formschwankungen

  • Gruß ans Forum,
    ich schreibe mein erstes posting aus frust über ein bestimmtes problem, nämlich folgendes:


    an einem tag, zB. gestern, nehm ich die sticks in die hand und spiele entspannt, kontrolliert, konzentriert, alles fließt angenehm und ich fühl mich eins mit den sticks, kurzum: alles ist wunderbar und irgendwie läuft es "rund".
    an einem anderen tag, zB. heute, nehm ich die sticks in die hand und bin sofort verkrampft, mein timing ist dahin, mir fallen ständig die sticks aus der hand (!), ich hab schmerzen im rechten handgelenk, keine kontrolle über die sticks, kurzum: alles ist sch***!!


    ich erlebe diese schwankungen schon sehr lange und weiß einfach nicht was ich falsch mache!
    ich übe - mit ausnahmen - jeden tag, ich achte darauf dass ich langsam und entspannt anfange, ich ändere nichts an meiner haltung...
    jedesmal wenn ich glaube "jetzt weiß ich wies geht!" kommt bald die enttäuschung und dann "klemmt" es wieder (vielleicht is es ja die zu hohe erwartungshaltung, die die verkrampfung verursacht?).


    ich kann gar nicht sagen wie mich das nervt. seltsamerweise betrifft es hauptsächlich meine rechte hand (ich bin rechtshänder), meine linke hand scheint irgendwie "stabiler" in dieser hinsicht.


    Vielleicht hat jemand einen Rat für mich, vielleicht sind das ja einfach Formschwankungen, die man hinnehmen muss, aber irgendwie will ich mir das nicht so recht vorstellen...


    Vielen Dank und Grüße,
    al dente

  • Formschwankungen sind normal!
    Versuch mal, Dein Drumming aufzunehmen. Am besten jeden Tag ... und dann vergleiche mal
    ob Dein Drumming anders klingt, wenn Du Dich gut fühlst bzw. wenn Du Dich nicht gut fühlst.
    Da wirst Du feststellen, daß das zu hörende Ergebnis oftmals garnicht so verschieden klingt...


    Viele Dinge spielen sich im Kopf ab, und diese Erwartungshaltung kann Dir schon mal den Tag versauen. Ich habe an den Tagen im Proberaum, wo es subjektiv nicht "rollt", einfach eine Scheissegal Haltung aufgebaut. Ich versuche dann, einfach nur ein bischen zu spielen und Spaß zu haben und nicht verbissen an einer Aufgabe zu verzweifeln.


    Ist vielleicht auch eine Erfahrungssache. Da ich sehr viel spiele (d.h. Studio und Tourneen)
    habe ich mir einen Weg erarbeitet, wo ich das spielerische Level immer relativ geichhalten kann und trotz Formschwankungen, Stress, Erschöpfung bestimmte Dinge abrufen kann, ohne daß das den anderen Musikern auffällt, daß ich mal einen richtig beschissenen Tag habe.
    Natürlich gibt es auch diese Tage, wo die Drumsticks einfach nicht zu mir gehören wollen - aber ich sach ma:
    locker bleiben, es gibt schlimmeres :)

  • Zitat

    Original von al dente
    ...nehm ich die sticks in die hand und bin sofort verkrampft, mein timing ist dahin, mir fallen ständig die sticks aus der hand (!), ich hab schmerzen im rechten handgelenk, keine kontrolle über die sticks, kurzum: alles ist sch***!!


    Es geht nur um das Verkrampfen, alles andere sind Folgeerscheinungen, die nur den Frust steigern. Bei mir war es früher genauso.


    Was gegen Verkrampfen hilft ist:
    Technik verbessern durch Üben, langsamer spielen und später schneller werden = üben, warm machen vor dem Üben.

  • Moin!


    Ganz wichtig: Sich von diesen "Schwankungen" nicht verrückt machen lassen! Und immer dran denken, dass wir halt Menschen sind- und keine Roboter! ;)


    Dass es den einen Tag super klappt (man trommelt wie ein junger Gott :D ) und den nächsten überhaupt nicht, ist somit ganz normal. Selbst Simon Phillips hat mal bei einem Workshop erzählt, dass es ihm auch schon mal so geht!


    An so einem Tag fahre ich dann halt nur das Pflichtprogramm und lasse alle "tollen" Sachen weg (also wilde Breaks etc.). Meist ist es dann so, dass man im Laufe des Spiels dann doch noch besser reinkommt und noch ein bisschen aufdrehen kann.


