13" Pappelmaser-Ahorn Snare

  • 13" Pappelmaser-Ahorn Snare


    So. Nachdem ich überall so groß angekündigt hab, dass ich was neues bauen werde, kommen jetzt die ersten Bilder.


    Story


    Die ist kurz erzählt: Nachdem ich mein erstes DIY-Projekt
    fertig hatte, wollte ich noch ne passende Snare dazu haben. Natürlich hausgemacht *g*. Ob die Snare im Endeffekt dann auch klanglich zum kleinen Set passt oder doch eher zur Sidesnare fürs "große" Set avanciert, wird sich zeigen.


    Holz vor der Hütte


    Bauprinzip wird das "taktlos"- Prinzipwerden.
    Also hab ich bei metz-Funiere erstmal Funier bestellt. Um genau zu sein 5 Lagen 1,5mm Ahorn und eine "Deckschicht" Pappelmaser (0,7 mm).
    Das sieht dann so aus:


    Dann gings in den Baumarkt, um passendes Werkzeug zu kaufen. Bei DICK wurde eine Funiersäge und Holzleim bestellt (danke an Gabriel"Lunarsnare" für den Tipp!!!).


    Ich hab dann zuerst ein Probequadrat zusammen geklebt, um die genaue Dicke zu bestimmen und welchen Anteil der Leim dabei spielt (wird wichtig für den Innendurchmesser meines Kesselnegativs - dazu aber später mehr).


    Scharfe Sache


    Anschließend wurden auf Opas Tapeziertisch die einzelnen Funierlagen in die richtige Länge gebracht.



    Nach 12,70 Meter Sägerei, war Nacht und die Funierlagen fertig zugeschnitten.



    Sandpaper vs. Wood


    Nun wurden die Lagen schön sauber geschliffen. Zuerst mit 120er Körnung, dann 180er und abschließend mit 240er Körnung. Wichtig war hier gleichmäßig zu schleifen, damit das Funier keine Dellen kriegt und damit mein Kessel sich später nicht zwischen dick und dünn entscheiden muss.



    Die mach ich rund


    Ich hab natürlich vorher über meine Konstruktion nachgedacht und hab überlegt, wie ich die Spannungen im Holz, die durch das Biegen entstehen, reduzieren könnte. Physikalisch begründet? - keine Ahnung - aber ich glaube, dass man aus einem entspannten Holzzylinder später cooler Sounds rauszimmern kann, als aus einem gespannten. Also: Biegen mit heißem Wasser. Um genau zu sein: 90°C.
    Ob das ne blöde Idee war? - Keine Ahnung - die Vorversuche waren zumindest vielversprechend. Falls da jemand mehr weiß - eh schon zu spät :D
    Also wurden Mamas Kochtöpfe zusammengesammelt und Wasser erwärmt.



    Aber sagt meinen Eltern nichts davon - die warn während der Aktion im Urlaub *g*.


    Zum langsamen Trocknen im Bad erhängt: Da sieht man schon was es werden will:




    Weiterer Fahrplan


    Als nächstes lass ich von einem Kumpel das Kesselnegativ aus Spanplatten auslasern. Dann werden die Funierlagen zum Kessel zusammengespannt. Danach kommt der Kessel zu Gabriel, die ihm ne schöne Gratung und ein Snarebed verpasst. Hardware ist schon bei Gerd Stegner bestellt und mein imaginärer Freund und ich konnten uns auch schon auf einen naturbelassenes Ölfinish einigen.


    So. Das wars bis jetzt mal von mir. In kürze kommen dann auch neue Bilder.


    Gruß,
    Simon

  • Da machst du dir ja ne Menge Arbeit, aber toll.
    Das mit dem Wasser war glaub ich keine gute Idee... oder warum nimmt man für Instrumente eigentlich Jahre lang getrocknetes Holz? Kann mir vorstellen, das deine Schichten noch "arbeiten", wenn du sie zusammengebaut hast. Bin mal gespannt.
    Viel Spaß auf jeden Fall. Und wenn der Kessel nichts wird, lass dir von Gabriel einen Keller-Kessel schicken (siehe Signatur DIY).


    MfG

    "Bier ist der Beweis, dass Gott uns liebt und will, dass wir glücklich sind."
    Benjamin Franklin


    Mein Set


    DIY Snare

  • Der Einwand von LarsK ist natürlich berechtigt, aber deshalb werd ich die einzelnen Lagen erstmal ausgiebig trocknen lassen, wobei mir, so hoffe ich, die relative Dünne (1,5mm) und das schöne Wetter mit geringer Luftfeuchtigkeit zu Hilfe kommen sollten.


    Außerdem: Wer nich wagt, der nicht gewinnt!


