Eigene Musik schützen - Alternativen zur GEMA?

  • Da ich mir sicher bin, dass hier einige Leute unterwegs sind die sich von Beruf wegen damit auskennen, wollte ich mal fragen was der vernünftigste Weg ist, seine eigenen Werke zu schützen und dennoch möglichst die Kontrolle zu behalten.
    Hintergrund ist, dass wir gerade eine Platte aufnehmen, die wir im Frühsommer rausbringen wollen. Nun will man ja nicht dass jeder mit der eigenen Musik tun und lassen kann was er will. Der GEMA stehe ich etwas kritisch gegenüber - grade für kleine Bands vermute ich dass der Aufwand und Ärger mit dem Verein, den eigentlichen Nutzen übersteigt.


    Wir möchten eigentlich nur, dass wir unsere eigene CD bei unseren Gigs und zB online verkaufen können und dennoch etwas in der Hand haben, dass andere Bands unsere Musik nicht "klauen" oder beliebig covern können. Ich habe schon ein bisschen was über die Creative Commons Lizenzen gelesen und das klang für mich schon recht vielversprechend. Allerdings bin ich kein Jurist und wäre dankbar wenn mir das jemand ein bisschen erläutern könnte. Was gibt es außerdem für Alternativen oder müssen wir in diesem Fall unsere Musik garnicht gesondert schützen?


    Wie schaut es aus wenn man in Zukunft doch mal ein kleines Label findet, das einem mit dem Vertrieb hilft? Kann es dann Probleme geben, wenn die Musik vorher unter einer selbst gewählten Lizenz veröffentlicht wurde?

  • Wir möchten eigentlich nur, dass wir unsere eigene CD bei unseren Gigs und zB online verkaufen können und dennoch etwas in der Hand haben, dass andere Bands unsere Musik nicht "klauen" oder beliebig covern können



    Die GEMA "schützt" eure Musik gegenüber "klauen" und "covern" von Dritten nicht.


    Die Urheber und Leistungsschutzrechte an euren Musikstücken bzw. euren Aufnahmen habt ihr auch ohne das Zutun von GEMA oder sonst irgendeinem Verein. Wenn es mal wirklich zu einem Streit wegs Urheberrecht etc. kommen sollte (und das scheint ja bei jungen Bands irgendwie immer die Hauptsorge zu sein, jedenfalls höre ich sowas fast jede Woche irgendwo mal) dann hilft auch die GEMA nix.


    BTW: 1. Covern könnt ihr eh nicht unterbinden. Wenn jemand eure Songs nachspielt, dann könnt ihr dagegen nichts unternehmen.
    2. Wenn ihr eine CD aufgenommen habt, dann habt ihr auch ab dem Moment wo ihr sie in den Händen haltet einen Nachweis dass die Musik von euch ist. Jemand der eure Stücke klaut muss erstmal nachweisen dass er die Ideen schon davor hatte und das dürfte erstmal nicht soo leicht sein.


    Der GEMA stehe ich etwas kritisch gegenüber - grade für kleine Bands vermute ich dass der Aufwand und Ärger mit dem Verein, den eigentlichen Nutzen übersteigt.


    Das ist richtig.



    Creative Commons steh ich sehr kritisch gegenüber. Meiner Meinung nach ist das nur ein mehr oder weniger sinnfreies Beiwerk in einer Kultur bei dem eh jeder denkt, Musik sei umsonst. Man kann eh kaum was dagegen tun dass illegal runterlgeladen und getauscht wird, also gibt man mehr oder wenig einfach sein OK mit diesen kleinen CC Logos dazu ab....


    Wie schaut es aus wenn man in Zukunft doch mal ein kleines Label findet, das einem mit dem Vertrieb hilft? Kann es dann Probleme geben, wenn die Musik vorher unter einer selbst gewählten Lizenz veröffentlicht wurde?


    Hängt vom Vertrag mit dem Label ab und wie, wo und für wie lange ihr irgendwas bei irgendwem anders schon mal veröffentlicht hat. Lässt sich pauschal so nicht beantworten.



    Bei der ganzen Sache sollte auch immer die Verhältnismäßigkeit beachtet werden. Wenn irgend ne Dorfkapelle meine Songs bei ihren 3 Auftritten in der Schulturnhalle nachspielt und als die ihrigen ausgiebt, dann brauch ich deswegen wohl keinen Rechtsstreit anfangen. Wenn die dann aber doch anfangen 200 Millionen Klicks bei Youtube zu haben und damit mehr als nur das Busgeld einspielen, dann kann man sich ja mal über weitere Schritte gedanken machen....

