Lernen: DVD oder Buch?

  • Eine Frage an die werte Gemeinde:


    Welches Medium bevorzugt Ihr, wenn Ihr was lernen wollt? DVD oder Buch?
    Es gibt auch Mischformen:
    Buch mit DVD, z. B. Erskine oder Mr. Brush
    DVD mit PDF, wie z. B. Thomas Lang
    Buch und DVD separat, wie z. B. Stanton Moore oder wiederum Thomas Lang oder Andy Gillmann


    thx
    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • Wenn man fit genug ist, reicht sicher die notierte Übung. Wer aber zu wenig Erfahrung hat, wird bei der Umsetzung von Notenmaterial ohne entsprechende visuelle/akustische Anleitung Probleme haben. Eventuell (bzw. wahrscheinlich) reicht hier dann nicht einmal das klingende Anschauungsmaterial.

  • Ich habe ein Buch + DVD zum lernen gekauft.
    Und ich muss sagen, die DVD war für meine Bedürfnisse total unnötig.


    Also ich würde sagen, ein Buch alleine reicht vollkommen aus :)

  • Nach wie vor lerne ich am meisten durch den Austausch mit lebendigen Personen.
    Es geht nichts über das alte "wie machst du das", "zeig mal", "erklär mal" Spiel....
    DVD finde ich als Medium eher schwierig und Buch ohne jegliche Anleitung meist wenig ergiebig bis sogar in faslche Richtung führend.


    Ein Aha Erlebnis sondergleichen hatte ich in meiner Jugend, als mir nach Jahren mal ein fachkudiger Leher erklärt hat, was es eigentlich mit dieser Ted Reed Syncopation auf sich hat, die bis zu diesem Zeitpunkt in meinem regal verstaubte, weil ich nix mit dem Buch anfangen konnte.
    Und selbst so gut gemachte Büchlein wie die des Herrn Erskine sind nur halb so viel wert, wenn man nicht mal auf die entscheidenden Aspekte aufmerksam gemacht wird.


    Also meine klare Hierarchie


    Platz eins unangefochten:


    - lebendiges Gegenüber in Form eines anderen Trommlers oder Trommellehrers


    Patz 2 geht an das Buch


    Platz 3 an die DVD



    edit sagt: nach kurzem Nachdenken fällt mir doch glatt ein, das ich meinen Beitrag korrigieren muss.


    Auf Platz 1 liegt neben dem Austausch mit einem anderen Trommler oder Unterricht bei einem guten Lehrer Musik hören, sei es auf Konzerte gehen oder Tonträger anhören und damit meine ich genaues hinhören und live zudem auch hinschauen.
    Das liegt meines Erachtens noch weit vor dem Buch und der DVD.
    Nirgendwo lernt man so viel übers Trommeln wie dort, wo es zur Anwendung kommt.

    Einmal editiert, zuletzt von drumdidi ()

  • intuition.
    gibts leider weder auf dvd noch auf cd oder in buchform.
    da muss sich jeder an den eigenen arsch packen.
    scheisse. im wahrsten sinne des wortes.

    Satellite of Love

  • intuition.


    Stand hier garnicht zur Auswahl! ;)


    Fuer mich ist es nicht "DVD oder Buch" sondern "DVD und Buch"


    Auf der DVD wird idealerweise erklaert wie und warum, und man wird motiviert.


    Im Buch gibt es dann ergaenzende Uebungen, die man selber durchfuehren muss.


    Es kommt natuerlich ganz auf den Inhalt des Buch an. Es macht wenig Sinn wenn
    Ted Reeds Syncopation komplett vorgetrommelt wird. Auch rein praktisch:
    Ein Buch kann man einfacher in den Ueberungsraum mitnehmen als einen
    Laptop / Fernseher.


    Aber gerade dem beginnenden Trommler hilft es sicherlich wenn mal vorgefuehrt
    wird wie ein Flam oder ein Swing Pattern gespielt wird. Allein mit der Notation ist
    er sicher ueberfordert.


    drumdidi, eines verstehe ich an Deiner Rangliste nicht:
    Wenn Du am besten lernst, wenn Dir einer "zeigt", und "erklaert" "wie man das macht", dann kommt die
    DVD doch naeher an einen Austausch mit lebenden Personen ran als ein Buch.


    - Juergen -

    Gaffatape und Chewing Gum kleben die halbe Welt zusamm'

  • drumdidi, eines verstehe ich an Deiner Rangliste nicht:
    Wenn Du am besten lernst, wenn Dir einer "zeigt", und "erklaert" "wie man das macht", dann kommt die
    DVD doch naeher an einen Austausch mit lebenden Personen ran als ein Buch.


