Raumresonanz ermitteln

  • Hallo Zusammen.


    1. Gibt es eine Möglichkeit die Raumresonanz rechnerisch zu ermitteln?
    zB. über das Volumen und der Raumgeometrie.
    Hab hier mal eine rechnerische Vorgehensweise aus einem HiFi-Forum gefunden:


    Bei 20° ist Schallgeschwindigkeit 344m/s
    Raumgrundresonanz = 344/Raumlänge/2
    also z.B. 344/5,85m/2 = 29,4Hz
    das ist die Länge der längsten Halbwelle, die in deinen Raum paßt.


    Dies bezieht sich aber nur auf 2 Wände und nicht auf die komplette Raumgeometrie.


    2. Wie verhält sich das mit nicht parallelen Wänden oder schrägen Decken?
    In unserem Proberaum haben wir eine ca 5° schräge Decke. Langsam vermute ich, dass das der Grund ist, dass ich beim stimmen meines Bassdrumresos keine Raumresonanz finde.


    3. Oder gibt es eine Software die das rechnen kann oder ganz andere Möglichkeiten mit Stimmgerät oder so?


    Wahrscheinlich bin ich da mal wieder zu pingelig, aber meine Bassdrum kommt einfach nicht richtig durch. ;(

    Danke und Grüße Crashi

    ... und das Atmen nicht vergessen!

  • Zahlen sind Schall und Rauch, sowas musst Du messen. Mikrofon an verschiedene Stellen positionieren (im Idealfall ein Messmikrofon, aber zur Not tuts auch ein anderes) und z.B. mit dem Room EQ Wizard ein Testsignal über Lautsprecher ausgeben und auswerten. Problem dabei ist gerade bei den Bässen natürlich der Lautsprecher, über den das Testsignal ausgegeben wird. Ich habe aber selbst mit lausigen PA-Lautsprechern und einem stinknormalen Kleinmembranmikro erhellende Daten über unseren Raum rausgefunden.


    Wenn der Raum nennenswerte Resonanzen hat (was er leider wahrscheinlich tut), ist der Bumms der Bassdrum natürlich stark von der Hörerposition abhängig. Bei mir rummst es überall, nur nicht auf dem Drumhocker :( . Aber das animiert dann wenigstens zu kraftvollem Bassdrumspiel :whistling: .

    Nix da.

  • Naja, die Dichte der Luft schwankt mit Luftfeuchtigkeit und Luftdruck - somit auch die Schallgeschwindigkeit und in der Folge alle vohandenen Raumresonanzen. Man kann für die Bass relevante Frequenzen durch ein einfaches stimmtechnisches Verfahren finden, das ich hier schon mal irgendwo beschrieben habe.


    Probleme mit Bassdrumsound in anderem Raum


    Nils

  • Aber die 1-2 Hz Schwankung durch die Änderung der Schallgeschwindigkeit, kann man so genau überhaupt stimmen?


    Du vielleicht schon, Nils 8) !


    Aber es stimmt natürlich, erst die Raumresonanzen messen und dann die Bassdrum auf die gleiche Frequenz stimmen ist von hinten durch die Brust ins Auge. Wenn man gleich nach Gehör stimmt, weiß man zwar die Zahlen nicht, aber dafür gehts schneller.

    Nix da.

    Einmal editiert, zuletzt von Rampen ()

  • Zahlen sind Schall und Rauch, sowas musst Du messen. Mikrofon an verschiedene Stellen positionieren (im Idealfall ein Messmikrofon, aber zur Not tuts auch ein anderes) und z.B. mit dem Room EQ Wizard ein Testsignal über Lautsprecher ausgeben und auswerten. Problem dabei ist gerade bei den Bässen natürlich der Lautsprecher, über den das Testsignal ausgegeben wird. Ich habe aber selbst mit lausigen PA-Lautsprechern und einem stinknormalen Kleinmembranmikro erhellende Daten über unseren Raum rausgefunden.


    Das gilt dann aber auch nur für diesen Punkt, an dem die Klangquelle steht.
    Wenn du die Lautsprecher einen Meter versetzt, sieht die Lage schon wieder ganz anders aus.

