Kopfhörer vergleich Kaufempfehlung

  • Hallo Drummer,


    Ich spiele ein E-Drum und dazu eine Akusik Hi-Hat und übe eigentlich immer mit Kopfhörer.
    Habe für die Hi-hat ein Mikro angeschlossen und lasse das ganze über einen Mixer in ein Kopfhörerverstärker laufen.
    Da ich von meinen alten Kopfhörer nicht begeistert war habe ich bei Thomann nun 3 Kopfhörer zum vergleichen bestellt. Dem BEYERDYNAMIK DT 990 PRO, den AKG 240 MK II und den AKG K 240 Studio.


    Beide AKG haben mich total enttäuscht da sie, wenn ich die Bass-Drumm und die Craschbecken gleichzeitig spiele, absolut verzerrt wiedergeben.


    Der DT 990 klingt "bassiger" und auch der Tragekonfort ist gut. Bei hohem Volumen aber kommt er auch an sene Grenzen un verzerrt. Nun ist dieser Kopfhörer ein offener Kopfhörer und das heisst dass ich bei normaler Lautstärke die Schläge auf die Gummibecken höre, und auch die Hi-Hat ist etwas "wischi-waschi"-mässig zu hören.


    Eigentlich wollte ich diese Kopfhörer nutzen und auf das Hi-Hat-Mikro verzichten, aber der Sound der Hi-hat ist so einfach nicht sauber zu hören. (z.b. das schliessen der Becken)


    Nun ist meine Frage ob ihr welche Kopfhörer empfehlen könnt. Preis bis 150 € is ok.
    Wichtig ist dass der Kopfhörer auch bei laut mitgespielter Musik und ordentlich Drum noch sauber klingt. Ebenfalls wichtig der Tregekomfort und ohrumschliessend.


    Vielen Dank

    Einmal editiert, zuletzt von tibin ()

  • Benutz doch bitte mal die Suchfunktion, da findest du einiges zu diesem Thema.


    Meine Empfehlung wäre der Beyerdynamic 770 pro. Der ist ungefähr bei deinem maximalen Preis. Gibts in verschiedenen Varianten (Kabel, Widerstand etc..).

    Lies die FAQ und benutze die Suchfunktion!

  • Hallo,


    Ich hätte da mal ein paar grundsätzliche Fragen um so vielleicht eine Entscheidung schon im voraus zu treffen.


    1) Was bedeutet die Impedanz und was ist besser je kleiner deso besser? oder umgekehrt?
    2) Wie ist es mit dem Übertragungsbereich, je kleiner der kleine Wert und je größer der große Wert desto besser? Wo sollte man anfangen (z.B. 5-30.000Hz wie ist das?)
    3) Isolierung von Aussengeräuschen je kleiner desto besser ? oder umgekehrt.
    4) Nennbelastbarkeit ???


    Bitte nicht lachen aber jeder hat mal klein angefangen.


    Vielen Dank für die Aufklärung.
    Tibin

  • 1) Je Hochohmiger desto weniger anfaellig. Allerdings besteht die Gefahr, dass ohne gescheiten Kopfhoererverstaerker kaum was rauskommt. D.h., dass du nierderohmige Kopfhoerer fast ueberall betreiben kannst, allerdings die Gefahr der Ueberbelastung bei einer starken Verstaerkerleistung da ist => Kopfhoerer im Eimer
    2) Der Uebertragungsbereich den Hersteller angeben kannst du in die Tonne kloppen. Aber grundsaetzlich hast du recht.
    3) Je nachdem. Wenn du viel Geraeuschdaemmung moechtest, dann die mit hohem Daempfungswert, wenn nicht welche mit niedrigem.
    4) Ergibt sich auch aus 1. Grundsaetzlich gilt: je hoeher desto besser, da ueber laengere Zeit stark belastbar.

  • Hallo,


    zu 1)
    Impedanz ist der Widerstand, viel ist gut für den Klang, macht aber auch leiser und frist mehr Strom.


    zu 2)
    Je mehr, desto besser, allerdings fängt das Ohr erst bei so um die 20 an und hört dann auch schon so bei 20.000 auf, der Rest ist dann für Fledermäuse oder sonstiges Getier. Musik fängt meist erst bei rund 50 an. Wichtig ist eher, dass die Übertragung linear (gleichmäßig) stattfindet, was natürlich der Umfang an sich nicht sagt, deshalb sagt er wenig aus und ist eigentlich nur gut, um den Kunden zu erfreuen.


    zu 3)
    Je mehr desto besser, wenn man nichts hören will. Musikantengehörschutz hat meist 15 oder 25 db. Ich persönlich finde das auch noch zu wenig bei richtigem Lärm.


    zu 4)
    Irrelevant. Auf Volllast klingt nichts gut und wenn der Verstärker nichts taugt, nutzt alles nichts. Außerdem gehen die Ohren bei Dauerlast um die 85 db bereits kaputt. Langsam, aber stetig.


    Der Musikantenhörer ist derzeit der 770 M, der dämpft sehr stark. Manchen ist das zu viel und zu abgeschottet, die stehen mehr auf die Pro-Variante. Konstruktionstechnisch sind alle Teile auswechselbar, so dass man die Hörer auch umrüsten kann.


