Fragen zu Istanbul

  • Hi Leute, ich habe ein paar Fragen, wäre klasse wenn ihr mir da weiterhelfen könntet :)
    Also, was ist denn eigentlich der Unterschied zwischen Istanbul und Istanbul Mehmet? Welcher Laden führt die beste Istanbulauswahl? Glaube das müsste Musicstore sein, aber die haben zum Beispiel nicht das Samatya Set 2 und 3 :( Die hätte ich dabei echt gerne, bin sehr überzeugt von den Samatyas, vor allem im Splash und Crashbereich und ich kann und will nunmal nicht 250€ für ein Crash ausgeben, wenn es eins für 90€ gibt das mir auch sehr gut gefällt ^^ Interessant fand ich jetzt die X-Metal Serie auf der Istanbul Mehmet Homepage. Die Beschreibung klingt schon so schwachsinnig... Als ob es spezielle Becken für Black Metal und Grindcore gäbe, die sich von denen für Thras Metal unterscheiden :D:D:D Aber trotzdem will ich die Dinger mal testen, so rein Interesse halber. Die scheint es aber in Deutschland noch nicht zu geben, oder?


    Gruß Ghoul

  • Istanbul Agop und Istanbul Mehmet war von 1980 (erst "Zilcier", kurz danach "Istanbul") bis 1996 eine firma. Nach einem tötl. autounfall von Agop Tomurcuk (gemeinsam mit Mehmet Tamdeger gründer der firma), hat Mehmet Istanbul verlassen und eigene firma gegrundet (Istanbul-Mehmet). Zwei Agop's söhne Arman und Sarkis leiten jetzt Istanbul Agop..
    That's the story..

  • @ drmr, danke für die kleine Geschichtsstunde, sehr interessant. ;)


    Ghoulscout die samatyas sind gut klingende Einsteiger Becken. Der Store hat einiges an Istanbul, auch das Drumcenter hat meistens viel da (aber mehr die Jazz-Abteilung). Zu den Metal Fähigkeiten dieser Bleche musste mal Dr.Doublekick fragen. Der ist Endorser.


    Grüße


    Christoph

  • Danke für eure Hilfe ;)
    @ Chris Beam Ich kenne die Metal Fähigkeiten der Samatyas, ich spiele ja ein paar davon :) Mir geht es um die Serie Metal-X. Für mich sind die Samatyas einiges mehr als Einsteigerbecken. Das Crash ist jetzt vielleicht nicht dynamisch genug für Jazz oder so (hat halt einen punchy schneidenden Klang), aber das Ride ist total flexibel und die HiHat klingt auch echt ordentlich.

  • Hier mein Post aus einem anderen Thread, der das Thema etwas näher beleuchtet:


    Hier ein paar Facts zu der Geschichte von Istanbul, die stark von Zildjian abhängig ist. Ich habe mich vor kurzem selbst etwas damit beschäftigt.


    Agop Tomurcuk und Mehmet Tamdeger hatten seit ihrer Kindheit Kontakt mit der alten Zildjian Fabrik in Istanbul. Damals war Mikhail Zilcan der Chef der Fabrik, da sich Kerope Zildjian (Bruder von Mikhail) der Zusammenarbeit verweigerte, aus Protest gegen die Spaltung der Zildjian Firma in den türkischen und amerikanischen Teil (Avedis Zildjian Co.). Kerope arbeitete erst in den späten 60ern mit Mikhail zusammen, und ging später mit seinem Sohn Gabe nach Meductic (Kanada) und half bei der Errichtung der Sabian Farbik.


    Als Agop und Mehmet im arbeitsfähigen Alter waren, arbeiteten beide in der türkischen Zildjian Fabrik. Dadurch wurde beiden das "Zildjian Geheimnis" des Schmelzverfahrens sowie die Verarbeitung nach alter Zildjian Tradition beigebracht. Im Jahre 1977 starb Mikhail Zildjian, die amerikanische Avedis Zildjian Co. konnte die türkische Zildjian Fabrik auflösen (aufgrund von Patenten) und Kerope Zildjan ging mit Gabe und den ganzen Maschinen nach Meductic. Zu diesem Zeitpunkt gab es in Meductic eine Außenstelle der Avedis Zildjian Co., welche später mit Robert Zildjian als Chef zu Sabian wurde. Interessanterweise war die Zildjian Außenstelle in Meductic immer für die handgehämmerten "K" Cymbals zuständig. Aus dieser Zeit stammen die sogenannten Canadian K. Dieses Know-How wurde von Sabian übernommen, während sich Avedis Zildjian eher auf maschinelle Techniken konzentrierte. Da die Außenstelle in Meductic nun nicht mehr für Zildjian die K Cymbals fertigen konnte, übernahm dies die Avedis Zildjian Co. selbst. Modelle aus den früheren 80ern sind als EAK (early american K) bekannt und geschätzt.


    Agop und Mehmet standen dann, wie viele andere türkische Schmiede auch, ohne Job da. Entweder konnten sie nach Meductic folgen, oder sie mussten schauen, was sie machen. Beide entschieden sich, im Jahre 1981 eine eigene Fabrik zu gründen, um das zu tun was sie gelernt haben: handgehämmerte Becken nach alter Tradition herzustellen. Ihre Firma nannten sie "Zilciler Kollektif Sirketi", wobei Zilciler das türkische Wort für "Beckenschmied" ist. Die ersten Becken hießen einfach "Zilciler". Aufgrund der Namensähnlichkeit zu Zildjian, waren Agop und Mehmet gezwungen den Namen zu ändern. So entstand der Name "Istanbul" für die Becken. Die Firma an sich heißt auch heute noch "Zilciler Kollektif Sirketi".


