geeignete Recording Becken?

  • Hallo,
    bei unserem letzten Studio Besuch hat mir unser Sound Engineer gestanden, dass es ziemlich schwierig ist meine Crash (17" Sabian AAX Dark Crash + 18" Sabian AAX Stage Crash) und mein Ride (22" Meinl Byzance Heavy Ride) ordentlich zu mischen.
    Manche mögen jetzt behaupten, unser Studiotyp ist unfähig; Fakt ist, dass die technische Ausrüstung einfach nicht tip top ist. Alternative wäre jetzt in ein anderes Studio zu gehen, aber a) das wollen wir nicht, weil es ein guter Freund ist und ansonsten nur gute Erfahrungen gemacht haben und b) weil wir bei ihm billig recorden können, alles andere wären Sprünge im 1.000 € Bereich, den wir uns nicht leisten können.


    Frage ist nun: Gibt es auch hier im Forum Leute, die fürs Aufnehmen andere Becken verwenden als sie Live spielen? Mich würde das interessieren bzw. auch die Sinnhaftigkeit.
    Von meiner Warte aus kann ich die Argumente gegen mein Ride Becken verstehen, da es einfach furchtbar laut ist, rauscht und die Bell nicht gut herauskommt - es macht aber live einfach viel Druck.
    Ja und weiterhin wäre die Frage, was ich für Becken für das zukünftige Aufnehmen verwenden könnte, ich hätte auch kein Problem ein anderes Ride zu kaufen, ev. 20" und das halt einen definierten Sound hat, oder was weiß ich.


    Steck da irgendwie in einen Dilemma...


    LG und danke für Ratschläge

  • Ich habe damals bei Aufnahmen im Studio 17 + 18" K Dark-Crash + 22" K Heavy Ride benutzt, da gabs überhaupt keine Schwierigkeiten. In einem Studio hatte ich Probs mit de abnahme von Snare und 13" Z/K-Kombi, weil die HiHat zu laut war...
    Welche Probleme hater denn beim mischen???


    Theo

  • ich glaube, dass die hauptursache akzente der crash becken waren, während ich das ride gecrasht habe. die crash becken sind da einfach nicht so herausgestochen, einfach lauter machen ging wohl nicht, da das ride wahrscheinlich so in die overheads eingeflossen ist, dass da einfach ein riesiger klangbatzen dahergekommen ist.

  • warum nicht die rhythmusbecken, sprich ride und hihat, zuerst aufnehmen (mit dem rest vom set) und in einem sondertake die akzente setzen?
    klar, das muss man gut timen, dürfte aber dann einfacher zu mischen sein. beim ersten take dann einfach in die luft hauen.


    edit ergänzt die klammer

  • Was soll an den Becken denn schlecht zu mischen gewesen sein? U.u. lässt sich das einfach durch andere Spielweise ändern, Mics höher hängen, Raum dämpfen, da gibt es zig Möglichkeiten, je nach Problem.
    Ich würd die Finger von solchen Overdubs lassen, das Drumset ist doch ein Instrument was als ganzes gespielt wird und auch so klingen soll. Dieser ganze Klimmbimm mit tausend Takes und Schnippelei find ich schrecklich. Spielt eure Takes ordentlich ein, dann muss nix editiert werden und klingen tuts auch noch.

    "I've got a fever, and the only prescription is more cowbell!" - Bruce Dickinson

  • Natürlich dürfen im Studio nur die extra als "Studio" gekennzeichneten Becken gespielt werden. Kein Wunder, dass es nicht klingt.

    "Freibier für alle, der letzte zahlt!"
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    Dieser Beitrag wurde bereits 347921 mal editiert, zuletzt von »Mb10« (Heute, 14:19)

  • Moin,


    Ich bin der Meinung das (wenn die Möglichkeit besteht) man die Cymbals dem Song anpassen sollte.
    Bsp: für eine balladeske Nummer würde ich nie im Leben auf die Idee kommen RUDE's zu nehmen sondern dann eher Signatures und da irgend was dünnes.
    Was aber whrscheinlich dein Problem ist, ist das du das Ride einfach zu laut spielst. Ein Ride zu Crashen fällt bei mir schon unter Sünde aber das muß jeder mit sich selbst ausmachen.
    Jedenfalls kann ich mir gut vorstellen das das Ride lauter ist da es ja auch um einiges dicker ist als deine Crashes.
    Beim nächsten mal einfach darauf achten was du wie laut spielst. Ist anfangs sehr gewöhnungsbedürftig aber lohnt sich gerade bei HiHat und Snare.
    Hoffe das hilft dir...

