triole vs sextole

  • im Herbst will ich mit nem Kollegen auf nen Drum Contest, und wir sind gerade am Sichten der Stücke. Dabei ist und ein Notenblatt zwischen die Finger gekommen, über das wir uns ein bisschen uneinig waren. Ich interpretiere das so, dass die Sextole eine gedoppelte Triole ist, also statt Single dann Double Strokes gespielt werden- ist das richtig?




    Danke für die Antworten


    Holger

    ***Boss nüschd kost, daucht au nüschd!***

  • Diese Notation ergibt m. E. nur Sinn, wenn es a) eine Vorgabe / Anleitung bzgl. Handsatz gibt - abgesehen von den beiden Akzenten in Takt 1 müssten sich nämlich rein von der Notation her beide Takte gleich anhören - oder b) die Notation absichtlich verwirrend ist (was öfter mal extra so geschrieben wird, um Kandidaten auf Lesefestigkeit bzw. Auffassungsgabe zu testen).


    Gibt es evtl. eine Vorgabe, dass die 3er mit einer Hand gespielt werden sollen und die "doppelt" notierten (verbundenen) 16tel als doubles?

  • Hi, Chuck,


    nein, in den Noten ist kein Handsatz notiert. Dort stehen einfach nur die unten abgebildeten Takte. Ich war der Meinung doppeln, mein Kollege- wie Du- sagte, es müsste gleich klingen.

    ***Boss nüschd kost, daucht au nüschd!***

  • Hallo,


    ebenfalls: das steht abgesehen vom Akzent zwei Mal dasselbe.


    Warum, darüber kann man spekulieren und da will ich auch mal: ich könnte mir vorstellen, dass man damit eine leichte Phrasierung (welche auch durch den Handsatz zu unterstützen ist) gemeint ist. Konkret: die notierten Akzente sind die lautesten Schläge, die Gruppierungen erfahren ansonsten jeweil einen Puls (leichten Aktzent) auf der ersten Note der Gruppe, also: "BAMM!-ba-ba-BA-ba-ba-BAMM!-ba-ba-BA-ba-ba-BA-ba-BA-ba-BA-ba-BA-ba-BA-ba-BA-ba". Das könnte man dann RLRLRLRLRLRLRRLLRRLLRRLL als Handsatz verwursten.
    Aber wie immer: keine Gewähr und alles Interpretation bis wilder Spekulatius.


    Schneller ("gedoppelt") ist da aber nichts, es sei denn es stünde noch irgendwo etwas, was man aufgrund des Ausschnitts nicht erkennt.


    Grüße
    Jürgen

  • wenn da kein handsatz drunter steht oder das ganze nicht in der schlaghandschrift notiert ist, gehe ich ebenfalls von "hand zu hand" aus ... wenn ich das unbedingt diffenrenzieren müsste, würde ich auf den ersten takt (ausser den notierten akzenten natürlich) eine leichte betonung auf jedes 3er-päckchen machen und im zweiten takt eben eine auf jedes 2er-päcken (so´n bissi walzer-mässig)


    müsste ich da aber auf 4tel = 120 drüberbügeln, würde ich solche delikatessen erstmal hinten anstellen :whistling:


    grüssle

  • Ich könnte mir höchstens vorstellen, dass...
    1. von Single- (Triolen) zu Double Strokes (Sechstolen) gewechselt werden soll, denk ich mir wegen den 2er Päckchen von den Sechstolen
    2. die Interpretation der Akzentuierung variiert (bei Triolen auf die Viertel), die Sechstolen haben ein ">>>>" (aufbauend soll das hier heißen, gibt das zeichen so nicht -.-) das soll dann wahrscheinlich bedeuten - gleichmäßig lauter werdend ohne oder mit Akzentuierung (hängt von der Interpretation ab) :S [bin mir da selbst nicht sicher]
    3. das eine von den Noten her völlig identische Spielweise beinhalten kann, nur unterschiedlich vom Musiker aufgefasst werden "darf" (gleichbedeutend mit Punkt 2)

  • Nein, ob Du Sechzehnteltriolen schreibst oder Sextolen ist völlig Wurscht. Auch wie Du die Balken setzt, ob 2er-Gruppe, 3er-Gruppe oder 6er-Gruppe.
    Für Doppelschläge könnte man einen durchgehenden Balken ziehen und dann anstatt zweitem Balken jede Note mit einem Schrägstrich ergänzen.