    In den Anfangszeiten (und woch auch noch heute) bestand der größte Teil der Belegschaft aus ehemaligen Mitarbeitern der türkischen Zildjian Fabrik. Besonders zu erwähnen sind Agops Bruder Oksant, sowie seine beiden Söhne Sarkis und Arman.


    Agop Tomurcuk starb im Jahre 1997 bei einem Bootsunfall und Mehmet wollte die Firma alleine übernehmen. Da die Söhne von Agop damit nicht einverstanden waren, kam es zum Split in Istanbul Mehmet und Istanbul Agop Cymbals, letztere werden heute unter der Leitung von Sarkis und Arman Tomurcuk hergestellt. Im Prinzip arbeiten beide Hersteller sehr ähnlich, jedoch scheinen die Agops etwas traditioneller zu klingen (dünner, mehr Trash). Mehmet scheint sich etwas stärker von moderneren Sounds beinflussen zu lassen. Es muß erwähnt werden, dass Agop und Mehmet sich nicht einfach auf den alten Zildjian-Herstellungsprozess verlassen, sondern kräftig Forschungs- und Entwicklungsarbeit leisten, welche sich in den unzähligen Serien manifestiert, die z.B. neue und innovative Lathing Muster beinhalten.


    Ein weiterer wichtiger Name in der türkischen Beckenherstellung ist Eremya Arzat. Eremya war "Master Cymbalsmith" bei Istanbul (vor dem Split) und gilt als Ausbilder fast aller türkischen Beckenschmiede in den letzten 30 Jahren, nach alter überlieferter Zildjian Tradition. Aus dieser Schiene entstanden dann Firmen wie Bosphorus, Masterworks, Anatolian, Agean und Amedia. Leider konnte ich wenig über die Entstehungsgeschichte besagter Firmen herausfinden. Die Mitarbeiter von Amedia Cymbals kommen ausnahmslos aus den Firmen von Istanbul Agop und Mehmet, was auf der Amedia Webseite nachzulesen ist.


    Ansonsten sind mir keine weiteren Infos bekannt. Ich bin dankbar über Ergänzungen, insbesondere die neueren Entwicklungen betreffend.



    Enzi

  • Vielen Dank, Enzi, hab auch gerade noch mal den verlinkten Thread durchgelesen. Schöne Lektüre.
    Hab im Moment ein 22er Turk Jazz Ride und eine 13er Signature HiHat (beides Agop) Die von Johan VDS angesprochenen Material-Defizite kann ich auch bestätigen (leichte Beulen, etc) Aber das Grundmaterial ist sowas von geil, hab bisher keine Cymbals mit soviel verschiedenen Nuancen besessen. Aber ist auch mehr was für Jazz und artverwandte Musik.


    Grüße


    Christoph

  • Danke für eure Antworten, vor allem für deinen ausführlichen Bericht, Enzi :) Jetzt würde mich nurnoch mal diese Metal-X Serie sowie Beckenset 2 und 3 interessieren. Denn weiterhin liebe ich mein 16" Samatya Crash trotz Riss und ich denke nicht, dass ich mir so gut gefallende Becken woanders so günstig kriege. Ein Satz mit 14 16 und 18 Zoll liegt ja noch unter 300€ :D

  • Also ich hatte mal ein Istanbul Alchemy Professional Rock Custom Hihat und das war die lauteste Hihat die ich je gehört habe(deshalb musste sie auch weg) ich hab mir dann ne Zildjian A Mastersound geholt (welche ja eig auch net leise is) aber die is richtig lasch gegen das Istanbul ding----> für metal is die ganz sicher geeignet!

    Sonor 4ever.

  • Danke ;) Aber ihr missversteht micht ^^ Es geht mir nicht darum Becken für Metal zu finden, von solchen halte ich auch garnichts ^^ Ich will einfach nur wissen wie diese Becken klingen, weil die Beschreibung so sinnlos ist und das ganze damit so interessant macht ^^

  • In China werden in der Musik schon seit Jahrtausenden Becken eingesetzt. In Europa / Vorasien hat vor allem die türkische Janitscharenmusik die Verbreitung von Becken gefördert. Daher haben die meisten Beckenschmiede eine türkische Tradition. Erst im 18. Jh wurden Becken dann vermehrt in europäischen Sinfonieorchestern eingesetzt. Übrigens wurden in vielen frühen Partituren speziell Zildjian Becken gefordert ;)


    Enzi

  • Die Türken haben doch auch diese flach auslaufende Form überhaupt erst durchgesetzt, die chinesischen Becken waren ja alle mit Krempe.


    Deswegen sagt man auch "türkische Form" zu den gängigen heutigen Becken, wenn ich richtig informiert bin.

  • Zitat

    Original von drummertarzan
    beide - Meinl (Deutschland) als auch Wuhan (China) - wuerde ich jetzt nicht zu den ganz bekannten und erfolgreichen zaehlen.



    8o
    Also bei Wuhan kann ich dir zustimmen, aber Meinl ist ganz sicher bekannt.

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