    Also (wie auch von meinen Vorpostern bereits angemerkt): Den Druck rausnehmen!


    LG

  • Ich habe die Schwankungen seit über 33 Jahren, beim Schlagwerkspielen seit über 20 Jahren. Manchmal schwanke ich ganz, ganz stark, dass kommt aber nur so ein oder zwei mal im Jahr vor und hat meist eine Vorgeschichte in Form von flüssiger Nahrungsaufnahme.


    Was denkst Du? Natürlich hast Du Schwankungen in deiner Tagesform und machen kann man dagegen gar nichts - that's life live. In irgendeinem Interview hat Herr S. Phillips mal gesagt, er hat diese Schwankungen auch. Mit dem Unterschied zu uns, dass er an einem schlechten Tag nur 99,0 % aller Drummer dieser Welt in die Tasche steckt, sonst sind es etwas 99,9 %.


    Wenns bei mir nicht rund läuft, lass ich das Set Set sein und mach was anderes. Ansonsten kommen nur so komische Sachen bei raus.

    Grüße,


    De' Maddin Set
    ________________________________


    Dängdäng-Dängdäng-Dängdäng
    Bababababaaa-baba - Brack........Meet you all the way....dadadab...usw.

  • Würd mir da auch keinen Kopf machen. Keine Fußballmannschaft gewinnt jedes Spiel. Auch ein Roger Federer verliert mal ein Spiel, und auch die Spiele, die er gewinnt, sind nicht immer Ergebnis seines überragenden Spiels. Der wurstelt sich auch manchmal mehr schlecht als recht durch;-)

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Zitat

    Manchmal schwanke ich ganz, ganz stark, dass kommt aber nur so ein oder zwei mal im Jahr vor und hat meist eine Vorgeschichte in Form von flüssiger Nahrungsaufnahme.

    :D :D :D


    Wie lange spielst Du schon? Schwankungen wird es immer geben wie oben mehrfach geschrieben. Aber irgendwie wird man mit der Zeit lockerer im Umgang damit.


    Noch ein Trost: Vor ein paar Wochen bin ich für einen anderen Drummer kurzfristig als Grippe- Vertretung eingesprungen. Keine Probe vorher und gleich los. Entsprechend angespannt wage ich mich nur den Rhytmus zu spielen und variiere nur wenig. Bei zwei drei spontanen Fills verdaddele ich mich auch noch. Insgesamt ein unbefriedigendes drumming und auch noch vor Publikum. Nach dem Gottesdienst kommt jemand zu mir bewundernd und sagt: "Du hast ja heute wieder gut gespielt! " ...und das war in keiner Weise ironisch gemeint. :D


    Sticks verloren habe ich übrigens schon oft. Dafür hängt ja die Tasche an der Standtom damit ich mir gleich einenj neuen greifen kann ;)



    Gruß,


    <>< Daniel

  • hi
    ich habe auch schon formschwankungen die ich spüre obwohl es von außen wohl ganz gut klingt
    ich spür das richtig diese gefühl unbefriedigt zu sein (nicht falsch verstehen)
    aber es ist mal so und mal anders


    Lg

    Mein Set


    "Where do you come from?"
    "London"
    "London where?"
    "London England!!"

  • Tach, danke für die vielen Antworten -
    ich bin 25, spiele seit ca 14 Jahren (mit Unterbrechungen), seit ca 2 Jahren intensiver.
    Wird wohl wirklich so sein dass man lernen muss mit diesen Schwankungen zu leben und sich danach zu orientieren.
    Ich hab mir auch angewöhnt, beim Üben peinlich genau drauf zu achten dass ich nicht zu schnell beginne, und zu schnell bedeutet eben: so schnell, dass ich dabei nicht mehr entspannt sein kann.
    Habe das Tempo in dem ich noch entspannt und locker spielen kann frei nach Dave Weckl "Home Tempo" genannt, und das Home Tempo ist eben jeden Tag anders.
    Manchmal scheints halt nicht mal in Zeitlupe so richtig rund zu laufen, und egal wie weit ich das tempo runterschraube, irgendwie will es nicht.
    Hab aber auch schon die Erfahrung gemacht, dass es höchst subjektiv ist und hab eine Studioaufnahme von mir, die sich beim Einspielen echt besch*** angefühlt hat, aber im Nachhinein echt gut klingt!
    In diesem Sinne,
    thx und grüße
    al_dente

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