    2077 wurde eine neue Version der Nuka-Cola, die Nuka-Cola Quantum, eingeführt. Der Werbung nach hatte sie das doppelte an Kalorien, Kohlenhydraten, Koffein und Geschmack.

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  • Das heißt in unserem Fall wäre es am schlausten, einfach die CD fertig zu stellen, pressen zu lassen und das Urheberrecht alleine reicht aus um eine mögliche ungewollte Nutzung oder Verbreitung zu unterbinden?
    Es sind also keine weiteren Schritte notwendig?


    Man muss dazu sagen, dass wir keineswegs denken wir schreiben da ein neues Hitalbum und hätten Angst jemand würde mit unserem Material groß rauskommen. Erst recht haben wir nix dagegen, wenn eine Dorfkapelle unsere Sachen covert. Nur sollte schon klar sein, wer die Musik denn mal geschrieben hat.

  • Hallöchen, wir machen das (eigentlich) ganz simpel.
    Ich nenn's mal: "Coppyright in 3 Schritten" 8)
    1. Song/s inkl. Song-Textdatei, mit Datum und was sonst noch später auf dem evtl. Booklet steht auf Datenträger sichern (Tape, CD, SD).
    2. In einen stabilen, meist A-5 oder CD-Tasche/ Umschlag und gut verschließen, ggf. durch Signatur versiegeln. (Inhaltsangabe nicht vergessen, sonst gibts ab dem 3. Album Durcheinander)
    3. Vom Freundlichen Postmann Stempel mit Datum auf die Verschlußlasche.
    Fäddich 8o
    Natürlich dann nicht mit der Kutsche durch die Welt schicken, aber wenn der Postmann zickt einfach Marke drauf und sich selber schicken.
    Das reicht auf jeden Fall für einen handfesten Rechtsstreit, nur nicht für die "Gegenpartei" vorher öffnen :!:
    Private Anmerkung: Anwälte und Notare mögen mir verzeihen, aber Ihr macht (vom Prinz-Zip) nix anderes, außer das es ein Heiden-Geld kostet, die Aufnahme im Tresor verschwindet und wenn Ihr mit der Kanzlei umzieht muß man euch suchen X( Sollte aber die Außname bleiben.
    Hoffe das hilft Dir/euch weiter und zur GEMAzahlen sag ich jetzt nix.
    Greez, Josh

  • Das reicht auf jeden Fall für einen handfesten Rechtsstreit, nur nicht für die "Gegenpartei" vorher öffnen



    Das hilft für gar nichts. Ich kann mir genausogut ein paar leere Umschläge zuschicken und die dann erstmal auf Lager legen. Wenns dann soweit ist Pack ich die neuerste CD von deiner Band rein und behaupte dass ich das Material schon 1990 kurz nach der Wende geschrieben und aufgenommen habe.


    Anwälte und Notare mögen mir verzeihen, aber Ihr macht (vom Prinz-Zip) nix anderes, außer das es ein Heiden-Geld kostet, die Aufnahme im Tresor verschwindet und wenn Ihr mit der Kanzlei umzieht muß man euch suchen X( Sollte aber die Außname bleiben.


    Wenn es wirklich um ernsthafte Nachweise geht, dann führt an Notar, bzw. Rechtsanwalt nichts vorbei.



    und das Urheberrecht alleine reicht aus um eine mögliche ungewollte Nutzung oder Verbreitung zu unterbinden


    Das Urheberrecht erwirbst du in den Moment in dem du einen Song schreibst. Du musst deine Songs nirgenswo anmelden um berechtigt zu sein vom Urheberrecht gebrauch zu machen.

    2077 wurde eine neue Version der Nuka-Cola, die Nuka-Cola Quantum, eingeführt. Der Werbung nach hatte sie das doppelte an Kalorien, Kohlenhydraten, Koffein und Geschmack.

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  • Das hilft für gar nichts. Ich kann mir genausogut ein paar leere Umschläge zuschicken und die dann erstmal auf Lager legen. Wenns dann soweit ist Pack ich die neuerste CD von deiner Band rein und behaupte dass ich das Material schon 1990 kurz nach der Wende geschrieben und aufgenommen habe.


    Deshalb Punkt 3.

    3. Vom Freundlichen Postmann Stempel mit Datum auf die Verschlußlasche.


    Nicht einfach "irgendwo" auf dem Umschlag :pinch: Das entspricht dann in etwa einer Verschlusssache (ja 3 s).
    Und Notar ist natürlich die Variante mit höherer Rechtssicherheit. Aber Gary Moore hat trotzdem verloren, ohne auch nur 1. von beiden :P
    Greez, Josh

  • Hallo,


    schützen kann man seine Werke nur dadurch, dass man sie nicht veröffentlicht.


