Drumsound für unplugged Gigs

  • Hi Trommlerinnen & Trommler,


    für unplugged Gigs spiele ich meist ein HipGig. Doch der Sound ist trotz sehr moderater Spielweise und der Verwendung von Rods noch zu "brutal". Unplugged heißt in meinem Fall zwo Akustikgitarren, Stehbaß, Percussion & Gesang.


    Hier die Übeltäter:


    Snare
    Die HipGig-Schnarre war mit zu spitz, daher habe ich eine 13er Stage Custom Snare drangefummelt. Es klingt grundsätzlich zu aggressiv. Das Problem ist imho der Teppich. Gibt's hier eine Empfehlung für einen weichen Sound? Vielleicht was mit Wolle? :)
    Aktuelle Bestückung: Amba coated, Werksausstattung Reso & Teppich.


    Bassdrum
    Der Anschlag ist zu hart. Das muß alles weicher, resonatner, flauschiger werden.
    Aktuelle Bestückung: Filzbeater, Werksreso & PS 3 als Schlagfell.


    Toms
    Mit den Toms komme ich klar. Nur der Vollständigkeit halber:
    Bestückung: Amba clear + Amba clear oder Emperor clear + Amba clear.


    Für alle Tips und Hinweise schon jetzt vielen Dank
    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • Ich spiel bei solchen gigs viel mit Besen und einer tief gestimmten snare mit locker gespanntem snareteppich.
    Ich mag den Backbeatsound, der dadurch entsteht. Klingt dann so ähnlich wie hier:
    norah


    Es gibt von Vater diese extraflauschigen Lammfell-Bassdrumbeater. Hab ich aber noch nicht ausprobiert.

  • so, dass sind jetzt nur spekulationen, reiß mir ruhig den kopf ab.


    bassdrum:
    weicher: klebe vlt. ein teppich-rest als fallamslam auf das fell (damit meine ich diese wohnzimmer teppiche die es am laufenden meter zu kaufen gibt)
    das sollte theoretisch den attack eleminieren.
    jetzt wo der sound weicher ist, könnte man evt. mal andere felle probieren.


    snare:
    renaissance felle. ich hatte mal eins auf einer snare als schlagfell (wohl schon gebraucht, und ich weiß nicht wie alt es war) aber das fühlte sich schon viel smoother an, als bspweise ein amba. auch der klang war wirklich weicher.
    wenn sowohl schlag- als auch resoseite mit diesen fellen ausstückt (evt. aufgrund der dicke auf kosten der teppichansprache) könnte vlt. etwas aggressivität verloren gehen, da der teppich auf ein "smootheres" fell trifft und das treffen von teppich und resofell evt nicht so klar und hart ist, sondern, eben etwas weicher.
    eine noch krassere vermutung: vlt den teppich in der mitte verjüngen (mit tesafilm "zusammen" kleben) dadurch steht der teppich in der mitte a) unter mehr spannung --> weniger schwinguung, b) das fell, welches den größten "ausschlag" in der mitte entwickelt, trifft auf "weniger" teppich, bzw. auf einen tesafilmstreifen, der nicht "raschelt". somit raschelt der teppich vorallem an den "ausschlag-ärmeren" rändern, und das snarige nimmt gen fellmitte ab, da sich die spannung dort erhöht, und die schwingung des teppichs bis zur fellmitte hin immer weiter eingeschränkt ist.



    für mich sind diese vermutungen logisch, aber erfahrene drummer, oder leute die ahnung von der fell/teppich materie haben dürfen mich gerne eines besseren belehren, ich bitte darum :)

    "Üben ist asozial. Wer übt, fällt der Konkurrenz in den Rücken." by Jürgen K


    meine band

  • Ich habe gerade gestern mit einem Boogie-Pianisten eine Session gehabt.
    Besen waren für mich der Weg.


    Man kommt allerdings für solche akustischen Gigs nicht um eine Spieltechnik herum, die leises Spiel beinhaltet. Dann Rods oder Besen und gut is.


    Ich hab eine extra Stimmung für Rods entwickelt, die bei geringster Berührung schon Ton hergibt, damit es trotz der Teile ordentlich klingt.


    Die Bassdrum kann man weicher machen, indem man das Schlagfell höher stimmt und wenn gar nix geht, einen weichen Puschel verwendet.
    Generell gilt für alle Trommeln In gewissen Grenzen natürlich): Schlagfell rauf=>weniger Attack.


    Die Snare ist so eine Sache. Ich hab mir für mein kleine-Gigs-Set eine 10er gekauft, die ich dann in relativ weicher (=tiefer) Stimmung spiele. Dann klingt sie wie ne große, aber eben leiser.
    Weich solltest du sie stimmen und das reso ggf tiefer das das Schlagfell. Dann hat sie nicht ganz so viel Punch.