    Zitat

    nd wenn der Kessel nichts wird, lass dir von Gabriel einen Keller-Kessel schicken


    Richtig! Das wäre Plan B *g*


    Gruß,
    Simon

  • Mächtiges Projekt.
    Lob: dicke Furniere von 1,5mm, Aussenfurnier Mappa


    Tadel:
    Das Schleifen der einzelnen Lagen war eher nachteilig für die Leimhaftung, vor allem absolut zweckfrei. Durch das heisse Wässern wurde sowieso wieder alles rauh.
    Die Spannungen legen sich während des Leimvorgangs wenn das Holz durch den Leim Feuchtigkeit aufnimmt. Wenn ich richtig sehe verleimst Du alle Lagen auch in einer Richtung. Durch den noch hohen Feuchtegehalt des Furniers (zudem begünstigt durch wasserhaltigen Leim) würde ich die Trocknungszeit in der Form auf 48 Std. ansetzen, zudem den Kessel vor der Weiterverarbeitung mind. eine Woche liegen lassen bei gemässigtem Raumklima und guter Belüftung...


    Bin mal auf das Ergebnis gespannt....

    Ich will mal im Schlaf sterben wie mein Opa....nicht schreiend und kreischend wie sein Beifahrer.... :D

  • Zitat

    Die Spannungen legen sich während des Leimvorgangs wenn das Holz durch den Leim Feuchtigkeit aufnimmt.


    Hätte mir das mal jemand vorher sagen können :D


    Hat das wirklich genau den gleichen Effekt, wie wenn ich die Lagen vorher einzelnen biege?


    Ich will die Lagen jetzt mal mindestens 1 Woche liegen lassen, damit sie gut trocknen. Glaubt ihr, dass reicht oder sollte ich lieber 2 Wochen warten? (oder noch länger).


    Man kann den Lagen immer noch ihre Feuchtigkeit anfühlen, wohingegen sich meine Vorversuchs-Biegungen inzwischen trocken anfühlen (ca. 2 Wochen getrocknet).


    Zitat

    Das Schleifen der einzelnen Lagen war eher nachteilig für die Leimhaftung, vor allem absolut zweckfrei.


    Warum wirkt sich denn ein glatter Untergrund (ich hätte die Holzfaser, die sich durch das Biegen aufgestellt haben, nochmals abgeschliffen) negativ auf die Leimhaftung aus?


    Ich bin außerdem immer noch unschlüssig, ob ich den Kessel Schicht für Schicht kleben soll oder alle Lagen gleich auf einmal. Ich habe Bedenken, da mein Leim nach 5 Minuten abbindet und ich frage mich, ob ich es in der Zeit schaffe alle Lagen anzubringen. Gleich im Vorraus: Argumente wie: Alle Lagen einzeln kostet mehr Zeit sind hinfällig, da ich Zeit (bin Zivi *g*) eh genug.


    Danke für die Antworten,
    Simon


    PS: achso... nur wegen der Form: Es kommen natürlich Tubelugs dran... aber dürfte ja eh klar sein ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Simon ()

  • In diesem Fall ist es egal ob die Lagen vorgebogen wurden oder nicht. Du hast sie überbogen, d.h. sie bekommen Spannung beim Verleimen in der Form. Wenn nichts vorgebogen wurde bekommen sie die Spannung umgekehrt.


    Wie feucht die Lagen noch sind kann ich nicht sagen. Wichtig ist nur: Sie dürfen aufgrund der Leimhaftung keinen zu hohen Feuchtegehalt haben. 15% sind die Grenze. Auch die fühlen sich trocken an ;)


    Das Schleifen war in sofern ein Fehler da der Leim einen gewissen rauhen Untergund braucht um die optimale Haltbarkeit (Adhäsions und Kohäsionskräfte) zu entwickeln. Ich würde die Lagen vor dem Leimen mit 80er Körnung abziehen um wieder aufzurauhen. Das hat nichts mit der jetzigen vorhandenen Rauhigkeit durch die aufgestellten Holzfasern zu tun. Das sind zwei Paar Schuhe.


    Lagen zusammen verleimen. Allerdings würde ich keinen Weissleim verwenden. Ich würde auf Epoxydharz zurück greifen. Alleine schon wegen der viel längeren offenen Zeit. Gibts bis 60 Minuten wenn ich nicht irre. Eine gute Adresse ist timeout.de . Die haben sogar Epoxy der unter Wasser aushärtet...

    Ich will mal im Schlaf sterben wie mein Opa....nicht schreiend und kreischend wie sein Beifahrer.... :D

  • Zitat

    Du hast sie überbogen, d.h. sie bekommen Spannung beim Verleimen in der Form.


    Den Satz versteh ich nicht... erklär mal genauer.


    Ansonsten vielen dank für die Tipps. Werd versuchen sie alle zu berücksichtigen, damit die Trommel nachher auch nach was klingt.