    Cheers!


    Ynnor

  • Natürlich dürfen im Studio nur die extra als "Studio" gekennzeichneten Becken gespielt werden. Kein Wunder, dass es nicht klingt.


    gefällt mir!


    Ne aber warum sollten irgendwelche Becken nicht Studio tauglich sein? Entweder sie klingen gut oder schlecht. Alles andere liegt daran wie man die Becken aufnimmt, abmischt usw.

  • Wenn die Crashes nich durch den Rauschteppich durchkommen, würde ich versuchen, die mal direkt aus der Nähe abzunehmen, also close miking. Dann kann man sie im Mix vielleicht etwas hochfahren.


    Man könnte die Overheads auch so platzieren, dass sie über den Crashes hängen.


    Ansonsten: Entweder ein sanfteres Ride besorgen oder Crashes mit mehr Cut. Da sind Sabian AA und HH bzw Zildjian K und Avedis etwas besser geeignet als AAX/HHX bzw A Custom, weil letztere ein etwas "Hifi" mäßigeres Frequenzspekrtum haben.

  • Kannst du das konkreter benennen? Was hat ihm bei der Aufnahme solche Schwierigkeiten bereitet? Die Lautstärke der Becken, die übermäßig betonten Oberschwingungen, der tonale Grundcharakter oder die starken Reflexionen des Brillant-Finishs, die ihm in den Augen jucken?


    Am besten gemeinsam mit dem Sound Engineer in den ersten Probetrack reinhören und mit ihm Sound und mögliche Probleme sofort besprechen, denn Mikros hören einfach anders als meine Ohren, und nicht alles, was sich für mich gut anhört, klingt auch auf Band noch gut. Da muß ich manchmal schon ziemlich an meiner Spielweise schrauben z.B. Becken mehr oder weniger hart anspielen, Fills lauter oder leiser trommeln etc.. Klar kann man das nachher auch noch alles irgendwie retten, aber das kostet Zeit, ggf. Geld und Nerven.


    Und ja, natürlich nimmt man je nach Musik und Ausstattung für unterschiedliche Situationen unterschiedliches Material. Ich biete ja auch mal verschiedene Snares an und stimme ein Set je nach Anforderung. Wenn ich also 30 Becken rumliegen habe, such ich mir die passenden raus. Schade nur, dass ich sie nicht habe.


    Ebenso sollte auch ein Tonmann die Möglichkeit haben, unterschiedliche Mikros einzusetzen, die klingen schließlich auch ganz unterschiedlich.


    Grüße
    Jan

  • warum nicht die rhythmusbecken, sprich ride und hihat, zuerst aufnehmen (mit dem rest vom set) und in einem sondertake die akzente setzen?
    klar, das muss man gut timen, dürfte aber dann einfacher zu mischen sein. beim ersten take dann einfach in die luft hauen.


    Wer sich einmal auf so etwas einlässt, mit dem machen die Soundleute, was sie wollen.
    Nächstes Mal kommt so einer auf die Idee, Toms einzeln aufnehmen zu wollen....



    Ich spiele - er nimmt auf - fertig.
    Alles Andere ist Frickelkram.


    .

    Schöne Grüße - Rainer K. aus B. an der W.

  • Ich denke du solltest darauf achten, dass die Becken unter einander "homogen" sind, vorallem lautstärketechnisch. Das kann man entweder durch das anspielen regulieren, oder aber über die Wahl der Becken. Bei mir beispielsweise ist das Gegenteil der Fall: mein Ride (das ich leidlich gerne ancrashe) ist eher etwas unterpräsentiert. Ist aber eben eine "Studio"-Version. Obwohl ich es dafür nicht gekauft habe...
    Da hilft nur ausprobieren, und immer wieder versuchen objektiv zu reflektieren, ob die "Mischung" passt. Dabei hilft bspw. immer wieder mal das Set aufzeichnen und überprüfen. Denn live klingt es ganz anders (oh Wunder) als aufgenommen.


    Grüße Moigus

  • Zitat

    Ich denke du solltest darauf achten, dass die Becken unter einander "homogen" sind...

    Ich würde diese Weisheit mal kurz aufs ganze Set übertragen und: voilà, es passt.


    Eine andere interessante Alternative erwähnte mein Trommellehrer: lautere Teile des Sets leiser spielen und leisere entsprechend lauter... kann oder mag aber nicht jeder.

