorry for people that don’t drink.
    When they wake up in the morning,
    that’s as good as they’re going to feel all day".
    Frank Sinatra.
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