Schallschutz nach aussen

  • Servus zusamen,


    zunächst eins vorweg: Ja, ich habe die Suchfunktion bemüht und
    Nein, speziell dazu habe ich nichts gefunden.


    Wenn man sich die zahlreichen Beiträge durchliest, wird aus meiner Sicht schnell klar, dass eine aufwändige Raum-in-Raum Lösung das Einzige zu sein scheint, das Sinn macht.


    Wenn ich mir meine rudimentären Akustikkenntnisse aus dem Physik LK ins altersschwache Gedächtnis rufe, werden Schallwellen am effektivsten übertragen, wenn 2 Flächen parallel zu einander stehen.
    Ist es also beim Bau einer Schallschutzwand im Raum (die wohl zunächst als Holzständer mit Gipskarton und Steinwolle ausgeführt wird) am effektivsten, wenn die Vorder- und Rückseite so einer Wand (oder die Innen- und Aussenseite, wie ihr wollt)
    nicht parallel ausgeführt werden (siehe Bild) oder ist dieser Unterschied in der Praxis so marginal, dass sich der Aufwand nicht lohnt?
    Evtl. ist auch die Problematik der Reflektion dann grösser als der erzielte Dämmeffekt? Wäre der Nutzen grösser, wenn auch die innere Wand in einem Winkel angestellt würde?


    Vielleicht hat sowas ja schon jemand mal probiert und kann aus der Praxis berichten, ich verspüre jedenfalls nur geringe Lust, diesen Aufwand ins Blaue hinein zu betreiben :D
    Mich wundert, dass man über dieses Thema eigentlich gar nichts findet (oder aber meine Augen zollen dem Alter Tribut).


    Liebe Grüsse und schonmal danke für die Antworten
    jpm

  • Wieso gibt es bei deinem Beispiel links keine Reflexionen, aber rechts?


    Klar, auch Schallwellen laufen sich tot, aber das bisschen Schräge dürfte gar nicht ins Gewicht fallen. Da zählt eher die Tatsache, dass mehr Dämmstoff in der Wand ist. Überlege mal wie es um das Verhältnis Wellenlänge zu Wanddicke steht, ob und welche Wellenlängen überhaupt absorbiert und welche reflektiert werden.

    Ich hätte auch so gern ein Hobby...

  • Nun ja, ein Freund betreibt eine Musikschule. Wir sind jetzt auf die Idee gekommen, mal wieder zusammen Musik zu machen und einen der Räume, der normalerweise als Schlagzeugunterrichtsraum verwendet wird, auch als Proberaum zu nutzen.
    Als Unterrichtsraum ist das Ding mit dem Krach nach aussen nicht so das Thema, da erstens nur tagsüber unterrichtet wird und zweitens die Schüler noch nicht so hämmern, dass es stört.
    Wenn wir den Raum zum Proben nutzen ist es erstens deutlich geräuschvoller und zweitens sind die Zeiten natürlich nicht an die gesetzlich festgelegten Ruhezeiten angepasst. :D


    So nun zu den Örtlichkeiten.
    Der Raum ist ca. 6x6 Meter und ca. 4m hoch und wie wenn die Höhe nicht schon Problem genug wäre, eine Seite ist über die gesamte Breite mit Fenstern ausgestattet (wenigstens nicht über die ganze Höhe, nur von ca. 1,20 über dem Boden, die Fenster sind ca. 2m hoch)


    Das ganze ist ein altes Industriegebäude, die einzige Seite, die zu Wohnungen zeigt, ist natürlich die Fensterfront.
    Eigentlich wäre der Raum gross genug um die Raum-in-Raum Lösung um zu setzen, allerdings würden wir es favorisieren, nur an der Fensterfront eine Wand vor zu bauen.
    Wie die jetzt aussehen soll, um möglichst grossen Nutzen zu bringen (schliesslich will man ja nicht seine Abende damit verbringen, Trockenbauwände zu bauen, nur um nachher festzustellen, dass alles für die Katz war)
    das ist nun die Frage.


    Würde eine Doppelwand (beide Wände unabhängig von einander und durch einen Luftraum getrennt) den Nutzen deutlich erhöhen, oder ist das auch wieder viel Arbeit um nichts? (Das blaue soll die Luft dazwischen darstellen)


    Grüsse
    jpm

  • Also theoretisch betrachtet werden Wellen bei hohen Frequenzen an einer Wand die nicht senkrecht zur Ausbreitungsrichtung steht etwas stärker reflektiert. Bei tiefen Frequenzen gibt es bei einem kleinen Winkel wohl keinen merkbaren Unterschied.
    Bei Hohen Frequenzen wird Art und Struktur des Dämmmaterials deutlich wichtiger als die Grobgeometrie der Wand sein, bei tiefen die Masse des Materials. Die Winkel könnten allederings durch die Änderung der Reflexionsrichtung die Innenakkustik des Raumes deutlich (positiv oder auch negativ) verändern.

  • Bei angewinkelten Wänden sollte es weniger Flatterechos geben, bei geraden Wänden lassen sich dafür die Raummmoden recht exakt berechnen, was für innenakustische Maßnahmen von großem Vorteil ist. Für die Schallemissionen ist der Winkel IMHO völlig unerheblich.

    "I've got a fever, and the only prescription is more cowbell!" - Bruce Dickinson

  • Leider spielt Geld eine Rolle und ca. 30€/qm sprengen wohl den Rahmen deutlich.
    Aber die technischen Daten und die relativ einfache Verarbeitung - das hat schon was.



    Preise 2011


    Aber vielleicht könnte man die Idee mit dem Quarzsand aufgreifen z. B. so?
    (Natürlich müsste man den Sand dazu in etwas einfüllen (Müllsäcke) oder den Hohlraum für den Sand mit Kunststofffolie auskleiden)

    Einmal editiert, zuletzt von jpm ()

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