Band mit einem Mikrofon aufnehmen

  • Hallo Forum!


    Ich werde demnächst einen zweiten Video-Anlauf mit meiner Band starten.
    Folgende Situation:


    Sängerin und Backing-Vocals werden über den Tape-Ausgang des Pultes in den Mikrofoneingang meines Laptops eingespeist.
    Nicht optimal, aber leider hat mein Laptop keinen richtigen Eingang für so etwas. Funktoniert ganz gut, nicht ohne Störgeräusche aber definitiv okay.


    Jetzt noch die Band, und da fängts an, schwierig zu werden:


    Wir haben momentan diesen Probenraumaufbau:



    G1 und G2 sind die Gitarristen.
    Der rote Strich ist ein Moltonvorhang von ganz unten bis unter die Decke.


    Wir haben zum Aufnehmen der Band nur noch ein Mikrofon.
    Es ist ein Videomikrofon, wir werden das Signal direkt in die Kamera einspeisen.
    Die Qualität ist in Ordnung.
    Es handelt sich um dieses hier:
    Sennheiser MKE-400


    Jetzt nur die Frage:


    Wo positionieren wir das Teil?


    Umstellen im Probenraum für die Aufnahme wäre auch in Ordnung.
    Das Mikrofon wird übrigens unabhängig von der Kamera positioniert, dass heißt, die Position ist wirklich 100% frei wählbar.


    Letztes Mal haben wir das Mikro zwischen G1 und G2 positioniert und zwar oben an der Decke, in den Raum reigerichtet, das war eigentlich ganz okay, nur nicht optimal eben... Und damals stand der Bassverstärker auch noch hier:



    Und außerdem wurden da die Vocals noch nicht seperat aufgenommen.


    Wie gesagt, umstellen der Verstärker wäre überhaupt kein Problem.
    Nur die PA und das Set müssen da stehen bleiben.


    Wir haben noch nicht so viel Erfahrung in der Beziehung und ich würde mich deshalb über Vorschläge freuen, die wir ausprobieren könnten, eine Art Ansatz für uns.


    Liebe Grüße


    Patrick


    Edit: Vielleicht ist die Lautstärke des Drumsets dann kein Problem mehr, wenn man das Mikro zwischen G1 und G2 positioniert und dann richtung Bassverstärker ausrichtet? :huh:

  • Ein weites Feld, da hilft wahrscheinlich nur ausprobieren. Einen Tipp hab ich aber: Immer darauf achten, dass kein Gitarrist o.ä. zwischen einem Amp und dem Mikro hin und her eiert, das hört man sofort. Gleiches gilt für minimale Änderungen in der Ausrichtung des Mikros für die Lautstärke der beiden Gitarren; diese exakt gleich laut abzubilden ist schwierig, aber nicht unmöglich.

  • Der Raum zwischen Mikro und jeder Schallquelle sollte konstant frei bleiben. Gitarristen hampeln gerne vor ihren Boxen hin und her, laufen in ihren Schall rein und wieder raus und das kann sich bei der Aufnahme wie eine Art Mute-Effekt anhören, dann ist die Gitarre in der Zeit deutlich leiser und klingt indirekt. Auch vor dem Drumset sollte nach Möglichkeit niemand rumhampeln. Am wenigsten dürfte es beim Bass ausmachen. Ach ja, dazu noch ein Tipp: Die derzeit von vielen Bassisten bevorzugten, an sich sehr schönen Wummersounds über das ganze untere Frequenzspektrum sind auch nicht immer hilfreich bei einer Live-Aufnahme.

  • Alles klar, jetzt hab ich es verstanden! Danke :)


    Wird schwer, das zu schaffen, aber ich denke, wir können das einigermaßen realisieren, ohne dass die Performance (wird ja auch gefilmt) schlecht wird, danke!


    Wie kann man diese Wummersounds beim Bass vermeiden?


    Liebe Grüße


    Patrick

  • Ich bin kein Experte! Zu deinem geplanten Setup wie auf den Bildern sollte sich noch jemand äußern, der so was öfter macht.