    Ja, rein von der Logik her, würde ich dir recht geben.
    Nur seltsamerweise funktioniere ich so nicht.
    Ich besitze durchaus einige DrumVHS (ich bin noch aus der vor DVD Zeit...) und sogar 2 Drum DVDs.
    Irgendwie konnte ich mich aber nie für dieses Medium erwärmen.
    Ich schau mir so etwas an, aber danch bleibt für mich recht wenig Nutzen.
    Ein Buch nehme ich in die Hand, blätter darin, stelle es auf mein Notenpult am Set und fange an, damit zu arbeiten.
    Bücher sind mir einfach als Lehrmittel vertrauter und sprechen mich mehr an.
    Ich gehöre auch zu den Leuten, die PDF Handbücher zu Softwareprodukten hassen.
    Wenn ich was über mein Logic erfahren will, greife ich zum gedruckten Handbuch, weil das, was ich in einem PDF lese, irgendwie nicht in meinem Hirn richtig ankommt.
    Etwas, was ich in einem Buch nachgeschlagen habe, bleibt viel schneller und nachhaltiger im Gedächtnis.
    So ähnlich ist das bei DVDs.
    Ich schaue die, aber irgendwie bleibt nicht wirklich ein nachhaltiger Eindruck.


    Mit Logik kann man, glaube ich, beim Lernen nicht immer weiterkommen.
    Für manche mögen ja elektronische Medien zum Lernen ok sein, es gibt ja sogar schon Angebote von Onlie Drumlessons im Netz.
    Mir sind solche Dinge ein Graus, weil es mich nicht erreicht.
    Und der Unterschied zwischen einem lebendigen Menschen, der mir was erklärt und mich auch korrigiert, und einer DVD ist doch gewaltig.
    Die DVD hat zwar die visuelle Vermittlung, aber sie ist trotzdem nur eine Einbahnstrasse im Gegensatz zum lebendigen Menschen.
    Es geht bei der Präferenz eines lebendigen Gegenübers nicht nur um den visuellen bzw. Vorspieleffekt, sondern um Interaktion.
    Das Livekonzert ziehe ich dann auch noch der DVD vor, weil es eben die Gesamtheit des Musizierens transportiert und man viel stärker mitbekommt, warum Dinge gespielt werden.
    Lern-DVDs haben da doch meist eine eher klinische Atmosphäre...

  • Hallo,


    Zitat

    Das Livekonzert ziehe ich dann auch noch der DVD vor, weil es eben die Gesamtheit des Musizierens transportiert und man viel stärker mitbekommt, warum Dinge gespielt werden.


    Fernsehen ist modern, hat aber mit dem wirklichen Leben nichts zu tun. Und so klingt dann auch die Musik, wenn sie von DVD-Schülern gemacht wird.
    Wer sich für sein Instrument interessiert, lernt bei Allem. Dazu gehören Noten, dazu gehört heute wahrscheinlich auch die ein oder andere DVD, aber mit allen Sinnen überall erfahren und selbst experimentell umsetzen, auch mal das, was auf keiner DVD zu sehen ist und nirgends in Noten abgedruckt ist, das führt zur ganzheitlichen Erkenntnis.
    Alles andere ist Selbstbeschränkung. Und so hört es sich dann auch an.


    Grüße
    Jürgen


    Freiheit für die Kunst! Weg mit Dogmen!

  • Hi,


    ein komplexes Thema, zu dem ich jetzt auch meinen Senf dazu gebe.


    Also, wenn ich mich mit einem neuen Stil wirklich auseinandersetzen möchte (zu Übungs- oder sonstigen Zwecken), ziehe ich Tonaufnahmen bzw. Livekonzerte auf jeden Fall vor. Also erst mal viel hören, dann dazu spielen und dann kann man gerne noch ein Buch bzw. eine (oder mehrere) DVD(s) zur Vertiefung oder für neue Ideen hinterherschieben.


    Somit bevorzuge ich weder Buch noch DvD, obwohl ich vieles in der Richtung nutze.


    LG

  • Ich sag auch mal wieder was :)


    Wenn's ums Lernen geht, steht auch für mich ein Lehrer an erster Stelle und wenn ich mir einen bestimmten Stil "drauf schaffen" will (was nicht ohne weiteres ad hoc geht), muß ich erst mal die Musik per Konserve und natürlich auch live genießen.
    Live lernen: Bestimmte Techniken kann man sich live nur schwer abschauen. Oft sieht man z. B. nicht, was die Füße so treiben (Heel-toe ist schwer zu erkennen, wenn die BD davor steht) und das Geheimnis von Herrn Gadds Lieblingsmambo erschließt sich per DVD leichter, als aus der ersten Reihe.