    Ich persönlich habe seit mehr als 20 Jahren den DT-100, bekannt aus Funk und Fernsehen (hinter den Kulissen, früher auch mal auf der Bühne, trägt man dort heute aber nicht mehr, die Mode ...)


    Grüße
    Jürgen

  • Vielen Dank für eure Erklärungen.


    Ich habe nun bei Beyerdynamic folgende gefunden:


    DT 770 M angeblich speziell für Drummer entwickelt
    und den
    DT 770 Pro. Diese gibt es in 80 und 250 Ohm


    Welche findet ihr besser? hat jemand von euch mal die beiden wirklich 1 zu 1 verglichen?


    Auf der Internetseite von Beyerdynamic gibt es auch einen DT 770 Pro limited Edition. Kann einer von euch etwas genaueres dazu sagen? Vor allem was sollen die kosten?
    Diese limited Edition soll nur 35 Ohm haben, ist dass dann nicht zu wenig für Drummer ?


    Vielen Dank
    Tibin

  • Hm, das bisher gesagte ist nicht ganz falsch, aber ein bisschen ergänzen möchte ich es doch:


    Der Zusammenhang zwischen Impedanz und Lautstärke ist nicht unbedingt gegeben, da der Wirkungsgrad dabei auch noch eine Rolle spielt. Tatsächlich ist es aber so, dass hochohmige Kopfhörer bei gleicher Lautstärkeeinstellung oft eher leise sind.


    Einen Zusammenhang zwischen Impedanz und Klang gibt es eigentlich nicht. Ein hochohmiger Kopfhörer mit gutem Wirkungsgrad belastet aber den Verstärker weniger, was bei weniger hochwertigen Verstärkern zu einer geringeren Verzerrung führt. In der Praxis ist es aber so, dass es kaum richtig schlechte Kopfhörer gibt, die gleichzeitig auch noch eine hohe Impedanz haben, denn wer will an seinem Walkman schon schlechten und leisen Klang hören.


    Übertragungskurven sind tatsächlich faktisch nichtssagend, Übertragungsbereich erst recht.


    Nennbelastbarkeit sagt auch nichts aus, da der oben genannte Wirkungsgrad da wieder reinspielt.


    Quintessenz: alles irrelevant. Ausprobieren, am besten am eigenen Verstärker.


    P.S.: Dass es bei Lautstärken, die noch halbwegs vertretbar sind, verzerrt, dürfte m.E. eher am Verstärker liegen. Ist der batteriebetrieben?

    Nix da.

  • auch wenn du es nicht gerne hören wirst, aber ich geb dir folgenden Rat, den ich auch hier bekommen hatte:


    Geh in das nächste Musikfachgeschäft, lass dir die verschiedenen Kopfhörer geben, setz dich an ein E-Drum-Set und probiere in aller Ruhe aus. Ich wollte das auch umgehen, letztendlich tat ich aber genau das, und nur DAS hat mir bei meiner Wahl geholfen. Und da habe ich auch bemerkt, wie sich die Geister scheiden. Jeder hat 'nen andren Geschmack und Präferenzen. Es gibt keinen ULTRA-MEGA-SUPER-HYPER-UNDERGROUND-COOLEN-NOCH-SO-TOLLEN-WOLLMICHLEGENDEN-EIERSAU-Kopfhörer :) probier sie alle selbst aus und entscheide ;)


    Grüße und viel Erfolg,
    Renegade.

  • Ha! so ein Zufall! Genau für den RH 200 hatte ich mich nämlich letztendlich auch entschieden Drewi ;) Ich hab sogar mittlerweile drei davon, weil ich so zufrieden war mit denen. Die haben mir von allen empfohlenen am Besten gefallen. Die so üblich Verdächtigen Beyerdynamic und Sennheise hatte ich auch probiert, gefielen mir aber soundtechnisch wirklich nicht gut. Und ich hatte sie wirklich ausgiebig an mehreren E-Drum-sets getestet (TD9-Modul, TD12, TD20) mit diversen Kits und Einstellungen.


    Deswegen sagte ich ja, Geschmäcker sind verschieden.

  • Genau. Ich z.B. fand den RH-200S vollkkommen unerträglich.
    Vielleicht lag es daran, dass ich auch mal Stimmen über den Kopfhörer hören will und nicht nur defizitäre E-Drum-Sounds verschlimmzerren möchte.
    Vielleicht aber auch nur an meinem individuell-bescheuerten Gehör.

    -
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  • Ich war gerade gestern beim Musicstore in Köln und hatte da einige Hörer auf dem Kopf. Auch den DT-770 und DT-990, beide mit 250 Ohm. Ich fand den 990 etwas dynamischer.
    Allerdings ist dieser glaube ich offen bzw. halboffen. Das ist aber sicher nicht repräsentativ, da die Quelle ein Computer war.
    Es hilf nur selbster testen. Weiß nicht, wo der Themenstarter wohnt, aber im Musicstore Köln hängen ca. 30 Kopfhörer - ne größere Auswahl wirst Du kaum finden.

