Wie läuft Unterricht in Zweiergruppen ab?

  • Ich mach mich mal langsam auf die Suche nach einem neuen Lehrer und musste nicht nur feststellen, dass es Musikschulen mit Warteliste gibt (spricht ja eigentlich für die Schule, oder?), sondern, dass auch Unterricht in Zweiergruppen angeboten wird.


    Nun meine Frage an die TrommellehrerInnen unter euch: Wie läuft sowas konkret ab? Hat da jeder Schüler sein eigenes Set und jeder probt in einer Ecke des Raums für sich allein und der Lehrer schaut reihum mal nach dem Rechten? Dann müssen ja beide Schüler annähernd auf dem gleichen Stand sein. Kann man als 2. Person einfach so dazustoßen oder sollten die beiden Personen schon von Anfang an dabei sein bzw. sich kennen? Ist Einzelunterricht nicht effizienter und man sollte die paar Euro mehr lieber in sich selbst investieren?

    Drummer Girl


    Life is too short not to play drums.

  • Ich denke dass 2ergruppen solange sinnvoll sind, soweit beide Schüler auf dem selben Stand sind, anders wärs blöd. Ich würde es auch für sinnig halten, wenn beide Schüler an je einem Set sitzen, denn immer das hin und her is ja auch irgendwann nervig.


    Letztlich fände ich ausm Bauch raus aber individuellen Unterricht schon besser, zumindest auf lange Frist. Wenn man zwei oder gar mehrere hat, dann werden sich wohl nicht alle gleichschnell entwickeln und was dann? Auf den schwächeren eingehen und der, der schon weiter ist, langweilt sich, oder auf den stärkeren eingehen und der andere kommt gar nicht hinterher...


    Ich mein, ne Schnupperstunde kannst ja allemal testen und sehen, obs passt...

    Wer beim Üben gut klingt, wird nicht besser. - Sinngemäß nach Jojo Mayer



    Meine Spielsachen

  • Hallo!


    Ich unterrichte selber mehrere Zweiergruppen und eine Dreiergruppe. Jeder Schüler hat dann natürlich ein eigenes Set, so dass nicht gewechselt werden muss. Und auch alle Schüler
    gleichzeitig und vor allem miteinander spielen können! Die Schüler sind alle auf dem gleichen Lernstand. Sicherlich gibt's da auch kleine Unterschiede, dem einen liegt das aktuelle
    Material vielleicht sehr gut und andere Sachen wiederum nicht. Das war bis jetzt bei mir im Unterricht aber nie ein Problem, da sich die Schüler oft auch gegenseitig "pushen".
    Sollte jemand plötzlich viel besser als der Rest der Gruppe spielen, kann man auch da Lösungen finden, ohne die Gruppe aufzulösen. Der fortgeschrittenere Schüler bekommt dann
    "extra" Material; muss zum Beispiel zu einem Groove, den die anderen "normal" spielen, noch die HIhat mitlaufen lassen etc. Wenn der Lernstand allerdings zu weit auseinander geht,
    macht's natürlich keinen Sinn mehr. Vorteil beim Gruppenunterrricht (vorrausgesetzt jeder hat ein Set für sich) ist, dass die Schüler u.A. auch lernen, auf die anderen zu hören.
    Auch wenn es mit einer Bandsitutation nicht vergleichbar ist. Nachteil ist sicherlich, dass man als Lehrer (rein zeittechnisch gesehen) nicht auf jeden Schüler so eingehen kann wie
    bei der gleichen Unterrichtszeit im Einzelunterrricht. Es muss sowieso geschaut werden, ob die jeweiligen Schüler für Gruppenunterricht geeignet sind. Gibt sicherlich auch Schüler,
    die, wenn sie mit anderen drummern zusammen spielen müssen, gehemmt sind. Andere blühen mit anderen zusammen erst auf. Die Schüler in der Gruppe sollten sich aber auf jeden
    Fall untereinander auch gut verstehen. Letztenendes musst du aber für dich selber rausfinden, ob das was für dich ist.
    Viel Erfolg!