    Bestimmte Bewegungsabläufe sind per Buch schwer zu vermitteln. Man nehme hier beispielsweise mal Moeller, Push-pull oder die bereits genannte Heel-toe-Technik. Ich erkenne selbstverständlich den qualitativen Unterschied zwischen dem alleinigen Anschauen auf einer DVD und dem Ausführen und Korrigieren mit einem Lehrer. Doch ist dieser nicht immer zur Hand und dann ist eine DVD schon ein nettes "Spielzeug". Weiter im Text: Die Bücher von Stanton Moore sind gut. Doch um was es bei New Orleans wirklich geht, vermitteln seine DVDs imho viel besser. Wenn man ihn spielen sieht, erkennt man sofort, wie der Bursche drauf ist. Da hat's bei mir Klick gemacht. Nowas: Gary Chaffee - seine Bücher hatte ich zuerst, doch etwas damit anfangen kann ich besser, seit dem ich seine Videos kenne. Das mag an mir liegen, aber ich muß nun mal von meinen begrenzten Unmöglichkieten ausgehen.


    DVDs haben oft auch einen Teasercharakter (Igoes Groove Essentials oder Drumset Crash Course von Russ Miller), die einen anregen, sich mit entsprechender Literatur zu versorgen. Die Kombination ist für mich persönlich der Bringer: Angucken auf der DVD und Vertiefung mittels Buch oder PDF. Und wenn alles nix nützt, frag ich meinen persönlichen Trommlegott. Der kann nämlich alles. :)


    Danke für Eure Beiträge
    fwdrums

    nontoxic: kurze lange CD-Pause

  • Alles hat systembedingt seine Vor- und Nachteile:


    Ich selbst bin ein Kind der 70iger bzw. 80iger, da gabs wenig DvD's und auch der Zugang zu Büchern war nicht so ohne weiteres möglich. Daher bin ich lernbiographisch ein Anhänger der Schallplatte, der CD, des Hörens. Alles was ich gelernt habe, habe ich schwerpunktmäßig selber erarbeitet: gehört - versucht - gescheitert - - noch mehr versucht - besser gescheitert - wieder gehört - irgendwann entweder auf hohem Niveau gescheitert oder man hat es danngepackt.


    Für nicht heraushörbare Sache mußten dann regelmäßig doch Transkriptionen her. Als dann die ersten Videos rauskamen oder Dvd's, empfand ich das als echte Befreiung und beneide alle diejenigen, die von Anfang an zum besten Anschauungsmaterial greifen können, so wie heute eben schon seit Jahren.


    Ich meine, Bücher sind zum echten Studium des Drummen sicher das reinere Lernmittel, das, was am wenigsten ablenkt. Noten oder schriftliche Übungen können aber zwar das Material intellektuell entzerren und sezieren, mir fehlt da aber einfach der Hör- und Seheindruch, welcher alleine in der Lage ist, die ganze Magie des Spiels rüberzubringen: Wenn man sieht und insbesondere hört, wie ein Break wirkt und klingt, wie dynamisch ein Drumpart ist, wie er sich im muskalischen Kontext einpaßt etc. pp., erst dadurch kann man m.E. drummen lernen. Wie überhaupt das beständige Hören von Musik, auch rein passiv, einfach unbewußt zu neuem Verständnis führen kann, auch wenn man keine einzige Note spielt oder versteht.


    Zum akribischen Aufarbeiten von nicht anders darstellbaren Dingen würde ich daher zum BuchText greifen, auch wenn es darum geht, speziell nur das Drummenzu verbesseren. Wenn es darum geht, darüber hinaus das ganze zum Klingen zu bringen , zum Grooven und swingen, als darum, Musik zu verstehen, hat das Lernen über die DVD und die CD den Vorrang.


    Konzerte dagegen haben mich nie lerntechnisch erfaßt: Sich nur auf den Drummer zu konzentrieren, zerstört ja den Gesamteindruck. Beim Konzert will ich genießen und nicht analysieren.


    See

    "Pommes/currywurst hat einfach seine eigenen Gesetze."
    (c) by frint / 2008


    "Es macht so viel Spaß, ein Mann zu sein, das können sich Frauen gar nicht
    vorstellen!" (c) by Lippe / 2006

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!