Songs weit über dem eigenen Niveau draufschaffen

  • Hey liebe Trommler...


    Ich habe mit meinem Lehrer vor ein paar Wochen angefangen YYZ von Rush mithilfe einer Transkription aus einer Drumheads Ausgabe zu lernen. Ich denke mir es ist sinnvoll sich an so anspruchsvolle(ich denke das darf man im Bezug auf YYZ sagen...) Songs zu wagen. Einerseits bin ich davon überzeugt, dass es mich technisch einfach extrem weiterbringt, andererseits macht es mir einfach Spaß an solchen Knüppeln zu knabbern. Mein Lehrer meint allerdings das wäre nicht wirklich sinnvoll und wir machen das nur weil ich es will... was haltet ihr davon? Findet ihr das sinnvoll? Sollte man sich eher langsam hocharbeiten? Ich habe bis jetzt nicht annähernd so anspruchsvolle Sachen gespielt. Es läuft bis jetz aber ganz gut... die verschiedenen Grooves hab ich im Song tempo drauf und die und die einfacheren breaks funktionieren auch, die 16tel-triolen fills klappen auch (allerdings nur bei halbem Tempo), aber die Frage bleibt, bringt es mir etwas?


    /edit: vill sollte ich noch erwähnen das ich den Song nicht in einer Band spielen muss o.Ä. , ich tu´s nur aus Spaß an der Freud.

  • Ja. So lernst du etwas. Aber lass dir Zeit damit. Unter Leistungsdruck bringt es nichts. Als Lernziel ist es gut - mach aber kleine Schritte. Mit der Tempreduzierung machst dus schon richtig.

    :!: Schlagzeug Lieber Bettelstudent als ohne dw!


    Suche Band, oder Musiker im "Studentenmilieu" die gern und viel auftreten und 'nen Drummer suchen, Proberaum vorhanden. Wenn ihr jemanden (in Dresden) kennt der mich gebrauchen könnte, dann lasst es mich bitte wissen. Ideal wäre eine Kombo die dem Gitarrenrock im Stile von Refused oder The (International) Noise Conspiracy frönt.

  • Gebe ich deinem Lehrer Recht: Ein Haus zu bauen, das kein Fundament hat, macht keinen Sinn.


    Lieben Gruß
    Drummerl

    Was ich denke ist halt... es klappt einfach, die Ghostnotes sitzen, die hihat-Öffnungen stimmen, aber das hat halt einiges an Übung gebraucht, vill hab ich die Frage auch nicht deutlich genug formuliert... es geht mir darum ob es mich im allgemeinem (vorallem aber im Bandkontext) weiterbringt. Ich höre oft das wenn man etwas schweres kann, leichtere Sachen auch wenn sie nicht einfach sind, wirklich einfach von der Hand flutschen (oder so...), stimmt das überhaupt?

  • Ich höre oft das wenn man etwas schweres kann, leichtere Sachen auch wenn sie nicht einfach sind, wirklich einfach von der Hand flutschen (oder so...), stimmt das überhaupt?

    Ja das liegt aber meißtens daran, wenn man etwas schweres immer und immer wieder übt Automatismen entstehen. Dadurch wird vermeintlich leichtes leicht :)
    Das hat aber nichts damit zu tun, wenn man einen schweren Song auswendig lernt.

  • Schuster bleib bei deinen Leisten!


    Sachen spielen die knapp über deinem Niveau sind ist ok und notwendig. Sonst kommst du ja nicht weiter. Aber sich an Liedern zu versuchen, die das eigene Niveau bei weitem übersteigen hat eine stark eingeschränkte Aussicht auf Lernerfolge.


    Und noch einen hinterher..


    ..Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut..

  • Ich finde es wenig sinnvoll, wenn dein Lehrer meint, "das wäre nicht wirklich sinnvoll und wir machen das nur weil du es willst", und es dann trotzdem macht.