    Der Bassist sollte halt einen möglichst klaren Frequenzgang haben, insbesondere in den unteren Mitten musst du aufpassen, evtl sogar mit den Tieffrequenzen der Bassdrum abstimmen, damit die sich nicht in die Quere kommen. Je nachdem, wie viel Zeit ihr habt. Und vorher klären, wo eventuell der Raum anfängt mitzuwummern. Vielleicht solltet ihr erstmal im geplanten Setup ein paar Probeaufnahmen nur mit Ton machen. Es wird nicht einfach, wenn man auf alles achten muss, weil's ja ein Video werden soll. Respekt vor dem Vorhaben! Nachbearbeitete "pseudo-live" Videos sind sicher einfacher hinzukriegen.

  • Naja, mit dem Raum abstimmen muss ich mal schauen, ich denke ich mach keinen so großen Aufwand, ich glaube das wird schon irgendwie passen.
    Muss ja nicht perfekt sein.


    Ja, Testaufnahmen machen wir auf jeden Fall!
    Einen Tag Einstellungen machen, am nächsten Tag wird dann aufgenommen.


    Danke nochmals!


    Liebe Grüße


    Patrick

  • Das angegebene Mikro ist für diese Situation ungeeignet. Es hate eine Supernieren bzw. Keulen richtcharakteristik. D.h. dass es schall von den Seiten und hinten wesentlich leiser aufnimmt als von vorne. Die einzige sinnvolle Möglichkeit ist alles auf einen Fleck zu stellen. Gitarren und Bassverstärker rechts und links neben das Schlagzeug und das Mikro in einiger Entfernung davon auf die Mitte des equipmenthaufens gerichtet.
    In eurem Raum würde ich das so machen, dass das die bassdrum parallel zur winkelhalbierenden einer ecke steht also der schlagzeuger in der ecke sitzt. gitarrenboxen auf irgenwelche kisten links und rechst neben der bassdrum und die bassbox nach unten. Das mikro dann in die gegenüberliegende Ecke. Je weiter es in der Ecke steht, desto mehr bass, je weiter es im raum steht desto weniger bass. Das gilt es dann noch auszuprobieren. Wesentlich idealaer wäre ein mikro mit kugelrichtcharakteristik, dann braucht ihr nicht umräumen.
    viel Erfolg.

  • um ganz ehrlich zu sein befürchte ich, daß Du mit Deiner Planung Schiffbruch erleiden wirst: es wird "so" nichts wirklich brauchbares dabei heraus kommen. Alleine das verwendete Mikrofon ist für diese Idee völlig ungeeignet, weil es sich dabei um ein Richtrohr handelt. Um mit einem einzigen Mic alles aufzufangen bräuchtest Du jedoch eines mit Kugelcharakteristik (alleine wegen des linearen Frequenzganges einer Kugel) oder mindestens eine breite Niere. Alles wäre mono, da wäre also z.B. nichts mit positionieren der Gitarre mehr links etc...


    Wenn Ihr alles *wenigstens* mit einem stereo Handheld Recorder mitschneiden würdet, wäre das am stressfreiesten. Zu dessen Ton das Bild von der/den Kamera/s syncen - fertig. Aber bloss mit einem Mic und übelsten analogen 16bit Inputs auf dem Schlepptop? Ein wenig mehr Aufwand muss es wahrscheinlich sein, wenn man sich das hinterher irgendwie anhören können soll, ohne sofort Pickel zu kriegen.


    Trotzdem viel Erfolg wünscht Moschus

  • Hallo Moschus,


    das Problem ist, dass wir überhaupt kein Geld haben.
    Das Video soll auch am Ende im Grunde nur dazu da sein, um unseren Fans mal unsere Musik zu zeigen und um uns bei kleinen, lokalen Konzerten zu bewerben bzw. damit wir was musikalisches vorzuzeigen haben.


    Danke aber trotzdem für deine Mühe!


    Liebe Grüße


    Patrick

  • habt Ihr nicht die Möglichkeit, bei einer befreundeten Band ein wenig Equipment zu leihen, für die Aktion? Ihr könntet Euch doch später umgekehrt revanchieren? Irgendwie ein paar Mic leihen und nen kleinen Mixer, mit dem man einen brauchbaren livemix ins Schlepptop bringt, könnte doch möglich sein? Der örtliche PA Mann verleiht ggf. ebenfalls für ganz kleine Kohle diverses Zeug. Ganz für nöppes und darum ohne brauchbares Equipment wird halt leider sehr schwierig werden.

