Ibanez Mikrofon, Umbau Klinke / XLR?

  • Hi Leutz,
    habe heute von ebay ein Ibanez Condenser Mike COM-502 aus den 70er Jahren erhalten. :D
    Da ist ein Spezialstecker am Mikro und am anderen Ende ein 6,3 mm Klinkenstecker. War wohl einst Standard, denn die hatten wir auch damals an unserer Stage-Box.
    Nun zu meiner Frage: Ich muß den Kanalfader ziemlich weit aufreissen um nen vernünftigen Sound zu erhalten. Lohnt sich in diesem Fall ein Umbau auf XLR-Stecker? Oder bringt das nix?
    Das Mike hat eine Impedanz von 600 Ohm, falls das wichtig ist. Phantomspannung läuft über eine 1,5 Volt AA-Batterie. Verwendet wird ein Yamaha Mischpult MG 12/4.
    Freue mich auf euere Antworten!!!

  • also ein großer unterschied zw. xlr und klinke wirds nicht geben. vielleicht solltest du n bisschen mehr phantomspannung drauf geben....
    -alle angaben ohne gewähr-
    greets

    Hallo, ich hätte gern 540g Pogo.
    Gleich hier auf die Fresse oder zum mitnehmen?

  • Phantomspeisung ist ein Begriff aus der Tontechnik. In der Studiotechnik handelt es sich nach DIN 61938 (alt DIN 45596) um eine Gleichspannung in Höhe von 9 bis 48 Volt ± 5 Volt. Sehr häufig werden 48 Volt verwendet, die an den Mikrofoneingangsbuchsen eines Mischpults oder eines Mikrofon-Vorverstärkers zwischen Ader a bzw. b und Abschirmung aufgeschaltet sind.


    Die Phantomspeisung, also die Spannung, wird in Verbindung mit Kondensatormikrofonen benötigt, um den im Mikrofon befindlichen Impedanzwandler zu betreiben. Sie dient auch zur Polarisation des im Mikrofon enthaltenen Kondensatorwandlers, wenn nicht eine Elektret-Kapsel vorhanden ist.

  • Zitat

    Original von matzdrums
    ich würde einfach ein anderes mikrofon kaufen. gäbsn : phantomspeisung ist so wie schwanger oder frieden : ein bischen gibts nicht.


    ich dachte, weil ein normales mikrofon kriegt ja bis zu 48V, aber jetzt hab ich auch wieder was gelernt :D

    Hallo, ich hätte gern 540g Pogo.
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  • Wie groß der Unterschied zwischen Mik- und Line-Eingang ist, kommt auf dein Pult an, z.B. ob die Line-Eingänge eine feste Vordämpfung haben. In deinem Fall ist ein Unterschied auf jeden Fall durch die andere Eingangsimpedanz da (Mik 3 kOhm, Line 10 kOhm). Mik-Eingänge sind meist empfindlicher (gleiche Ausgangsspannung bei weniger Eingangspegel).


    Aber Kanalfader? Schon mal an den Kanälen 1-4 probiert und am Gain gedreht?


    Zitat

    Original von matzdrums
    gäbsn : phantomspeisung ist so wie schwanger oder frieden : ein bischen gibts nicht.


    Na ja, stimmt so nicht. Bei 48 V ist der Rauschabstand größer als bei 9 V. (Die 1,5 V werden auf irgendwas hochtransformiert.)

    Ich hätte auch so gern ein Hobby...

    3 Mal editiert, zuletzt von 00Schneider ()

  • Ja klar, geht oder geht nicht. Ich weiß nur grad nicht, ob die Höhe der Phantomspannung auch was an der Empfindlichkeit dreht. Glaube aber nicht, eher nur am maximalen Pegel.

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  • Zitat

    Original von matzdrums
    aber zwischen "an" und "aus" gibts nix. oder hab ich den phantomspannungs-fader am pult übersehen ? ich hab ja nur behringer.


    Zitat

    Phantomspannung läuft über eine 1,5 Volt AA-Batterie


    ich dachte eben wegen der batterie, dass man das ja noch erhöhen könnte...

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  • Batteriespeisung ist kein Phantomspeisung. Phantomspeisung geschieht über das Mikrokabel von extern. "Phantom" weil jemand der die Speisung nicht braucht diese auch nicht sieht. Das zum einen.


    Und das andere wie schon kurz erwähnt: Die 1,5 V werden im Mik hochtransformiert, auf min. 9 V.

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    Einmal editiert, zuletzt von 00Schneider ()

  • Das Mikro ist fuer Line Eingaenge auf jeden Fall zu niederohmig, da muss ein XLR ran.