    Alles andere ist Flickzeug.
    Das Recht ist zwar da, aber es schützt nur bedingt, d. h. es kann helfen, Verstöße zu ahnen und somit eine abschreckende Wirkung haben. Wie sehr das in der Praxis funktioniert, mag jeder selbst entscheiden.


    Die GEMA schützt nicht, sie treibt ein. Das ist kein Schutz-, sondern ein Inkasso-Verein.
    Die CC schützt nicht, sie erleichtert nur die Verbreitung.


    Die Umschlagnummer mit oder ohne professionellen Beistand hat Indizienwirkung, je besser gemacht im Einzelfall, umso besser im Streitfall. Natürlich handelt es sich dabei nicht um den Beweis der Urheberschaft, denn ich kann ja ein Lied aus dem Radio aufnehmen und im Umschlag versiegeln und meinem Notar mit dem Gerichtsvollzieher zustellen lassen, dann ist da aber immer noch das Lied aus dem Radio drauf, was ich natürlich nicht komponiert habe.


    Grüße
    Jürgen

  • Wie schaut es aus wenn man in Zukunft doch mal ein kleines Label findet, das einem mit dem Vertrieb hilft? Kann es dann Probleme geben, wenn die Musik vorher unter einer selbst gewählten Lizenz veröffentlicht wurde?


    Probleme wirds keine geben, wenn es sich zum Bsp. um "Let it Be" oder ähnliches handelt.


    Ich würd erstmal rausfinden wollen, ob die Musik überhaupt einer klauen will. Schickt es doch mal an Bohlen und achtet drauf, ob Teile davon irgendwann im Radio laufen...



    Und wenn ich euch einen wirklich sinnvollen Tipp geben darf: Bevor jemand eure Musik klauen kann, solltet ihr die Rechtefrage mal intern in der Band eindeutig geklärt haben.
    Hast du die Rechte an der Musik? Und wer hat die Rechte am Text? denn üblicherweise hat eine Band nicht die Rechte, sondern der Komponist und der Texter. Habt ihr da einen Vertrag, der das aufteilt? Ist immer interessant zu hören, wie viel der z.B. Keyborder dem Drummer prozentual an den Rechten zugesteht. Wenn ihr euch wegen so einer Diskussion nicht auflöst, kann mans immer noch veröffentlichen ;)

  • Zwei Exemplare der CD/Arrangment/Notensatz an die Deutschen Nationalbibliothek schicken.

    "Man muss das Grundgesetz vor seinen Vätern schützen und die Verfassung vor ihren Schützern."
    "Der Faschismus ist eine Spielart der freien Marktwirtschaft."
    Wolfgang Neuss

  • Zwei Exemplare der CD/Arrangment/Notensatz an die Deutschen Nationalbibliothek schicken.


    Gute Idee. Späterstens wenn man über ein Label was veröffentlicht wird man von denen eh aufgefordert die Belegexemplare einzuschicken.

    2077 wurde eine neue Version der Nuka-Cola, die Nuka-Cola Quantum, eingeführt. Der Werbung nach hatte sie das doppelte an Kalorien, Kohlenhydraten, Koffein und Geschmack.

  • Danke für die guten Ratschläge bisher!



    Und wenn ich euch einen wirklich sinnvollen Tipp geben darf: Bevor jemand eure Musik klauen kann, solltet ihr die Rechtefrage mal intern in der Band eindeutig geklärt haben.
    Hast du die Rechte an der Musik? Und wer hat die Rechte am Text? denn üblicherweise hat eine Band nicht die Rechte, sondern der Komponist und der Texter. Habt ihr da einen Vertrag, der das aufteilt? Ist immer interessant zu hören, wie viel der z.B. Keyborder dem Drummer prozentual an den Rechten zugesteht. Wenn ihr euch wegen so einer Diskussion nicht auflöst, kann mans immer noch veröffentlichen ;)


    Siehst du, und genau so einen Quatsch wollen wir uns eben sparen. Ich gehe mal nicht davon aus, dass in absehbarer Zukunft großartig Kohle bei unserer Musik rumkommt. Darum gehts auch garnicht. (Und wenn dem so sein sollte, ist immernoch Zeit solche Sache zu klären - ich schätze dann kommt man sowieso nicht mehr um die Gema herum). Wir machen Rockmusik und falls mal was über bleibt, teilen wir das schön im gegenseitigen Vertrauen auf. ;) Und diese Freiheiten wollen wir uns auch in Zukunft wahren.