  • Hmmm, müsste ich mal rumfragen... Ich hab allerdings überhaupt keine Ahnung, wie das geht... Also Fortgeschrittenes Mixing.


    Wenn jemand eine weitere Idee hat, wo ich mein Mikro aufstellen könnte, wäre ich sehr dankbar!
    Danke trotzdem!


    Liebe Grüße


    Patrick

  • So solltet Ihr es probieren. Alles bühnenmässig aufbauen, und aufgrund des mono-Richtrohr Mics sehr nah zusammen. Vom Standpunkt des Richtrohr Mics müssen alle Lautsprecher direkt sichtbar sein, und in diese Richtung strahlen. Also Git + Bass Amps in Richtung Mic ausrichten.


    1 Testaufnahme nur Drums. Wenn es jetzt schon übersteuert, Prost Mahlzeit. Euer Mic ist für den Pegel dann nicht geeignet, wobei ich sowieso sagen muss, daß sowieso KEIN professionelles Mic mit einer 3,5er Miniklinke daher kommt. Euer Ding ist zur Verwendung mit einer einfachen Videokamera gedacht.


    Falls die Drums jedoch sauber klingen, Bass dazu, Testaufnahme 2. Bass in Pegel und Klang an Drumkit anpassen.


    Testaufnahme 3 mit Rhythmusklampfe, danach weiter mit der nächsten etc.


    ...am Ende müsst Ihr das Mic Signal so laut wie möglich, aber *garantiert ohne analoge oder digitale Übersteuerungen* recorden. Da Ihr nur den üblen 16bit Miniklinken-Input am Schlepptop zur Verfügung habt, ist das ungemein wichtig, denn der übersteuert sehr schnell, und wenn man alles *zu leise recorded, kann man aufgrund der schlechten 16bit Dynamik nur schlecht nachbearbeiten/lauter machen (=mastern, was Ihr unter Garantie am Ende in irgend einer Form machen müsst). Wesentlich besser wäre ein Rechner oder eine Recording Lösung die in 24bit recorden kann, damit der Recordingpegel keine so grosse Rolle mehr spielt.


    Wenn Ihr die Gesänge extra drüberlegt, frage ich mich allerdings warum Ihr nicht gleich die Musik ERST komplett fertig macht, und das Video DANACH quasi zum "Vollplayback" dreht. Wäre wesentlich einfacher und klänge wahrscheinlich besser. Das machen im Prinzip alle genau so, *auch die Profis:)* Ich dachte ursprünglich, der Witz wäre wirklich alles "live" zu recorden und zu drehen. Hätte ich Deine vorherigen Postings vielleicht mal besser durchlesen sollen.

  • Hi,


    das übersteuert nicht und der Sound ist auch OK... Ich mach immer meine Drumvideos mit dem Teil. Und die erste Aufnahme mit der Band Klang auch ganz ordentlich.
    Ich will eben nur nochmal das letzte rausholen.


    Die Reihenfolge mit dem anpassen ist sehr hilfreich, ich werde das genau so machen, vielen Dank!


    Das Vocalssignal kommt so in den PC:
    Rechter Kanal: Backing Vocals
    Linker Kanal: Hauptvocals
    Bereits am Pult so eingestellt. Damit man am PC nachher die Lautstärken perfekt getrennt einstellen kann.
    Hab heute morgen bereits die perfekten Einstellungen gefunden, natürlich hat man ein rauschen im Hintergrund, aber das kann man immer noch irgendwie wegfiltern bzw. wird nachher von der Musik überdeckt, das wird schon passen.


    Warum wir das so machen:
    Weil die Methode "Video zum Playback" sehr fehleranfällig ist und ich gerne alles in einem Take möchte, damit es authentisch ist.
    Ich finde es nämlich viel "echter" vom Gefühl, wenn die Band, die ich da sehe, auch wirklich das spielt und man genau sieht, was gespielt wird, bei nem Playback bekommt man das nie 100%ig so hin, außer man macht einen riesen Aufwand (Mehrere Takes, besten raussuchen, evntl. jedes Instrument einzeln) aber dafür haben wir keine Zeit.


    Liebe Grüße und danke!


    Patrick

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