  • Stimmt. Aber die Resonanzfrequenzen bleiben ja die gleichen. Wenn man das Mikro verschiebt, erwischt man sie meistens mal als Resonanz und mal als Auslöschung, genau wie wenn man die Lautsprecher verschiebt.

    Nix da.

  • Rampen... den Room EQ Wizard hab ich mir mal runter geladen. Da muss ich mich erst mal mit beschäftigen. Sieht ganz schön anspruchsvoll aus.
    nils... der Link war nicht nötig. So steht das auch in etwa in deinem Buch. ;) Nur diesen besagten Punkt habe ich, bzw. mein Gehör, bis jetzt nicht gefunden.

    ... und das Atmen nicht vergessen!

  • Crashi: wenn du in deinem Raum keine akustischen Maßnahmen hast, dann sind die Raumresonanzen ja recht klar. Wie das bei schrägen Wänden und Decken ausschaut weiß ich aber auch nicht. Hatte am Mittwoch auch eine Messung mittels REW gemacht und dort sieht man die Raummoden ganz deutlich (Bspw. Mode bei ~60Hz entspricht 3m Deckenhöhe). Und auch die Ausklingzeiten von über 1s ;(
    Ich würde das Programm aber nicht überbewerten. Das ist ein richtig gutes Werkzeug, wenn man es ordentlich und gewissenhaft machen will. Und Ahnung davon hat. Ich hab jetzt mein Wasserfalldiagramm und weiß nur, dass ich Maßnahmen ergreifen muss. Aber welche und wieviel, das sagt einem das Programm ja nicht :thumbup:


    Grüße Marcus

  • Da liegt mein Hund begraben. :|

    Meiner auch. ;(

    Daran habe ich mich auch gehalten. Habe lediglich das kalibrieren weggelassen, mangels dieses Mikros. Inwiefern meine Messung damit nichtig ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Die Messung an sich ist recht leicht. Aber die Ergebnisse zu deuten ist umso schwieriger. :S


    Grüße Marcus

  • Das ist glaube ich bei den meisten typischen Schlagzeugräumen alles komplett egal. Meist hat man eh kilometerlange Nachhallzeiten und riesige Resonanzen, da ist es m.E. piepegal, ob das Mikro jetzt kalibriert ist oder nicht. Bei der Vermessung eines Tonstudios ist das dann aber sicher anders.

    Nix da.


  • 1. Gibt es eine Möglichkeit die Raumresonanz rechnerisch zu ermitteln?
    zB. über das Volumen und der Raumgeometrie.


    Such mal im Internet nach "Raummoden Rechner" oder "Raummoden Applet" oder "Room Mode Calculator" etc.


    Da findet man z.B. dieses: http://www.sengpielaudio.com/Rechner-raum-moden.htm
    oder dieses: http://amroc.andymel.eu/


    Da kann man dann ein bisschen mit rumspielen. Anschaulicher als rechnen.


    Die Schallgeschwindigkeit ist m.W. lediglich abhaengig von der Temperatur (macht bei 20 Grad (bzw. Kelvin) nur ein paar
    Prozent aus). Der Einfluss des Luftdrucks ist vernachlaessigbar klein (< Promille).


    siehe dazu hier: http://www.sengpielaudio.com/D…chwindigkeitLuftdruck.pdf


    - Juergen -

    Gaffatape und Chewing Gum kleben die halbe Welt zusamm'

  • Rampen... den Room EQ Wizard hab ich mir mal runter geladen. Da muss ich mich erst mal mit beschäftigen. Sieht ganz schön anspruchsvoll aus.
    nils... der Link war nicht nötig. So steht das auch in etwa in deinem Buch. ;) Nur diesen besagten Punkt habe ich, bzw. mein Gehör, bis jetzt nicht gefunden.


    Der Post ist sogar älter als das Buch.


    Es gibt Räume, die sind so, dass man Mühe hat, überhaupt eine Raumresonanz zu finden.
    Bei anderen hat man Mühe KEINE zu finden. Mit anderen Worten: der Raum verstärkt quasi alle Bassfrequenzen. Das ist dann eher ein Phänomen schallharter Oberflächen als eines der Geometrie.

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