    Guck bei der Gelegenheit auch gleich mal nach, ob es ein symmetrischens Signal liefert (Am Mikro - nicht (Drei Kabel - zwei innen/isoliert plus geflochtenem oder gwendeltem Schirm). Das bringt dann noch mal etwa plus 3dB an den Eingang.


    Der Schirm gehoert an Pin 1 des XLR Steckers (ist beschriftet). Wie rum Du die anderen beiden anloetest ist relativ egal, nur solltest Du, falls Du zwei oder mehr von den Mikros hast, alle gleich beschalten.

  • In der Anleitung steht für Line Eingänge "geeignete Impedanz 600 Ohm Line". Die Eingangsimpedanzen in meinem obigen Post gehörten auch andersrum.


    Symmetrisch bringt gegenüber unsymmetrisch 6 dB mehr Spannung/Pegel.

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    Einmal editiert, zuletzt von 00Schneider ()

  • wenn die klinke original am micro war dann war die batterie für die versorgungsspannung zuständig- das haben ja alle richtig gesagt...
    bei 1,5 kann und war früher oft üblich es sich aber sach um die sog. tonaderspeisung handeln welche bei ältern mics meist über 1,5volt batterien erfolgte da phantom noch nicht so geläufig war. ich nehme an das die klinke unsymetrisch is somit müsst mann das mikrio von der kapsel wegverkabeln- stellt es ind die vintagevitrine und kauf ein modernes...

  • Noch ein kleiner Hinweis etwas off-topic.


    Die Batterieversorgung bei Kondensatormikros ist möglicherweise fast immer die schlechteste Option.


    Es gibt sogar mitunter Hinweise einzelner Hersteller, dass ihre Meßwerte in den technischen Datenblättern sich NUR auf die Anwendung mit einer konstanten Phantomspeisung beziehen... bzw. nur damit zu reproduzieren sind. Eben weil gute/stabile technische Daten bei Konsensatormikros dauerhaft mit Batterien wohl schwer zu erzielen sind.


    Bestes Beispiel ist immer das mir aus unerfindlichen Gründen hochgelobte C1000. Das klingt über Phantomspeisung anders/druckvoller/transparenter als über Batterie... selbst wenn die Batterie noch recht neu ist. Zumindest war das immer mein Höreindruck... und einige "externe Ohren" teilten diesen. Vielleicht auch nur "das Gras wachsen hören", aber seit den frühen C1000-Versuchen kam ich nie mehr auf die Idee Kondensator-Mikros über Batterie zu betreiben.


    Eine ähnliche Erfahrung machte ich auch mal mit einer externen Phantomspeisung für 4 Mikros von Millenium. Da war auch einiges klangtechnisch suboptimal. Alle Mikros auch C4000 etc. klangen sehr leise, outputarm, drucklos... als wären sie "Lungenkrank". 1- 2 Mal das externe Netzteil ausgetauscht, brachte nichts. Erst als das komplette 19" Phantomspeisegerät ausgetauscht wurde, ging soundtechnisch die Sonne auf! Was wirklich im Gerät defekt war, erfuhr ich nicht mehr.


    Also wichtig: es kann sehr wohl Spannung sowohl durch Batterie (oder wie im Ausnahmefall durch defekte Phantomspeisegeräte) anliegen, es kommt auch hörbar Sound aus dem Mikro... aber es klingt, verwaschen matt und schwach. Es ist also nicht zwangsläufig mit dem digitalen-Denkparadigma "an" oder aus" - dazwischen gibt es nichts - vergleichbar. Es gibt sehr wohl das ein oder andere (ungewollte) Zwischenstadium... nur befürchte ich bemerken das manche Anwender erst zu spät :(



    edit: Schreibfehler fuck-off

  • ... noch was vergessen. Da können hier unsere E-Technik-Freaks mehr gehaltvolles dazu beitragen.


    Nicht alles, was sich Kondensatormikrofon nennt und Phantomspeisung benötigt - ist ein Kondensatormikro.


    Dem ein oder anderen ist sicher schon mal die Bezeichnung "true condenser" aufgefallen. Die genauen Unterschiede zwsichen Elektret, FET, True, "Untrue" etc. habe ich seit frühen Jugendjahren längst vergessen...


    Ich weiß aber von einem befreundeten Kollegen, dass sein vor 20 Jahren erworbenes edles EV-Konsensator-Mikro für Gesang (keine Ahnung ob True oder untrue :) von Jahr zu Jahr weniger Output brachte... vom kristallklaren high-Gain-Output zur frigiden Rauschgurke verkümmerte bis er es entsorgte. Er war ein eingeschworener Technik-Freak und konnte mir genau erklären, warum bei ganz speziellen Kondensator-Mikrotypen diese Alterseffekte auftreten. Nur habe ich das Erklärungsmodell a.) nicht vollends verstanden oder b.) vergessen - respektive c.) beides in Kombination.