  • Am Gruppenunterricht wird zwar mehr verdient, aber es kann nicht individuell auf den Schüler eingegangen werden. Voraussetzung für dauerhaften Gruppenunterricht ist, dass die Schüler auf dem selben Stand sind. Das verabschiedet sich aber schnell und das "Durchschummeln" findet statt, welches u.U. nicht mal sofort herausgehört wird. Und wenn doch, hat es schon zur Pause geklingelt. Sind solche Sachen an denen es hängt und wo "beschissen" wird : BD durchlaufen lassen..oder nur auf die 1 zum Ride.. Nein!, keine 4tel! "Warum machst du jetzt 4tel mit der HH,dass war die BD.. wir hatten 16tel vereinbart..etc..etc rlrL lrlR ,immer im Wechsel, übers Set verteilt mit Rimshot -Betonung auf die 4." Dabei durchhalten wenn der Lehrer einen Beat spielt, der "sonderlich" klingt..Linke Seite trainieren bei Rechtshändern, harter Kampf, der m.E. individuelle Betreuung bedarf. Hausaufgabe mitnehmen und in der nächsten Woche abliefern um darauf aufzubauen...oder individuelle Probleme lösen, die u.U. andersrum angegangen werden müssen.
    Fazit: Leiste dir Einzelunterricht, auch wenn´s teurer ist. Ich denke nur so kannste adäquat dort abgeholt werden wo du gerade stehst.

  • In meinem ersten halben Jahr an der Musikschule hatte ich auch mal Unterricht in (Achtung!) einer Vierergruppe!
    Die 4 Schülerchen saßen an so tollen Kindersets im Halbkreis und der Lehrer saß an einem Kinderset in der Mitte :D
    Gespielt wurden dann Snaredrum- und Groove- Etüden aus dem tollen Buch von Siegfried Fink. Gespielt haben immer alle Unisono.
    So hab ich meine ersten Grooves gelernt.

  • Ein guter Lehrer schafft es auch verschiedenen Kenntnisstände unter einen Hut zu bringen. Das hat auch durchaus Vorteile: Man kann voneinander lernen und lernt auf Mitmusiker einzugehen. Dies setzt allerdings entsprechende didaktische Fähigkeiten voraus, Stichworte aus dem pädagogischen Alltag sind Differenzierung, Kombi- und Familienklassen.


    Grüße, Philip

  • Naja, deine pädagogischen Begriffe stammen aus der "normalen" Schule.
    Im Zusammenhang mit Instrumentalunterricht funktionieren diese Konzepte im starren 30/45/60 Minuten Block einer Instrumentalstunde nur sehr begrenzt und der olle Praxisfuzzi (wie ich einer bin) stellt dann fest, das Gruppenunterricht eher suboptimal ist und eigentlich in erster Linie der Verbesserung der Einnahmensituation dient und der vermeintliche Mehrwert für den Schüler aus der Gruppensituation eher begrenzt zu sehen ist.
    Auch die Tatsache, das man im Gegensatz zur Regelschule die Schüler terminlich im engen zeitlichen Gerüst der Freizeit der Schüler einsortieren muss, was durch äussere Faktoren keine Einteilung unter rein pädagogischen Gesichtspunkten, dem Leistungsstand als auch der individuellen Kompatibilität der Schüler zu lässt, lässt Zweifel am Nutzen dieser Unterrichtsform zu.
    Wie gesagt, meiner Meinung nach primär ein Interesse der Musikschule bzw. der Lehrer hinsichtlich Verbsserung der Einnahmen.
    Mit Gruppenunterricht lässt sich bei gleichem Zeitaufwand einfach ein vielfaches verdienen.
    In der Praxis werden Schüler nur irgendwo dazu gepackt, wo es terminlich und nach Platz passt oder im günstigsten fall, wo es gerade in diesem Moment passend erscheint.
    Sollte aber ein Schüler ganz plötzlich deutlich besser werden oder ein Schüler in der gruppe aufgrund seiner limitierten Möglichkeiten stark zurückfallen, ist eben wegen der Terminschwierigkeiten eine Umstrukturierung der gruppen unter Lehrgesichtspunkten nicht möglich.
    Bei Schlagzeug sehe ich persönlich sowieso, das da manche Sachen auch einen Ticken anders sind als bei so manch anderem Instrument.
    Bei Streichern scheint mir ein Gruppenunterricht z.b. deutlich sinnvoller als bei Drumsetspielern, für die die Gruppensituation mit mehreren Drumsets nicht unbedingt einen vergleichbaren Effekt liefert wie das Spielen in einem Streicherensemble. Die lernen in so einer Situation ALLE wichtigen Parameter des Musizierens, was Drummer allein untereinander nicht tun.
    Gut über diesen Einwand von mir kann man sich vielleicht streiten, aber ist halt meine Meinung dazu.