    Gruß,
    Simon

  • Eigentlich ganz einfach: Sie wurden zu weit gebogen fürs trocknen. Bei der Verleimung ist der Radius ja grösser, d.h sie werden wieder auseinandergebogen. Das 90 Grad Bad war ähnlich dem Dampfbiegen. Dadurch bleiben die Furnierlagen mehr oder weniger rund.


    Das Optimum wäre gewesen die Furniere in richtiger Reihenfolge nach dem Bad um die Form zu spannen und dort trocknen zu lassen. Nur müsste diese dann anderes konstruiert sein um ein gleichmässiges trocknen zu ermöglichen...ein saugfähiges Material (Wassersteine) wäre da das perfekte Material......


    Aber das sind Kleinigkeiten die eigentlich zu wenig ausmachen um sich darüber den Kopf zerbrechen zu müssen...

    Ich will mal im Schlaf sterben wie mein Opa....nicht schreiend und kreischend wie sein Beifahrer.... :D

  • Ich hoff ich hab dich jetzt nicht falsch verstanden, aber:


    Ich hab die Länge der einzelnen Funierlagen vorher berechnet und dann die Länge am Funier angezeichnet. Daraufhin hab ich das Funier bis zur Markierung gebogen und dort fixiert. Jede Lage ist also schon auf den richtigen Durchmesser gebogen wurden. Den Überstand, den du siehst, ist nur da, um die Lagen gescheit zu fixieren nach dem Biegen. Außerdem wollte ich noch eine kleine Sicherheitsdifferenz, bevor ich die Lagen endgültig auf die richtige Länge bringe.Und das geschieht erst, wenn ich das Kesselnegativ habe.


    Gibts irgendeine Möglichkeite die Restfeuchtigkeit in meinem Holz zu messen?


    Bambam: Gibts irgendwelche Gründe, warum du die Lagen alle auf einmal verleimen würdest? (nur als Ergänzung: Ich habe mir Titebond II besorgt, um die Lagen zu verleimen)


    Es mach mir außerordentlich viel Spaß mit Euch über meine Fehler zu diskutieren.


    Danke,
    Simon

  • Wenn die Furniere noch Überlänge haben ist nichts zu befürchten ;)


    Ich würde alles auf einmal pressen. Zeit ist genug (in 5 Minuten kann man eine Menge Leim angeben) und die Stücke sind ja nicht sooo gross. Wichtig ist nur dass alles griffbereit liegt, vor allem genug Spanngurte. Den Stoss auf der Kesselinnenseite und Aussenseite würde ich mit Papier (keine Zeitung wegen der Druckerschwärze) abdecken um ein Festkleben an der Form und dem Spanngurt zu vermeiden. Zudem mit Malerkrepp exakt am Stoss vorbei kleben, da der austretende Leim die Fläche versaut und unnötige Arbeit verursacht....


    Ich würde noch eine Woche warten und dann alles verleimen. Die Holzfeuchte ist ohne Feuchtemessgerät nur grob zu schätzen. Durch den Leim nimmt das Furnier ja erneut Wasser auf. Deshalb den Kessel vor der Endbearbeitung ruhig 4 Wochen stehen lassen...


    Wünsche mal gutes Gelingen... ;)

    Ich will mal im Schlaf sterben wie mein Opa....nicht schreiend und kreischend wie sein Beifahrer.... :D

  • sehr sehr schön... du hilfst mir wirklich sehr weiter Bambam.


    Jetzt bin ich soweit mit Wissen gesättigt. :D


    Wen ich weiter gekommen bin gibts neue Bilder und mehr Infos.



    Danke,
    Simon

  • Das Papier ist richtig, aber das Krepp lass um Himmels willen weg! Damit habe ich nur miese Erharungen gemacht. Beim Pressen drückst Du den Kleber und das Klebeband in die Furnier- Oberfläche, das bekommst Du nie wieder weg, egal, wie viel Du schleifst. Und das siehst Du nachher an der Oberfläche.
    Dann lieber das Furnierklebeband, das ist so ´ne Art "Endlosbriefmarke", soll heissen gummiertes Papier, das erst feucht gemacht wird, und dann klebt (wie Katzenscheisse).

    ***Boss nüschd kost, daucht au nüschd!***

  • Zitat

    Original von ParadeDrummer
    ...Dann lieber das Furnierklebeband, das ist so ´ne Art "Endlosbriefmarke", soll heissen gummiertes Papier, das erst feucht gemacht wird, und dann klebt (wie Katzenscheisse)...


    :D:D Hast dus ausprobiert :D:D



    On-Toppic: Sieht gut aus bis jetzt freu mich auf weiteres


    Zu den "Bedingungen" wurde ja schon alles gesagt, wobei ich dir auch raten würde deine Lagen nicht abzuschleifen


    Wer andern eine Bratwurst brät, der hat ein Bratwurst-Brat-Gerät :D

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