    Es geht lediglich darum, dass man irgendwas in der Hand hat, das einem bestätigt dass man der Urheber von dem und dem Werk ist. Falls man also doch mal Teile der eigenen Arbeit irgendwo findet wo sie nicht hingehören, sollte man doch Möglichkeiten haben das zu unterbinden.. Aber das scheint ja offensichtlich nicht so einfach zu sein.

  • Falls man also doch mal Teile der eigenen Arbeit irgendwo findet wo sie nicht hingehören, sollte man doch Möglichkeiten haben das zu unterbinden.. Aber das scheint ja offensichtlich nicht so einfach zu sein.


    Ich glaube das Problem ist weniger, dass irgendwer eure Musik als die seine verkauft, als dass irgendwer eure Musik für etwas verwendet wo ihr nicht die Genehmigung dazu gegeben hat. Es gibt genug Leute die irgendwelche Songs unter ihre Youtube Videos legen, wo sie sich mit Sicherheit nicht das Einverständis des Rechteinhabers geholt haben.

    2077 wurde eine neue Version der Nuka-Cola, die Nuka-Cola Quantum, eingeführt. Der Werbung nach hatte sie das doppelte an Kalorien, Kohlenhydraten, Koffein und Geschmack.

  • Ich würde mir damit nicht so einen Kopf machen, 2 ,3 Songs unter CC ins Netz stellen. Und dann Auftritte spielen.


    Wenn es CC ist, behältst du ja das Urheberrecht und müsstest genannt werden, wenn es jemand Covert z.B.
    Ich halte das sogar für besser. Wenn z.B. Eric Clapton deinen Song covert könnte dich das auch berühmt machen ^^

  • BTW: 1. Covern könnt ihr eh nicht unterbinden. Wenn jemand eure Songs nachspielt, dann könnt ihr dagegen nichts unternehmen.

    Nur wenn man bei der GEMA etc. ist (die einem das Einverständnis wohl abverlangen), sonst wird das Übliche gelten: ohne Zustimmung des Urhebers keine Vervielfältigung, Bearbeitung, usw. Ist aber alles ziemlich belanglos, so lange man eine Verletzung nicht verfolgt, also den oder die Übeltäter ggf. vor den Kadi zerrt. Das nehmen einem die Verwertungsgesellschaften natürlich ab (ob man will oder nicht).

  • Nur wenn man bei der GEMA etc. ist (die einem das Einverständnis wohl abverlangen), sonst wird das Übliche gelten: ohne Zustimmung des Urhebers keine Vervielfältigung, Bearbeitung



    Ich wäre mir da nicht so sicher. Hab meine Quelle gerade nicht mehr vorliegen, aber soweit ich mich erinnere, ist nach erfolgter Erstveröffentlichung es durchaus legitim, ohne weitere Rechteeinholung beim Urheber das Stück zu Covern und öffentlich aufzuführen. Bearbeitung und Vervielfältigung ist ja dann ein anderes Thema.

    2077 wurde eine neue Version der Nuka-Cola, die Nuka-Cola Quantum, eingeführt. Der Werbung nach hatte sie das doppelte an Kalorien, Kohlenhydraten, Koffein und Geschmack.


  • Siehst du, und genau so einen Quatsch wollen wir uns eben sparen. Ich gehe mal nicht davon aus, dass in absehbarer Zukunft großartig Kohle bei unserer Musik rumkommt. Darum gehts auch garnicht. (Und wenn dem so sein sollte, ist immernoch Zeit solche Sache zu klären - ich schätze dann kommt man sowieso nicht mehr um die Gema herum). Wir machen Rockmusik und falls mal was über bleibt, teilen wir das schön im gegenseitigen Vertrauen auf. ;) Und diese Freiheiten wollen wir uns auch in Zukunft wahren.


    die Einstellung ist gut. Ich hab unseren Keyboarder rausgeworfen, weil er sowas verlangt hat. der Rest meiner Truppe hält das auch so, aber wir sind auch zu alt, da spielt die Kohle weniger ne Rolle


    die Skorpions haben das auch mal so gehalten und der keyboarder hat die Klage für Rechte an Moment of Glory verloren =) .

  • Ich wäre mir da nicht so sicher. Hab meine Quelle gerade nicht mehr vorliegen, aber soweit ich mich erinnere, ist nach erfolgter Erstveröffentlichung es durchaus legitim, ohne weitere Rechteeinholung beim Urheber das Stück zu Covern und öffentlich aufzuführen. Bearbeitung und Vervielfältigung ist ja dann ein anderes Thema.