    Andere Einwände zum Gruppenunterricht bei Drums wurden auch schon genannt.
    Für mich ist Gruppenunterricht bei Drums eine Krücke und nur für eine gewisse Zeit und unter bestimmten Umständen praktikabel und sinnvoll.
    Einzelunterricht ist aber definitv besser.
    An beiden Schulen, wo ich unterrichte, wird aus Überzeugung kein Gruppenunterricht angeboten...

    Einmal editiert, zuletzt von drumdidi ()

  • Ich gebe ziemlich viel Gruppenunterricht. In einer Gesamtschule sogar in 4/5er Gruppen, in der Musikschule in 2er Gruppen. Für kleine Kids lohnt sich das schon. Viele 6 jährige haben nicht die Konzentration über eine halbe Stunde und lernen auch gerne voneinander. Anderen wiederum ist der Einzelunterricht schlicht zu teuer. Wenn beide gleich stark oder gleich faul sind, kann eine Gruppe schon mal über einige Jahre zufriedenstellenden Unterricht für alle Beteiligten bedeuten. Der finanzielle Mehrgewinn für mich als Lehrer ist eher geringer einzuschätzen. Man muss natürlich a) Nerven und b) Konzepte für den Gruppenunterricht haben und als Lehrer auch eine gesunde Autorität ausstrahlen. Ich kenne viele Kollegen die a) oder b) nicht haben und deswegen auch ungern (bzw. keinen) Gruppenunterricht geben. Auch die Lautstärke ist nicht zu unterschätzen.
    Meistens hat irgendwann einer der Beteiligten keine Lust mehr, oft habe ich dann aber auch einen anderen " verlassenden" gefunden und so auch neue funktionierende Gruppen gebildet.
    Bei den Vorspielen können die Gruppen Schüler mit vorgetragenen Drum Duetten meistens richtig punkten.


    Erwachsene oder ältere Jugendliche haben aber fast immer Einzelunterricht. Ich habe z.B. keine Gruppen Schüler über 18 Jahre.


    Schöne Grüße


    Christoph

  • Die Begriffe mögen aus der "normalen" Schule stammen, aber gewisse Prinzipien lassen sich durchaus übertragen. Nicht immer und es kommt natürlich ganz besonders auf die Lehrkraft an. Ich wollte aber eigentlich auch noch schreiben, dass sich beim Instrumentalunterricht Einzelunterricht nicht ohne Grund durchgesetzt hat.


    Aber Gruppenunterricht muss nichts Schlechtes sein, siehe Chris Beam...

  • Ich möchte ja niemandem auf die Füße treten (dir Chris schon auf keinen Fall), aber ist Schlagzeugunterricht in der Gruppe nicht nur ein getarnter Einzelunterricht, in dem überwiegend nur die Zeit der Unterrichtseinheit auf die jeweiligen Teilnehmer aufgeteilt wird?


    Das meine ich mit meinem Verweis auf andere Instrumente, bei denen mir ein Gruppenunterricht deutlich sinnvoller erscheint als beim Drumset.
    Am Beispiel der Geige wollte ich verdeutlichen, das gemeinsames Musizieren mit Instrumenten der gleichen Gattung nicht bei allen Instrumenten gleich sinnvoll ist. Bei Schlagzeug würde ein dauerhafter Gruppenunterricht nach meiner Auffassung oft nur dem Model des getarnten Einzelunterrichtes innerhalb einer Gruppe, in der der einzelne Schüler z.b in einer 3er Gruppe ungefähr zu einem Drittel betreut wird, oder man versucht irgendwelche Szenarien zu schaffen, in denen man alle Trommler irgendwie gleichzeitig beschäftigt. Dazu gehören für mich auch die berüchtigten Trommler Duette etc.
    Trommelensembles sind im Gegensatz zum Streicherensemble nicht das eigentliche Szenario, in dem sich ein Drummer bewegt.
    Ich musste leider so etwas in meiner Musikschulzeit für die Musikschulkonzerte üben, um dort mit anderen Trommelschülern zu spielen und habe es gehasst, weil ich nur in einer Band Drumset spielen wollte und das Zeug mir nichts gebracht hat. Ich wollte nicht einen Rhythmus am Drumset durchspielen, während ein anderer Drummer dann irgendeine Snarefigur oder Tom"melodie" drüber gesemmelt hat. Bei jeder sich bietenden Option hab ich mich dann angeboten, Ensemble xyz zu begleiten, um bloss nicht mit den anderen Drummern spielen zu müssen...
    Bis heute sehe ich das so, das das Gruppengetrommele in der Musikschule mir inhaltlich, technisch und musikalisch nichts gebracht hat.
    Diese Trommelduette/Terzette etc., die es auch haufenweise in Drummbüchern gibt, fand ich bislang alle mehr oder weniger doof.