    -
    Gesendet von meinen Babyphone mit Papatalk

  • Ich finde das gut, dass er auf seinen Schüler eingeht. Was bringts denn, wenn er nein sagt? -das gibt nur schlechte Stimmung. So merkt der Schüler vielleicht selber, dass es zuviel des Guten ist (wenn eine ausreichende Selbstwahrnehmung vorliegt - wobei: Hatten wir nicht gerade im Fall Rush hier mal jemanden, bei dem das überhaupt nicht gepasst hat?) oder es klappt doch. Worst Case: Es klappt nicht, aber der Schüler denkt doch :) . Dann muss das halt der Lehrer thematisieren und es passt wieder.


    Grüße, Philip

  • Ich denke, ein zusätzliches Spaßprojekt "ohne Sinn und Nutzen" hilft bei jeder Sache, mit der man sich so intensiv beschäftigt, wie mit dem Lernen eines Instruments. Wenn es nebenher zum "üblichen" Trainingsplan verläuft. Das über den Teller gegucke schadet bestimmt nichts. Manche motivieren sich über die irrwitzige Herausforderung, andere brauchen gelegentlich die Erkenntnis "Alter, Du willst zu viel. Immer cool bleiben".


    Aber der technische Lernerfolg wird bei der Sache - wie oben schon geschrieben - vermutlich minimal sein. Bleibt nur zu antworten: "Na und?".

  • Ich denke, so nebenher mal über den Tellerand schauen schadet nicht, aber die eigentliche sinnvolle Variante isses, Dinge zu üben, die man eben anständig koordiniert bekommt, denn nur diese kann man ja letztlich auch üben.

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Wie Kride20 geschreiben hat "Über den Tellerrand blicken schadet nicht", sollte aber
    nicht von deinen täglichen (mit dem Lehrer erarbeiteten) Übungskonzept ablenken.


    So zumindenst meine Meinung und Erfahrung (an mir selber aus Schülersicht).

    Alles wird gut

  • Zitat

    es klappt einfach, die Ghostnotes sitzen, die hihat-Öffnungen stimmen


    Wenn das nicht nur Deine, sondern auch die Wahrnehmung Deines Lehrers ist, hat Dir die Übung viel gebracht. Solange Du Spass dabei hast, erstrecht. Problematisch wirds, wenn die Frustrationsgrenze erreicht wird. "Lernen" geschieht immer über den eigenen Fähigkeiten.

  • Ich würde aber vielleicht versuchen die in dem Song verwendeten Schwierigkeiten gleich grundlegend anzuschauen. Oder vielleicht den Song weglegen, Grundlagen draufschaffen und dann spielen.
    Sonst kann es passieren, dass man zwar das Stück spielen kann aber die darin angewendeten Dinge ausserhalb dieses Stückes nicht einsetzen kann.

  • Wenn man ein blöder Autodidakt ist, wie ich - kann man sich an alles wagen und es irgendwie herum bewerkstelligen. Solange es Spaß macht.


    Da Du aber den "ordentlichen" Weg über einen richtigen Lehrer nimmst, solltest Du auf dessen Ratschlag und Art und Weise ein Fundament aufzubauen, hören. Sonst kann dies sich vielleicht kontraproduktiv auswirken. ;)

  • wenn du das achen möchtest ist das auch ok. wenn ein schüler zu mir kommt und einen song spielen möchte, dann nehmen wir den auch durch. auch wenn der vielleicht 5 nummern zu groß für den jeweiligen ist. der weg ist das ziel. vielleicht lernst du auf die art nicht, den song vom zettel zu spielen, dafür aber tausend andere dinge und konzepte. einen inhalt den ein schüler mit in den unterrricht trägt zu negieren ist imho keine gute idee. es gibt andere mittel und wege :) also dran bleiben.

  • Für mich ist das auch immer ein guter Aufhänger um meine Schüler z.B. für Technikübungen zu begeistern. Es ist einfach motivierender zu wissen "für diesen Groove/ Fill muss ich mir das draufschaffen", als wenn einer sagt: "Übe das. Du wirst es in 2 Jahren vielleicht brauchen!"


    Und Vereinfachen ist übrigens auch immer erlaubt...



    Gruß
    Sven

    "If you don't feel it, don't play it." James Jamerson

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