In Ear Sound Einstellungen

  • Hallo an alle da draußen !


    Ich wollt mal fragen wir ihr eure In Ear Hörer einstellt !
    Hier mal eine kurze Info über mich: Ich bin 27 Jahre alt, spiel seit 17 Jahren Schlagzeug bin in der Endphase meines Schlagzeugstudiums...hab also schon einige Kilometer beim Schlagzeugspielen zurückgelegt ; )
    Ich spiele derzeit in einer professionellen Pop/Rock/Gala Coverband mit ca. 100 Gigs im Jahr meist auf größeren Bühnen mit leistungsstarken PAs.
    Da wir in dieser Band auch teilweise mit Files spielen und ich eben oft zum Click spielen muss, verwende ich seit ca. einem Jahr In Ear Monitoring - eigentlich ziemlich gute (Compact Monitors - Stage 2 angepasst durch Ohrabdruck, 2 Wege Hörer). Davor verwendete ich Sennheiser HD 25 Monitorkopfhörer.
    Ich bin leider immer noch nicht ganz sicher wie ich mir den perfekten Monitormix zusammenstellen soll...ich meine damit meinen eigenen Monitormix der Drums selber ! Da ich ja angepasste In Ear Hörer verwende bin ich von der Umgebung total abgeschottet und brauch unbedingt meine Drums am Monitor.


    Ich frage also alle die in einer ähnlichen Situation spielen wie ich, wie ihr euch euren Drumsound am In Ear einstellt.
    Habt ihr nur Bassdrums und Overheads aufgedreht, mit oder ohne Hihat, oder hauptsächlich das close miking und wenig overheads ?
    Wie laut habt ihr die Snare eingestellt ? hört ihr eure Ghost Notes auch noch wenn eine verzerrte Gitarre spielt ?


    Ich versuche immer mit möglichst viel Rebound zu spielen und relaxt zu bleiben, also eine gesunde Mischung aus Kraft und Entspannung ! Auf der Bühne ist das In Ear Monitoring aber immer noch eine gewisse Hürde für mich...ich spiele daher live immer sehr auf Sicherheit und verwende so gut wie gar keine improvisierten Licks...was mir im Proberaum überhaupt keine Schwierigkeiten macht...
    Ich glaube auch dass ich oft live lauter spiele als im Proberaum...ich hab auch weniger Gefühl für die Dynamik mit den Inears. Man spürt das Fell und die Trommel mit seinem Rebound nicht mehr gut...


    Also an alle erfahrenen Drummer da draußen, gebt mir ein paar Tipps...ich hab derzeit genügend Gigs um alles ausprobieren zu können !!!


    lg

  • Hallo Alex,
    ich kenne dein Problem nur zu gut. Ich war am Anfang trotz brauchbarem Hörer auch noch nciht ganz sooo zufrieden.
    Mittlerweile hat sich folgendes herauskristallisiert:
    Ich mische mir über mein kleines Inear Pult die Overheads und ein kleines bisschen Kick auf die Ohren. Snare, Toms und auch Hihat lass ich ganz raus.
    Ich mache die OH´s auch nur so laut, das das Drumset wieder ein bisschen "präsenter" klingt und nicht so mumpfig. In der Regel haben wir auch noch 2 Mics
    für Atmosphäre auf der Bühne stehen, dann lass ich manchmal auch die Overheads raus aus dem Mix. Den Rest kann ich mir dann nach belieben hinzumischen,
    also Click, Band oder whatever...


    Im allgemeinen halte ich meinen Inear-Mix immer recht leise, man muss sich ja nicht die Ohren kaputt machen, woll?
    Prinzipiell ist es auch eine Geschmackssache;) Was du auch noch probieren könntest:
    2 Mics (am bessten Condensor) einfach mal so ans Set stellen, das von allem was drauf ist. Dann kannste mal ein bisschen experimentieren.
    Das hab ich auch mal ne Zeitlang gemacht. Damals hingen meine Becken wesentlich höher und deshalb hatte ich bei den Overheads wenig Toms und Snare mit drauf.
    Mein Aufbau hat sich aber verändert, die Becken sind nun wesentlich niedrieger, somit die OH´s auch. Nun hab ich mehr Gesamtsound auf den Oh´s,
    damit bin ich im Inear super zufrieden.