    Nils

  • Zur Bassdrum:


    Probier vll. mal, ein paar alte Socken o.ä. über den Beater zu ziehen.
    Den Kram dann unten einfach mit einem Haargummi oder Kabelbinder zusammenziehen und glücklich sein. ;)
    Hat bei mir damals ohne Probleme funktioniert.


    Grüße,
    Max

  • Wunderbar!


    Schon mal vielen Dank an Euch alle für die Tips.


    Schlumpf: Bongo spielt schon der Perkussionist, Cajon höre ich gerne, spiel's aber nicht gerne. Ab & an habe ich Djembe gespielt, aber Set ist schon am schönsten...


    nils: Wie ist denn die Stimmung der Toms & mit welchen Fellen erreichst Du sie? Ich rate mal: dünne Felle, etwas höher gestimmt (jazzy) und Schlag & Reso gleich???


    thx


    fwdrums



    P.S. Norah ist ein Schätzchen.

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • Hallo fw,


    die Felle sind wahlweise Amba coated oder Diplomat coated. Die Höhe der Stimmung richtet sich aber nach der musikalischen Ausrichtung des Gigs. Da geht jazzy genau so wie Rock.


    Ich stimme zuerst das reso auf den Ton, den ich gerne hätte und fange dann 2-3 Töne tiefer mit den Schlagfell an und stimme es langsam höher. Dabei schlage ich es immer wieder gaaanz leicht mit dem Rod. man hört exakt, wo der Punkt ist, an dem die Trommel perfekt reagiert. Die Prozedur dauert etwa 2 Minuten bei einem kleine Tom und ein webing länger bei einem großen.
    Wichtig ist noch der Raum. Was bei mir im Keller funktioniert hat geht beim Gig meist nicht, deswegen muss man das immer vor Ort machen.


    Nils

  • Ich würde Dir raten mit Rods zu spielen. Ich musste mal in ner Theateraufführung relativ leise spielen und konnte da mit Rods sehr gut arbeiten. Und das obwohl meine Bude mit den fetten Pinstripes zu dem Zeitpunkt mitteltief auf Rock gestimmt war...
    Gut dafür hatte ich aber bei dem Setup nur die 10er und die 12er Tom hängen weil die bei meinem Set selbst bei geringen Lautstärken gut ansprechen im Gegensatz zur 14er und 16er Tom.


    Die Schnarre (Pearl Sensitone 14x6.5) war mit einem Ambassador Coated versehen, mittlere Stimmung + Dämpfungsring zum Auflegen (glaub die Dinger heißen Remo Muffles bin mir aber nicht sicher).


    Bass war PS3 ohne Falam Slam, relativ hoch gestimmt, ne dicke Wolldecke doppelagig genommen und komplett rund *reingerollt* und mit Gaffa am Kessel innen fixiert. Fuma war Pearl Powershifter mit Filzbeater.

  • Hi!


    Der "Vintage Bomber" ist meiner Ansicht nach nicht geeignet. Ich hab das Ding und der BEater ist extrem Weich und leicht. Man hat also fast null Atack und deutlich weniger Bass... ISt super um sich hinter einen unplugged Kontrabass zu kuscheln... Ich denke ein klassischer runder Filzbeater sollte reichen!
    Meine Snaresounds bzw. Stimmung ändere ich für meine teilweise Extrem leisen Jobs nicht. Ich spiele sehr leise und verwende halt auch Rods, Besen oder die Kunststoffbesen...

  • das Problem kenne ich...beim Betrachten von älteren Drummer in so manchen kombos bewundere ich immer wieder deren leises Spiel mit Sticks. Bei Rods hilft es die verstellbaren zu nehmen, die vorne offener zu halten und niemals alte felle.

    Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit (Karl Valentin)

  • Tipp für die Bassdrum:
    Pack mal ein großes Federkissen rein. Der Sound ist dadurch noch unwahrscheinlich satt, aber halt leise und meiner Meinung nach auch weich.
    War früher auch so einer, der möglichst wenig in der Bassdrum haben wollte und für den sowas gar nicht ging, aber einfach mal ausprobieren! Für solche leisen Sachen gar nicht verkehrt.

  • hi fw!


    da ich unlängst vor demselben "problem" stand, hab ich mit meinem bd-beater herumexperimentiert und ein super ergebnis erzielt. bin leider in der arbeit und hab keine fotos bei der hand. nur so viel:


    holzbeater, am besten so ein 0815-rundkopf-ding
    1 dickes beckenfilz
    1 holzschraube, am besten mit flachkopf
    1 beilagscheibe, die im durchmesser kleiner als das filz, jedoch größer als das loch im filz ist


    das beckenfilz an der stelle, an der der beater das fell trifft, auf den beater montieren. festziehen und schon wird die beilagscheibe im filz "versenkt".


    falls du dir jetzt denkst "was schreibt der für einen schmarren", dann mach ich bei gelegenheit ein foto.


    das mit der snare habe ich mit einem gaaanz dünnen, c.a. 5x5cm stück stoff gelöst. einfach im anschlagbereich (center) der snare mit gaffa draufkleben. aber das macht den sound nicht gerade schön...

