Spielerfahrung

  • ich spiel seit kurzem mit neuen Leuten. bei der letzten Probe haben wir mal aus Spass die Jahre zusammengezählt, die wir so Musik machen. da sind wir bei 5 Leuten auf knapp 130 Jahre gekommen. Unser Erfahrungsindex beträgt also ca. 26. Wie sieht denn das bei euch so aus? :)

  • sorry, aber nen schneller, höher, weiter sollte das nicht werden. ist eher ne philosophische frage





    die geliebte edith erläutert das mal


    mich würd z.B., interessieren, wann Musiker das Handtuch werfen. In meiner Band ist das nun nicht gerad der Fall gewesen, aber wenn ich drüber nachdenk, wer heute noch von denen, die ich als ca. 20jähriger als drummer kannte, heute noch drummen, ist das nur einer (ausser mir). Der Rest hat es irgendwie eingestellt. Mein Kollege ist Profi, ich bin aber Amateur. Frag mich halt, ob es da sowas wie ne Halbwertszeit gibt.- Sind 90% der drummer (und damit auch der member hier) als Musiker eigentlich zum scheitern verurteilt und spielen im Alter höchstens rhythmisch doppelkopf? Wenn nicht, warum ist das nicht so?

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  • ich glaube, das ist sehr von der Musik abhängig, die gespielt wird und ob Profi oder Amateur.


    Profis sind gezwungen, den ständigen Wandel mitzumachen oder auszusteigen (wenn sie Alternativen haben!?), die Amateure hängen oft an "ihrer" Musikrichtung und wenn die verschwindet, verschwinden sie mit - tauchen zumindest ab, bis ein (mehr oder weniger kurzes) Revival kommt und sind dann endgültig weg.


    Musiker in fortgeschrittenem Alter finden sich am ehesten bei den "populären" Musikarten, wie. z.B. Blasmusik, Gesangvereine, aber auch Klassik und im Jazz.


    Wenn ich jetzt mal den Pianisten und den Bassisten nehme, mit denen ich häufiger spiele, dann bringen wir zusammen ca. 130-140 Jahre zu dritt...



    edit: kleine Korrektur an den Zahlen - hatte die Fragestellung zwar gelesen, aber nicht richtig begriffen..., jetzt paßt es

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk

    Einmal editiert, zuletzt von Lite-MB ()

  • danke für den tollen Beitrag.


    aber mal ganz provokativ könnte man doch daraus schließen:


    Zitat

    Original von Lite-MB


    Musiker in fortgeschrittenem Alter finden sich am ehesten bei den "populären" Musikarten, wie. z.B. Blasmusik, Gesangvereine, aber auch Klassik und im Jazz.


    daß für die Mehrheit der Übriggeblieben ein ziemlicher musikalischer Sinneswandel stattfindet, weil sie vorher rumgerockt haben und am Ende im Jazz landen.


    stirbt der rock dann nicht quasi unter alternden musikern schlicht aus (wenn sie davon nicht leben?)


    jayjay: nur wenn man es an den nagel hängt

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  • Zitat

    Original von Psycho ... daß für die Mehrheit der Übriggeblieben ein ziemlicher musikalischer Sinneswandel stattfindet, weil sie vorher rumgerockt haben und am Ende im Jazz landen ...


    falls das mißverständlich rüberkam... - eigentlich wollte ich sagen, daß prozentual mehr Musiker meiner genannten Kategorien, die damit jung starten, bzw. rechtzeitig dahin gewechselt sind, bis ins Alter musizieren, als z.B. Rock-Musiker, oder stell dir mal einen 70-jährigen Metal-Drummer vor, der blastet, was das Zeug hält :D


    Oder anders rum, ich rechne nicht damit, daß die ganzen Höher-Schneller-Weiter-Double-Bass-Spezialisten hier endlos ihren "Sport" ausüben werden.