    Liebe Grüße
    Dustin

  • Danke für deine Info !


    Seit den letzten beiden Gigs nehm ich auch mehr Overheads im Mix - das brints auf jeden Fall...Die Bassdrum habe ich schon sehr präsent - die ist mir eigentlich das wichtigste im Mix. Die Snare und die Toms hab ich auch ein wenig drauf.
    So ungefähr hab ich das seit dem letzten Gig gemischt. Vorher hatte ich oft nur ein Overheadmikro und hab hauptsächlich das Closemiking benutzt. Es is aber auch immer so, dass sich gewisse Frequenzen ja auslöschen, wenn alle Instrumente spielen und auch mal verschiedene Gitarren- oder Key
    boardsounds unterschiedlich laut sind. Um als Drummer immer alles gut genug zu hören muss schon eine (zumindest in meiner Band) gewisse Grundlautstärke vorhanden sein. Außerdem bin ich draufgekommen, dass wenn ich mich zu leise höre, ich wesentlich lauter spiele - was sich nachdem Gig in den Händen spüren lässt.


    Was für ein Pult verwendest du da für dein InEar ? Wie verkabelst du das ? Wenn ich richtig verstanden habe, verwendest du einen Eingang des Pultes als Monitorsignal (Bandmitglieder), einen Eingang für Click, und mit den Drummikros gehst du auch direkt in die restlichen Eingänge ? oder zweigst du die irgendwie von einer Stagebox ab ?


    Ich bekomm immer alles über einen Monitorkanal (Band, Drums, Click). Wenn ich also was ändern will, muss ich mich immer mit dem Tontechniker verständigen.Ist natürlich immer mit Aufwand verbunden...Dafür wird in unserem Digitalpult immer alles abgespeichert...aber trotzdem wärs mir lieber ich könnt mir zumindest den Drummix selbst einstellen !

  • Zu viel OH empfinde ich bei In-Ear als unangenehm ,weil ich dann so viel Raum mit drauf hab und mir das Set noch weiter weg scheint. Ist dann auch noch das Publikum laut oder die werten Mitmusiker auf der Bühne, dann hör ich gar nix mehr richtig.
    Ich bevorzuge eher die Close Mikes lauter zu haben und OH sehr leise bis fast ganz aus. Dafür brauch ich aber dann auch zwingend das HH Mikro im Mix, denn sonst ist die HH zu leise.
    In der Summe heisst das, ich hab BD, SN, Toms und HH drauf und manchmal noch etwas OH. Je leiser die Band/die Umgebung ist, desto mehr OH kann drauf.

  • In Ear Mix ist sehr subjektiv sprich sehr unterschiedlich.
    Ich hab gerne Bassdrum SEHR weit vorne im Mix und auch die Toms, die von natur aus eher leiser sind.
    Snare liegt eigentlich auch relativ weit vorne im Mix.
    Overheads brauche ich nicht unbedingt. Ich finde es aber angenehm wenn man dadurch ein wenig Stereopanorama einfangen kann. Wenn ich also irgendwo links von mir ein Crash anschlage, solls bitte auch eher links zu hören sein ;)


    Auf Snare und Toms habe ich mal mehr und mal weniger Reverb. Hier meist kleine Räume mit einem kurzen Decay (1.0 bis 1.2 Sec). Je nach Tageslaune.