  • Für unplugged Gigs nutze ich als Bassdrum mein Cajon...stelle die Fußmaschine davor und über den Beaterkopf habe ich mir aus Schaumstoff einen dicken Kopf geschnitten den ich dann nur noch drauf stecken brauch.
    Sehr weicher und Bassiger sound.Und das schöne ist ich muß mich mit dem "reinlatschen" nicht so zurückhalten da der dicke Schaumstoffkopf nicht sehr laut auf dem Cajon ist.
    Der Rest (Snare,Hi-Hat und Becken) wird mit Besen gespielt....Toms gibt es nicht,dafür nutze ich dann kreativ die Snare und Becken.


    Sonörchen

  • ich frage mich, ob man mit rods nicht einfach auch sene drumparts überdenken sollte.
    Auch bei sauberer technik und stickontrolle spielt der rebound eine gewisse rolle und den gibt es bei rods ja mal gar nicht. Wenn man jazzig, baladesk oder auch sowas wie trainbeats (country und co) spielt, vermisst man den rebound mit Besen und rods ja auch nicht.


    Oftmals aber sollen halt die rockigen Sachen "unplugged" kommen und da finde ich nervt´s dann, weil unsre Kollegen alles leise wollen, aber trotzdem viel sound haben möchten.


    ich spiele momentan (leider) zu ca. 80% unplugged und überlege ernsthaft, ob ich nicht auch beim kleinsten gig das kit abmiken sollte, so daß das was aus der kleinen PA kommt nur minimal lauter als das set ist.
    Einfach um der Sache etwas Boden zu geben.


    Meine Jungs aus der Band (Trio) haben sich mit den absoluten Sahneteilen der Acoustic Amp szene frisch gemacht, da klingen Gitarre und Fretless Bass sowas von klasse, daß man als drummer ohne irgendwas am sound zu machen einfach nur abkackt.

    Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit (Karl Valentin)

  • Eben weil ich leise und mit rods gut klingen will hab ich lange an entsprechenden Stimmungen experimentiert. Meine Trommeln geben bei sehr leiser Spielweise schon richtig Ton.


    Trotzdem hast du natürlich Recht, dass man unplugged auch seine Drumparts überdenken muss. Was man spielt sollte in den Rahmen passen. Was auf einer 1000m² Festivalbühne vor 15000 Leuten gut funktioniert ist vor 30 Leuten noch lange nicht angebracht.


    Nils

  • Habe mal so ca. 20 sek. über ein elektronisches kit nachgedacht und dann sofort verworfen
    (auch nach Einblick in die Preise) und unplugged spielen und dann mit so gummibecken, wuaah!
    aber funktionieren würde es halt schon gut!

    Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit (Karl Valentin)

  • Ja der war nicht schlecht!


    Beim unplugged Gig wird das i.d.R. einzige akustische Instrument der Band durch sein elektronisches Pendant ersetzt, weil unplugged dann besser funkioniert.
    Das Schlimme ist, daß da was Wahres dran ist. Geht aber für mich schon mal gar nicht. Das ist wie alkoholfreies Bier - vollkommen surreal.


    @all: Thx - vieles werde ich mal ausprobieren.


    Keep On Groovin'
    fwdrums



    Edith: Aufpassen!

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

    Einmal editiert, zuletzt von fwdrums ()

  • scheint zwar erledigt, aber wenn du noch schnarrenprobs hast:
    Puresound Teppiche, gibts zwei verschiedene Varianten um die 30euro mit sehr sehr schönen Ansprachen vor allem bei leisen Schlägen.


    MfG

    -Ich bremse auch für Metaller-

  • Zitat

    Original von fwdrums



    Beim unplugged Gig wird das i.d.R. einzige akustische Instrument der Band durch sein elektronisches Pendant ersetzt, weil unplugged dann besser funkioniert.
    Das Schlimme ist, daß da was Wahres dran ist. Geht aber für mich schon mal gar nicht. Das ist wie alkoholfreies Bier - vollkommen surreal.


    *rotfl*
    saved my day


    Ich habe für Unplugged Gigs die Kiste, wenn ich Zeit hatte, immer extra für die Benutzung mit Hot Rods gestimmt. Eben so, dass Töne sich auch mit Hot Rods entfalten können.
    Ist zwar nothing special und kein Patentrezept, aber meine persönliche bisher geheime Herangehensweise

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