    Vielleicht hilft mir/uns einer weiter?


    Bei welchen Kondensatormikrotypen sind im Laufe jahrelanger Nutzung, sich summierende Klangverschlechterungen/Leistungsverluste (wohlgemerkt: trotz funktionierender Phantomspeisung) zu erwarten???

  • Den Unterschied zwischen Batterie und 48 V Phantomspannung hab ich auch mal gemerkt. Test war mit einem Beyerdynamic MCE 83, ein Richtrohr. Bei 48V meinte ich z.B. mehr Bässe wahrzunehmen und insgesamt etwas klareren Klang. Leider hatte ich nur ein Mikro und konnte nur nacheinander testen.


    Zitat

    Original von Drumstudio1
    Dem ein oder anderen ist sicher schon mal die Bezeichnung "true condenser" aufgefallen. Die genauen Unterschiede zwsichen Elektret, FET, True, "Untrue" etc. habe ich seit frühen Jugendjahren längst vergessen...


    Das ist gar nicht so schwer:


    Bei Kondensator gibt es zwei Arten, sog. Echtkondensator und Elektretkondensator. Der Unterschied ist, dass bei einer Elektret-Kapsel diese schon polarisiert, also immer vorgeladen ist. Die "echte" Kondensatorkapsel wird erst durch die Phantomspeisung geladen, d.h. liegt keine Spannug an ist die Kapsel auch nicht geladen.


    Jetzt braucht man aber nicht glauben, dass Elektret schlecht wäre, zumindest heute nicht mehr. Auch wenn die meisten günstigen und billigen Mikros eher Elektret-Kapseln haben, es gibt auch sehr gute, z.B. von Earthworks und DPA.


    FET bezieht sich auf den eingebauten Vorverstärker. Dieser hat entweder BIP (Bipolartransistor), FET (Feldeffekttransistor) oder Röhre (Tube) in der Schaltung. Normalerweise ist auch ein Übertrager drin der die geringe Spannung der Kapsel hochtransformiert, Außnahme z.B. Neumanns TLM-Serie (Transformatorloses Mikrofon/transformator less microphone).


    Was nun besser ist, darüber kann man sich bei allem nur streiten. Altern und sich somit sich auch im Klang verändern kann jedes Mik, oder auch verdreckt sein. Bei Gesangsmikros hilft es auch ab und ab den Schaumstoff im Korb zu reinigen und auch mal einen neuen kaufen.


    Verluste über die Jahre sind also eher bei Elektret-Kapseln zu erwarten, da die Polarisation mit der Zeit schwinden kann. Genauso wie bei Elkos (Elektrolytkondensatoren), deren Verschlechterung mit zunehmendem Alter und Nutzung vorprogrammiert ist.
    Aber genauso kann die Membran bei einem guten Mik das 20 Jahre oder viel älter ist nicht mehr in Ordnung sein. Die kann man aber auch problemlos erneuren lassen.


    Die Höhe der Spannung begrenzt normalerweise nur den maximalen Pegel, sowohl Ein- (Schall) als auch Ausgangsseitig, der nutzbare Dynamikbereich ist also eingeschränkt (Dynamikbereich = zwischen Eigenrauschen und maximalem Pegel). Gute Messmikros werden deshalb mit bis zu 200 V betrieben.

    Ich hätte auch so gern ein Hobby...

  • Erstmal vielen Dank für die zahlreichen Antworten!
    Also das mit dem besseren Sound bei 48V Phantomspannung werde ich morgen mal bei meinen Overheads ausprobieren. Die laufen nämlich momentan auch noch auf 1,5 V Batteriespannung.
    Beim Ibanez Mike habe ich nochmal nachgesehen, da gehören wirklich 1,5V rein und nicht eventuell 9V oder sowas. Ist also schon die richtige Batterie drin. Allerdings mit 48V vom Mixer ist da nix. Am Mikro ist ein Stecker mit gefedertem Mittenkontakt (wahrscheinlich für +) und die Steckerverschraubung ist für Masse. Danach kommt dann ein ewig langes Kabel mit 6,3mm Mono-Klinke am Ende.
    Will das Mike mal morgen für meine HiHat ausprobieren. Wenns wirklich Mist ist, kommts tatsächlich in die Vitrine für alte Klamotten. Hat ja bei ebay auch nur 15 Euro gekostet :].
    Schade wärs schon!!! X(

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