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk

    Einmal editiert, zuletzt von Lite-MB ()

  • auf jeden Fall finde ich das eine interessanten Aspekt an diesem merkwürdigem Thema, dass es zwar nicht so sein muss, aber oft so ist, dass die richtig harte Mucke im Alter eher auf der Strecke bleibt.
    was ich aber auch immer hart fand, wenn ich mal jemand getroffen habe, der früher richtig gut war, mir dann mit 40 erzählt, er macht seit Jahren keine Musik mehr, drums hätte er auch verkauft. wenn man dann fragt, ob er's nicht vermisst, kommt dann auch noch nö, wieso?
    wenn man hier so im df denn ganzen Enthusiasmus und Hype ums drummen wahrnimmt, kann man sich fast fragen, ob das nicht nur Phase ist, die bei den meisten recht schnell vorübergeht, sobald die ersten Blagen balgen ;)


    bei den Hochgeschwindigkeitsdrummern seh ich das eher wie bei den Sportlern, wenn mit 30 der Abbau beginnt, dann muss man halt irgendwann aufhören, wenn man nicht die Mugge wechseln kann oder nen Musikgeschäft aufmacht


    ich denk mir auch, das viele Musik machen, um bei den Mädels Eindruck zu schinden, was aber nicht so recht klappt, weil die oft auch Ahnung von Musik haben. also heiraten sie eine, die keine Ahnung hat, nur hat die deswegen auch kein Verständnis fürs drummerherz. und weil man gegen Frauen eigentlich immer verliert, lässt man es dann irgendwie irgendwann ;)


    was hat euch denn so davon abgehalten, nicht aufzuhören? Krisen gabs doch bestimmt

    2 Mal editiert, zuletzt von Psycho ()

  • Harte Musik braucht Energie von innen, Wut, Liebe, Idealismus und sowas. Das mit konstanter Intensität aufrecht zu erhalten ohne auszubrennen schaffen nur wenige. Das gibt auch alleine die Vita eher selten her. Irgendwann hat man sich daran abgearbeitet und/oder richtet seine Energien halt auf Familie und Beruf. Und man muss halt einfach die Zeit zwischen 40 oder 50+ Wochenstunden und Familie finden können.


    Gruß
    Alex

    "Ich verlor bisher Filze, Sticks und einen Bassisten. Weiß der Geier was man damit will."
    Barumo, 2008

  • Zitat

    Original von zorschl ... Und man muss halt einfach die Zeit zwischen 40 oder 50+ Wochenstunden und Familie finden können...


    das wäre ja eine Frage des Zeit-Managements, das kann man lernen und ich kann an mir belegen, daß es funktioniert.


    Ich bin nach dem Studium in die Firma meines Vaters eingestiegen und mußte die ziemlich schnell und ziemlich überraschend übernehmen, hatte durchaus 60-70 Stunden pro Woche zu tun, Familie mit drei kleinen Kindern, meine Frau hat Musik gemacht (macht sie heute noch) und ich auch. Und trotzdem kam niemand zu kurz.

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk

  • Das ist nicht immer nur eine Frage des Zeitmanagements, das ist manchmal auch eine Frage der persönlichen Ressourcen. Meine Liebste und ich schaffen das auch *), andere halt nicht. Andererseits finde ich die implizite These, dass alle Menschen in gleichem Umfang leistungsfähig sind vor dem Hintergrund der sehr ungleichen Verteilung der Güter eine recht spannende... aber das gehört nicht hierher... :D


    Gruß
    Alex


    *) Allerdings nicht mit 60 oder 70 Std. Die werde ich -sofern mich keine Unbill des Lebens in irgendeinen Gulag oder dergleichen verschlägt- definitiv niemals bereit sein zu arbeiten. Das ist eine Frage der persönlichen Philosophie.

    "Ich verlor bisher Filze, Sticks und einen Bassisten. Weiß der Geier was man damit will."
    Barumo, 2008

  • ist sogar ein sehr umfängliches Thema - und gehört sicherlich nicht in diesen Thread...


    aber genauso wie die Zeit, dann ich auch meine Ressourcen gezielt einsetzen, für mich ist es ein Horror zu sehen, wie plan- und ziellos viele (junge) Menschen einfach rumhängen und sich selber jegliche Chancen und Erfüllung stehlen.


    Wie überall, da ansetzen, wo man es kontrollieren kann - bei mir selber.

    ..."meine" Musik: Jazz (Big Band bis Free), brasil. Musik, Avantgarde, hin+wieder Klassik ->am Drumset, an den Percussions, am Schlagwerk

    Einmal editiert, zuletzt von Lite-MB ()

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