    Stimmen habe ich so laut drauf, dass ich höre was gesungen wird. Sprich so laut wie grade nötig.
    Die Instrumente verteile ich je nach Band/Besetzung gerne etwas im Stereopanorama.
    Bei zwei Gitarren wird eine schon gut nach links und die andere nach rechts gepannt. Das gibt einfach eine deutlich besser Trennung/Ortung.
    Bei mehreren Vocals lege ich diese im Panorama auch leicht auseinander. Ebenfalls um eine bessere Differenzierung hinzubekommen.


    Der die EQ Einstellungen meist auch für andere Monitor/IEM Wege genutzt werden oder gar für den FoH Mix, kann man dort meist wenig für den eigenen Geschmack anpassen. So "erarbeite" ich mir die Differenzierung beim IEM eher durch dezente Verteilung im Stereopanorama.


    grüß,
    7

  • Danke für eure Antworten ! Hat mir bereits ein wenig weitergeholfen !


    Wenn die Overheads sehr leise bis gar nicht im Mix sind, ist es dann nicht sehr unangenehm wenn man die Becken - besonders das Ride nicht hört ?? Ich hab das auch schon gehabt und es hat sich ungefähr so angefühlt wie wenn man dauernd bei jedem Beckenschlag ins Lehre haut !
    Wie gesagt ich verwende angepasste Hörer - da geht von draußen fast nix durch.

  • Was man von den Becken hört, liegt ja stark von deinem Set-Aufbau als auch von der Art der Mikrofinierung ab. Wie laut es auf der Bühne ist, spielt auch eine Rolle.
    Das kann man natürlich nicht pauschal beantworten. Wenn du das Ride nicht hörst, dann brauchst du natürlich mehr davon. Je nach Art des Aufbaus reicht da aber auch aufdrehen der OH nicht unbedingt aus.
    Wenn das Ride z.b. recht tief hängt und eher nicht pingig klingt, kriegst du durch Aufdrehen der OH eher laute Crashes und viel Ambience rein als ein gutes Gefühl für das Ride. In solchen Fällen ist es dann wirklich nicht dumm, das Ride extra abzunehmen. Soll das für das nicht für die FOH passieren, kann man ja auch noch nur für sich selbst ein Extra Mikro nur für das In-Ear an das Ride stellen und am besten selbst regeln, wieviel man davon hören will.

  • Moin,


    ich geb mal auch noch meinen Senf dazu.;)


    Grundsätzlich ist die Einstellung des Inear-Mixes eine sehr persönliche Angelegenheit, die wahrscheinlich jeder anders handhabt. Ich bevorzuge auch die Closemiks, dabei gerade Bass, Snare und Hihat ordentlich laut (im Mix!). Overheads bei Openairveranstaltungen auch in gewissen Maße, in Hallen, je nachdem wie die klingt, weniger bis fast gar nicht, da durch die OHs oft so ein "indirektes" Klangelement hinzukommt.


    Ansonsten die gesamte Combo auf den Ohren, Gesänge schön im Vordergrund, Keyboards so gut wie keine- weil unser Keyboarder seine Lautstärken nicht im Griff hat. Piano ist von der Lautstärke gut, schaltet er den Sound um, kann es sein, dass mein Gehirn zu den Ohren rausläuft und mir der Kopf explodiert. ;)


    Vielleicht gibt es ja so noch Anregungen zum Experimentieren.


    LG

  • Wenn ich nicht weiß das es einen Monitormann gibt der weiß was er tut sieht mein Setup folgendermaßen aus:



    Kleiner Mixer mit einem oder 2 Overheads + Bassdrum drauf. Dazu einen Kanal Monitormix mit dem Rest.


    Ich finde es besonders wichtig die Overheads drauf zu haben. Ich höre dann schließlich fast genauso die balance meines Sets, als wenn ich nichts in den Ohren hätte. Plus den Druck der Bassdrum. Damit fahre ich auch bei kleinen Gigs sehr gut.


    Ansonsten gerne einen eigenen Mix mit allem drum und dran, wenn der Mann einen kompetenten Eindruck macht.

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