  • Also bis 250 Ohm kannst du ihn jederzeit überall benutzen. Bei einem MP3 Player würde ich jedoch zu weniger raten, besonders wenn du gern laute Musik hörst. Am PC sowie am E-Drumset hör ich mit 250Ohm alles schön laut ohne Abstriche.


    Von Kopfhörern mit 600 Ohm würde ich jedoch abraten, bei nem Kumpel hatten wir mal einen am Macbook, da kam ein fast unhörbares Geräusch an, da war einfach zu viel Widerstand vorhanden.

    Lies die FAQ und benutze die Suchfunktion!

  • Habe mir bei Thomann folgende Modelle zum testen bestellt:


    Beyerdynamik DT 770 Pro
    Beyerdynamik DT 770 Pro 80 Ohm
    Beyerdynamik DT 770 M
    Beyerdynamik DT 990 Pro Studio


    Ich habe diese Modelle verglichen und folgendes festgestellt:


    - die 990 Pro Studo sind so konstruiert dass man von aussen sehr viel mitbekommt, zu viel für meine Zwecke
    - beide 770 Pro dichten gut ab aber für meine Bedürfnisse nicht gut genug
    - alle Kopfhörer klingen meiner Meinung nach gut bis sehr gut. Ab einer bestimmten Lautstärke gibt es bei bestimmten Tonkombinationen leichte Verzerrungen (z.B. Kick + Snare + LoTom zumindest bei meinen Einstellungen). Im Normalfall aber stört das nicht da ich nie so laute üben werde.
    - Ausser dem 770 M haben alle Modelle die Ohrmuscheln aus Plüschartigen Material was den Tregekonfort erhöht.
    - Man hört einen Unterschied zwischen den 770 (250 Ohm) und dem 770 80 Ohm, vor allem in der Lautstärke.
    - Der 770 M hat am Kabel (kurz vor der Ohrmuschel) ein Potentiometer aber das ist eher unpraktisch da man auf 1 cm von maximal bis auf stumm stellen kann.


    Ich habe mich für den 770 M entschieden. Als Erstes dämmt er am besten nach Aussen ab. Der Ton ist irgendwie "bassiger", langs grades Kabel.
    Der einzige Nachteil ist dass die Ohrmuscheln aus lederähnlichem Matrial ist was mich nicht so begeistert aber ich werde damit leben müssen. Dieser Kopfhörer hat als einziger noch eine praktische Tragetasche.


    Vielen Dank euch Allen.
    -


  • Du hast es selber schon gesagt: der DT990 in allen Varianten ist ein völlig anderer Kopfhörer als die 770er Modelle - was mich ein bisschen wundert, ist dass du sie alle vom klang gut bis sehr gut findest... der 990er sticht aus Deiner Auswahl so meilenweit klanglich heraus, dass es im direkten Vergleih mit den 770ern weh tun müsste :) Natürlich ist er als offener KH für Dein Vorhaben nicht gut geeignet, aber ansonsten was den Klang angeht den anderen Brüdern haushoch überlegen (vielleicht mal an der Stereoanlage ohne Störgeräusche durch die Pads hören).


    Von Beyerdynamic gibt es fast jedes Teil als Ersatzteil - so auch die Plüsch-Ohrpolster! Siehe hier: http://www.thomann.de/de/beyerdynamic_dt770_ohrpolster.htm


    Noch einmal zur Impedanz: diese stellt den Widerstand einer induktiven Last (also alles, was ein Spule hat) bezogen auf eine bestimmte Frequenz dar - sie wird also ermittelt, indem die induktive Last mit Wechselstrom beauflschagt wird und z.B. Strom und Spannung gemessen werden (im Gegensatz zu einem Gleichstrom-Ohmmeter, mit dem man die Induktivität nicht messen kann). Die Induktivität ist stark freqeunzabhängig und daher wird man oft einen Induktivitätsverlauf über die Frequenz finden. Die Angabe einer Induktivität ohne Angabe der Frequenz, auf die sich diese bezieht, ist mehr oder weniger sinnlos...


    Auch für einen Stromkreis mit einem induktiven Widerstand gilt aber das Ohmsche Gesetz, nach dem der Strom bei konstanter Spannung umso höher ist, wenn der Widerstand kleiner wird. Das bedeutet für die Praxis, dass (solange der Kopfhörerverstärker nicht in die Knie geht) der fließende Strom bei niedriger Impedanz höher ist (konstante Spannung vorausgesetzt) und damit die Leistung höher wird (Leistung = Spannung mal Strom). Theoretisch können also KH mit niedriger Impedanz ein stärkeres Magnetfeld an der Schwingspule erzeugen und damit bei ansonsten gleicher Konstruktion (vor allem hinsichtlich des magnetischen Flusses im Ringspalt des Magneten) einen höheren Schalldruck erzeugen. Deshalb haben Kopfhörer, bei denen Lautstärke ein wichtiges Konstruktionsziel ist, meistens eine geringere Impedanz als z.B. Hifi-KH, die eher auf Schönklang getrimmt sind als auf maximale Lautstärke.

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