    Wehret den Anfängen: keine Macht dem Jazz!

  • nun meine letzte Studio Aunahme war mit Sabian AAX Becken und der Techniker hat die Brillianz und Klarheit nur gelobt...


    Muss wohl am Typ liegen oder am Equipment, aber an den Becken sicher nicht

  • Ohne mich zu weit aus dem Fenster lehnen zu wollen, aber das von dir geschilderte Problem haben viele Drummer bzw. Toningenieure. Durch Werbung und Marketing wird den Trommlern suggeriert, dass ihre Instrumente (insbesondere für die von jüngeren Trommlern bevorzugte "kräftigere" Musik) möglichst "durchsetzungsstark", "cutting" und dominant sein müssen, um "gegen" die anderen Instrumente zu bestehen.


    Spätestens in Studiosituationen wird das dann zum Problem, denn gerade mit begrenzten Möglichkeiten (suboptimaler Raum, wenige und unpassende Mikros, wenige Spuren, unerfahrener Trommler usw.) wird deutlich, dass man ein ein zu lautes bzw. zu laut gespieltes Becken nicht mal eben leiser machen kann.


    Wer das trommeln mit Leidenschaft betreibt und sich auch für den Bandsound interessiert, sollte lernen, alles dafür zu tun, was in seinem Einflussbereich als Drummer liegt. Auch in heftiger Rockmucke kann das 20er Heavy Crash fürs Studio zu laut sein, wenn der Trommler nur auf eine Weise abschlagen kann, nämlich mit Vollgas.


    Es gibt zudem einfach auch viele Becken, die aufgenommen nicht gut klingen, weil sie zB Frequenzen betonen, die den Song ruinieren. Je feiner das Gehör dafür ist, desto besser wird der Drummer im Bandkontext klingen.


    Auch wenn manche es nicht verstehen, aber ein schlechter Beckensound zerstört den kompletten Drum- und damit auch den Bandsound. Der Mischer wird sich gewzungen sehen, die Overheads, welche ja in vielen Fällen das Set auch räumlich als Ganzes abbilden sollen, herunterzudrehen. Natürlich klingende Räumlichkeit ist jedoch für das Gesamthörerlebnis extrem wichtig.


    Für sich penetrant klingende Rides und Crashes können zudem den Gesang kaputtmachen, weil sie Frequenzen besitzen, die sich permanent mit ihm beissen. Auch das hört sich im Endeffekt äußerst unprofessionell an.


    Fazit: generell musikalisch klingende Becken auswählen (Becken sind fast nie zu leise!) und lernen, so zu spielen, dass der eigene Mix schon beim Spielen stimmt. Und nicht erst danach mühsam erstellt werden muss, wobei es auch bei technisch perfekter Ausstattung immer Verluste geben wird (eine DAW ist nämlich noch kein Musiker).


    lg
    max

  • Natürlich dürfen im Studio nur die extra als "Studio" gekennzeichneten Becken gespielt werden. Kein Wunder, dass es nicht klingt.

    :D
    So war das nicht gemeint ;)
    Ich wollte damit nur sagen, dass manche Becken eben mehr für die Bühne und andere mehr fürs Studio geeignet sind.

  • Ich denke mal, daß generell schnell ansprechende und sauber klingende Cymbals immer bevorzugt werden sollten. Was man dort nimmt, ist natürlich eine Sache des Geschmackes. Mit Zildjian Z hätte wohl zu ziemlci hjeder Studio-Techniker seine Probleme (mal abgesehen von den 'Top-Leuten, dessen Studions natürlich dann auch richtig kosten).


    theo

  • luddie hat es einfach auf den punkt gebracht.
    und das ist mein punkt: ich schreibe ja auch selber lieder und weiß, wo was wie gut kilngen könnte, sollte, wo akzente hineingehören, etc.
    auch wenn es sich bei unserer mukke um hardcore/punk handelt - da gehört auch ein guter sound dazu.


    deswegen möchte ich ja von meiner warte aus was ändern, da hier die kostengünstigste variante ist. wir haben leider nur ein kleines budget und auch unser tontechniker kann uns leider nicht 4-5 versch. mikros anbieten und antesten lassen, weil er sie einfach nicht hat. die songs sind ganz gut geworden - der sound ist noch immer nicht der beste (es kann IMMEr alles besser sein ;) ). von daher würde ich gerne das ride becken für recording sessions austauschen, nur welches ist die frage.

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