    Mag sein, das ich zu deiner Gruppe b) ohne Konzept für Gruppenunterricht gehöre und lass mich da gerne anderweitig überzeugen. Ich hab es aber bis heute auch noch nicht in einer Form irgendwo gesehen, die mich überzeugt.
    Und noch kein Schüler, der zu mir kam und zuvor auch mal Gruppenunterricht hatte, hat jemals davon begeistert erzählt noch die Situation wirklich als gut oder befriedigend gefunden.


    Für 6 jährige Kinder mag das vielleicht eine Option sein. Aber die Altersgruppe unterrichte ich nicht, weil ich davon nicht so begeistert bin, weil ich es einfach in 90% der Fälle für zu früh halte.
    Ausnahmen bestätigen da eher die Regel. Ja, ja, ich weiß. Ich bin da ziemlich sperrig, aber das bin ich nun mal und zwar aus Überzeugung ;)


    Der Nervenaspekt ist sicherlich auch nicht zu unterschätzen, womit ich wieder bei der speziellen Trommlerprobematik bin. Ein Bandensemble zu coachen macht riesen Spass. In einem Bläserensemble zu interagieren, was ich früher als Posaunist gemacht habe, war auch ok. aber ein Trommelensemble wäre mir als immer wiederkehrende Veranstaltung als Leiter/Lehrer ein Horror :D
    Und genau weil ich dafür nicht geschaffen bin, mache ich es auch nicht ;)
    Somit leide weder ich noch der Schüler darunter.


    Vielleicht sollte ich es einfach auch nur für mich so sehen: für mich ergibt Gruppenunterricht keinen Sinn und deshalb mache ich so etwas auch nicht.
    Letztlich muss ja auch der Schler entscheiden, was er gut findet und jeder Jeck ist anders ;)

  • Aber Gruppenunterricht muss nichts Schlechtes sein, siehe Chris Beam...


    Das sag ich auch nicht ;)
    Ich meine das echt sehr speziell im Zusammenhang mit Drumset. Bei Geige/Gitarre, Blasinstrumenten usw. finde ich das durchaus gut.
    Nur bei Drums bin ich persönlich sehr skeptisch...

  • Es hat natürlich auch alles sein für und wider. Es hängt aber auch stark vom Profil und Alter des Schülers ab. Jemand der unbedingt trommeln lernen will und sehr zielstrebig ist und es sich finanziell leisten kann (bzw. dessen Eltern) langweilt sich wahrscheinlich eher im Gruppenunterricht.
    Weil, du hast Recht Didi, er natürlich nur spielt wenn er dran ist, es wird natürlich auch zusammen gespielt, aber natürlich nicht die ganze Zeit. Es muss ja auch neues erlernt und probiert werden. (bzw. alte Hausaufgaben immer wieder wiederholt werden ;) )
    Die soziale Komponente beim "Warten" auf den Partner sollte aber auch nicht unterschätzt werden, das ist ja dann in der freien Wildbahn bei der Probe mit Saiteninstrumentlern oft nicht anders.... :D


    ... Eben zu Hause konnte ich's doch noch....


    Edith meint noch: für mich als Lehrer sind Gruppenstunden aber oft sehr unterhaltsam und nett, während manche Einzelstunden zeitmäßig "wie Tage" anmuten. Die Schüler müssen im Gruppenunterricht natürlich mehr Information mit nach Hause nehmen und dort versuchen umzusetzen, da hat der Einzel Schüler wesentlich mehr Zeit zum probieren während der Stunde.

  • Wie gesagt, ich vermute auch, dass sich der Einzelunterricht nicht ohne Grund durchgesetzt hat. Aber ein bisschen gehen deine Argumente in die Richtung eines alternden Schulrats, der miit dem "modernen Kram" nix anfangen kann ;) - gerade wo du zugibst, nicht sonderlich firm diesbezüglich zu sein. Mir fallen spontan zwei gute Gründe ein. Synchronität und Zusammenspiel, welche dafür sprechen. Und ich bin absolut nicht vom Fach, da können andere mehr zu sagen!