    Das Urheberrechtsgesetz liest sich (für mich) anders. Es wäre ja irgendwie sinnlos, dem Urheber erst mal die alleinigen Rechte zur Veröffentlichung -- er also bestimmt, wer, wann, wie und wo -- einzuräumen, nur damit er sie bei der ersten Veröffentlichung wieder verliert. Mit Gema etc. ist die Situation eine andere, aber nicht weil's im Gesetz steht, sondern von den Verwertungsgesellschaften vorgeschrieben ist, die an der Veröffentlichung ja verdienen. Ein Schelm, wer dabei Böses denkt...

  • Das "eigene Musik schützen Thema" mal aussen vor (weil auch ziemlich überbewertet, vor allem in der heutigen Zeit...), noch eine Info, die vielleicht den einen oder anderen interessieren könnte.
    Es gibt nicht nur die Möglichkeit, in die GEMA einzutreten, um gegebenenfalls Vergütungen aus Aufführung etc. zu erzielen.
    Man kann auch bei der PRS for Music in England Mitglied werden PRS for Music.
    Das habe ich auch erst kürzlich erfahren und war mir bislang nicht bekannt.
    Vorteil:
    Kommission nur zwischen 3,6-12% (Durchschnitt etwa 10%) statt pauschal 15% für Gema und 10% für kulturelle & soziale Zwecke
    Die Abrechnung erfolgt nicht nach Pauschalvergütungen wie bei der GEMA (was "kleine" Acts absolut benachteiligt) sondern nach "pay per play". 90% aller Sender melden an die PRS.
    Folglich sind die Abrechnungen wesentlich akkurater als die der GEMA, die grösstenteils das Geld in die Taschen der grossen Chartacts (und klassische Musik) schaufelt.
    Auch fallen keine hohen Mitgliedsgebühren und GEMA Lizenzzahlungen bei VÖ an wie bei der GEMA.


    Ich bin selbst nie in die GEMA eingetreten, ob wohl ich zahlreiche VÖs in D hatte, weil ich immer im Vorfeld durchgerechnet habe, was mich der "Spass" kostet und was ich im Gegenzug von der GEMA zuerwarten hatte.
    Wer nicht im Mainstreamradio Radio rauf und runter gespielt wird, wer nicht die TopTen der dt. Charts regelmässig bevölkert, wer keine "ernste" Musik macht bzw. nur den Status "angeschlossenes Mitglied" hat, der ist i.d.R. vor allem eins: Beitragszahler, weil die Abrechnung eben viel zu oft nach dem Pauschalprinzip abläuft, bei dem so ziemlich alles, was abseits des Mainstreams läuft, hinten runter fällt.
    Im Extremfall kann es sogar so sein, das man von kleinen Radiostationen rauf und runter gespielt wird, aber trotzdem nichts bekommt. Genauso kann man unzählige CDs über Indielabel auf Gigs verkaufen und man bekommt auch nix.
    Die GEMA ist leider vor allem eins, ein System das eine bestimmte Gruppe extrem bevorzugt. Leider ist man gerade dabei, die GVL auch auf eine ähnliche Struktur umzustellen, die wieder vor allem bestimmte Großverdiener begünstigt bzw. alles benachteiligt, was nicht nach den vorgegebenen Kriterien beruht.
    Fazit: auch aus diesem Grund ist das Thema CD Release recht unattraktiv geworden, selbst die Eigenproduktionen bzw. kleine Produktionen mit kleinen Studiohonoraren werden wegen zukünftig fehlender GVL Vergütung noch uninteressanter.
    Deshalb würde ich übrigens derzeit kaum jemandem empfehlen, in die GEMA einzutreten, sondern schlicht und einfach seine CD (so billig wie möglich) zu machen und auf Gigs zu verscherbeln.
    Das Thema Musik produzieren und auf Tonträger veröffentlichen ist wohl durch, es sei denn, man macht halt fast Food Musik für die Chart Affen...

  • drumdidi


    Hast du da genauere Informationen bzw. dokumentierte Erfahrungen, wie das ist, als Bürger der BRD in die PRS einzutreten?


    Hab mich mal durch die Homepage geklickt, ist ja schon alles recht UK-bezogen, hab allerdings auch nichts gefunden,
    was dagenspräche, sich als Non-UK-Citizen dort anzumelden (geht ja sogar übers Web).


    Die GEMA ist mir aus den hinlänglich bekannten Gründen auch reichlich unsympathisch,
    während die PRS viele der Sachen umsetzt, die ich mir von eine Verwertungsgesellschaft
    wünschen würde (falls das für mich mal akut wird ...).

    Schlechte Lehrer haben mich zum Autodidakten ausgebildet. - Mauricio Kagel

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