    Eigentlich gilt immer folgendes:


    Wenn kein Handsatz notiert ist gilt Hand zu Hand. Ende.


    lg
    Christian

  • Nein, ob Du Sechzehnteltriolen schreibst oder Sextolen ist völlig Wurscht.


    Da gebe ich dir reicht - mathematisch. Aber das Spielgefühl ist unterschiedlich, je nach dem, ob ich 2 x 3 oder 3 x 2 spiele. Wenn meine Spielweise dann nicht so 100%ig exakt ist, wie bei einem Drum-Computer, dann ist diese unterschiedliche "Phrasierung" auch hörbar.


    Triolen sind in 116, sie Sextolen in 128. Zumindest steht das in den Noten :whistling:


    Seltsam! ?(
    Könntest du von der Tempoangabe bitte ein Bild hochladen?!

    Le roi - c'est moi! :saint:

    Der Gesunde Meschenverstand liegt bei den Dinosauriern.

  • Ist das das gleiche Stück?



    Für Buddy:
    Das es da unterschiedliche Spielgefühle gibt bzw. Phrasierungen weiß ich auch. :)
    Nur kann man aus den Balken nicht auf den Handsatz schließen. Eine mögliche Phrasierung könnte man eher aus dem restlichen Stück ableiten.


    Und es ist die Frage ob man in dem Kontext spielen darf wie man will.


    In der Klassik gilt: Ohne Handsatzangabe gilt RLRLRLRL egal was für abstruse Sachen da auch kommen mögen. Bestimmte Handsätze müssen notiert werden, bzw. ergeben sich aus einem eindeutig erkennbaren Rudiment.

  • Hallo,


    in der Klassik gilt das, was der Dirigent hören will. Wie der Handsatz aussieht, ist dabei egal. Das sagt jedenfalls Goldenberg.


    Wenn in dem Werk nichts angegeben ist, dann unterliegt es der musikalischen Interpretation.
    Die Trommel im zweiten System schlägt interessanterweise bei den Sextolen auf die "2" und die "4", das sollte man bei der Interpretation auch beachten.
    Es macht einfach keinen Sinn, einen oder zwei Takte chirurgisch exzerpiert singulär zu betrachten, das große Ganze muss stimmig sein.
    Das "+/-" bei der Tempo-Angabe deutet doch sehr stark darauf hin, dass der Interpret gefordert ist, die musikalische Umsetzung gelingen zu lassen und sich nicht an Details aufzuhängen. Übrigens ist Letzteres eine moderne Krankheit. Früher war die Frage, ob das Lied gut klingt, heute fragt man, ob der Takt 132 in high heel oder low fuel gespielt wurde, das ist doch alles nicht mehr normal heutzutage. Macht einfach Musik!


    Grüße
    Jürgen

  • Das es da unterschiedliche Spielgefühle gibt bzw. Phrasierungen weiß ich auch. :)


    Daran habe ich nie gezweifelt! :)


    Nur kann man aus den Balken nicht auf den Handsatz schließen.


    Auch da bin ich völlig bei dir. Ich würde beide Stellen auch hand-to-hand, also rlrlrl, spielen.
    Vielleicht habe ich mich mißverständlich ausgedrückt: Ich meine mit "Phrasieren" nicht den Handsatz, sondern die Denkweise beim Spielen: Einmal sind die übergeordneten Unterteilungen Achtel (2 x 3) und beim anderen mal sind es Achteltriolen (3 x 2).


    ParadeDrummer: Die unterschiedlichen Tempi scheinen mir in keinem Zusammenhang mit dem Sechzehnteltriolen-/Sextolen-Problem zu stehen.
    Aber danke für's Hochladen/Zeigen!

    Le roi - c'est moi! :saint:

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