    Wie gesagt: Ich maße mir ncht an es zu wissen, was im konkreten Fall nun besser oder schlechter ist. Prinzipiell spricht aber nichts dagegen.


    Grüße, Philip

  • Ich würde Drumdidi zustimmen, Gruppenunterricht ist nichts anderes als normale Unterrichtszeit auf die Teilnehmenden aufgeteilt. Bei anderen Instrumenten mag es ja noch gehen - ich z.B. habe Akkrodeon spielen in der 3er-Gruppe gelernt und vorher im Chor gesungen - aber wenn 3 Trommler gleichzeitig versuchen sich eine neue Übung einzuprägen, dann artet das meiner Vorstellung nach vollkommen aus.


    Bei mir wird an der Musikschule nur Einzelschlagzeugunterricht angeboten.

  • Aber ein bisschen gehen deine Argumente in die Richtung eines alternden Schulrats, der miit dem "modernen Kram" nix anfangen kann - gerade wo du zugibst, nicht sonderlich firm diesbezüglich zu sein.


    Danke für den alternden Schulrat ;) Mit 41 Jahren gilt man ja heute auch in dieser gesellschaft schon als alt und verbraucht :D Ich trage dies mit Fassung und Würde! ^^
    Ach, ich hab kein Problem damit einzuräumen, das ich nicht von allem und jedem den totalen Durchblick habe.
    Wenn man das gleich als Zeichen der Schwäche oder mangelnder Kompetenz auslegen mag, kann ich das nicht ändern, wobei ich das Thema Gruppenunterricht nicht unter dem Kapitel "neues pädagogisches Konzept" ansiedeln würde, da es kein neuer Lehransatz ist sondern defacto an den meisten Schulen aus rein pekuniären Gesichtspunkten oder wegen Kapazitätsbeschränkungen angeboten wird. Gruppe = mehr Schüler in gleicher Zeit = mehr Umsatz.
    Mir ist bislang noch kein Lehrer oder Leiter einer Musikschule über den Weg gelaufen, der Gruppenunterricht aus pädagogischer Überzeugung angeboten hat und dies die Triebfeder für dieses Unterrichtsangebot gewesen wäre.
    Meine Begegnungen sahen immer eher so aus, das ich geäussert habe, das ich keinen Gruppenunterricht geben möchte, weil ich davon nix halte und der Leiter dann sagte, das man damit aber mehr Geld verdienen könne bzw. mehr Schüler an die Schule brächte. Pädagogisch hat mir gegenüber noch nie einer argumentiert...
    Wenn dem so wäre, dann müsste es ja auch viel einfacher sein, Ensemblearbeit an Musikschulen zu etablieren, wenn das Arbeiten in der Gruppe so hoch angesiedelt würde. Da aber an Ensemblearbeit nicht so viel verdient werden kann, ist Ensemblearbeit bis heute immer noch ein grosses Problem an den allermeisten Musikschulen.

  • Ich gehe jetzt mal nicht davon aus, dass die Threadstarterin sich zwischen dem 6.-10 Lj. bewegt. Sondern vielmehr davon ,dass sie schon eine Weile trommelt und nun eine Möglichkeit sucht sich weiter zu entwickeln. Somit ist der Vergleich mit prickelndem Gruppenunterricht an Kindersets in einer Musikschule fehlplatziert. Schwerpunktmässig wird sie wohl nicht "das-nicht-mehr-vom Hocker-fallen" üben wollen!?
    Vielleicht kommt Sie ja noch mit mehr Details.

  • Ich hatte am Anfang auch Gruppenunterricht und kann das nun wirklich ganz und gar nicht weiterempfehlen! In der Musikschule wo ich eine Probestunde genommen habe war mehr Theorie als Praxis und dazu auch nur ein Drumset zur Verfügung, wo dann am Ende der Stunde alle Schüler abwechselnd das "erlernte" mal spielen durften. Sau teuer und du hast nichts davon!
    Beim 2er Gruppenunterricht mit einem Privatlehrer hatten wir ganz schnell den Fall, dass der andere hinterhergehinkt ist, weil er einfach zu wenig geübt hat. Da kannst du dann meist warten bis der sein Zeug auch kann - geht auch nur sinnlos Zeit drauf!


    Seit ich Einzelunterricht habe läuft alles bestens - und ich zahle 10€ für 60min, meistens mach ma acuh ein bissal länger :thumbup:

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